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WarnungBitte beachten: Dies ist ein reiner Info-Thread über die bei Ancestry geplanten oder ganz neu eingestellten Digitalisierungen.

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  #11  
Alt 09.02.2016, 23:18
Benutzerbild von Ralf-I-vonderMark
Ralf-I-vonderMark Ralf-I-vonderMark ist offline männlich
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Standard Verwertungsrecht zur Digitalisierung und Indexierung der Filmkopien durch Ancestry

Hallo allen Interessierten an künftigen Ancestry-Digitalisate,

besonders spannend und für die aktuelle Digitalisierung und Indexierung von Kirchenbüchern aus den Verfilmungsbeständen der Genealogischen Gesellschaft von Utah durch Ancestry bedeutsam ist sodann die Frage, ob und in welcher Weise die Verwertungsrechte an den Kirchenbuchverfilmungen zwischen dem jeweiligen Rechtsinhaber und der Genealogischen Gesellschaft von Utah geregelt worden sind; insbesondere ob regionale, zeitliche oder auf bestimmte Medien bezogene Einschränkungen vereinbart wurden.

Das Verbot „kein Verleih an europäische Genealogie-Forschungsstellen“ ermöglicht gleichwohl den Verleih der Microfilmkopien durch die Genealogische Gesellschaft von Utah in den USA; z.B. an Ancestry. Durch die älteren Verträge vor 1992 bzw. vor 2003 wurde aber wohl kein Verbot zur sonstigen Verwertung der Filmkopien durch Dritte auf Datenträgern und im Internet geregelt; insbesondere nicht die Digitalisierung und Indexierung der Filmkopien durch Dritte. Daher dürfte eine auslegungsbedürftige Vertragslücke bestehen.

Es ist allerdings denkbar, dass aufgrund neuerer Verträge für die Verfilmungen von Kath. Kirchenbüchern ab 1992 die Verwendung der Filmkopien der Genealogischen Gesellschaft von Utah durch Dritte, insbesondere durch Ancestry unzulässig ist.

Dies bedeutet, dass die Genealogische Gesellschaft von Utah und Ancestry anscheinend eine Vertragslücke entdeckt haben und ausnutzen und demnach geplant sein könnte, dass Ancestry im Verlauf der Zeit zumindest die voraussichtlich von der Vertragslücke umfassten älteren Verfilmungen der deutschen Kirchenbücher aus dem Bestand der Genealogischen Gesellschaft von Utah digitalisieren und indexieren könnte.

Der Zeitplan bzw. die Reihenfolge mag dabei abhängig sein von den firmenstrategischen und wirtschaftlichen Erwägungen von Ancestry; wonach vielleicht vorrangig Ev. Kirchenbücher wegen der Konkurrenz zu ARCHION online gestellt werden sollen, z. B. insbesondere aus Regionen, in denen ARCHION noch nicht oder kaum präsent ist. Ideal wäre es (unrealistisches Wunschdenken), hierzu ein klarstellendes Statement von Ancestry zu erhalten. Der Wettbewerbsvorteil von Ancestry dürfte aber ohnedies darin bestehen, dass den Nutzern eine Indexierung zur Verfügung gestellt wird, welche trotz einer zweifelsohne gegebenen Fehlerhaftigkeit in vielen Fällen die Suche erleichtert oder überhaupt erst eine Spur offenlegt und einen Fund ermöglicht.

Doch unabhängig von der rechtlichen Zulässigkeit und der Firmenstrategie steht fest, dass Ancestry nur diejenigen Ev. und Kath. Kirchenbücher digitalisieren und indexieren kann, von denen die Genealogische Gesellschaft von Utah Filmkopien besitzt; sei es auf der Grundlage eines Vertrages mit einer Ev. Landeskirche, einem Kath. Bistum, einem Staatsarchiv (KB-Zweitschrift) oder der Deutschen Zentralstelle für Genealogie (DZfG) in Leipzig (heute Referat 33 des Sächsischen Staatsarchivs).

Da Ancestry plant, bis 2017 mehr als 100 Millionen Dokumente aus den Jahren 1500 bis 1900 zu digitalisieren und für Familienforscher zugänglich zu machen und hiervon bislang „erst“ über 20 Millionen Aufzeichnungen aus den Regionen Württemberg, Ostholstein und dem Elbe-Weser-Dreieck online gestellt wurden, ist noch mit etwa 80 Millionen Dokumente zu rechnen.

Mittels einer Analyse des Filmbestandes der Deutschen Kirchenbücher bei der Genealogischen Gesellschaft von Utah lässt sich möglicherweise spekulativ erraten, aus welchen Regionen am Wahrscheinlichsten mit einer Digitalisierung und Indexierung von Kirchenbüchern durch Ancestry gerechnet werden darf bzw. aus welchen Regionen die noch zu erwartenden 80 Millionen Dokumente stammen könnten. (Eine rege Beteiligung am Ratespiel und Ratespaß ist erwünscht).

Viele Grüße
Ralf
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  #12  
Alt 10.02.2016, 00:24
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Hallo,

vielleicht hilft es einfach mal, sich die Quellenangaben anzusehen:
  • Niedersächsisches Landesarchiv, Standort Stade, Deutschland
  • Evangelisch-Lutherische Kirche Luebeck, Deutschland
  • Lutherische Kirchenbücher, 1500-1985. Evangelisches Landeskirchenamt, Stuttgart, Deutschland
  • Zivilstandsregister, 1798-1903. Stadtarchiv Mönchengladbach
  • usw.
Die Scans sind nicht unbedingt immer aus dem Bestand der Mormonen. Wer die Partner dieses Projekts wissen will, dem sein ein Blick auf die Projektseite empfohlen. Viele Archiv (wie zum Beispiel Magdeburg) nutzen dieses Angebot.

Viele Grüße

Dirk
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  #13  
Alt 10.02.2016, 00:27
Acanthurus Acanthurus ist offline
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Zitat:
Zitat von Ralf-I-vonderMark Beitrag anzeigen
aus welchen Regionen am Wahrscheinlichsten mit einer Digitalisierung und Indexierung von Kirchenbüchern durch Ancestry gerechnet werden darf bzw. aus welchen Regionen die noch zu erwartenden 80 Millionen Dokumente stammen könnten.
Hallo Ralf,

da muss man nur zusammentragen, was es in Utah schon gibt:

- die Verfilmungen der Kirchenbuchduplikate aus dem Zentralarchiv Magdeburg, Verfilmungen aus den 1980er Jahren
- Verfilmungen von Kirchenbüchern aus dem Staatsarchiv Marburg für Hessen-Nassau (kürzlich verfügbar gemacht, https://familysearch.org/search/imag...8560/waypoints)
- Kirchenbuchkartei Pommern 1600-1900, Stadtarchiv Stralsund

... was noch?

Zitat:
Zitat von dirkpeters Beitrag anzeigen

Die Scans sind nicht unbedingt immer aus dem Bestand der Mormonen. Wer die Partner dieses Projekts wissen will, dem sein ein Blick auf die Projektseite empfohlen.
Hier muss schon unterschieden werden zwischen heutigen Verfilmungen aufgrund einer Kooperation zwischen Ancestry und Archiv und der Digitalisierung von Mikrofilmen, die Ancestry durch FamilySearch zur Verfügung gestellt bekommen hat und die teils vor Jahrzehnten angefertigt worden sind. Entsprechend auch die Reaktionen der kirchlichen Archive.

Grüße, A.

Geändert von Acanthurus (10.02.2016 um 00:41 Uhr)
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  #14  
Alt 10.02.2016, 13:53
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Hallo,
Zitat:
Zitat von Acanthurus Beitrag anzeigen
Hier muss schon unterschieden werden zwischen heutigen Verfilmungen aufgrund einer Kooperation zwischen Ancestry und Archiv und der Digitalisierung von Mikrofilmen, die Ancestry durch FamilySearch zur Verfügung gestellt bekommen hat und die teils vor Jahrzehnten angefertigt worden sind. Entsprechend auch die Reaktionen der kirchlichen Archive.
Nichts anderes habe ich gesagt. So gibt es zum Beispiel die Datenbank: "Deutschland, Preußen, Brandenburg und Posen, ausgewählte Kirchenbuchduplikate 1794-1874" das ist die Sammlung, die es auch auf Familysearch gibt.
Darüber hinaus gibt es noch: "Brandenburg, Deutschland, Zweitschriften von Kirchenbüchern, 1700-1874" - das sind von Ancestry angefertigte Scans aus dem BLHA. Im Unterschied zu den eigenen Scans gibt es von den Familysearchfilmen nur den Index, nicht aber die Bilder. Ähnliches gibt es bei vielen anderen Datenbanken, die von Familysearch kommen. Dies hängt vermutlich mit den Rechten an den Bildern zusammen. Rechte auf die abgebildeten Daten haben die Bildeigentümer nämlich nicht.

Viele Grüße

Dirk
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  #15  
Alt 21.02.2016, 19:17
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Ralf-I-vonderMark Ralf-I-vonderMark ist offline männlich
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Zitat:
Zitat von dirkpeters Beitrag anzeigen
Hallo,
vielleicht hilft es einfach mal, sich die Quellenangaben anzusehen:
  • Niedersächsisches Landesarchiv, Standort Stade, Deutschland
  • Evangelisch-Lutherische Kirche Luebeck, Deutschland
  • Lutherische Kirchenbücher, 1500-1985. Evangelisches Landeskirchenamt, Stuttgart, Deutschland
  • Zivilstandsregister, 1798-1903. Stadtarchiv Mönchengladbach
  • usw.
Die Scans sind nicht unbedingt immer aus dem Bestand der Mormonen. Wer die Partner dieses Projekts wissen will, dem sein ein Blick auf die Projektseite empfohlen. Viele Archiv (wie zum Beispiel Magdeburg) nutzen dieses Angebot.
Hallo zusammen,

oh, das ist ja deutlich komplizierter, als ich bislang gedacht habe. Leider kann ich mich erst jetzt und etwas zeitverzögert wieder mit der Sache befassen.

@dirkpeters: Danke für den Hinweis.
Ich muss einräumen, dass mit der von Ancestry angekündigten Planung, bis 2017 mehr als 100 Millionen Dokumente aus den Jahren 1500 bis 1900 zu digitalisieren und online zugänglich zu machen, offenbar nicht nur Kirchenbücher gemeint sind, sondern auch Personenstandsregister und einiges mehr.
Bei meiner nur auf Kirchenbücher einschränkenden Ausdeutung des Begriffs Dokumente handelt es sich um einen (wohl auf Wunschdenken basierenden) Denkfehler von mir.

Die Partner des Digitalisierungsprojekts von Ancestry (http://www.janus-projekt.de/partner) habe ich mir darauf hin angeschaut.

Hierbei handelt es sich oftmals um diverse Stadtarchive mit den jeweiligen Personenstandsregistern.
In dem Partnerprojekt werden Kirchenbücher nur gelegentlich aufgeführt, nämlich Kirchenbücher nur aus dem Landesarchiv Greifswald, dem Landeshauptarchiv Schwerin, dem Stadtarchiv Erfurt, dem Stadtarchiv Rostock, dem Stadt- und Hospitalarchiv Schwäbisch Hall, Kirchenbuchduplikate aus dem Brandenburgischen Landeshauptarchiv sowie Kirchenbuchkarteikarten aus dem Stadtarchiv Mainz.

Die Quellenangaben von Ancestry (Niedersächsisches Landesarchiv, Standort Stade, Deutschland, Evangelisch-Lutherische Kirche Luebeck, Deutschland, Lutherische Kirchenbücher, 1500-1985. Evangelisches Landeskirchenamt, Stuttgart, Deutschland) bedeuten daher m.E. nicht, dass es sich um eine unmittelbare Quelle bzw. einen direkten Zugriff von Ancestry handelt.

Zwar wird bei Ancestry zum Bestand „Niedersachsen, Elbe-Weser-Dreieck“ das Niedersächsisches Landesarchiv, Standort Stade als Quelle angegeben. Allerdings war der Standort Stade des Niedersächsischen Landesarchivs nur bis zur Gebiets- und Verwaltungsreform vom 01.02.1978 zuständig, so dass die Verfilmung der Kirchenbücher m.E. vor 1978 durch die Mormonen erfolgt sein müsste, zumal die Verfilmungen dieser Kirchenbücher zum Bestand der Genealogische Gesellschaft von Utah gehören.
Die Verfilmungen der Lutherischen Kirchenbücher (1500-1985), als deren Quelle das Evangelische Landeskirchenamt Stuttgart angegeben wird stammen zweifelsohne aus dem Bestand der Genealogischen Gesellschaft von Utah.
Etwas schwieriger stellt sich die Quellenangabe der Evangelisch-Lutherischen Kirche Luebeck dar.
Nach der Mitteilung von Herrn Müller-Baur vom 29.01.2016 handelt es sich bei den von Ancestry online gestellten Kirchenbüchern der Nordkirche um solche der ehemaligen Landeskirche Eutin, welche zum 01.01.1977 mit drei anderen Landeskirchen und dem Kirchenkreis Harburg zur Nordelbischen Ev.-Luth. Kirche fusionierte, welche wiederum zu Pfingsten 2012 in der „Nordkirche“ aufgegangen ist. Insoweit ist die Verfilmung der Kirchenbücher der Ev.-luth. Landeskirche Eutin m.E. vor 1977 durch die Mormonen erfolgt.

Dies bedeutet m.E., dass Ancestry nur in relativ geringem Umfang „aus eigener Kraft“ durch das Digitalisierungspartnerprojekt Zugriff auf deutsche Kirchenbücher hat und im Wesentlichen aufgrund der Kooperation auf die Verfilmungen von family.search bzw. der Genealogischen Gesellschaft von Utah angewiesen ist.

Da die Genealogische Gesellschaft von Utah zwar sehr viele Kirchenbücher verfilmt hatte; aber der dortige Bestand der deutschen Kirchenbücher für manche Regionen sehr lückenhaft ist oder völlig fehlt, kann auch Ancestry auf diesem Weg nicht alle deutschen Kirchenbücher digitalisieren.

@Acanthurus: Der Link bezieht sich nur auf die Sammlung Kirchenbücher Hessen-Nassau 1701 -1875. Die Bezeichnung ist aber nicht ganz zutreffend, da dort viele Orte aufgeführt sind, welche zum Gebiet der Ev. Landeskirche Kurhessen gehören (z. B. aus dem Waldeckischen, aus Elben, aus Frankenberg, aus Kirchhain, oder aus Ziegenhain u.v.a.) und nicht nur solche aus dem Gebiet der Ev. Landeskirche von Hessen-Nassau (z. B. Bromskirchen u.a.). Zumeist sind in der Sammlung auch keine Kirchenbücher enthalten, sondern allenfalls Kirchenbuchduplikate.

Die Genealogische Gesellschaft von Utah besitzt m.E. (ich lasse mich gerne korrigieren, da ich den Katalog nur stichprobenartig und oberflächig betrachtet habe) keine Verfilmungen der Kirchenbücher der Ev. Landeskirche Anhalts, keine Kirchenbücher aus Berlin vor 1803, keine Verfilmungen der Kirchenbücher der Ev.-Luth. Landeskirche in Braunschweig, kaum Verfilmungen aus dem Bereich Ev.-Luth. Landeskirche Hannovers (z. B. von Osnabrück nur Militärgemeinde und Fragmente, aus Amelsen, Dassel, Hullersen nur Kirchenbuchduplikate), kaum oder keine Verfilmungen der Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck (z. B. von Fritzlar nur Kirchenbuchduplikate), der Ev. Kirche in Mitteldeutschland (Ausname z. B. Ilmenau; KB 1746 – 1781) und der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens.

Ob und in welchem Umfang die Genealogische Gesellschaft von Utah Verfilmungen der Kirchenbücher aus den Beständen der Ev. Landeskirche in Baden, der Ev.-Luth. Kirche in Bayern, der Ev. Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (außer Berlin), der Bremische Ev. Kirche, der Ev. Kirche in Hessen und Nassau, der Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland (zusätzlich zu den Beständen der ehemaligen Ev. Landeskirche Eutin), der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, der Ev. Kirche der Pfalz, der Ev.-ref. Kirche, der Ev. Kirche im Rheinland, oder der Ev.-Luth. Landeskirche Schaumburg-Lippe besitzt, habe ich noch nicht geprüft.

Dahingegen besitzt die Genealogische Gesellschaft von Utah aber weitestgehend z. B. die Verfilmungen der Kirchenbücher der Lippischen Landeskirche (z.B. Lage und Lemgo) und der Ev. Kirche von Westfalen (deren Digitalisate aber schon überwiegend bei ARCHION online gestellt wurden) sowie der Ev. Landeskirche in Württemberg (welche nun auch bei Ancestry einsehbar sind).

Vielleicht gehören auch die Kirchenbücher der Lippischen Landeskirche zu denjenigen, welche Ancestry (bis 2017) digitalisieren und indexieren will.

Viele Grüße
Ralf
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  #16  
Alt 21.02.2016, 21:40
Gertrud Dinse Gertrud Dinse ist offline
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Egal, was passieren wird - der Branchenriese hat den längeren Atem. Und er bietet mehr als nur die Digitalisate. Das kann und wird Archion nicht leisten können. Dafür fehlt nun mal das finanzielle Polster. Im Gegensatz zu Polen müssen hier die Kirchen alleine in Vorkasse treten.

Man hätte sich vielleicht vorher überlegen sollen, welche Nische man als kleiner Anbieter bedient und diese dann ausbauen sollen. An allem hat auch Ancestry kein Interesse. Manchmal ist es besser, kleine Brötchen zu backen.

Gertrud
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  #17  
Alt 01.03.2016, 12:43
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Hampusch Hampusch ist offline männlich
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Zur Info:

Ancestry hat die Sterbefälle (1876-1950) der Standesämter Delmenhorst und Hasbergen aktualisiert.

VG Dirk
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  #18  
Alt 06.03.2016, 19:22
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Hallo zusammen,

im Hinblick auf die Quellenangaben von Ancestry bezüglich der Ende Januar 2016 online gestellten Digialisate von deutschen Kirchenbüchern habe ich mich nochmals mit der Struktur beschäftigt.

Da feststeht, dass Ancestry Zugriff auf Verfilmungen der Genealogischen Gesellschaft von Utah hatte, welche dann digitalisiert und indexiert wurden, sind die Regeln für eine Ausleihe der benutzten Mikrofilme von Interesse.

Denn die drei von Ancestry veröffentlichten Bestände „Niedersachsen, Elbe-Weser-Dreieck“ (aufgenommen von Manuskripten im Niedersächsischen Staatsarchiv Stade 1978); „Ostholstein, Deutschland, ev. Kirchenbücher 1597–1959“ (aufgenommen von Manuskripten im Landeskirchlichen Archiv der Ev.-Luth. Kirche Lübeck 1959 oder im Landesarchiv Schleswig-Holstein, Schleswig, Schloss Gottorf 1959, 1961, 1963) und „Württemberg, Deutschland, ev. Kirchenbücher 1500–1985“ (aufgenommen von Manuskripten im Ev. Landeskirchenamt Stuttgart 1968, 1972, 1973, 1976) weisen alle eine Gemeinsamkeit auf. Es gibt keine Ausleiheinschränkung!

Deshalb dürfte die Verfilmung wohl auch rechtlich unproblematisch gewesen sein und lag keine Urheberrechtsverletzung vor, so dass rechtliche Schritte der betroffenen Landesarchive oder von ARCHION eher nicht zu erwarten sind.

Dies deutet darauf hin, dass möglicherweise von Ancestry zumindest diejenigen deutschen Kirchenbücher aus dem Bestand der Genealogischen Gesellschaft von Utah in den nächsten Jahren digitalisiert und indexiert werden könnten, für welche keine Ausleiheinschränkung besteht.

Daraufhin habe ich mir die Ausleihregeln angeschaut und habe für die deutschen Mikrofilme der Genealogischen Gesellschaft von Utah zumindest sechs unterschiedliche Ausleihvorgaben gefunden. Entscheidend ist hierfür offenbar stets, in welchem Archiv die Verfilmung stattgefunden hat.

Zur besseren Übersicht liste ich die 6 Fallgruppen und die dazu gehörigen Archive und Archivstandorte (ohne Gewähr der Vollständigkeit) nachfolgend auf:

1. Fallgruppe: Keine Ausleiheinschränkung
Mikrofilme aufgenommen von Manuskripten in Berlin (u.a. 1939, 1940, 1941); Veröffentlichung: Leipzig: Zentralstelle für Genealogie, 1982
Mikrofilme aufgenommen vom Original im Hauptarchiv Berlin (u.a. 1960)
Mikrofilme aufgenommen von Manuskripten im Archiv der Ev. Kirche der Union Berlin (u.a. 1966)
Mikrofilme aufgenommen von Manuskripten im Erzbischöflichen Archiv Freiburg (1976); Veröffentlichung: Karlsruhe: Evangelische Landeskirche Baden (197x)
Mikrofilme aufgenommen von Manuskripten im Landeskirchlichen Archiv der Ev.-Luth. Kirche Lübeck (u.a. 1959)
Mikrofilme aufgenommen vom Original im Kirchenbuchamt Hannover (u.a. 1958)
Mikrofilme aufgenommen von Manuskripten im Bistumsarchiv Magdeburg (u.a. 1992)
Mikrofilme aufgenommen von Manuskripten im Stadtarchiv Nürnberg (1988; KB-Duplikate)
Mikrofilme aufgenommen von Manuskripten im Niedersächsischen Staatsarchiv Osnabrück (1983)
Mikrofilme aufgenommen von Manuskripten im Landeskirchenarchiv Saarbrücken (u.a. 1999)
Mikrofilme aufgenommen von Manuskripten im Landesarchiv Schleswig-Holstein, Schleswig, Schloss Gottorf (u.a. 1959, 1961, 1963)
Mikrofilme aufgenommen von Manuskripten im Niedersächsischen Staatsarchiv Stade (u.a. 1978)
Mikrofilme aufgenommen von Manuskripten im Ev. Landeskirchenamt Stuttgart (u.a. 1968, 1972, 1973, 1976)

2. Fallgruppe: Zugriff in Europa nur für Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage
Mikrofilme aufgenommen von Manuskripten im Zentralarchiv der Ev. Kirche in Hessen und Nassau, Darmstadt (u.a. 1966, 1967, 1982)
Mikrofilme aufgenommen von Manuskripten im Bistumsarchiv Trier (u.a. 1968,1983)

3. Fallgruppe: (Misch-Sonderfall)
Für Filme 72142-72148, 72150-72151, 72153-72154, 72155 kein Verleih in Berlin und Brandenburg, Deutschland. Für Filme 72149, 72152 kein Verleih in deutschen Genealogie-Forschungsstellen. Der Film 72141 kann an alle Genealogie-Forschungsstellen verliehen werden.
Mikrofilme aufgenommen von Manuskripten in Berlin-Dahlem (1953)

4. Fallgruppe: Zugriff in Europa nur für Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage. Kein Verleih an Genealogie-Forschungsstellen in Britische Inseln, Norwegen, Schweden, Finnland oder Island
Mikrofilme aufgenommen von Manuskripten im Ev. Landeskirchenamt Bielefeld (u.a. 1967, 1969)
Mikrofilme aufgenommen von Manuskripten im Stadtarchiv Lemgo (u.a. 1967, 1969)

5. Fallgruppe: Kein Verleih an deutsche Genealogie-Forschungsstellen
Mikrofilme aufgenommen von Manuskripten im Personenstandsarchiv Brühl (u.a. 1957)
Mikrofilme aufgenommen von Manuskripten im Archiv der Ev. Kirche im Rheinland, Düsseldorf (u.a. 1957)

6. Fallgruppe: Kein Verleih an europäische Genealogie-Forschungsstellen
Mikrofilme aufgenommen von Manuskripten im Personenstandsarchiv Detmold (u.a. 1976)
Mikrofilme aufgenommen von Manuskripten im Bistumsarchiv Münster (u.a. 1971)
Mikrofilme aufgenommen von Manuskripten im Bistumsarchiv Paderborn (u.a. 1976,1978)

Sofern meine Analyse ansatzweise „ins Schwarze trifft“ könnten die Mikrofilme der 1. Fallgruppe („Keine Ausleiheinschränkung“) ohne rechtliche Probleme digitalisiert und online gestellt werden und besteht eine berechtigte Hoffnung, dass von Ancestry in der angekündigten Phase bis 2017 auch die Manuskripte aus der Zentralstelle für Genealogie digitalisiert und indexiert werden könnten.
Darunter befinden sich viele Kirchenbücher und Kirchenbuchduplikate aus den ehemaligen Ostgebieten, aber auch aus anderen Regionen; u.a. dem Lippischen (z.B. KB Lage 1701 – 1796) und sogar einige kath. Kirchenbücher (z.B. KB Schwelm 1653 – 1670).
vgl. Bestand 21962 = http://www.archiv.sachsen.de/cps/bes...l&syg_id=&obf2=

Ob und inwieweit eine Digitalisierung und Indexierung der Mikrofilme der 2. bis 6. Fallgruppe rechtlich möglich ist und ob dies auf der „to-do-Liste“ von Ancestry steht, vermag ich aber nicht zu beurteilen.

Lassen wir uns überraschen und warten die weitere Entwicklung geduldig ab.

Viele Grüße
Ralf
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  #19  
Alt 06.03.2016, 20:56
Juergen Juergen ist offline
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Hallo Ralf,

Schöne Aussichten für 2017- 20XX.

In der "to-do-liste" für 2016 sollte es erst mal mit der weiteren begonnenen Digitalisierung und Onlinestellung der StA.-Register der ehemaligen östlichen Provinzen
weiter gehen. Ich denke das wird dauern. Ob das 2016 abgeschlossen sein wird, wer weiß.
Dürfte nicht wenig sein, was da im Landesarchiv Berlin
früher Berlin StA. I (Auslands-Bestände) lagert und aktuell abgearbeitet wird.

Zumal, da ancestry immer einen Index erstellt bzw. erstellen lässt.

In einigen Fällen werden auch mal Archivarien ohne bereits vollständig erstellten Index, online gestellt. (So Teilweise Standesämter Hamburg)
Dies wäre mir auch Recht so, sonst dauert es noch länger bis es weiter geht.

Aber letztendlich muss ancestry auch kalkulieren, die Kosten (+Gewinn) müssen auch wieder reingeholt werden.
Also immer "kleine" Häppchen servieren, so verlängert oder erneuert man das Abbo meist hoffnungsvoll.

Mein halbjähriges Abbo war kürzlich abgelaufen und nun hoffe ich auch, dass bald wieder "Neues" kommt, was für mich interessant sein könnte.

familysearch.org, also die da hinter stehende die "Kirche der Heiligen der letzten Tage"
will ja selbst ihre Filmbestände weiter digitalisieren und zukünftig
online stellen. Nur finanzieren dies letztlich deren Kirchenmitglieder.

Zitat:
Lassen wir uns überraschen und warten die weitere Entwicklung geduldig ab.
Wer ungeduldig ist, kann sich die nicht "gesperrten" Film ja zu
den LDS-Forschungstellen bestellen.
Effektiver kann man aber am PC, so von zu Hause aus forschen, klar.


Viele Grüße
Juergen

Geändert von Juergen (06.03.2016 um 21:02 Uhr)
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  #20  
Alt 08.03.2016, 20:01
Benutzerbild von Hampusch
Hampusch Hampusch ist offline männlich
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Nicht neu, aber Ancestry vermeldet für heute die Aktualisierung von:
Deutschland, Tote und Beerdigungen 1582-1958

Weiß jemand, wie man die die neuen Daten herausfinden kann? Ich gebe spontan meine wichtigsten Suchnamen ein, aber die aktualisierten Daten beim Namen zu kennen wäre nicht schlecht!

VG Dirk
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