Frage zu Beruf Schäfer und Hirte

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  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5525

    #16
    Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
    aber ansonsten war er landlos und also wohl unten ran in der Dorfgesellschaft.
    Hallo Carl Henry,

    Landlosigkeit war nicht zwingend gekoppelt mit einer Position am unteren Ende der dörflichen Sozialskala. Das galt gewiß für die unterbäuerliche Schicht. Aber es gibt ein Beispiele eines Schmiedes, ebenfalls ohne Land, der bald nach Zuzug in ein Dorf das Amt des Dorfrichters angetragen bekam. Ich denke, daß sein Ansehen nicht gering war. Unter den Handwerkern schien aber der Schmied (und der Rademacher) das bei Weiten höchste Ansehen zu genießen. Von Schneidern, Tischlern, Schustern etc. habe ich nie Personen erlebt, die eine herausgehobene Position in der Dorfgemeinschaft bekleideten. Alles im Nordharz im 17./18. Jahrhundert.

    Viele Grüße
    consanguineus
    Suche:

    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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    • Schischka
      Erfahrener Benutzer
      • 10.02.2015
      • 343

      #17
      Schäfer hatten auch bis in die jüngste Vergangenheit einen gewissermaßen "unehrlichen" Ruf - sie kannten sich wohl u.a. durch den steten Umgang mit Mutterschafen und Lämmern in Dingen der Geburtshilfe und eben auch mit dem Gegenteil aus (dem Engelmachen). So habe ich die Reste des Geraunes im Dorf meiner Großeltern mitbekommen (Jerichower Land).

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      • Ambrosius
        Benutzer
        • 29.12.2019
        • 58

        #18
        hier noch ein Zitat einer Userin hier aus dem Forum:
        "es waren die Schäfer der Gegend. Der Schafhof und der Wasenmeister wohnten keine 50 m voneinander entfernt. Bis zum nächsten Dorf waren es aber etwa 2 km"


        Klar ist: genauso gut kann man Bsp. für Gegenteiliges finden.


        und ein altes Gedicht:
        „Der Schäfer und der Schinner,
        Das senn Geschwisterkinder,
        Un der Säuhirt noch dabei,
        Dös senn die Schinner alle drei."
        Zuletzt ge?ndert von Ambrosius; 09.10.2021, 16:52. Grund: Egänzung

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        • assi.d
          Erfahrener Benutzer
          • 15.11.2008
          • 2676

          #19
          "es waren die Schäfer der Gegend. Der Schafhof und der Wasenmeister wohnten keine 50 m voneinander entfernt. Bis zum nächsten Dorf waren es aber etwa 2 km"
          Genau, das ist von mir! Meine Schafmeister waren etwa 300 Jahre lang Schäfer und wohnten vor den Toren der Stadt. Allerdings hatten einige parallel noch einen Bauernhof im Nachbardorf. Vermutlich geerbt oder eingeheiratet....

          Gruß
          Astrid

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          • robotriot
            Erfahrener Benutzer
            • 20.02.2009
            • 685

            #20
            Habe viele Schäferfamilien bei meinen Vorfahren, die auffällig oft untereinander geheiratet haben. Häufig gibt es auch uneheliche Kinder, und es hat große Armut geherrscht. Das Ganze in Bayrisch-Schwaben. Zu der Thematik kann ich noch diesen Artikel empfehlen:
            Sein Gehalt bestand zum großen Teil aus Naturalien, zu denen oft die Unterkunft gehörte, nur wenige Hirten besaßen die Hütte, die sie bewohnten, zu eigen. Da der Verdienst des Hirten gerade zum Leben reichte, zählte er zu den Armen im Dorf. In vielen Gegenden war er geächtet, wie zum Beispiel auch der Straßenkehrer, Totengräber, Abdecker und Scharfrichter, Menschen mit Berufen, die mit Schmutz, Tieren oder Leichen zu tun haben. Jedoch verstand so manch ein Hirte es, Gewinn aus seiner Sonderstellung zu schlagen, indem er den düsteren Wortkargen gab, der das zweite Gesicht besaß, der gesundbeten aber auch verwünschen konnte. Dann war man in jenen abergläubischen Jahrhunderten darauf bedacht, ihn für sich gewogen zu halten und steckte ihm das ein oder andere zu. Aber auch dort, wo der Hirte nicht den übersinnlich Begabten spielte, erarbeitete er seinen Lebensunterhalt und lag der Dorfgemeinschaft höchstens im Alter auf der Tasche. Solange er den Hirtenberuf ausüben konnte, wurde er dringend gebraucht und besaß Wissen über den Umgang mit dem kostbaren Vieh, hatte beispielsweise jedem Kalb auf die Welt geholfen und war kundig, wenn Tierkrankheiten vorzubeugen oder wie sich bei Tierseuchen zu verhalten war. Oft hatte er sich Erfahrung und Kenntnis in Kräuterkunde angeeignet, das Material fand und sammelte er beim Hüten auf den Wiesen, den Rainen, Abhängen, Halden und im Wald in Fülle, und konnte, wo es keinen Bader im Dorf gab, diesen ersetzen. So war er sich mancherorts der Anerkennung sicher.

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            • sternap
              Erfahrener Benutzer
              • 25.04.2011
              • 4071

              #21
              Zitat von fraesi Beitrag anzeigen
              Hallo, bräuchte einmal Hilfe


              Vater, Sohn , Enkel Zeitraum 1680-1780 wurden als Schäfer bezeichnet.
              Der Urenkel ab 1800 als Kuhhirte.
              Ist das normal oder ist irgentwo ein Fehler.
              f

              ein beruflicher aufstieg war im 18 jhdt möglich, speziell wenn die zahl an arbeitskräften aufurch kriege und seuchen sgedünnt war.
              als kuhhirte war er wols- und anderen wildtierattacken vielleicht weniger ausgesetzt.
              es kann am bauern gelegen sein, dass dieser nun kühe hielt.
              als solcher galt er mehr als ein schafbauer.
              freundliche grüße
              sternap
              ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
              wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




              Kommentar

              • sternap
                Erfahrener Benutzer
                • 25.04.2011
                • 4071

                #22
                Zitat von sternap Beitrag anzeigen
                f

                ein beruflicher aufstieg war im 18 jhdt möglich, speziell wenn die zahl an arbeitskräften durch kriege und seuchen aussgedünnt war.
                als kuhhirte war er wolfs- und anderen wildtierattacken vielleicht weniger ausgesetzt.
                es kann am bauern gelegen sein, dass dieser nun kühe hielt.
                als solcher galt er mehr als ein schafbauer.



                korrigiert
                freundliche grüße
                sternap
                ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




                Kommentar

                • consanguineus
                  Erfahrener Benutzer
                  • 15.05.2018
                  • 5525

                  #23
                  Guten Morgen!

                  Ein Kuhhirte war lediglich Angestellter der "Gemeinde", womit in diesem Falle die Gesamtheit der kuhhaltenden Bauern gemeint ist. Es gab entsprechend auch Gänsehirten und "Nachthirten". Letztere hüteten die Pferde der Bauern auf der gemeinsamen Nachtweide.

                  Schafhirten (meistens als "Schäferknechte" bezeichnet) waren Angestellte des Schafmeisters. Dieser war selbständiger Unternehmer und pachtete häufig die Gemeindeschäferei, betrieb sie also auf eigene Rechnung.

                  Viele Bauern hatten zwar eigene Schafe, aber die liefen zusammen in einer gemeinsamen Herde, auch mit denen des Schafmeisters. Anders wäre es bei den winzigen Parzellen gar nicht möglich gewesen, die Herde zu bewirtschaften. Eigene Bauernherden, die zu einem bestimmten Hof gehörten, wurden erst nach der Verkoppelung üblich.

                  Viele Grüße
                  consanguineus
                  Suche:

                  Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                  Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                  Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                  Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                  Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                  Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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