Lehrerausbildung

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Renate7
    Erfahrener Benutzer
    • 31.01.2013
    • 223

    Lehrerausbildung

    Hallo, liebe Mitforscher

    In einem Familienzweig gibt es in aufeinanderfolgenden Generationen Lehrer. Kann mir jemand Auskunft oder Lektüre darüber geben, wie sich damals die Ausbildung zum Lehrer gestaltete. Wie lange dauerte die Ausbildung, was kostete die Ausbildung, wie z.B. bei Handwerksberufen das Lehrgeld, wo konnte ausgebildet werden, konnte man überall aufgenommen werden, oder gab es wie heute Auswahlverfahren. Die Region betrifft die Region Pommern, die Zeit in der die Ausbildung stattfand ca. 1890.

    Bin für jede Info dankbar, versuche auf diesem Wege mehr über meine "Maasch" Lehrer, http://bbf.dipf.de/hans/VLK/VLK-0092/vlk-0092-0241.jpg und http://bbf.dipf.de/kataloge/archivda....pl?id=p185587 zu erfahren, es ist immer noch nicht sicher ob es sich hierbei um Vater und Sohn handelt.

    Liebe Grüße Renate
  • Acanthurus
    Erfahrener Benutzer
    • 06.06.2013
    • 1657

    #2
    Stichwort "Lehrerseminar", siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Lehrerseminar. Eine Liste entsprechender Seminare in Pommern Mitte des 19. Jhds. findest du unter http://goobiweb.bbf.dipf.de/viewer/r...bf-spo-1970692. Vom Stolper Heimatkreis gibt es ein Projekt zu Lehrern in Pommern (http://www.stolp.de/familienforschun...he-lehrer.html), ich würde mal wegen der Verzeichniseinheit "Die Volksschullehrer-Seminare 1851- 1909" anfragen.

    Grüße, Acanthurus
    Zuletzt geändert von Acanthurus; 03.04.2015, 13:29.

    Kommentar

    • Matthias Möser
      Erfahrener Benutzer
      • 14.08.2011
      • 2264

      #3
      Lehrerausbildung

      Hallo, Renate!

      Wie genau zu damaliger Zeit eine Lehrerausbildung konkret aussah, vermag ich nicht zu sagen, aber sie wurden auf Präparandenanstalten auf den Beruf vorbereitet:

      Mein Großvater, Richard Benke, (geb.14.12.1894 in Reichenbach/Schlesien) wurde am 01.04.1922 endgültig in den Volksschuldienst in Schlesien eingestellt. Zuvor mußte er zwei Lehrerprüfungen ablegen: Die erste war am 15.05.1920 in Steinau an der Oder, die zweite am 21.11.1921 in Bohrau, Kreis Oels, direkt in den jeweiligen ev. Volksschulen, wo er unterrichtete. Auf sog. Lehrerseminaren wurde ihm das Rüstzeug zum Lehrer mitgegeben. Von Ostern 1912-Pfingsten 1914 auf der Präparandenanstalt in Kreuzburg/Oder und von Pfingsten 1914-August 1914 sowie vom 19.01.1920.-15.05.1920 in Steinau/Oder.

      Großvater unterrichtete ab 01.10.1927 an der ev. Volksschule in Dreissighuben, Kreis Reichenbach in Schlesien und wechselte nach dem Umzug 1935/36 nach Breslau in die militärische Laufbahn (Stabsoffizier bei der 221. Sicherheitsdivision in Breslau). Wahrscheinlich konnte die Familie mit 4 Kindern vom Lehrerberuf nicht leben...Als Lehrer hat er 1933 mal eine standesamtliche Trauung in Dreissighuben vorgenommen, als Amtsperson durfte er das offenbar.

      Gruß + schöne Ostern
      Matthias
      Zuletzt geändert von Matthias Möser; 03.04.2015, 13:29. Grund: Fehler
      Suche nach:
      Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
      und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
      Spaer/Speer in Maliers, Peisterwitz, Festenberg, Gräditz u. Schweidnitz (Schlesien)
      Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
      Aust in Ernsdorf, Peterswaldau, Bebiolka in Langenbielau (Schlesien)
      Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
      Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

      Kommentar

      • Renate7
        Erfahrener Benutzer
        • 31.01.2013
        • 223

        #4
        Hallo Acanthurus,

        herzlichen Dank für Deine Rückmeldung. Jetzt versuch ich das ganze erstmal durchzuarbeiten. Jede Menge Lektüre, wobei ich mich immer wieder wundere, woher Ihr so schnell diese interessanten Links herzaubert. Ich bin manchmal zu blöd zum Suchen. Jedenfalls

        Hallo Matthias,
        danke auch für Deine Rückmeldung, die Daten über die Prüfungen meiner " Maasch " Lehrer habe ich auch, wobei ich aber die zeitliche Abfolge nicht so richtig voreinander kriege. Sehe ich das bei Dir richtig, das Dein Richard die Ausbildung zum Lehrer mit 18 Jahren begonnen hat, dann 3 Jahre auf den Präparandenantalten verbrachte( 3 Seminare ) und nach weiteren 6 Jahren die Lehrerprüfung abgelegt hat ? Oder ist der August 1916 gemeint ?, aber auch dann sind es bis zur Prüfung noch 4 Jahre , ich bin was die Lehrerausbildung betrifft noch etwas im Dunkeln, werde jetzt mal die Linktipps durchstöbern. Vielleicht leuchtet es dann.

        Zitat von Matthias Möser Beitrag anzeigen
        Hallo, Renate!

        Wie genau zu damaliger Zeit eine Lehrerausbildung konkret aussah, vermag ich nicht zu sagen, aber sie wurden auf Präparandenanstalten auf den Beruf vorbereitet:

        Mein Großvater, Richard Benke, (geb.14.12.1894 in Reichenbach/Schlesien) wurde am 01.04.1922 endgültig in den Volksschuldienst in Schlesien eingestellt. Zuvor mußte er zwei Lehrerprüfungen ablegen: Die erste war am 15.05.1920 in Steinau an der Oder, die zweite am 21.11.1921 in Bohrau, Kreis Oels, direkt in den jeweiligen ev. Volksschulen, wo er unterrichtete. Auf sog. Lehrerseminaren wurde ihm das Rüstzeug zum Lehrer mitgegeben. Von Ostern 1912-Pfingsten 1914 auf der Präparandenanstalt in Kreuzburg/Oder und von Pfingsten 1914-August 1914 sowie vom 19.01.1920.-15.05.1920 in Steinau/Oder.

        Gruß + schöne Ostern
        Matthias
        Allen ebenfalls frohe Ostern !
        LG Renate

        Kommentar

        • wuppernixe
          Erfahrener Benutzer
          • 16.07.2010
          • 119

          #5
          Hallo Renate,
          es gibt in Berlin die "Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung". Dort kannst
          Du nach den "Personalbögen der Lehrerkartei" suchen. Gib den Namen Deiner
          gesuchten Lehrer ein. Auf den Bögen, die sogar von dem jenigen selbst ausgefüllt
          und unterschrieben sind, gibt es Angaben über Beginn der Ausbildung sowie
          Prüfungen etc. Vielleicht hast Du Glück und findest Deine Lehrer.
          Frohe Ostern und liebe Grüße

          Wuppernixe

          Kommentar

          • wuppernixe
            Erfahrener Benutzer
            • 16.07.2010
            • 119

            #6
            Hallo Renate,

            habe gerade festgestellt, daß Du dies Quelle schon kennst und die
            Personalbögen schon hast.

            Trotzdem lieben Gruß
            Wuppernixe

            Kommentar

            • schönfeld
              Erfahrener Benutzer
              • 22.10.2014
              • 290

              #7
              Hallo Renate!

              Unter folgendem Link kannst Du eine schematische Darstellung der regulären Lehrerausbildung zwischen 1901-1923 (S.8) ansehen. Diese und auch schematische Darstellungen der Lehrerausbildung in den Jahren 1854-1872 und 1872-1901 sind auch im Buch "Volksschullehrerbildung in Preußen" von Michael Sauer zu finden.

              Ich habe das o.g. Buch noch nicht lange vorliegen und mich bislang eher dem Anhang gewidmet. Was ich eben auf die Schnelle gefunden habe zum Thema Ausbildungskosten(allerdings bezogen auf das Jahr 1870):

              "Für Lehramtsinteressenten soll die Seminarausbildung finanziell attraktiver werden. Der Unterricht ist ohnehin seit je schulgeldfrei. Von den Seminaristen im Internat wird für ihre Verpflegung und medizinische Versorgung ein Kostgeld in Höhe der Selbstkosten erhoben, die Unterbringung ist frei; die Externen kommen für Unterhalt und Unterbringung selber auf. Dabei werden Unterstützungen von 90 Mark (Internat) bzw. 150 Mark (Externat) gewährt. [...] Die Gesamtkosten, die für den angehenden Lehrer in einer sechsjährigen "Regelausbildung" an Präparandenanstalt und Seminar entstehen, schätzt Jütting bereits 1870 unter Einrechnung der Unterstützungen auf umgerechnet 900 bis 1800 Mark- dies entspricht ein bis zwei späteren Jahreseinkommen."
              (S.86)

              Viele Grüße

              P.S. Solltest Du oder ein anderer Forist an Infos aus o.g. Buch interessiert sein, kann ich versuchen, Auskunft zu geben.

              Kommentar

              • Matthias Möser
                Erfahrener Benutzer
                • 14.08.2011
                • 2264

                #8
                Lehrerausbildung

                Hallo, Schönfeld!

                Danke für Deinen ergänzenden Hinweis u.a mit dem Buch.

                Gruß
                Matthias
                Suche nach:
                Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
                und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
                Spaer/Speer in Maliers, Peisterwitz, Festenberg, Gräditz u. Schweidnitz (Schlesien)
                Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
                Aust in Ernsdorf, Peterswaldau, Bebiolka in Langenbielau (Schlesien)
                Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
                Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

                Kommentar

                • Renate7
                  Erfahrener Benutzer
                  • 31.01.2013
                  • 223

                  #9
                  Hallo Schönfeld,

                  ebenfalls ganz herzlichen Dank .für diese interessante Lektüre. Das ist ja sehr ausführlich und verständlich dargestellt. Überraschend für mich, das die Ausbildung ja eigentlich kostenlos war.( Na, ja zuhause fehlte einer der Geld nach Hause brachte, aber trotzdem versorgt werden mußte)
                  Auch auf dein Angebot gegebenenfalls etwas aus dem Buch von " Sauer" herauszusuchen, würde ich bei Bedarf gerne zurückkommen.

                  Liebe Grüße Renate

                  Kommentar

                  Lädt...
                  X