Eine alte Tabaksdose von 1690...

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5542

    Eine alte Tabaksdose von 1690...

    Hallo zusammen!

    Vergangenen Sonntag bekam ich von einem Verwandten unter anderem eine kleine Dose, die sich schon lange im Familienbesitz befinden muß. Mein Großvater fand sie 1938, zusammen mit anderen Erb-, Schrift- und Erinnerungsstücken im Knauf der Wetterfahne. Was es mit dieser Dose auf sich hat, weiß natürlich niemand mehr. Ich gehe davon aus, daß mein 4xUrgroßvater, der sie 1818 in den Knauf gelegt hat, irgendeinen (familiären) Bezug zu der Dose hatte. Aus welchem Grunde sollte sie sonst im Knauf gelandet sein?

    Mein Verwandter meinte, es handele sich um eine Tabaksdose. Da ich mich mit Tabaksdosen nicht auskenne, hatte ich keine Einwände. Die Dose ist aus Eichenholz gearbeitet und mit einem leicht punzierten Messingdeckel versehen. An der Seite findet man die eingeschnittene Jahreszahl 1690, und zwar in einem Schriftbild, was genau in jene Zeit paßt. Ihr seht die Dose auf den Bildern.

    Ein Freund, der kunsthistorisch bewandert ist, meinte, es handele sich auf keinen Fall um eine Tabaksdose. Vielmehr deute die eigenartige Form darauf hin, daß diese Dose ein Meßinstrument beherbergt haben muß. Möglicherweise ein astronomisches Instrument. Die Punzierungen könne man vielleicht als Skala deuten.

    Da frage ich mich natürlich, was ein Ackermann mit einem astronomischen Meßinstrument hat anfangen sollen. Und wo ist dieses Instrument abgeblieben? Wieso sollte mein Vorfahre in den Knauf der Wetterfahne, die er 1818 hat anfertigen lassen, eine leere Dose packen, die in grauer Vorzeit mal ein Meßinstrument aufgenommen hat? Mein 4xUrgroßvater war zwar ein gebildeter Mann, der sich schriftlich sehr gut ausdrücken konnte, aber ich bekomme gedanklich keine Verbindung zwischen ihm und einem astronomischen Meßinstrument hin.

    Ich hoffe nun auf eine Expertise von Euch. Kann jemand diese Dose thematisch einsortieren? Was mag in ihr aufbewahrt worden sein? Was denkt Ihr?

    Einen schönen Sonntag wünscht
    consanguineus
    Angehängte Dateien
    Suche:

    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561
  • DenniL
    Erfahrener Benutzer
    • 09.06.2021
    • 192

    #2
    Hallo consanguineus,


    ich bin ziemlich sicher, dass das keine Tabak-Dose war. Denn dafür sieht das Holz innen viel zu sauber.


    Ein Behältnis für ein Gerät ist meines Erachtens sehr plausibel.
    Ein Kompass, eine Lupe oder eine Sehhilfe, die einen kleinen Griff hatte vielleicht.
    viele Grüße
    Denni

    Meine toten Punkte:
    • Familienname Illing und Lindau Trauung in Schlanstedt 1784
    • Familiennamen Seidler und Schwarz um Rastenburg um 1900
    • Familienname Grunert in und um Breslau um 1900
    • Familienname Strümpel um 1674 in Klein Winnigstedt
    • Familienname Schönian um 1640 in Hedeper
    • Familienname Barge um 1630 in Semmenstedt
    • Familienname Dolle(n) um 1730 in Seinstedt
    • Familienname becke sowie Boden/Bothen um 1730 in Gevensleben

    Kommentar

    • consanguineus
      Erfahrener Benutzer
      • 15.05.2018
      • 5542

      #3
      Hallo Daniela,

      vielen Dank für Deine Einschätzung! An einen Kompass hatte ich auch schon gedacht. Aber was sollten meine Vorfahren Ende des 17. Jahrhunderts mit einem Kompass anfangen? Sie waren von meinem 4xUrgroßvater zurück (von einem Schmied abgesehen, der aber 1690 bereits nicht mehr lebte) Bauern, jedenfalls in dieser Linie. Sein Urgroßvater, also mein 7xUrgroßvater, war 1711 bis zu seinem Tode 1725 Pächter eines Gutes. Ich hatte schon daran gedacht, daß er diese Dose in dem Gutshaus gefunden haben könnte, falls er überhaupt in diesem wohnte. Aber damit würde ich ihm ja unterstellen, daß er sie hat mitgehen lassen.

      Meiner laienhaften Ansicht nach ist die Dose, falls sie ein Meßinstrument beinhaltete, weder bäuerlicher Herkunft, denn ein Bauer benötigte kaum solche Instrumente, noch stammt sie aus Adelsbesitz, denn dafür ist sie zu schlicht.

      Hat noch jemand Ideen zum mutmaßlichen Zweck dieser Dose? Welche Art von Experten könnte man noch zu Rate ziehen?

      Vielen Dank und viele Grüße
      consanguineus
      Suche:

      Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
      Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
      Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
      Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
      Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
      Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

      Kommentar

      • LutzM
        Erfahrener Benutzer
        • 22.02.2019
        • 3030

        #4
        Bares für rares.
        'Ne Idee hab ich leider auch nicht. Aber schön, sowas von seinen Ahnen im Besutz zu haben!
        Lieben Gruß

        Lutz

        --------------
        mein Stammbaum
        suche Eising * um 1880 aus/bei Creuzburg/Ostpreußen, sowie (August & Hellmut) Wegner und (Friederike) Lampe * um 1840 aus/bei Kleinzerlang/Prignitz

        Kommentar

        • consanguineus
          Erfahrener Benutzer
          • 15.05.2018
          • 5542

          #5
          Bares für Rares? Ich werde Dir helfen! Die kriegen kein Erbstück, nicht für alles Geld der Welt.
          Suche:

          Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
          Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
          Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
          Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
          Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
          Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

          Kommentar

          • LutzM
            Erfahrener Benutzer
            • 22.02.2019
            • 3030

            #6
            Hab's mir nochmal angesehen. Das Muster auf dem Deckel erinnert mich irgendwie an eine Windmühle. Gab's oder brauchte man damals schon einen Windmesser???
            Lieben Gruß

            Lutz

            --------------
            mein Stammbaum
            suche Eising * um 1880 aus/bei Creuzburg/Ostpreußen, sowie (August & Hellmut) Wegner und (Friederike) Lampe * um 1840 aus/bei Kleinzerlang/Prignitz

            Kommentar

            • LutzM
              Erfahrener Benutzer
              • 22.02.2019
              • 3030

              #7
              Du sollst es doch nicht verkaufen, nur zeigen, Ursprung klären und tschüß!

              Ich verstehe die Leute auch nicht, egal wie wenig ich es brauchen würde, ich würde nichts weggeben. Aber das hängt wohl mit unserem Hobby zusammen.
              Lieben Gruß

              Lutz

              --------------
              mein Stammbaum
              suche Eising * um 1880 aus/bei Creuzburg/Ostpreußen, sowie (August & Hellmut) Wegner und (Friederike) Lampe * um 1840 aus/bei Kleinzerlang/Prignitz

              Kommentar

              • consanguineus
                Erfahrener Benutzer
                • 15.05.2018
                • 5542

                #9
                Hallo Astrid,

                vielen Dank für den Hinweis! Von der Form her ist es gut möglich, daß eine Taschenuhr in der Dose war. Ich versuche nun, das Datum in Zusammenhang mit der Familie zu bekommen. 1690 ereignete sich nichts, was es rechtfertigte, ein Datum in eine Uhrendose zu schneiden. Ein Jahr zuvor wurde mein 6xUrgroßvater geboren. Schenkte man zur Taufe eine solche Uhr? Falls ja, aus welchem Grund hätte man 1690 festhalten können, anstatt 1689? Wo mag die Uhr abgeblieben sein? Wäre sie 1818 noch intakt gewesen, hätte man die Dose nicht in den Knauf getan. Wäre sie defekt gewesen, hätte man sie gleich mit in den Knauf legen können. Oder wurde sie zwischen 1818 und 1938 bei Renovierungsarbeiten gefunden, als "Wertgegenstand" angesehen und "entfernt"? So viele Rätsel...

                Viele Grüße
                consanguineus
                Suche:

                Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

                Kommentar

                • DenniL
                  Erfahrener Benutzer
                  • 09.06.2021
                  • 192

                  #10
                  Möglicher Weise kann Dir jemand in einem Landesmuseum weiter helfen oder eine Uni die sich mit unserer Zeitgeschichte beschäftigt.
                  viele Grüße
                  Denni

                  Meine toten Punkte:
                  • Familienname Illing und Lindau Trauung in Schlanstedt 1784
                  • Familiennamen Seidler und Schwarz um Rastenburg um 1900
                  • Familienname Grunert in und um Breslau um 1900
                  • Familienname Strümpel um 1674 in Klein Winnigstedt
                  • Familienname Schönian um 1640 in Hedeper
                  • Familienname Barge um 1630 in Semmenstedt
                  • Familienname Dolle(n) um 1730 in Seinstedt
                  • Familienname becke sowie Boden/Bothen um 1730 in Gevensleben

                  Kommentar

                  • Kaisermelange
                    Erfahrener Benutzer
                    • 09.11.2020
                    • 972

                    #11
                    Hallo Consanguineus,

                    vielleicht war eine Sonnenuhr darin
                    Deutsches Museum Digital: Das Portal für Digitalisate aus Sammlung, Archiv und Bibliothek sowie alles rund um die Digitalisierung am Deutschen Museum.

                    Die Klappsonnenuhr ist eine Sonnenuhr, bei der der Schattenzeiger oder Schattenwerfer in die Ebene des Zifferblattes geklappt werden kann, um sperrige Volumina zu vermeiden. Die Gemeinsame Normdatei (GND) definiert: „Tragbare Sonnenuhr, die mit Scharnieren aufklappbar ist und zur Nord-Süd-Ausrichtung einen kleinen Kompaß hat. Als Schattenwerfer dient ein Gnomon.“ Sie zeigt die wahre Ortszeit an. Sie war für Reisende ab dem späten 15. Jahrhundert gedacht. Ihre Erfindung wird dem österreichischen Astronomen Georg von Peuerbach zugeschrieben.


                    Grüße Kaisermelange

                    Kommentar

                    Lädt...
                    X