"to den pewelern"

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  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5525

    [gelöst] "to den pewelern"

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1446
    Region, aus der der Begriff stammt: Stadt Braunschweig



    Hallo zusammen!

    Ich habe hier einen Begriff, der mich in diesem Zusammenhang verwirrt: "to den pewelern". Mir ist schon klar, daß es sich um die Paulinermönche bzw. das Paulinerkloster handelt. Ist das nun so gemeint, daß Eggeling Questenberg nahe des Paulinerklosters wohnt? Paulinermönch wird er wohl nicht gewesen sein, denn dann hätte man das so aufgeschrieben und ihm zusätzlich die Bezeichnung "Herr" verpasst.

    Vielen Dank und viele Grüße
    consanguineus
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    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561
  • Alter Mansfelder
    Super-Moderator
    • 21.12.2013
    • 4653

    #2
    Guten Abend consanguineus,

    ich interpretiere die Stelle so, dass Eggeling Questenberg in der Nähe des Paulinerklosters wohnte.

    Es grüßt der Alte Mansfelder
    Gesucht:
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    Kommentar

    • AUK2013
      Erfahrener Benutzer
      • 21.05.2013
      • 901

      #3
      Hallo consanguineus,

      ich sehe es auch so wie der Alte Mansfelder.

      - to den / to nah deutet auf eine nahen Ort hin (bei / nahe / zu ...)


      Beispiel:

      "Um 1535 wurde Altona als Fischersiedlung in der Grafschaft Holstein-Pinneberg gegründet. Der Legende zufolge soll die Keimzelle und Anlass für den Namen eine Rotbierkneipe des Fischers Joachim von Lohe gewesen sein, um die herum sich Handwerker und Fischer ansiedelten – jedoch nach Ansicht des Hamburger Rates
      all to nah („allzu nah“) an der Stadtgrenze"

      Quelle: Wikipedia

      Grüße

      Arno
      >>>>>>>>>>>>>>>>>>

      Liebe Grüße

      Arno

      Kommentar

      • Xylander
        Erfahrener Benutzer
        • 30.10.2009
        • 6446

        #4
        Hallo zusammen,
        die Altona/Altena-Deutung als "allzu nah" hält Udolph für eine Volksetymologie. Er deutet Altona/Altena stattdessen als "am alten Wasser". Dies ist jedoch ebenfalls nicht unumstritten.
        ALTENA - Es ist nichts mit „all zu nah“: Der bekannteste Namensforscher Deutschlands hat die Altena-Frage zur Chefsache gemacht und sich gut ein Jahr lang intensiv mit Herkunft und Bedeutung des Namens der Burgstadt befasst. Von Thomas Keim

        Der Nordwestblock nach Hans Kuhn: Germanisch, Indogermanisch oder zeigen sich noch ältere Sprachschichten ? Auf den Spuren einer der ältesten europäischen Sprachschichten. Der Sprachforscher Hans Kuhn (1899 - 1988) behauptete in der Zeit von 1964 bis 1978 wiederholt, daß die nordwestdeutschen Flußnamen "Itter" auf baskisch "iturri" = Quelle zurückzuführen sei. Die herrschende Lehrmeinung lehnt die Aussage bis heute ab. Hunold weist für den von Kuhn so genannten "Nordwestblock" nicht nur eine vorgermanisch-indogermanische Sprachschicht nach, sondern auch eine ureuropäische Schicht, deren heute noch lebender Rest das Baskische ist.


        Egal, auch ich meine: beim Paulinerkloster.

        Viele Grüße
        Xylander

        Kommentar

        • consanguineus
          Erfahrener Benutzer
          • 15.05.2018
          • 5525

          #5
          Hallo zusammen!

          Vielen Dank für Eure Hilfe. Im Grunde genommen läßt dieser Satz ja auch keine andere Interpretationsmöglichkeit zu, als daß Eggeling in der Nähe des Paulinerklosters wohnte. Nur frage ich mich, weswegen man es für nötig hielt, diese Spezifizierung in den Vertrag aufzunehmen. Eggeling Questenberg war zu der Zeit wohl der einzige Namensträger in Braunschweig; der Name hätte also vollkommen ausgereicht, so wie es bei anderen Verträgen auch üblich war.

          Eine Generation zuvor machte man sich bei einem Questenberg bisweilen noch nicht einmal die Mühe, den Vornamen anzugeben, da der Mann (möglicherweise Eggelings Vater, was aber in diesem Kontext bedeutungslos ist) ebenfalls der einzige Questenberg in Braunschweig war und es somit keinerlei Verwechslungsgefahr gab.

          Ich frage mich weiterhin, weshalb Eggeling Questenberg in keiner Neubürgerliste auftaucht. War er, obwohl er offenbar Hausbesitz in der Stadt hatte, etwa gar kein Braunschweiger Bürger? Sind die Listen einigermaßen vollständig? Schloß der Rat überhaupt Leibgedingeverträge mit Nichtbürgern ab?

          Viele Grüße
          consanguineus
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          Kommentar

          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11321

            #6
            Moin consanguineus,


            nur mal rein spekulativ: Lag das Kloster außerhalb der Stadtmauern und wohnte Questenberg außerhalb auf dem Weg dorthin? Hatte er deswegen kein Bürgerrecht und musste sein Haus deswegen auch extra bezeichnet werden?


            Friedrich
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

            Kommentar

            • consanguineus
              Erfahrener Benutzer
              • 15.05.2018
              • 5525

              #7
              Hallo Friedrich,

              der Gedanke ist prinzipiell gut, aber im Gegensatz zu anderen Klöstern dieses Ordens lag das Braunschweiger Pauliner-/Dominikanerkloster mitten in der Stadt, und zwar in ziemlich exklusiver Lage. Ohne Zweifel also war es innerhalb der Stadtmauern angesiedelt.

              Eggeling Questenbergs Haus selbst kann nicht mehr sicher lokalisiert werden, da in Meiers Häuserbuch kein Haus eines Questenberg in diesem Teil der Stadt (Hagen) verzeichnet ist. Allerdings nennt Meier 1409 einen Questenberg (ohne Vornamen) unter der Anschrift Marstall 3 und 1416 unter Marstall 13. Die Straße Marstall liegt jedoch nicht im Bereich des Hagens, sondern im Weichbild Sack, interessanterweise aber gar nicht so weit vom ehemaligen Standort des Paulinerklosters entfernt. 1406 wurde Hinrik Questenberg Neubürger im Sack. Es ist also davon auszugehen, daß das Haus am Marstall 3 dasjenige des Hinrik Questenberg war. Möglicherweise zog Hinrik später in die Nummer 13. Vielleicht lebte dort aber auch Eggeling (Bruder, Vetter, Sohn des Hinrik?).

              Ein anderes Questenbergisches Haus lag auf dem Wege vom "Gotteshaus" (es ist wohl St. Blasius, der sog. "Dom", gemeint) zur Bartholomäuskapelle, aber damit kann es nicht am Marstall gestanden haben. Zudem wurde dieses Grundstück 1398 verkauft, wobei der Urkundentext makabererweise so formuliert ist, daß aus ihm nicht hervorgeht, ob das Grundstück verkauft wurde weil das aufstehende Haus abgebrannt ist, oder aber der Besitzer Questenberg (ohne Vornamen) sebst.

              Das Bürgerrecht hat nachweislich nur Hinrik Questenberg erworben. Weder der verbrannte Questenberg (aller Wahrscheinlichkeit nach Heneke oder Hennig), der 1374 erstmals erwähnt wird, noch Eggeling tauchen in den Neubürgerlisten auf.

              Oftmals ertappe ich mich bei dem Gedanken, gerne für eine Weile in die Vergangenheit zu reisen um solche wichtigen Fragen klären zu können. Aber wem von uns ginge das nicht so?

              In diesem Sinne grüßt
              consanguineus
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              Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
              Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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