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#1
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Hallo,
anbei ein besonders trauriger Sterbeeintrag. Beerdigt wurde Catharina, das im Backofen der Unteren Mühl gefundene Kind. Gefunden und getauft. Wie verzweifelt die Mutter wohl war, daß sie ihren Säugling (nehme ich mal an) in den Backofen legte ![]() |
#2
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![]() grüß euch, hallo Christine,
traurig auf jeden Fall. Was der Mutter durch den Kopf ging, können wir nur spekulieren. Vll. erhoffte sie sich vom Backofen etwas Schutz für das Kind - im November wollte sie es wohl nicht einfach irgendwohin legen. Von welchem Tag ist der Sterbeeintrag? Lesen kann man nur "eodem obiit" also "am selben (Tag) starb". Gefunden wurde das Kind am 19. November. Viele Grüße, Waltraud |
#3
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![]() falls es sich bei der unteren mühl um das mühlviertel handelt; mir wurden gemauerte kachelöfen gezeigt, dabei erwähnte man, dass man frühgeborene und frische säuglinge im dampflschacht warm hielt, also in der kachelnische, wo man den hefeteig gehen ließ.
alternativ habe man sie in nähe des ofens, in ein tischtuach gebunden, aufgehängt wie in einer hängematte. es besteht die zwar vom kindsmord entlastende, aber nicht weniger traurige möglichkeit, dass die gebärende zu arm war, ihr kind durch decken oder am ofen zu wärmen und es deshalb in den brotofen legte, wo es schnell gefunden werden sollte. |
#4
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![]() dampflschacht
Dampfeschacht...ein wunderbares Wort, welches ich mindestens 50 Jahre nicht mehr gehört habe "Dampfe" nennt/ nannte man (bei uns im Woid) den Hefe(vor)teig. I muass na grod s Dampfe amocha.... |
#5
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![]() Hallo,
Meine Oma berichtete mir auch davon, dass ihre Großmutter einen ihrer Söhne, der wohl ein Frühchen gewesen sein soll, in einer Kiste auf/an/in den Ofen gestellt habe. Das wäre damals wohl ein Ersatz für heutige Brutkästen gewesen. Der kleine Sohn wurde übrigens erwachsen und gründete, wenn auch sein Leben lang etwas kränklich, eine eigene Familie. Das könnte also auch hier ein Beweggrund der Mutter gewesen sein. Allerdings würde es mich dann wundern, weshalb keine Eltern bzw. keine Mutter in dem Eintrag genannt worden ist. So oder so ist es ein sehr trauriger Fund. Liebe Grüße Sarah |
#6
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![]() Ich kann das bestätigen, in unserer Familie wurde um 1930 ein Zwillingspaar geboren, man sagte: "Die... haben ein kräftiges Mädchen gekriegt und dann war noch so was Kleenes dabei, das liegt jetzt im Backofen, mal sehen, ob das was wird."
Das kräftige Mädchen fiel später, nach einer Hirnhautentzündung, der Euthanasie zum Opfer und das "Kleene" lebt immer noch. |
#7
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![]() Hallo Waltraud,
Zitat:
Was mich auch wundert, daß keine Eltern angegeben sind. Es ist ein kleiner Ort, da sollte man mitbekommen, wenn ein Kind vermißt wird. Ich gehe daher eher davon aus, daß es eine ungewollte Schwangerschaft war und das Kind "entsorgt" wurde ![]() ![]() |
#8
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![]() Zitat:
Gehört eher nicht hierher, aber weil wir gerade beim Bayerischen sind: Hier gibt es eine ganz neue Seite von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, die seit Jahrzehnten bearbeitet wird und jetzt endlich online ist: https://bdo.badw.de/ |
#9
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![]() Zitat:
es steht im Eintrag aber nicht, dass das Kind im Backofen verstarb. Ich nehme an, dass es lebend dort gefunden wurde (Mutter unbekannt), denn es wurde ja noch getauft. Es steht auch nichts darüber in diesem Eintrag, ob der Tag des Auffindens auch der Tauftag / der Todestag war. Vielleicht gibt es hierzu ja einen Taufeintrag? |
#10
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![]() Ich kann keinen Eintrag finden, der dazu passen würde.
Im Index wird es unter dem "Nachnamen" Backofen geführt. Gäbe es einen Taufeintrag wäre ja auch zumindest die Mutter bekannt. Auf jeden Fall ein trauriger Eintrag ![]() |
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