Ahnensuche in Breslau und Umgebung - Recherches ancêtres nés à Breslau/Wroclaw & aux environs

[rpeikert]

Nr. 6 starb am 17.06.1911 in Breslau, StA II Nr. 1376

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Christiane hat mir jetzt noch die Verbindung in die USA erklärt. Ein oder mehrere Geschwister von Gustav waren in die USA ausgewandert. Möglicherweise mit ihnen auch der Vater Karl. Deshalb besteht bei Nr. 2 und Nr. 4 schon die Möglichkeit, dass sie in den USA verstorben waren. Ich würde zwar in beiden Fällen dagegen wetten, aber interessant wäre es schon, das noch zu klären.

[sonki]

Nr. 6 starb am 17.06.1911 in Breslau, StA II Nr. 1376

Danke, habe es mal nachgetragen. Scheinbar war die Anzeigende Tochter Ernestine 1911 ledig, müsste also eine andere Tochter als die Ernestine sein die 1907 geheiratet hat (oder der Ehemann starb zwischen 1907-1911)

P.S. Also es scheint eine weitere Ernestine zu sein, da die andere 1907 bereits verheiratet war und sie bis zu ihrem Tod 1941 mit diesem zusammen war. Der Ehemann starb nach 1941.

[rpeikert]

Stimmt, "ledig" ist mir gar nicht aufgefallen. Es dürfte sich dann um die Schneiderin Ernestine Radon handeln, die man im Adressbuch 1912 findet, im Haus neben dem verstorbenen Hermann Radon.

Dann gab's also eine weitere Schwester der Berta. Und die Caroline Ernestine Marie hatte den Rufnamen Marie gemäss ihrer Sterbeurkunde.

[rpeikert]

Bei Nr. 4 gibt's, glaube ich, auch noch Arbeit. Christiane hat mir das Dokument im Anhang geschickt, wo jemand zwei Quellen kombiniert hat. Der obere Teil entspricht ja dem Taufeintrag des Ernst Karl Lasse, und der untere Teil ist, denke ich, eine Uebersetzung eines US Census Dokuments. Wenn das wirklich zusammenpasst, kann dieser Mann ja nicht der Vater des 1882 in Briesen geborenen Gustav (und Ehemann der Anna geb. Galle) sein.

Vielleicht wurden aber auch noch eigene Informationen eintragen, weshalb es gut wäre, das amerikanische Original anzuschauen. Leider ist das aber mit meinem Ancestry-Abo nicht möglich.

Auf einer Passagierliste 1880 nach "Amerika" erschient der Cigarrenmacher Karl Lasse: https://www.ancestry.de/interactive/...92?pid=4629807
und da wird seine Herkunft mit "Breslau" angegeben. Ein Cigarrenmacher C. Lasse wohnte tatsächlich 1879 an der Frdr.-Wilhelmstr. 18/19 in Breslau.

So weit ich sehe, machte er die Reise aber alleine. Immigrationspapiere kann ich leider auch nicht anschauen.

[sonki]

Ja, ist ein wirklich kniffliger Fall.

Aber der nächste Schritt (bei aller Euphorie und Spaß die die Suche bisher machte) sollte sein, dass die Heiratsurkunde Lasse/Galle gefunden wird, denn die Eltern von dem Karl Lasse sind ja bis jetzt nicht verifiziert - wir hoffen ja momentan nur, das es der aus Münsterberg ist, aber dafür gibt es ja leider keine Bestätigung.

Aha, der Ernst Carl Lasse aus Münsterberg soll ja laut diesem Dokument 1873 geheiratet haben - diese Heiratsurkunde müsste man nun suchen, wenn es da noch Unterlagen irgendwo gibt.

P.S. Dieser Lasse klingt auch interessant (ist wohl der Zigarrenmacher s.o.), weil die Namen der Eltern Carl Lasse und Johanne Dschatchek sind, was ein wenig nach Lasse/Dibischek klingt: https://www.familysearch.org/ark:/61903/1:1:2WQD-KHR

Nachtrag: Hier mal der Sterbeeintrag von diesem Carl Lasse, verstorben 1919 in New York: https://www.dropbox.com/s/mxu37czwar...5_220.jpg?dl=0

[sonki]

Auf einer Passagierliste 1880 nach "Amerika" erschient der Cigarrenmacher Karl Lasse: https://www.ancestry.de/interactive/...92?pid=4629807
und da wird seine Herkunft mit "Breslau" angegeben. Ein Cigarrenmacher C. Lasse wohnte tatsächlich 1879 an der Frdr.-Wilhelmstr. 18/19 in Breslau.

Ein Carl Lasse, Zigarrenmacher, wohnhaft Breslau, bekam dort zusammen mit seiner Ehefrau Clara Kretschmer (*1852 +1922) am 29.03.1880 eine Tochter Clara Anna Maria. Es handelt sich hierbei um den gleichen Carl Lasse aus dem Sterbeeintrag 1919 New York einen Beitrag zuvor. Dieser Carl Lasse ist 1880 nach New York und seine Ehefrau Clara, mit Tochter Clara (+ 3 weiteren Kindern) 1881 dann wohl nach (Quelle: Castle Garden Database).
Aber nun gut, bringt jetzt alles auch nichts weiter.

Nachtrag: Ok, die Heirat von Lasse/Kretschmer war in Breslau, St. Elisabeth 1873, der Vater von Carl Lasse ist der Züchner Wilhelm Lasse aus Münsterberg(!) - https://www.dropbox.com/s/6lc6dmvkva...abeth.jpg?dl=0
Für mich scheidet dann dieser Carl Lasse als potentieller Kandidat aus, da ab 1880 in USA. Ob es eine Verbindung zum Lasse/Galle-Ehepaar oder überhaupt nach Münsterberg gibt, bleibt zu klären. Da sich aber in Münsterberg auch kein weiterer Carl Lasse finden lässt, würde ich mal vermuten das die Münsterberger Spur eine Sackgasse ist. Somit ist in der Zusammenfassung alles ab/inklusive Punkt 4 meiner Meinung nach nicht richtig bzw. nicht relevant für die Suche hier. Das scheint mir eine andere Lasse-Familie zu sein.

Bleibt halt weiter die Suche nach der alles entscheidenden Heirat Lasse/Galle.

[sonki]

Hallo,

der Fall lässt mir keine Ruhe
Wir wissen ja das der Vater von Carl Gustav Lasse (* 1882 Briesen) Karl Lasse hieß und Eisenbahnarbeiter war.

1883 heiratet in Briesen eine Anna Rosine Pauline Lasse (Scan), als Trauzeuge ist anwesend der Bahnarbeiter Karl Lasse, 43 Jahre wohnhaft in Briesen. Das könnte also der Vater von Carl Gustav Lasse sein - Name & Beruf & Wohnort passt ja. Demnäch wäre er um 1840 geboren. Vielleicht ein neuer Anhaltspunkt.

P.S. Er war auch 1887 Trauzeuge.

P.S II: Ein Carl Lasse, Bahnarbeiter, wohnt 1909 in Brieg in der Bahnhofstraße 29

[sonki]

Ok, nun wird es verwirrend
In Beitrag https://forum.ahnenforschung.net/sho...0&postcount=22 habe ich ja die Wohnorte von Gustav Lasse, Eisenbahngepäckträger in Breslau, aufgelistet.
Es endet mit Witwe Elise Lasse 1943 in der Lohestraße 20.

So, auf szukajwarchiwach findet man das Testament einer verw. Gepäckträger Elise Lasse, geb. Kugler, von 1943, letzter Wohnort Lohestraße 20, Breslau.
Eventuell würde es sich lohnen mal zu schauen was da drin steht und wer diese Elise Lasse geb. Kugler denn nun wieder ist.

https://szukajwarchiwach.pl/82/260/0/-/4720?q=XJINDOSO:Lasse&rpp=100&wynik=49&rpp=100&page=1#tabJednostka

P.S. Wenn es stimmt, das Berta Karoline Radon, Gustavs 1. Ehefrau 1927 verstorben ist, dann könnte Elise Kugler vielleicht die 2. Ehefrau sein die dann um 1932 zur Witwe wurde, weil ja Gustav angeblich 1932 verstorben sein soll?

[rpeikert]

Deine Fortschritte mit Briesen verfolge ich einfach mal so, weiss nicht ob ich da Wesentliches beitragen könnte. Aber Dein letzter Fund scheint mir wirklich vielversprechend!

Nennst Du es deshalb verwirrend, weil die Frau jetzt "Lasse geb. Kugler" und nicht mehr "Lasse-Müller" heisst? Letzteres stammt doch bloss aus diesen Militärdokumenten, oder irre ich mich? Die Bindestrich-Schreibweise wäre ja die schweizerische (und evtl. auch französische??) Art, um "Lasse geb. Müller" zu schreiben. Und bei uns würde man sogar auch dann "Lasse-Müller" schreiben, wenn sie effektiv eine "Lasse verw. gew. Müller geb. Kugler" wäre.

Also, ich denke, dieses Dokument sollten wir tatsächlich anschauen. Ich frage mal bei Christiane nach, denn es würde ja etwas kosten. Aber erstaunlich, dass das Testament einer Gepäckträgerwitwe den Weg in ein Archiv findet.

[sonki]

Hallo,

naja "verwirrend" eigentlich nur, da über eine potentielle 2. Ehe bis jetzt scheinbar nichts bekannt war. Ärgerlicherweise sind ja die Bücher der zuständigen Kirchen für die letzten bekannten Adressen (St. Bernhardin & Salvator) mit ungünstigen Lücken bzw. Totalverlust, so dass man da wohl nichts mehr finden wird. Bleiben halt noch die Sterberegister der Standesamter für die Zeit der vermuteten Tode - aber ohne konkretes Datum wird man da vorerst nicht so schnell weiter kommen.

Es bleibt spannend

P.S. Ach soo, das mit der Stiefmutter habe ich ja komplett nicht mehr auf dem Schirm gehabt - Müller. Nunja, aber wenn Berta Radon 1927 & Elise Kugler 1943 verstarb, wer soll dann die Stiefmutter Elise Müller sein? Woher soll die kommen?

[rpeikert]

Meine Interpretation ist, dass sie 1943 das Testament gemacht hatte, bevor sie die Reise nach Grossenhain antrat. Was immer die Umstände dieser Reise gewesen waren, gefährlich war es mit Sicherheit, und ein guter Grund ein Testament zu schreiben. Sie lebte dann 1945 in Grossenhain und war Kontaktperson ihres Stiefsohns auf dem Militärdokument. Und sie lebte 1949 (oder jedenfalls 1948) an einer neuen Adresse in Grossenhain.


Ja und wegen dem Nachnamen: Da vermute ich mal, dass sie vor der Heirat mit Gustav Lasse die Witwe eines Herrn Müller gewesen war.

[sonki]

Hmm, so ganz bin ich nicht überzeugt - ok, wir brauchen dieses Testament in der Hoffnung das dort irgendein Hinweis auftaucht der hier weiter hilft

P.S. Leider gibt es für die letzte Wohngegend keine erhaltene Kirchenbücher und zusätzlich klaffen in den Büchern vom Standesamt II in den Jahren 1927 & 1932 Lücken von mehrere Monaten. Im schlechtesten Fall, wird man keine Sterbeunterlagen mehr finden können.

[scheuck]

Ihr Experten,

zur Sache selbst kann ich leider nichts beitragen, möchte aber dennoch unbedingt anmerken, dass ich fasziniert mitlese und mal wieder total begeistert bin, dass es hier Menschen gibt, die aus wenig etwas so Tolles machen können
auf Euch!

[sonki]

Hallo,

ein vorerst letzter Gedanke zum Thema.
Zur Heirat 1911 des Karl Gustav Lasse mit Berta Radon war einer der Trauzeugen ein Robert Lasse, Schlosser, wohnhaft in Breslau Friedrichstraße 5. Sein Alter passt zum Alter des Bruders von Gustav, also Robert Reinhold Lasse (*1886).
Diesen Schlosser Robert Lasse, kann man mit höherer Wahrscheinlichkeit in Breslau über die Adressbücher "verfolgen" und findet so seine Heirat am 30.12.1919 mit Margarethe Dörfel. Beide wohnen in der Anderssenstraße 13 (ist die Adresse wo zuvor ein Briefträger Dörfel wohnte - mögl. der Vater der Margarethe). Robert Lasse ist erst ab 1926 bis 1943 in den Adressbüchern zu finden, zuletzt in der Gandauer Straße 44. Zwischen 1911 und 1919 (bei Heirat wohnhaft Anderssenstr.) vermute ich ihn als Untermieter und daher nicht im Adressbuch auffindbar.
Der kirchliche Heiratseintrag der beiden in der Barbarakirche (Scan) ist leider sehr karg - nur ihre Namen, Wohnorte stehen dabei - kein Hinweis zu den Eltern. Und wie das Pech so will, ist wohl der zugehörige Standesamtseintrag Breslau I 1571/1919 nicht mehr erhalten. Über diesen hätte man erfahren können, ob es wirklich der Bruder von Gustav bzw. der Sohn von Lasse/Galle ist. So bleibt es leider nur eine Vermutung, aber ich wollte es noch erwähnen.