Mohr in Gräningen Havelland

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  • Andreas Krüger
    Erfahrener Benutzer
    • 03.12.2006
    • 258

    Mohr in Gräningen Havelland

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1600
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Havelland
    Konfession der gesuchten Person(en): ev.
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): nein
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): nein

    Liebe Mitforscher,
    gibt es jemanden unter euch, der die Familie Mohr im Havelland als Vorfahren hat und sich mit mir über die frühen Vertreter der Familie in Gräningen, Buckow bei Nennhausen, Butzow u. a. austauschen möchte?
    Der Beitrag Gerd Alpermann in der Mitteldeutschen Familienkunde Heft 4 von 1991: " Das Schulzenamt Butzow / Westhavelland mit der Familie Mohr" ist mir bekannt. (Zeitraum 1580 - 1750)
    Vielleicht hat jemand, die gleichen Forschungsinteressen.

    Es grüßt
    Andreas
    Zuletzt geändert von Andreas Krüger; 14.04.2016, 23:17.
  • Habula
    Benutzer
    • 03.07.2011
    • 95

    #2
    Hallo, Andreas,

    bisher heirateten die Mohrs "lediglich" Geschwister meiner Vorfahren.
    Da du alle Alpermann-Werke kennst, inkl. "MFK", "Genealogie" etc., bleibt mir nur der Hinweis auf den mir frühesten bekannten Mohr:

    Buckow, 11.11.1488, Domrechnungsbuch des Brbg. Domkapitels, Blatt 5 verso:

    Mehrere Hüfner, darunter Simon Moer, zahlen je Hufe 3 Groschen und 6 Pfennige an das BDK.
    Inwieweit dieser Vorfahr von 3-Hfn. Lenz (Schöppe ab 1560) bishin zu Bartholomäus ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Ggf. lebten sie an einem Moor (früher Mohr), was im Glin bzw. Havelländischen Luch ja nicht selten vorkam.
    Oder aber an dem alten, heute nicht mehr existenten Flüsschen Muhr/Moer im Glin nahe Kremmen.
    Riedel erwähnt jedoch im CDB bei der Abgrenzung der "alten" und "neuen Lande", dass dieses Flüsschen Muhr/Moer "von anderen" auch Dosse genannt wurde, die ja nun ganz woanders liegt...

    Viele Grüße

    Habula
    Zuletzt geändert von Habula; 16.04.2016, 17:57.

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    • Andreas Krüger
      Erfahrener Benutzer
      • 03.12.2006
      • 258

      #3
      Mohr in Gräningen Havelland

      Hallo Habula,

      vielen Dank für Deine Antwort und den Hinweisen zur Herkunft des Familiennamens.
      Merkwürdig, dass sich von den geschätzten hunderten von Nachkommen (wenn nicht mehr) sich kaum jemand im Netz dafür interessiert. Doch habe ich schon von einigen jetzt schon verstorbenen Mitforschern profitieren können.
      In Deinen Nachforschungen z. B. Mangelsdorf um Pritzerbe könnte man auch noch was bei intensiver Auswertung der KB Pritzerbe kommen. Einige Suchen nach Familiennamen liegen mir vor (KB Pritzerbe, bekanntlich Beginn 1700).
      Schicke mir doch bitte über privat, Deine jetzige AL. Vielleicht kann ich ergänzen.

      Es grüßt
      Andreas

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      • Habula
        Benutzer
        • 03.07.2011
        • 95

        #4
        Onomastisches zu Mohr / Hausmarken

        Hallo, Andreas,

        habe nochmal bei Bekmann (1751) nachgelesen. Nach meinem letzten Beitrag blieb unklar, weshalb die Muhr auch Dosse genannt und durch den Glin bzw. das Rhinluch fließen solle. Wir verorten die Dosse ja bei Neustadt/Dosse, Ldk. Ostprignitz-Ruppin.

        Bekmann erläutert in seiner Hist. Beschreibung der Chur und Mark in Bd. 1 (= "Vierter Theil, I. Abth.") auf Seite 983, dass die Muhre auch Dosse genannt wurde. Nicht ganz richtig...
        Richtig ist, dass sie auch heute noch fliesst - Sie entspringt als Muhrbach in Teerofen bei Oranienburg und endete in ihrem alten Lauf bei Schönwalde im Glin. Vllt. kamen die Mohrs ja aus der Gegend...
        Auch Krausch hat in seinem Jahrbuch für Brandenburgische Geschichte (41/1990) eine sehr ansehnliche Karte zu alten Flussverläufen des Rhinluchs, havelländischen Luchs bis zum Barnim erstellt, wie sie anno 1632 vom "alten Schweden" Oluff Hansson Swartt gezeichnet wurde. Er war Kartograph und Fortifikations-Offizier in Kg. Gustav Adolfs Reihen. Nach seiner Karte mündete die Pinnower Muhre (südl. Oranienburg) in die Germendorfer Dosse, die Richtung Kremmen fließt (sh. mein vorheriger Beitrag).

        Im Übrigen wollte ich dich auf die Mohr´schen Hausmarken, Toten- und Wappenschilde aufmerksam machen. Du müsstest sie in der St.-Gotthardkirche in Brbg./Hv. finden. Die Mohr gehörten Anfang 1600 und danach zur Tuchmachergilde der Stadt. Sie stifteten mit 100 anderen Tuchmachern die Kanzel der Kirche und verewigten sich auf einer Gedenktafel neben der Kanzel. Zu erwähnen sind Bartho Mohr (ungleich Bartholomäus aus Alpermann), Pauel Mohr und Andres Mohr. Die Liepe ("Liep") und Jordan ("Jorden") sind u.a. auch dabei und klassische Vertreter, wenn es um havelländische Genealogie geht.

        Es grüßt

        Habula

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        • Habula
          Benutzer
          • 03.07.2011
          • 95

          #5
          weiterer früher: Pritzerbe (1550)

          Hallo, Andreas,

          im kurmärkischen Lehnkopialbuch (IX, Fol.35) werden für den 25. August 1550 die Pritzerber Hüfner Hennig Moren und Claus Moren erwähnt, die an die neuen Lehnsnehmer (Brüder Hans und Konrad Rosenberg -"hansen und cunen"-) der wüsten Schloßstelle Pritzerbe je den Fleischzehnt und ein Rauchhuhn zu entrichten haben.
          Zwar nicht ganz deine je rd. 17 km entfernten und gesuchten Orte Buckow oder Gräningen. Vltt. spricht ja aber die umfassende räumliche Verteilung im 16.Jhd. und 15.Jhd. (Buckow 1488, Pritzerbe 1550 mehrere Hüfner, Grämingen, Buckow 16.Jhd. usw.) für eine längere Siedlungsgeschichte der Mohr im westlichen Havelland. Mehr im BLHA (Rep. 78).

          Grüße

          Habula

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          • Andreas Krüger
            Erfahrener Benutzer
            • 03.12.2006
            • 258

            #6
            Mohr in Gräningen unf Umgebung

            Hallo Habula,
            vielen Dank für Deine Nachrichten. Ja Deine Überlegungen sind für mich sehr interessant.
            Die genannten Gebrüder Rosenberg sind mir auch bekannt als Lehnsherren um 1550 wenn nicht früher in Kützkow bei Pritzerbe. Die Nachfolger waren die von Görne.
            Der bekannte Ahneforscher Gerd Alpermann hat in einer Kartei (Alpermannkartei, liegt im Domstiftsarchiv Brandenburg) viele Familien um die Stadt Brandenburg erfasst. Darunter auch die Familie Mohr mit verschiedenen Vertretern von 1645 bis 1656.
            Darunter auch 1645 Brandenburg Altstadt Mohr (1. Bl.), Joachim Mohr, Tuchknappe, Geburtsbrief 14-1; Y-1, J 3848: der Tuchknappen Joachim Mohr Eltern: Lorenz Mohr gew. Ackermann in Gräningen und Gertrud Bährenwolde (Altstadt Brb. am 26.08.1645 ausgestellt) Zeugen: die Tuchmacher und Bürgermeister Thomas Rühle und Görges Schünemann.
            oder auch Brandenburg Neustadt:
            Mohr Adam, Sterberegister St. Catherin IV 1707 S. 165: den 3. Juny, Adam Mohrs Witwe, ist begraben speriali, "eine Klosterlerche"
            Ich habe einen weiteren Adam Mohr der als Weinbergpächter in Vehlen 1711 verstorben ist. Einen wohl weitern Weinmeister gibt es um 1680 bis 1700 in Kützkow und da sind wir wieder bei Pritzerbe.
            Eine frühe Quelle für die Forschung in Pritzerbe findet sich im Brala unter der Signatur 2 Kurmärkische Kammer D 20978 Amts Erbbuch 1576.
            Da Pitzerbe im 15. Jahrhundert Bishofssitz war und der Bischof dann im 16. Jh. nach Ziesar seinen Sitz verschob, sind in diesem Amtsbuch die Steuerzahler (namentlich genannt) u. a. von Pritzerbe (leider nicht notiert) und von verschiedenen anderen Dörfern des Amtes Ziesar bis nach den Raum um Jüterbog darin verzeichnet (u. a. Ziesar Stadt, Buckau, Zitz, Bücknitz, Glienicke, Böcke, Fohrde, (Hohen)Ferchesar, Ketzin, Weseram, Rietz, Groß Lübars, Knoblauch bei Potsdam, Etzin, Teltow…)
            Es grüßt
            Andreas
            Zuletzt geändert von Andreas Krüger; 13.01.2017, 11:27.

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            • Habula
              Benutzer
              • 03.07.2011
              • 95

              #7
              sonstige Namensvertreter

              Hallo, Andreas,

              da hast du ja auch schon einiges zusammengetragen.
              Ich hätte auch noch einen älteren Namensvertreter - mich interessiert hier eher die Schreibweise.
              Die Urkunden des Mgdbg. Erzstifts wiesen aus:
              13.6.1283: Urkundszeuge Bert Mor, Stiftsherr zu Quedlinburg
              23.4.1283: einer von mehreren milites (Ritter) Bernardus Mor (Urkundszeuge)
              27.6.1293: -ii-
              1301: Urkundszeuge (Stift Quedl.) Tilo Mor
              21.10.1393: Magdb. Dechand der Nikolaikirche und Prozessleiter Bernard de Mor

              Viele Grüße

              Habula

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              • Jörg Glewwe
                Benutzer
                • 02.09.2015
                • 21

                #8
                Ich erforsche im Moment die Vorfahren meiner Großmutter (* 1897 Alma MOHR, Eltern: Wilhelm MOHR * 1856 in Paaren oo Maria ROMAHN * 1858 Kr. Friedland, Ostpr./ Berlin) aus Paaren im Glien, Kienberg und Pritzerbe. Sie alle waren Mühlenbesitzer und/oder Bäcker. Tausche mich gerne dazu aus.
                Zuletzt geändert von Jörg Glewwe; 24.07.2020, 03:57.

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                • Habula
                  Benutzer
                  • 03.07.2011
                  • 95

                  #9
                  Mohr Paaren/Glien

                  Hallo, Jörg,


                  sofern du noch nicht weiter gekommen bist: Sicher ist es zweckmäßig, im Archiv des Brandenburger Domkapitels zu forschen (microfiche) oder im Evang. Kirchenarchiv in Berlin.

                  Unabhängig davon: Einer der Mohrenschen Hotspots im Havelland des 17./18. Jhd. war sicherlich Päwesin, von dort lässt sich eine mögliche Wanderungslinie ins benachbarte Nauen und Paaren aufbauen. Davor war das benachbarte Butzow Zentrum der Sippe.



                  Die von dir erwähnten Pritzerber Mohr waren vgl. wanderungsunlustig und gingen teils nur ins benachbarte Bahnitz. Beides ausgeprägte Fischer- und Schiffernester der Mark an der anhaltinisch/brandenburgischen Havel...von dort belieferten ganze Schifferkolonnen bis ins 20. Jhd. die Berliner mit Ziegeln aus den diversen benachbarten Tongruben bzw. Brennereien und konkurrierten mit den Hamburger und Magdeburger Zünften.


                  Viel Erfolg bei der weiteren Suche.


                  Habula

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                  • Andreas Krüger
                    Erfahrener Benutzer
                    • 03.12.2006
                    • 258

                    #10
                    Mohr in Pritzerbe

                    Hallo Jörg,
                    zu Habulas Antwort kann ich noch 2 Windmüller Mohr ergänzen: AndreasFriedrich Mohr, * Pritzerbe 27.05.1750, + Pritzerbe 26.08.1832 Müllermeister in Pritzerbe. Der Bruder Johann Friedrich, * Pritzerbe 04.08.1752, + Plaue 07.09.1811, Müllermeister in Plaue. Ein weiterer Bruder Carl Friedrich Wilhelm, * Pritzerbe 13.11.1763, sein Verbleib ist nicht geklärt. Solltest Du von Deinen Mohrs in Paaren eine Verbindung zu den genannten Mohrs in Pritzerbe herstellen können, dann sind die Ahnen vor Pritzerbe in Päwesin und davor in Butzow zu finden. Grüße Andreas

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