Hallo,
die gedruckten Texte kann ich lesen, aber bei Handschriftlichem muss ich mich in jede einzelne Schrift einlesen - auch wenn ich die Handschrift gut kenne. Meine Schwiegermutter, die selbst noch mit der alten deutschen Schreibschrift aufgewachsen ist, konnte die handschriftlichen Texte alle mühelos lesen. Bei mir dauert es manchmal Stunden, bis ich ein mir bis dato unbekanntes Wort entziffert habe, z.B. das "Moderlieschen" (sprich Moderlies-chen). Ich nehme mir immer wieder vor, die Schrift selbst zu schreiben (in der 4. Klasse hatten wir auch "Schönschrift", aber das war sonnabends in der 4. = letzten Stunde), um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen. Die Notwendigkeit dafür, d.h. alte Briefe zu lesen aus dem 19. Jhdt., besteht aber erst in frühestens einem halben Jahr.
Deshalb mein ganz großes Kompliment an alle, die tatsächlich selbst üben.
Ich habe noch gar kein Gefühl für die Schreibschriften des 17. und 18. Jahrhunderts. Da haben wir einige wenige Urkunden, die ich sehr gerne lesen können würde.
Besondere Schwierigkeiten machen mir aber die Briefe aus dem beginnenden 2. Drittel des 20. Jahrhunderts. Erstens sind das mit Tintenfüller geschriebene sehr individuelle Handschriften und zweitens sind sie ein Mischmasch aus der alten deutschen Schreibschrift und der neuen lateinischen. Die Briefe sehen oft sehr schön aus und sind manchmal auch auf wunderbarem Papier geschrieben... aber lesen kann ich sie nur mit ganz großer Mühe.
Naja, wenn gar nichts mehr geht, haben wir ja noch die Lesehilfe!
Beste Grüße an alle mit mir "Analphabeten"
Cornelia
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