Schicksal der Familie Zawisza in Beuthen/OS 1945?

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  • qariad
    Benutzer
    • 31.03.2017
    • 6

    Schicksal der Familie Zawisza in Beuthen/OS 1945?

    Hallo zusammen,
    nach mehr als 70 Jahren versuche ich das Schicksal meiner Familie zu rekonstruieren. Ich stehe ganz am Anfang dieser Suche, habe entsprechend wenig Anhaltspunkte und bin für jede Hilfe und alle Tipps dankbar. Ich habe mich bisher noch gar nicht mit Familienforschung befasst, daher lasst bitte Milde walten – ich bin ja lernfähig ;-)

    Also: Die Familie Zawisza stammt aus Oberschlesien, Beuthen und bewohnte dort ein Anwesen namens „Czarny“ (ob dieser Name zutrifft, weiß ich nicht sicher). Die Familie wurde im Januar 1945 fast komplett ausgelöscht durch die einmarschierende Rote Armee – die Soldaten trieben sie im Ahnensaal zusammen und richteten fünf der sechs Kinder und den Vater hin. Es überlebten lediglich die Mutter und eine 4jährige Tochter, eher durch Zufall, als durch Absicht.
    Mutter und Tochter flohen später nach München bzw. Berlin.
    Die Besitztümer der Familie waren sehr groß; ich hoffe daher, dass evtl. noch Ruinen des Anwesen erhalten sind. Vielleicht sogar die Grabstätten?
    Wie gesagt – ich bin dankbar für jeden Hinweis!
    Herzliche Grüße,
    Qariad
    Zuletzt geändert von qariad; 31.03.2017, 15:49.
  • Farang
    Erfahrener Benutzer
    • 25.04.2010
    • 1116

    #2
    Was hat diese Anfrage mit "Militärbezogener" Familienforschung zu tun ???
    Ich denke das Unterforum Schlesien würde besser passen.

    Gruß Michael
    Sandau bis Tepl - Egerland /Böhmen /Sudetenland.
    Infos über das: Das k.(u.)k. Militär

    Infos zur Suche nach Dokumenten der k.(u.)k. Soldaten

    Kommentar

    • qariad
      Benutzer
      • 31.03.2017
      • 6

      #3
      Lieber Michael,

      hast ja total recht. Habe mich „verklickt“ beim Einstellen.

      Leider kann ich den Beitrag nicht selbst verschieben.



      LG,
      Qariad

      Kommentar

      • Balthasar70
        Erfahrener Benutzer
        • 20.08.2008
        • 2645

        #4
        Hallo Qariad,

        zunächst einmal sammele alles an Standesamts-Urkunden und Auskünften aus der Familie, was noch erhalten bzw. überliefert ist. Namen, Daten und Fakten sind das Wichtigste. Dann kannst Du Dich konkret an die Archive und Standesämter in Polen und Deutschland wenden oder im I-net recherchieren. Vielleicht magst Du uns einen Namen und Daten hier schon nennen, dann kann jemand fundierter antworten. Sonst ist es nur Stochern im Nebel. Ich vermute, dass die Beuthener Kolonie Czarny Las gemeint sein könnte.
        Ich rate auch die google-Suche zu nutzen, um ggf. weitere regionale Hintergrundinfos zu erhalten, z. B.:

        Von einer anderen Internetseite kopiert:
        Beuthener Schwarzwald (Kolonie) (Czarny Las) Kreis Beuthen:
        Evg. KB.: siehe Antonienhütte Kreis Kattowitz.
        Kath. KB.: siehe Eintrachthütte.
        Standesamt: Geburten, Heiraten, Tote 1874-1906 im Standesamt Kattowitz.

        Discover your family history. Explore the world’s largest collection of free family trees, genealogy records and resources.


        http://geneteka.genealodzy.pl/index....e=&ordertable=[[3,%22asc%22]]&searchtable=&rpp1=100&rpp2=50

        Du kannst mit konkreteren Angaben ruhig dann weiter nachfragen.
        Gruß Balthasar70

        Kommentar

        • Kleinschmid
          Erfahrener Benutzer
          • 20.01.2013
          • 1239

          #5
          Zitat von qariad Beitrag anzeigen
          Die Familie Zawisza stammt aus Oberschlesien, Beuthen
          Eher nicht - das sind keine Oberschlesier. Oder genauer: keine aus Preußisch-Oberschlesien. Möglicherweise aus Russisch-Polen, also hier aus dem ganz südlichen Teil an der Grenze zum oberschlesischen Industriegebiet.

          Der Name ist in Polen recht häufig anzutreffen (in den 1990er Jahren ließen sich dort fast 4300 davon nachweisen). Dementsprechend gab es im Königreich Polen auch 13 (!) verschiedene Adelsfamilien dieses Namens.

          In Beuthen erscheint die Familie als Zawisza aber auch als Zawischa:
          1930 etwa:
          Ein Clemens, Arbeiter, in der Großfelderstr. 1, ein Max, Kaufmann, in der Gartenstraße 11 u. ein Theofil, Grubenarbeiter in der Hakubastr. 12.
          Das letzte Beuthener Adreßbuch von 1940 weist diesen Kaufmann Max in der Gartenstr. 30 nach, er besaß ein Lebensmittelgroßhandelsgeschäft.

          Er könnte aus einer Kaufmannsfamilie entstammen:
          In Beuthen findet sich 1899/00 Franz Z., Tarnowitzerstr. 46, der dann 1910 in der Kirchstr. 18 mit einem Kolonialwarengeschäft mit Seifenfabrik erwähnt wurde. Um 1900 gab es in Königshütte ein Zawischa, August, Großkaufmann, der später eben auch in Beuthen, Kirchstr. 18 wohnte.

          1890 heiratete in Beuthen eine Maria Zawisza, die angab, die Adoptivtochter eines Herrn Jahns und einer v. Zawisza zu sein. Sie wurde 1866 in Breslau geboren.

          Czarny bedeutet lediglich 'schwarz'. Die Reichtümer waren verm. eher überschaubar. Das Wohnhaus in der Gartenstraße 30 war keine Villa, sondern da lebten 16 Familien. Es gehörte auch nicht dem Max, sondern einer Elisabeth Zawischa aus Berlin-Frohnau. Das könnte die Elisabeth Karoline Auguste Druve, verehelichte Großkaufmann August Anton Zawischa sein, der eben 1900 in Königshütte lebte. Hier mal ein Bild aus der Straße, die heute als ul. Powstańców Warszawskich bezeichnet wird.


          ©fotopolska

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          • Weltenwanderer
            Moderator
            • 10.05.2016
            • 4364

            #6
            Hallo Quariad,

            also zuerst mal muss ich anmerken, dass sich 1945 noch innerhalb der Schutzfristen in Polen befindet und deswegen nicht viel frei zugänglich sein wird. Bei Ancestry gibt es ein paar Standesamtsregister aus der Metropolregion, einschließlich Beuthen selbst (die aus dem Landesarchiv Berlin). Da hilft dann oft nur eine (polnischsprachige) Anfrage beim zuständigen Standesamt oder Diözesanarchiv.
            Wo welche Unterlagen liegen, findest du hier.
            Silius Radicum wird bald (wann ist nicht bekannt) Kirchenbuch-Duplikate Zeit von (maximal) 1800-1874 zu Beuthen, sowohl kath., als auch evg., online stellen. Da ist es aber noch weit hin für dich.

            LG,
            Weltenwanderer
            Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
            Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
            Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
            Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
            Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

            Mein Stammbaum bei GEDBAS

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            • Kleinschmid
              Erfahrener Benutzer
              • 20.01.2013
              • 1239

              #7
              Ach so ... das ist vermutich des Rätsels Lösung: Die poln. Adelsfamilie Zawisza des Wappens Sulima führte den Zusatz 'der Schwarze' - also Czarny (hier die Geschichte des 'Schwarzen Ritters'). Es ist also nicht irgendein Anwesen gemeint, sondern die Beuthener Zawischa sahen sich als Nachfahren der Zawisza-Czarny, die tatsächlich in Malopolska lebten. Jetzt haben wir leider das bekannte Problem, daß die poln. Adelslexika fast alle nicht mit 'Z' reichen. Somit liegen nur spärlich Nachrichten über die Familie vor (Żychliński T., Złota księga szlachty polskiej, Jg. 1-31, Posen 1879-1908, hier Bd. 6, S. 329, sowie Niesiecki, K., Herbarz polski Kaspra Niesieckiego, Bd. 1-10, Leipzig, 1839-1846, hier etwas in seinem 10. Band, S. 112 f., aber das reicht alles nur bis ins 16. Jhd.). Der Siebmacher Galizien meldet aber wenigstens, daß die Familie noch im 18. Jhd. existierte und ein Peter Paul Zawisza 1782 in die österreichisch-galizische Adelsmatrikel aufgenommen wurde. Die Familie lebte gar nicht so weit von Beuthen entfernt.
              Zusatz: Die von mir oben genannte 'v. Zawisza' war vermutlich Helene v. Zawisza, eine Tänzerin/Theaterschauspielerin.

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              • Kleinschmid
                Erfahrener Benutzer
                • 20.01.2013
                • 1239

                #8
                Es soll sich hier um eine sehr wohlhabende Familien Zawisza ("Die Besitztümer der Familie waren sehr groß") in Beuthen/OS handeln, die in irgendeinem Zusammenhang zu Czarny ("bewohnte dort ein Anwesen namens "Czarny") standen. Der vermutlich einzige wohlhabende Zawischa (so die meist verwendete Schreibweise) um 1940 in Beuten/OS war der Kfm. Max. Vermutet wurde weiterhin eine Abstammung von der polnischen Adelsfamilie Sulima.
                Nun die Kehrtwendung!

                Die Familie kommt doch aus Oberschlesien, gehört nicht zum polnischen Adel und die Sache mit dem 'Schwarzen Ritter' - also diesem 'Czarny' - ist eben Legende. Im Detail:
                Sie stammt aus dem Kreis Pleß, wo es auch eine Ortschaft Zawisc gab, oder der Name leitet sich von polnisch zawisc oder böhmisch zawistj = 'Neid' ab.
                Der Schaffer (Oberknecht, Vorarbeiter) Thomas Zawisza (1819-1893, + in Pleß) und seine Ehefrau Eva Grixa/Griksa (1824-1896, + in Pleß) waren auf den Gütern des Fürsten von Pleß (Hochberg) tätig. Bspw. auf dem Dominum Krier, das man Heinrichshof nannte, oder in Altdorf bei Pleß. Nachweisen lassen sich zwei Söhne:
                Franz, * 1860 in Heinrichshof, Krs. Pleß, + 23.1.1911 in Beuthen an einer Gehirnblutung, oo Fanny Bojak, er war zunächst Techniker, erhielt 1889 ein Reichs- u. US-Patent u. lebte verm. seit etwa 1885 in Beuthen, später wechselte er ins Kaufmännische und gründete zusammen mit seinem Bruder August Anton und einem Herrn Georg Geppert eine Gesellschaft für Kolonialwaren, kam damit zu genug Geld, um 1905 in Beuthen, Kirchstraße 18, ein großes Wohn- u. Geschäftshaus zu errichten.
                Sein Bruder wurde am 13.6.1868 in Altdorf bei Pleß geboren (Taufe am 14.) und machte womöglich eine gute Partie, als er nämlich die Elisabeth Karoline Auguste (1875-1957), Tochter des Karl Heinrich Wilhelm Johann Druwe (* 2.3.1845 in Braunschweig) und Johanne Henriette Marie Caroline Goldbach (4.4.1846, in Wolfenbüttel) ehelichte. Sie hatten vermutlich nur diese bereits erwähnte Tochter Margarethe Elfriede Margot (* 5.6.1900 Königshütte, wohnte 1918 in Beuthen Kirchstr. 18, oo 30.1.1918 Beuthen Dr. jur. Wilhelm August Franz Loth, geschieden 30.11.1924, später nochmals oo einen Schumacher-Horsten (?) und starb 1961). August kam Ende der 1890er Jahre nach Königshütte, wohnte in der Kaiserstr. 11, später 16 und betrieb ein Koloinalwarengeschäft, verkaufte Weine (Rhein,- Ungar- und Rotwein) und betrieb die erste Königshütter Groß-Kaffe-Rösterei mit elektrischem Antrieb. Nach dem Tod seines Bruders kam er nach Beuthen, wo seine Ehefrau das große Haus in der Gartenstraße 30 erwarb. Das Ehepaar verzog später nach Berlin-Frohnau. Dort starb August 1935 (Standesamt Frohnau, Nr. 8/1935). Ihnen gehörte die Veltheimerpromenade (später Zeltinger Straße) 18-21. August war ein sehr wohlhabender Mann geworden (siehe über ihn in einer oberschlesischen Erzählung).
                Wie bereits eingangs erwähnt, war der letzte Kaufmann Zawischa in Beuthen - also noch 1940 - ein Max. Wo gehört der nun hin? Angeblich sollen die Brüder August und Franz noch zwei Brüder Max u. Paul gehabt haben. Fraglich ist aber, ob dieser Bruder Max dann noch 1940 lebte und gar erst 1945 durch die Rote Armee zu Tode kam. Da August verm. nur die eine Tochter hatte, könnte es auch ein Sohn von Franz sein. Es müßte aber in der Familie bekannt sein, in welchem Alter Max ungefähr verstarb. Dann weiß man, ob er zum Thomas oder zum Franz gehört.

                Beuthen wurde vermutlich Ende Januar (27. ?) 1945 von den Russen erobert. Die Sterbenebenregister von Beuthen blieben bis zum 16. Februar 1945 im Berliner Landesarchiv erhalten. Die Hauptregister sollten sich im heute polnischen Standesamt in Bytom befinden. Verfilmte katholische Kirchenbücher aus Beuthen für den Jahrgang 1945 gibt es leider nicht. Somit kann man nur Berlin anfragen, alles andere müßte dann eben im heutigen Bytom erledigt werden.

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                • qariad
                  Benutzer
                  • 31.03.2017
                  • 6

                  #9
                  Zunächst einmal: Vielen, vielen Dank an alle! Eure Informationen sind überaus hilfreich und bringen erstmals ein wenig Licht ins Dunkel.

                  Zum Hintergrund: Alle Daten, die ich habe bzw. angeben kann, beruhen auf den Erzählungen meiner Mutter, die zum Zeitpunkt des Geschehens – 1945 – fünf Jahre alt war und erst jetzt beginnt, tatsächlich über diese Ereignisse zu sprechen.

                  So weiß ich bis heute nicht, was wahr, was von einem schwer traumatisierten kleinen Mädchen erfunden oder beschönigt wurde und was schlicht Legende ist. Was mich vor allem bewegt, ist die Frage, ob die Geschwister meiner Mutter tatsächlich erschossen wurden, ob es irgendwie möglich ist, zweifelsfrei zu rekonstruieren, was damals geschah.

                  In der Tat handelt es sich – wie viele vermutet haben – bei dem Vater der Familie um Max Zawisza und es besteht auch eine Verbindung zu Elisabeth Z., geb. Druwe, denn die zwei Überlebenden der Beuthener Zawiszas flüchteten nach Berlin-Frohnau zu einer Elisabeth. Die Schwägerin also.

                  Angaben zu den Familienmitgliedern kann ich folgende machen:
                  Max Zawisza, geb. ca. 1900
                  Dorothee Zawisza, geb. Hardt, geb. 1902
                  Franz, geb. ca. 1929
                  Ulrich, geb. ca. 1931
                  Dorothee, geb. ca. 1938
                  Dagmar, geb. ca. 1940
                  Michael & Gloria, geb. ca. 1943

                  Was mich stutzig macht: Angeblich führte die Familie in der Tat den Zusatz „Czarny“ im Namen; das Wappen allerdings lässt sich keinesfalls der Wappengemeinschaft Sulima zuordnen, sondern ziemlich genau Sas. Ich habe keine Erklärung dafür.

                  Noch einmal: Vielen Dank für eure Hilfe!

                  Liebe Grüße,
                  Qariad

                  Kommentar

                  • Kleinschmid
                    Erfahrener Benutzer
                    • 20.01.2013
                    • 1239

                    #10
                    Schönen Dank für die Rückmeldung und die zusätzlichen Daten. Nochmals zu drei Punkten:
                    1.) Die Sterbenebenregister von Beuthen aus dem Berliner Landesarchiv sind also bei Ancestry online. In der Tat fangen etwa um den 25. Januar 1945 in Beuthen die zivilen Opfer an. Einige Volkssturmmänner und andere Zivilisten dann am 27. ff. Januar. Die Aufzeichungen reichen bis zum 17. Februar 1945, sind in Maschinenschrift, also sicher auch von Ancestry indiziert. Der Name Zawisza oder Zawischa erscheint nach meiner Überprüfung vom 20.1. bis eben 17.2. sicher nicht. Entweder geschah der Mord an der Familie später - dann durch die Polen - oder es wurden doch nicht alle Tote dem Standesamt gemeldet, was sicher zur damaligen Zeit in Schlesien öfters passierte. Vielleicht findet sich dann noch ein Beerdigungseintrag, oder die vielen zivilen Toten nach dem 27. Januar wurden erst viel später in die dann polnischen Standesamtsregister eingetragen - was man aber sicher alles nicht von hier aus online oder über Filmausleihen abklären kann.
                    2.) Nein, in dem mir bekannten Adelslexika wird eine Familie Zawisza mit Zusatz Czarny nur dem Sulima-Clan zugeordnet. Die Wappen sind auch völlig verschieden, eine Verwechselung ist ausgeschlossen. Wohlhabende Bürgerfamilien haben sich zu damaligen Zeit recht oft um eine Wappen oder gar den Adel bemüht u. sind dabei Wappenfälschern aufgesessen. Womöglich ist das eine Erklärung für das Wappen Sas. Daß aber ein Oberknecht aus dem Kreis Pleß, wo der Name Zawisza durchaus öfters vorkam, ein Nachfahre der polnischen Adelsfamilie Zawisza herbu Sas war, ist wenig wahrscheinlich.
                    3.) Nein, da stimmt was nicht. Der Max kann nicht der Schwager der wohlhabenden Hausbesitzerin Elisabeth Zawischa in Berlin gewesen sein - wenn er um 1900 geboren wurde. Sein dann angeblicher Bruder August, Ehemann der Elisabeth, wurde nachweislich 1869 geboren und dessen Eltern starben 1893 bzw. 1896. Ich vermute, er war ein Sohn des Franz, dann also der Neffe der Elisabeth. Ancestry hat die Geburtsnebenregister von Beuthen nur bis 1899 veröffentlicht. Die beiden kath. Kirchen (Marien und Trinitatis) sind aber auch noch ab 1900 für mehrere Jahre online.

                    Kommentar

                    • Weltenwanderer
                      Moderator
                      • 10.05.2016
                      • 4364

                      #11
                      Hallo Quariad,

                      das Standesamt Beuthen kannst du hier anschreiben - die Mitarbeiter Miemiec, Zdebik und Bula sind zuständig.
                      Das Anschreiben muss auf Polnisch verfasst werden. Übersetzen lassen kannst du es dir hier im Übersetzungsforum oder aus dem Englischen auf reddit.com/r/translator.

                      Für die Kirchenbücher kommen nun mehrere Kirchen und natürlich das Diözesanarchiv in Frage.

                      LG,
                      Weltenwanderer
                      Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
                      Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
                      Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
                      Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
                      Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

                      Mein Stammbaum bei GEDBAS

                      Kommentar

                      • Kleinschmid
                        Erfahrener Benutzer
                        • 20.01.2013
                        • 1239

                        #12
                        Nein, eine direkte Anfrage an das heute poln. Standesamt Bytom würde ich (noch) nicht machen. Unter den gegebenen Umständen wäre eine Recherche vor Ort natürlich die beste Lösung - vielleicht mit einem Dolmetscher dabei, der sich mit Behördengängen auskennt. Vor 15 Jahren und in Niederschlesien hätte dies unser alter Freund Andreas Richter vermutlich im Handumdrehen gelöst: Zwei Päckchen Kaffee für die Damen vom Amt, und fertig. Ja, damals ging das noch so ...
                        Die Geschichte hier ist so interessant, da hatte ich schon an den MDR gedacht. Dort gibt es doch die Sendung 'Spur der Ahnen' oder ähnlich. Mit einem TV-Team vor Ort könnte man das Thema 'Deutsche Opfer' besser mit den poln. Behörden bearbeiten.
                        Am einfachsten wäre es aber im Moment, sich nach Bayreuth zu wenden. Das dortige Bundesarchiv - Lastenausgleichsarchiv - beschäftigt sich in seiner Ostdoku auch mit den Verbrechen an den Deutschen im Osten. Wenn hier fast eine ganze Familie ausgelöscht wurde, dann wurden dazu womöglich bereits Recherchen in den 1950er Jahren durchgeführt. Vor allem aber geht es ja hier um verlorene Vermögen. Wenn die Nachkommen (Elisabeth usw.) in der BRD lebten, haben sie zweifelsohne einen Antrag auf Lastenausgleich gestellt. Darin sind eine Fülle von familiengeschichtlicher Daten enthalten. Im Verlauf eines solchen Verfahrens wurden auch Todesbescheinigungen durch die entspr. Gerichte erstellt und dem Standesamt I in Berlin gemeldet. Ich würde es erst in Bayreuth versuchen. Wenn die was über die Familie Zawischa aus Beuthen haben, kann man mit den dann bekannten Daten immer noch in Bytom anfragen oder noch besser hinfahren - oder die ganze Geschichte ist bereits in den Unterlagen von Bayreuth ausreichend beschrieben.

                        Kommentar

                        • Matthias Möser
                          Erfahrener Benutzer
                          • 14.08.2011
                          • 2264

                          #13
                          Diese ganze Geschichte lese ich mit großer Aufmerksamkeit und finde sie auch sehr interessant, ich hoffe für den Suchenden, daß man da noch irgendwie Hinweise und Informationen bekommt - es ist schrecklich, wenn eine Familie ausgelöscht wird.

                          Gruß
                          Matthias
                          Suche nach:
                          Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
                          und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
                          Spaer/Speer in Maliers, Peisterwitz, Festenberg, Gräditz u. Schweidnitz (Schlesien)
                          Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
                          Aust in Ernsdorf, Peterswaldau, Bebiolka in Langenbielau (Schlesien)
                          Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
                          Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

                          Kommentar

                          • Weltenwanderer
                            Moderator
                            • 10.05.2016
                            • 4364

                            #14
                            Hallo,

                            da muss ich Kleinschmid natürlich Recht geben.
                            Zur Vermutung, es hätte etwas mit Beuthen-Schwarzwald zu tun, kann ich nur sagen, dass zumindest keine Heirat zum Namen im Zeitraum 1874-1905 (oder so) beim Standesamt Beuthen-Schwarzwald gemeldet wurde (die Register zum Ort liegen mir vor).

                            Schönen Gruß,
                            Michael Schätzlein
                            Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
                            Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
                            Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
                            Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
                            Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

                            Mein Stammbaum bei GEDBAS

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                            • zula246
                              • 10.08.2009
                              • 2468

                              #15
                              Hallo
                              Zawisza Czarny ist in Polen ein Volksheld aus dem Mittelalter , der Beiname Czarny kommt davon da seine Burg aus schwarzen Ziegeln gebaut war
                              Über ihn wurden in Polen Bücher geschrieben , aber auch Theaterstücke sowie Kaspertheaterstücke aufgeführt.
                              In Oberschlesien im Telefonbuch von 2003 gab es ca 130 stationäre Telefonanschlüsse mit dem Namen Zawisza , einige auch in Bytom
                              Gruß Robert

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