Familie Rephun in den Fürstentümern Bayreuth u. Anhalt-Zerbst von 1509-1860

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  • Manni1970
    Erfahrener Benutzer
    • 17.08.2017
    • 2396

    #16
    Hallo!

    Ja, Du hast recht. Es ist ein Helm.

    Ob man in Heraldik unter einem "natürlichen Rebhuhn" ein stehendes, schreitendes oder aufgescheuchtes versteht, müßten die Experten entscheiden. Das weiß ich nicht.

    Für mich deutlich zu erkennen, ist der Dreiberg in der Helmzier, der auf besagter Heraldik-Wiki-Seite bei den Zerbster Rephuns fehlt.

    Daß die Zerbster sich in Nachfolge der Fersheimer sehen, hatte ich übrigens aus der kleinen Denkschrift zur Familie Rephun - siehe hier:


    MfG
    Manni

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    • Hracholusky
      Moderator
      • 17.03.2016
      • 890

      #17
      Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
      Ob man in Heraldik unter einem "natürlichen Rebhuhn" ein stehendes, schreitendes oder aufgescheuchtes versteht, müßten die Experten entscheiden.
      Hallo,

      da klinke ich mich mal ein. Unter "natürlich" ist hier die Farbe des Rebhuhns gemeint. Die ausgebreiteten Flügel sind wohl dem Steinmetz geschuldet. Normal würde man nach dem Blason ein Rebhuhn mit angelegten Flügeln zeichnen. Mit den ausgebreiteten Flügeln würde man es eigentlich als "zum Flug bereit" blasonieren.
      Mit besten Grüssen
      Gerd

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      • Manni1970
        Erfahrener Benutzer
        • 17.08.2017
        • 2396

        #18
        Danke, Gerd. Es bezieht sich also stets auf die Farbdarstellung, und nicht auf die Gestalt bzw. Form.

        Ich hatte da so etwas im Hinterkopf, vermutlich eine Diskussion bei HiN, wo es darum ging, daß ein "natürlicher Löwe" stets schreitend ist - das habe ich dann verwechselt.

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        • Murkel22
          Benutzer
          • 03.04.2014
          • 83

          #19
          Hallo Manni,

          das ist ja genial, dass Du diese Denkschrift über die Rephuns entdeckt hast!! Und es gibt hier ja sogar auch eine hochinteressante neue Theorie über unsere Hans Sigmunds.

          Erst einmal finde ich es total spannend, dass sich die Zerbster Rephuns auf die Fersheimer zurückführen. Ob das realistisch ist oder nur eine künstliche Konstruierung? Der Schreiber der Denkschrift scheint aber gut informiert zu sein, denn er nennt viele Details, die auch stimmen (z. B. die Namen der Ehefrauen etc.). Jetzt müsste man noch einen Stammbaum der Rephuns von Fersheim haben, damit man von dort evtl. eine Verbindung zu Hans Rephun herstellen kann.

          Und nun zu den Hans Sigmunds: Es wird berichtet, dass Hans Rephun "einen einzigen Erben seines Namens und seiner Tugend" aus der Ehe mit Anna Margaretha von Eblen hervorbrachte, nämlich einen Hans Sigmund Rephun. Dieser sei jedoch von seinem Vater begraben worden, hinterließ jedoch wiederum einen Sohn gleichen Namens, also einen weiteren Hans Sigmund. Dieser heiratete dann die Tochter des Johann Streitberger und starb im Jahr 1623.

          Der Letztgenannte ist eindeutig unser H.S. Nr. 5. Nach dieser Theorie wäre sein Vater H.S. Nr. 1 oder Nr. 3 und nicht Hans Rephun. In der von dir erwähnten Leichenpredigt heißt es dagegen, dass Nr. 5 direkt von Hans Rephun abstammt...

          Du hattest einmal einen Sterbeeintrag aus Kulmbach erwähnt, wo "der alte Rephun" erwähnt wurde. Eigentlich ist er aber am 25.01.1595 in Hof gestorben. Wo genau steht der Eintrag, den Du meinst?

          Schwer zu sagen, ob man nun der Leichenpredigt oder der Festschrift eher Glauben schenken sollte... Was meinst Du? Ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass der Verfasser der Festschrift einen HS. 1 oder 3 wider besseren Wissens eingeschoben hat, da es ihm ja eigentlich darum ging, die "edle Herkunft" des Geschlechts zu beweisen. Entweder hat er einfach einen Fehler gemacht oder er schreibt die Wahrheit...

          Es bleibt also tatsächlich spannend

          Viele Grüße!

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          • Murkel22
            Benutzer
            • 03.04.2014
            • 83

            #20
            Hallo Gerd,

            auch von mir vielen Dank für Deinen interessanten Beitrag!

            VG

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            • Murkel22
              Benutzer
              • 03.04.2014
              • 83

              #21
              Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
              Das "Epitaph-Wappen" ist aber dann Dein Familienwapenn, oder?
              Hallo Manni,

              Du hattest mich nach meinem Familienwappen gefragt. Mein Vater hatte bereits ein Wappen gestiftet, noch bevor die Abstammung zu dem Verwalter von Stockenroth klar war (s. Anhang). Dieses Wappen bezieht sich auf die böhmisch-oberpfälzische Linie der Rephuns, da es auf diese beiden Regionen Bezug nimmt (Rot für Böhmen, Gold für die Oberpfalz).
              Diese Linie hatte übrigens ab ca. 1655 mit dem Tod des - wen wundert's - Hans Sigmund Rephun (Schreibers zu Schönlind in Böhmen) völlig den Charakter der einstigen Beamtenfamilie abgelegt - ein Phänomen, dass man in geringerem Ausmaß offenbar auch in der Zerbster Linie beobachten konnte (s. Denkschrift Scan 15). Doch während die Zerbster wieder hohe Posten erringen konnten, lebte die böhmische Linie als Bauerndynastie weiter.

              Dies als Ergänzung zur böhmischen Linie

              Viele Grüße!
              Angehängte Dateien

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              • Manni1970
                Erfahrener Benutzer
                • 17.08.2017
                • 2396

                #22
                Hallo!

                Schönes Wappen habt Ihr da! Und natürlich ungewöhnlich, daß eine Familie ein historisches Wappen besitzt, in Unkenntnis davon ein neues stiftet und dann doch noch von dem "alten" erfährt.

                Ja, diese Denkschrift hatte ich schon früh gefunden, aber dann doch nicht in "meinem Rephun-Stammbaum" verwendet. Ich halte das für eine Ende der 1750er Jahre angefertigte Auftragsarbeit als Geschenk an den Adelserwerber Johann Sigismund. Der Autor Gottlob Heinrich Schmerbauch, ein Lehrer bzw. Rektor, hatte sich auch mit anderen Adelsfamilien beschäftigt.

                Vom Historismus sind wir noch weit entfernt, aber das Werk paßt verm. zu den Anfängen der Romantik: Die Abstammung von einem Rittergeschlecht wird den Rephuns sicher geschmeichelt haben. Dann alles noch in Latein verfaßt - machte damals bestimmt was her. Schmerbauch hatte aber natürlich nicht unsere Quellen zu Verfügung. Weil es nur den Alten Siebmacher gab und ihm andere Wappenbücher nicht zugänglich waren, konstruierte er eben die Abstammung von den Fersheimern. Ich hatte die Denkschrift auch nur erwähnt, weil wir über das Wappen diskutierten.

                Ja, Leichenpredigten haben mitunter auch einen schlechten Ruf unter den Genealogen. Aber das bezieht sich meist auf die fehlerhaften Angaben bei 4-5 Generationen, wie man sie bei Adelsgeschlechtern findet. Hier werden in der Leichenpredigt des Arnold Johann Sigmund Rephun, * 12.12.1610, + 27.1.1665, gerade mal zwei Generationen, also Vater u. Großvater aufgezeigt. Das waren gebildete Leute, wo es auch bestimmt Dokumente (Testamente, Kaufverträge usw.) gab, die dann verläßlich noch den Großvater benannt haben. Daß H.S. 5 der Sohn, und nicht der Enkel vom alten Rephun war, steht für mich fest. Dazu nochmals aus dem Landsassenverzeichnis betref. des Guts Reisach: "... Als dieser Rephun 1595 gestorben, habens seine erben bis ufs 97 jahr besessen und alsdann den 24. Mai 1597 hats Hans Sigmund Rephun als ein väterlich gut von seinen miterben allein an sich gebracht." H.S. 1 uns H.S. 3 waren zu diesem Zeitpunkt tot, also ist H.S. 5 gemeint. Zumal er sich ja als auf Göppmansbühl u. auf Reisach nannte. Daß der alte Rephun (+1595) nur einen Sohn aus der Ehe mit der Margareta Ebler hatte, kann ja auch nicht sein: Wolf Georg / Jörg Rephun war Ende der 1550er auf dem Gym. in Hof sowie noch unsere max. drei H.S. Er hatte allerdings nur einen, der ihn überlebte!

                Letztlich kann Schmerbauch auch gar nichts weiter über den eingeschoben H.S. berichten (wie etwa Bayreuther Gegenschreiber oder Verwalter von Stockenrodt usw.).

                Bei dem Kulmbacher KB-Eintrag meinte ich den Bg-Eintrag des H.S. 5 vom 26.8.1623 (hattest Du in die Lesehilfe eingestellt). Ich dachte, da mal etwas wie "alten Rephun" zu lesen. Aber das haut verm. nicht hin.

                Jetzt diskutieren wir schon bald 14 Tage über unsere Hans Siegmunds - ein wirklich schwieriger wie interessanter Fall.

                MfG
                Manni

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                • Murkel22
                  Benutzer
                  • 03.04.2014
                  • 83

                  #23
                  Hallo Manni,

                  vielen Dank für Deine Einschätzung. Ich denke auch, dass man diese Denkschrift mit Vorsicht genießen sollte. Trotzdem ist es aber ein interessantes Dokument über die Familiengeschichte der Rephuns.

                  Bezüglich des H.S. Nr. 5: Es kommt mir auch plausibel vor, dass er ein Sohn des Hans Rephun ist. Ich werde mal weiterforschen und neue Infos hier posten.

                  Bis dahin nochmal vielen Dank für Deine Unterstützung!

                  Viele Grüße!

                  Kommentar

                  • Zinntürk
                    Neuer Benutzer
                    • 27.04.2022
                    • 4

                    #24
                    Hallo in die Runde,

                    gestern bin ich zufällig auf dieses Forum gestoßen. Es ist eine sehr interessante Diskussion die ihr hier führt und ich möchte für die Vielzahl der Informationen die man beim lesen erhält danken.

                    Ich selber stamme von dem böhmischen oder besser gesagt egerländer Zweig der Rephuns ab. Meine Vorfahren sind die Nachfahren des Sigmund Rephun (gestorben in Stabnitz) die in Treunitz verblieben sind. Der Sigmund Rephun war für mich bislang der "tote Punkt" über den ich nicht hinausgekommen bin, so dass mir eure Beiträge hier sehr weitergeholfen haben.

                    Die jüngste meiner Vorfahren mit Namen Rephun war die Anna Margarethe Rebhan, geb. Treunitz 4.9.1737, die am 18.11.1759 in Treunitz den Paul Irrgang au Großschüttüber geheiratet hat. Mit ihr endet die Linie der Rebhun meiner Vorfahren.


                    Viel Grüße

                    Kommentar

                    • Murkel22
                      Benutzer
                      • 03.04.2014
                      • 83

                      #25
                      Hallo Zinntürk,

                      herzlich willkommen bei uns in der Diskussionsrunde! Es freut mich, dass wir dir weiterhelfen konnten. Außerdem bin ich ja damit sogar mit dir verwandt Ich würde mich sehr freuen, wenn wir in Kontakt bleiben und zusammenarbeiten könnten.

                      Gleich eine Frage: Wohnst du zufällig in Oberfranken oder in der Zerbster Gegend (Sachsen-Anhalt)? Die Kirchenbücher von Hof und Zerbst sind nämlich leider nicht online und ich wohne zu weit weg, um in naher Zukunft die dortigen Archive zu besuchen.

                      Viele Grüße!

                      Kommentar

                      • Zinntürk
                        Neuer Benutzer
                        • 27.04.2022
                        • 4

                        #26
                        Hallo Murkel22,

                        vielen dank für die Antwort.

                        Ich wohne nicht in Oberfranken und kann dir leider da nicht weiterhelfen.

                        nachdem ich eure Beiträge hier gelesen haben, habe ich mich mit der Egerer Familie Brunner näher beschäftigt. Das dürften dann ja auch Vorfahren von die sein. Ist dir die Stammfolge aus dem Deutschen Geschlechterbuch bekannt?


                        Gruß

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                        • Murkel22
                          Benutzer
                          • 03.04.2014
                          • 83

                          #27
                          Hallo Zinntürk,

                          vielen Dank, in der Tat wäre es für mich sehr interessant, mehr über diese Familie Brunner zu erfahren. Bislang bin ich hier noch nicht sehr weit fortgeschritten und auch die von dir erwähnte Quelle kenne ich noch nicht. Könntest du evtl. die Ahnenfolge hier posten?

                          Danke und viele Grüße!

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                          • Zinntürk
                            Neuer Benutzer
                            • 27.04.2022
                            • 4

                            #28
                            Hallo Murkel22

                            Die Ahnenfolge kann ich gerne posten. Ich gebe diese im Auszug, soweit sie die Vorfahren der Rephun betrifft wieder. Der Autor der Stammfolge hat nach seinen Angaben als Quelle für den Egerer Zweig nur die von Gradl herausgegeben Chroniken der Stadt Eger, hier wohl insbesondere die Datensammlung Gradls zu den einzelnen Familien (für Brunner Seite 417) verwendet. Auf diese ist online https://archive.org/details/bub_gb_n.../2upzugreifbar, so dass ich mich auf die wesentlichen Daten beschränke.

                            Die Stammfolge lautet in Auszügen:

                            0. N.N. Brunner, wohl Saatz

                            1. Heinrich Brunner, Eger, erwähnt 1304

                            2.N.N. Brunner, Eger
                            3. Söhne, davon:

                            3.Ulrich, Eger, erwähnt 1390-1400

                            4.Hans, Eger, ewähnt, 1403-1434
                            mehere Söhne, davon:

                            5. Erhard (I), Eger, Ratsmitgliede, erwähnt 1445-66
                            2 Söhne Ersamus und:

                            6. Erhard II, Eger, Ratsmitglied, erwähnt 1486-1539
                            5 Söhne, davon:

                            7. Michael, Eger, geb. 1489, Ratsmitglied, Bürgermeister, gestorben 17.11.1548, Eigentümer des Hauses Markt 6 Eger, dem heutigen Gablerhaus.
                            5. Söhne, ua. Georg (zu diesem : https://www.schweinfurtfuehrer.de/pe...georg-brunner/
                            und

                            8. Erhard (IV) (in der Egerer Literatur immer Erhard III, weil er der dritte Erhard
                            Brunner als Ratsherr war)
                            Ratsherr, Eigentümer des Hauses Markt 8, gestorben 26.12.1582,
                            zumindest zwei Söhne: Severus und Bernhard und eine Tochter Sabine, verheiratet
                            mit dem Hans Sigmund Rephun

                            Weiter Einzelheiten ergeben sich im Wesentlichen aus den zitierten (zeitgenössischen) Egerer Chroniken von Engelhart und Baier.

                            Kommentar

                            • Murkel22
                              Benutzer
                              • 03.04.2014
                              • 83

                              #29
                              Hallo Zinntürk,

                              das ist sehr interessant, vielen Dank, dass du die Ahnenfolge hier gepostet hast. Aus welchem Band des Deutschen Geschlechterbuchs hast du sie entnommen?

                              Nun bräuchten wir so etwas noch für die Rephuns Denn leider hat bis jetzt noch niemand etwas über die Vorfahren des Hans Rephun (ca. 1509-1595) herausgefunden. Der heißeste Tipp steht meines Erachtens in der "Ahnenliste Stawitz-Dollmann" (Richard Stawitz, 1980). Dort heißt es:

                              Er [Hans Rephun] könnte vielleicht aus Bayreuth stammen, wo ein Wilhelm Rephun 1510 steuert und als Stadtschreiber belegt ist.
                              Das erscheint mir passend, da ab den 1450er-Jahren einige Rephuns in Bayreuth belegt sind. Und vor allem sind im Reichssteuerregister aus dem Jahre 1497 im Fürstentum Brandenburg-Kulmbach sonst keine weiteren keine Rephuns eingetragen - außer eben einem Wilhelm Rephun und seiner Frau in Bayreuth.

                              Interessant ist, dass es in Hof damals anscheinend noch keine Rephuns gab. Ab dem 16. Jahrhundert sieht das anders aus: Neben Hans Rephun werden auch der Gerber Matthes Rephun (um 1513 - 16.03.1599) und ein Sebastian Rephun (vermutl. vor 1520 - 06.12.1570) erwähnt. Außerdem gab es in Helmbrechts - unweit von Hof - einen gewissen Paul Rephun [genannt 1587-1599 in Helmbrechts].

                              Es bleibt also spannend

                              Viele Grüße!

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                              • Zinntürk
                                Neuer Benutzer
                                • 27.04.2022
                                • 4

                                #30
                                Die Ahnenfolge Brunner ist im Band 33 des Deutschen Geschlechterbuches veröffentlicht. Der Band ist nach meinen Recherchen nicht online gestellt. Ich habe mir in einer Bibliothek eine Kopie gefertigt. Quelle für die Ahnenfolge ist aber allein das oben zitierte Werk Gradls.

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