Familie Pugatschow (DP) 1942 Nürnberg

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • yegor
    Benutzer
    • 13.06.2022
    • 7

    Familie Pugatschow (DP) 1942 Nürnberg

    Guten Tag,
    Ich entschuldige mich sofort für mein Deutsch vom Auto-Übersetzer.

    Konkrete Frage: Ist es möglich herauszufinden, wer 1942 in der Konradstraße 16 Nürnberg der Haushaltsvorstand war?
    Ich überprüfte:
    Bayern/Handelsadressenbuch 1939-40
    Bayern/Handelsa Dressbuch 1948/1
    aber dort müssen Sie den Namen kennen, um die Adresse zu finden. Ich habe das gegenteilige Ziel.

    Meine Cousine zweiten Grades aus der Ukraine ist während des Krieges irgendwie in Nürnberg gelandet, der Legende nach hatte sie einen Freund - einen Militärmann aus Deutschland.
    1946 landete sie dann im Lager Valka, 1950 brachte sie einen Sohn zur Welt, 1951 wanderten sie in die USA aus.
    Im Moment lebt keiner dieser Familie - Mutter, Sohn, angeblicher Vater - mehr, und ich weiß nicht, ob es Nachkommen gibt.

    Ich habe eine Anfrage an das Arolsen Archive gestellt und eine Antwort erhalten. Einige Dokumente sind beigefügt.
    Angehängte Dateien
  • Manni1970
    Erfahrener Benutzer
    • 17.08.2017
    • 2396

    #2
    Hallo!

    Anbei Auszüge aus den Nürnberger Adressbüchern der genannten Jahrgänge.

    MfG
    Manni
    Angehängte Dateien

    Kommentar

    • yegor
      Benutzer
      • 13.06.2022
      • 7

      #3
      Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
      Hallo!

      Anbei Auszüge aus den Nürnberger Adressbüchern der genannten Jahrgänge.

      MfG
      Manni
      Vielen Dank!

      Was bedeuten das * und die Klammern in der ersten Zeile?
      Und die Zahlen hinter jeder Zeile sind die Stockwerke?

      Kommentar

      • Manni1970
        Erfahrener Benutzer
        • 17.08.2017
        • 2396

        #4
        Mit dem * werden Mitglieder der Gesellschaft für Familienforschung in Franken gekennzeichnet (kein Scherz!).

        Mit dem * werden die Hausbesitzer gekennzeichnet [siehe unten]

        Der erste Name ist der des Hauseigentümers: Metzgermeister Zöllner, der selbst in der Fürther Str. 337 wohnte.

        O bis IV sind die Stockwerke, also O = Erdgeschoß und IV ist das Dachgeschoß.

        In der Konradstr. 16 befand sich das Gasthaus Dooser Bräustübl im Erdgeschoß, dazu noch eine Wohnung der Wirtsleute.

        1939 führte es der Gastwirt Rudolf Lindner.

        1941 führte es der Gastwirt und Metzger Michael Haack, der vermutlich bald verstarb.

        1942 führte es der Gastwirt Peter Linhardt, aber die Witwe Frieda Haack wohnte auch noch dort.
        Zuletzt geändert von Manni1970; 18.06.2022, 22:34.

        Kommentar

        • Cardamom
          Erfahrener Benutzer
          • 15.07.2009
          • 2023

          #5
          Hallo Manni1970,


          nach meinem Wissen zeigt der * den Besitzer des Hauses. Die Adressbücher haben mit der GFF nichts zu tun.


          Liebe Grüße


          Cornelia

          Kommentar

          • Manni1970
            Erfahrener Benutzer
            • 17.08.2017
            • 2396

            #6
            Hallo Cornelia,

            also gewundert hatte ich mich schon darüber, war aber dann zu faul, auch noch das Abkürzungsverzeichnis des Straßenteils nachzuschlagen.

            Danke für die Korrektur, hab's oben geändert.

            MfG
            Manni
            Angehängte Dateien

            Kommentar

            • yegor
              Benutzer
              • 13.06.2022
              • 7

              #7
              Danke für die Hinweise,

              Tatsächlich interessiert mich, ob einer der in der Adressbuch erwähnten Männer ein Lebenspartner, Ehepartner oder sogar der leibliche Vater des Kindes von Varvara, meiner Großtante, sein könnte.

              Die Daten die ich habe:

              1. ITS-Dokumente von 1946-1947, aus denen hervorgeht, dass Warwara Pugatschowa seit dem 31.12.1942 als Küchenhilfe/Hausgeh. (Hausgehilfin?) in der Konradstraße 16 arbeitete.

              2. IRO Auswanderungsdokumente vom November 1951, in denen Warwaras Sohn Janik, im Alter von 14 Monaten, geboren am 04.09.1950, erwähnt wird.


              3. Auszug aus der Ehe von Barbara Pugatschowa und Iwan Kochka, datiert 1953, USA.
Iwan und Warwara wanderten im November 1951 mit demselben Schiff in die Vereinigten Staaten aus. Ivan war 1948 in einem DP-Camp in München.


              4. 1973 Erklärung in den USA von Warwaras Sohn John (Janik) über die Änderung seines Nachnamens Kochka->Schmidt


              Neben Dokumenten habe ich noch unbestätigte Familiengeschichten, dass Warwara zu Beginn des Zweiten Weltkriegs in Charkow als Übersetzerin gearbeitet hat, wo sie Beziehungen zu einem italienischen oder deutschen Soldaten hatte.

              Der korrigierte Nachname von Warwaras Sohn „Schmidt“ lässt vermuten, dass der leibliche Vater des Jungen Emil Schmitt, ein Transportwagenfahrer aus der Konradstraße 16, war.
              Aber meiner Meinung nach ist dies eine schwache Hypothese. Und ich verstehe, dass der Familienname "Schmid / Schmidt / Schmitt" in Deutschland nicht der seltenste ist.
              Es wäre jedoch interessant, diese Version zu testen.
              Beim zweiten Versuch gelang es mir, das Nürnberger Adressbuch für 1939 (für die Familysearch org) selbstständig zu finden. Allerdings konnte ich keine Bücher für weitere 1943 und spätere Jahre finden.
              Ich habe versucht, mir die Volkszählungen von 1939 und 1943 anzusehen, aber ich habe nichts in offenen Quellen gefunden.
              Ich wäre dankbar für Hilfe, wo Sie diese Materialien online anzeigen können.
              Angehängte Dateien

              Kommentar

              • Svenja
                Erfahrener Benutzer
                • 07.01.2007
                • 4353

                #8
                Hallo

                Zu Dokument Nr. 3: Daraus geht hervor, dass sie 1947 an der Konradstrasse Nr. 16 wohnte und ihre Beschäftigung während des Krieges Küchenhilfe in Nürnberg war. Es ist unklar, ob sie 1947 immer noch als Küchenhilfe tätig war, und ob sie dieser Tätigkeit an ihrer Wohnadresse nachging oder anderswo.

                Zu Dokument Nr. 4: Hier fehlen nicht nur die Überschriften der Spalten, sondern auch die Überschrift des Dokumentes. Vermutlich geht diese Liste über mehrere Seiten und die Überschrift ist nur auf der ersten Seite vorhanden. So weiss man leider nicht, von welcher Behörde und an welchem Ort diese Liste erstellt worden ist. Anscheinend war sie seit Dez. 1942 in dem Ort, in dem diese Liste erstellt worden ist.

                Zu Dokument Nr. 5: Daraus geht hervor, dass sie am 06.03.1951 im Camp "Valka" in Nürnberg wohnte. Wie lange sie sich zu dieser Zeit schon dort aufhielt, ist jedoch unklar.

                Interessant ist auch, dass Warwara und ihr Sohn Janik auf zwei Flugpassagierlisten auftauchen, auf der einen sind sie durchgestrichen, auf der anderen nicht. Zudem tauchen sie auch auf zwei Schiffspassagierlisten auf, auf der einen sind sie durchgestrichen, auf der anderen nicht. Alle vier Passagierlisten kann man in den Arolsen Archives Online im Original einsehen. Iwan Kochka wurde ebenfalls auf drei Passagierlisten vermerkt und wurde auf einer davon durchgestrichen.

                Gruss
                Svenja
                Zuletzt geändert von Svenja; 19.06.2022, 22:07.
                Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
                https://iten-genealogie.jimdofree.com/

                Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

                Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

                Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

                Kommentar

                • yegor
                  Benutzer
                  • 13.06.2022
                  • 7

                  #9
                  Hallo,

                  Ich werde eine Klarstellung vornehmen.
                  Unterlagen des ITS (International Tracing Service) füge ich bei: für 1946 vom Polizeipräsidium und für 1947 (mit Kopfzeile) vom Einwohneramt.

                  Einige dieser Dokumente waren auf der Website der Arolsen Archives verfügbar, andere wurden mir von Arolsen auf gesonderte Anfrage zugesandt.
                  Angehängte Dateien

                  Kommentar

                  • yegor
                    Benutzer
                    • 13.06.2022
                    • 7

                    #10
                    Da der ITS eine von den Alliierten gegründete Organisation zur Unterstützung der Rückführung von Vertriebenen ist und das erste der ITS-Dokumente vom Oktober 1946 datiert ist, habe ich keinen Zweifel daran, dass Warwara im Oktober 1946 bereits im Valka-Lager war, was bereits 1946 entstand.

                    Was die Auswanderung in die USA betrifft, gibt es tatsächlich zwei Begleitdokumente für zwei Schiffe: 3. November und 7. November 1951. Im ersten Fall wurden Varvara und ihr Sohn gelöscht.

                    Ich finde es schwierig, die Gründe für die Annullierung des Fluges zu ermitteln, aber nicht nur Warwara und ihr Sohn sind mit dem zweiten Flug umgezogen, sondern auch Warwaras zukünftiger Ehemann, Iwan Kochka.
                    Angehängte Dateien

                    Kommentar

                    • yegor
                      Benutzer
                      • 13.06.2022
                      • 7

                      #11
                      Wenn Janik im Lager geboren wurde, hätte die Geburtsurkunde meines Wissens im Archiv der IRO bleiben oder in die USA gelangen müssen. In den NARA Archive (USA) und in den Arolsen Archiven konnte ich es nicht finden.
                      Wenn Janik außerhalb des Lagers geboren wurde, muss die Geburtsurkunde im Standesamt sein, aber ich werde 120 Jahre nach der Geburt keine einfache Gelegenheit haben, sie zu sehen.

                      MfG
                      Yegor

                      Kommentar

                      • Svenja
                        Erfahrener Benutzer
                        • 07.01.2007
                        • 4353

                        #12
                        Hallo Yegor

                        Wenn es sich um direkte Vorfahren handelt, muss man nicht 120 Jahre warten, bis man eine Geburtsurkunde einsehen kann. Aber du hast ja erwähnt, dass es sich um den Sohn einer Cousine zweiten Grades handelt. Da ist es leider so, dass dir sowohl die Einsicht in die Geburtsurkunde als auch ins Einwohnermelderegister verwehrt werden könnte. Ausser du kennst einen Nachfahren, und dieser fragt selber direkt in Nürnberg nach.

                        Ich kenne mich nicht speziell mit diesem Lager in Nürnberg aus, aber ich meine mal gelesen zu haben, dass es in manchen DP Camps eigene Kirchen bzw. Pfarreien gab. Ich bin nicht ganz sicher, ob es auch eigene Standesämter gab, oder ob die Geburten in Camps auch beim normalen Standesamt eingetragen wurden.

                        Ich habe einen Hinweis darauf gefunden, dass es im Lager Valkas je eine katholische, evangelische und orthodoxe Kirche gab. Ich konnte aber noch nicht herausfinden, ob dort auch Kirchenbücher geführt wurden, ob diese heute noch existieren und wo diese sich heute befinden.

                        Wo die Nazis erst zelteten, dann Zwangsarbeiter einsperrten, entstand in Nürnberg nach dem Krieg eines der größten Flüchtlingslager. René Tomingas erinnert sich an harte, aber auch schöne Jugendjahre im Valka-Lager.


                        Gruss
                        Svenja
                        Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
                        https://iten-genealogie.jimdofree.com/

                        Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

                        Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

                        Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

                        Kommentar

                        • yegor
                          Benutzer
                          • 13.06.2022
                          • 7

                          #13
                          Zitat von Svenja Beitrag anzeigen
                          Wenn es sich um direkte Vorfahren handelt, muss man nicht 120 Jahre warten, bis man eine Geburtsurkunde einsehen kann. Aber du hast ja erwähnt, dass es sich um den Sohn einer Cousine zweiten Grades handelt. Da ist es leider so, dass dir sowohl die Einsicht in die Geburtsurkunde als auch ins Einwohnermelderegister verwehrt werden könnte. Ausser du kennst einen Nachfahren, und dieser fragt selber direkt in Nürnberg nach.
                          Leider konnte ich keine lebenden direkten Nachkommen finden. Janik starb 1998 und Warwara 2003, beide in den USA.

                          Warwara war orthodox, ihr Mann Iwan Kochka ebenfalls. Ich denke also, Kirchenbücher könnten helfen.
                          Danke für den Link zum Artikel, Svenja!

                          Kommentar

                          Lädt...
                          X