seltene Berufe

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
Das ist ein wichtiges Thema.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles l?schen
neue Beiträge
  • Xtine
    Administrator
    • 16.07.2006
    • 28326

    #16
    16. Dezember

    16. Dezember


    Badstübner


    Der Badstübner Pächter oder Besitzer einer seit dem Mittelalter (nach den Kreuzzügen) eingerichteten öffentlichen Badestube. Der Bader war zugleich Bartscherer und Aderlasser und damit Wundarzt.

    Badstübner, Bader und Barbiere kümmerten sich um die Körperpflege und (wund-)ärztliche Versorgung der Bevölkerung bis in das 19. Jhdt


    Um den Holzverbrauch und die Brandgefahr durch private Bäder einzuschränken, ließ der Fuldaer Abt Marquard im 12. Jahrhundert das erste öffentliche Bad eröffnen. Mit der Einrichtung öffentlicher Bäder entstand in Europa der Beruf des Baders. Er bediente die Kunden im Bad, schnitt Haare und behandelte Krankheiten, während der wahrscheinlich später darauf spezialisierte Barbier für Rasuren und Bartpflege zuständig war.

    Die Zahl der Badestuben war begrenzt, der Betrieb teuer. Viele der angestellten Badergesellen machten sich selbstständig.


    Barbiere und Bader waren unterprivilegiert. Ihre soziale Position wurde von wechselnden Faktoren bestimmt: etwa von der Furcht vor Ansteckung bei Epidemien (Pest, Cholera...) oder von wechselnder Moden bei der Körperpflege.


    Quelle: Genwiki





    Bild Wikicommons

    Viele Grüße .................................. .
    Christine
    sigpic .. .............
    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
    (Konfuzius)

    Kommentar

    • Xtine
      Administrator
      • 16.07.2006
      • 28326

      #17
      17. Dezember

      17. Dezember


      Usurarius

      Der Usurarius war ein Geldleiher, insbesondere Wucherer

      Wucher bezeichnet das Angebot einer Leistung zu einer deutlich überhöhten Gegenleistung
      unter Ausnutzung einer Schwächesituation eines Vertragspartners.

      Lange Zeit verstand man unter Wucher nur den Zinswucher, gegen den sich die ersten Wuchergesetze auch nur richteten



      Quelle: Wikipedia
      Viele Grüße .................................. .
      Christine
      sigpic .. .............
      Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
      (Konfuzius)

      Kommentar

      • Xtine
        Administrator
        • 16.07.2006
        • 28326

        #18
        18. Dezember

        18. Dezember


        Hamacher


        Hamacher waren Sattler, welche sich auf die Anfertigung von Zuggeschirr spezialisiert hatten. Das "Ham" ist ein (Kopf-)Halsgeschirr oder Kummet für Zugtiere (Ochsen, Kühe).



        Der Sattler fertigte im Mittelalter Sättel an, der Riemer das Zaumzeug (Gurte und Riemen). Ritter befestigten im Mittelalter ihre Schilde mit Riemenhaltern am Arm, zu dieser Zeit arbeiteten Schildmacher, Riemenmacher und Sattler eng zusammen. Mit dem Rückgang der Schilde übernahmen die Sattler auch das Berufsfeld des Riemers.

        Quelle: Wikipedia





        Bild Wikicommons
        Viele Grüße .................................. .
        Christine
        sigpic .. .............
        Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
        (Konfuzius)

        Kommentar

        • Xtine
          Administrator
          • 16.07.2006
          • 28326

          #19
          19. Dezember

          19. Dezember


          Hirsch



          Unter einem Hirsch verstand man um die Wende des 19. zum 20. Jahrhundert einen ausgelernten Schneidergesellen,
          der bei einem Meister in Lohn und Brot (Kost und Logis) stand, aber aus Platzgründen nicht in dessen Werkstatt arbeitete.

          Stattdessen fertigte er in der Werkstatt eines anderen Meisters Werkstücke für seinen Meister
          und bediente sich dazu der Geräte (Nähmaschine, Bügeltisch, Bügelofen, Bügeleisen usw.) und Werkzeuge (Winkel, Bügeltuch, Tutscher usw.) seines Hausmeisters.
          Zu dieser Zeit unterschieden sich Gesellen (süddeutsch Gehilfen) von Arbeitern dadurch, dass sie mit eigenem Werkzeug (Scheren, Nähring) arbeiteten. Dieses Werkzeug wurde von den Wandergesellen mit auf die Wanderschaft genommen und war ihr persönliches Eigentum. Für die Unterstellung eines Hirsches zahlte der Meister dem Hausmeister eine Stellgebühr.

          Mit dem Zweiten Weltkrieg verschwanden die Hirsche. Diese Art der Beschäftigung war mehrheitlich in Städten verbreitet und ihre Notwendigkeit entstand durch die relativ hohen Mieten, insbesondere bei Etagenbetrieben, die nicht, wie die Zahl der Gesellen, der Auftragslage angeglichen werden konnten.

          Quelle: Wikipedia






          Quelle Wikicommons
          Viele Grüße .................................. .
          Christine
          sigpic .. .............
          Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
          (Konfuzius)

          Kommentar

          • Xtine
            Administrator
            • 16.07.2006
            • 28326

            #20
            20. Dezember


            Frotteur


            Meyers Lexikon sagt: Frottieren (franz.), reiben, besonders das Reiben der Haut mit Tüchern oder Bürsten, um sie zu reinigen und durch die Reizung der Hautnerven die Lebensthätigkeit zu steigern. Nach kalten Bädern wirkt das F. sehr günstig als Abhärtungsmittel gegen Erkältungen und gegen rheumatische Affektionen. Auch zur Wiederbelebung Scheintoter wird das F. angewandt. Man benutzt zum F. ein leinenes oder baumwollenes Gewebe mit zahlreichen Noppen, welches auch zu Handschuhen verarbeitet wird. Frotteur, einer, der frottiert, auch den Fußboden bohnt; Frottoir, Frottierbürste, Frottierlappen.

            Genwiki sagt: von franz. se frotter „sich reiben“ - einer der "frottiert", den Boden bohnert, ein "Bohner"


            Und auch wir kamen zum Ergebnis, daß es jemand ist, der den Boden wischt und bohnert.





            Bild Wikicommons
            Viele Grüße .................................. .
            Christine
            sigpic .. .............
            Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
            (Konfuzius)

            Kommentar

            • Xtine
              Administrator
              • 16.07.2006
              • 28326

              #21
              21. Dezember



              Kalkant


              Ein Kalkant bzw. Calcant (von lat. calcare, treten), auch Balg- bzw. Bälgetreter genannt, ist ein Helfer,

              der durch das Bedienen von Blasebälgen die Luftversorgung eines Orgelinstruments sicherstellt.
              Einen Jugendlichen in dieser Tätigkeit nannte man bisweilen Orgelbub, und wenn die Bälge gezogen statt getreten wurde
              bezeichnete man den Kalkanten mitunter als Orgelzieher oder Orgelmelker.
              Bei Positiven oder Regalen lassen sich die Bälge von einer Person per Hand bedienen, selten vom Spieler selbst.
              Große Orgeln haben zehn oder mehr Bälgetreter vonnöten gemacht, die mit Händen,
              Füßen und ihrem ganzen Körpergewicht diesen Dienst verrichteten.


              Quelle: Wikipedia



              Quelle Wikicommons
              Viele Grüße .................................. .
              Christine
              sigpic .. .............
              Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
              (Konfuzius)

              Kommentar

              • Xtine
                Administrator
                • 16.07.2006
                • 28326

                #22
                22. Dezember

                22. Dezember



                Trambahnschienenritzenreiniger



                Ein Ritzenschieber, in Wien auch Gleisböhm genannt, war früher ein ungelernter Arbeiter, der die Rillenschienen von Straßenbahnen sauber hielt,
                indem er mithilfe einer stockähnlichen Spezialschaufel oder eines kurzen und steif gebundenen Rutenbesens, der am anderen Stielende ein etwas zugespitztes Flacheisen trug, den Schmutz entfernte,
                der sich darin angesammelt hatte. Dies galt besonders an Weichen, da diese meist als Rillenschienen gebaut waren und der Schmutz
                dort durch andere Fahrzeuge zusätzlich in die Rillen gedrückt wurde. Nach der Reinigung wurde die Weiche, aber auch Kurvenstücke,
                mit in Wasser aufgeschwemmtem Graphitpulver ausgegossen, um einerseits ein leichtes Funktionieren zu gewähren
                und andererseits ein quietschendes Geräusch beim Befahren zu verhindern.

                Der Beruf starb in den 1950er Jahren aus. Heute werden stattdessen Schienenreinigungsfahrzeuge eingesetzt.

                Die Bezeichnung Gleisböhm rührte daher, dass die meisten Wiener Vertreter dieses Berufes aus Böhmen und Mähren stammten.



                Figur einer „Trambahn-Schienenritzenreinigerin“ im MVG-Museum München
                Foto: Xtine



                Bei der Straßenbahn München arbeiteten Frauen unter der Berufsbezeichnung Trambahnschienenritzenreinigerin.
                Wegen der aus heutiger Sicht ungeeigneten Arbeitskleidung, die aus einem grünen Hut und grau-grünem Mantel mit Arbeitsschürze darüber bestand, kam es immer wieder zu Unfällen, bei denen die Frauen angefahren und verletzt wurden. Der Beruf verschwand um 1935, während zu Beginn des 20. Jahrhunderts 24 Frauen in der Stadt als Trambahnschienenritzenreinigerin arbeiteten.
                Viele Grüße .................................. .
                Christine
                sigpic .. .............
                Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                (Konfuzius)

                Kommentar

                • Xtine
                  Administrator
                  • 16.07.2006
                  • 28326

                  #23
                  23. Dezember

                  23. Dezember



                  Pulveraffe


                  Als Pulveraffen oder Pulveräffchen wurden Kinder bezeichnet, die im Zeitalter der Segelschifffahrt vornehmlich auf Kriegs- und Kaperschiffen als Läufer in den Geschützdecks eingesetzt wurden. Sie hatten die Aufgabe, während des Gefechts Schwarzpulver aus der Pulverkammer des Schiffes zu holen und zu den Geschützbedienungen zu bringen. Für diese Aufgabe wurden oft Jungen im Alter von 10 bis 14 Jahren eingesetzt („Pulverjungen“), die für die regulären Arbeiten eines Schiffsjungen noch zu klein oder zu schwach waren. Ihre geringe Körpergröße war in den engen und niedrigen Geschützdecks dabei von Vorteil.



                  Wikicommons: Pulveraffe (links) auf einem Linienschiff


                  Pulveraffen standen in der Rangordnung innerhalb der Schiffsbesatzung an unterster Stelle und waren den Launen z. T. gewalttätiger Matrosen, Bootsleute und Offiziere häufig schutzlos ausgeliefert. Die betreffenden Jungen – oft Waisen oder Ausreißer – wurden von den Anwerbern teilweise mit Tricks, leeren Versprechungen und manchmal auch gewaltsam auf die Schiffe gebracht, ähnlich wie auch bei der verbreiteten Praxis des Pressens oder Schanghaiens von Seeleuten verfahren wurde. Teilweise wurden sie auch von ihren Eltern aus wirtschaftlicher Not an die Schiffskapitäne gegeben oder sogar verkauft.
                  Allerdings dienten auch ältere Männer (und manchmal auch Frauen) im Gefecht als Pulveraffen. Auf einem Dreidecker waren bis zu 90 Personen notwendig, um Pulver und Geschosse zu den Kanonen zu bringen, aber selbst Nelsons Dreidecker HMS Victory hatte bei 850 Mann Besatzung nur 31 „Jungen“ an Bord. An den Aufgängen zwischen den Decks waren kräftigere Männer postiert, während die Jungen von den Aufgängen zu den Geschützen liefen. Da zumeist nur die Kanonen auf einer Schiffsseite im Gefecht standen, konnten die Jungen relativ leicht auf der anderen Seite hin und her laufen, um die in sicherem Abstand hinter den Geschützen stehenden Pulverboxen zu füllen, damit dort immer zwei feuerfertige Kartuschbeutel bereitlagen. Die Jungen hatten außerdem die wichtige Aufgabe, verschüttetes Pulver sofort mit Wasser unschädlich zu machen und somit Explosionen zu verhindern.
                  Pulverjunge war eine Einstiegsposition auf Kriegsschiffen und damit bei der Marine, allerdings war es selten, dass jemand eine Position jenseits der Mannschaftsdienstgrade erreichen konnte.



                  Quelle Wikicommons
                  Viele Grüße .................................. .
                  Christine
                  sigpic .. .............
                  Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                  (Konfuzius)

                  Kommentar

                  • Xtine
                    Administrator
                    • 16.07.2006
                    • 28326

                    #24
                    24. Dezember

                    24. Dezember


                    Tittentaster


                    Ein „Tittentaster“ hat im Auftrag der Stadt die Brüste der Ammen kontrollierte und war dennoch alles andere als ein gemeiner Grapscher.

                    Anzüglich mutet der Tittentastergang in Lübeck an - dabei ist er ein Hinweis auf eine alte, aber äußerst ehrenwerte Tätigkeit. Lange Zeit übergaben reiche Leute ihre Säuglinge Ammen zur Pflege, da das Stillen in feinen Kreisen verpönt war. Bevor die Frauen angestellt wurden, wurde im Tittentastergang überprüft, ob sie über genügend Milch verfügten.


                    Quelle: NDR





                    Bild Wikicommons

                    Viele Grüße .................................. .
                    Christine
                    sigpic .. .............
                    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                    (Konfuzius)

                    Kommentar

                    Lädt...
                    X