rezessive vererbung

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  • sternap
    Erfahrener Benutzer
    • 25.04.2011
    • 4072

    rezessive vererbung

    ein freundliche guten tag an die foris!

    bei rezessiver vererbung ist einer von vier nachkommen betroffen von der erkrankung(oder von dem körpermerkmal), drei nicht.

    mich treibt die frag um, ob es eine reihenfolge gibt, dass zwingend der vierte geborene betroffen sein muss, oder ob das auch einer von den älteren sein könnte.
    anders gefragt:gibt es einen chronologie bei der rezessiven vererbung, würde man ihr entgehen, indem man nur zwei oder drei statt vier kindern bekäme?

    wer kennt sich da aus?
    freundliche grüße
    sternap
    ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
    wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




  • Xylander
    Erfahrener Benutzer
    • 30.10.2009
    • 6447

    #2
    Hallo sternap,

    das Zahlenverhältnis kommt nur bei großer Zahlenbasis zum Vorschein.

    Bei vier Kindern sind alle Verhältnisse möglich: 0, 1, 2, 3 oder 4 können das Merkmal haben.

    Eine festgelegte Reihenfolge gibt es nicht. Die mütterlichen und väterlichen Gene werden jedesmal neu gemischt, die aktuelle Mischung weiß nichts von den vorhergehenden.

    Vermeiden oder fördern kann man also nicht.

    Viele Grüße
    Xylander

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    • sternap
      Erfahrener Benutzer
      • 25.04.2011
      • 4072

      #3
      also muss nicht zwingend jedes vierte kind einer familie den defekt geerbt haben, eine auszählung hunderter ergäbe aber, dass ein viertel betroffen ist? habe ich das richtig verstanden?
      freundliche grüße
      sternap
      ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
      wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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      • Dominik
        Erfahrener Benutzer
        • 23.06.2011
        • 965

        #4
        theoretisch muss gar keins der kinder betroffen sein....

        ...manche krankheiten überspringen auch gerne eine generation ......
        Liebe Grüße

        Dominik

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        • sternap
          Erfahrener Benutzer
          • 25.04.2011
          • 4072

          #5
          dann hätte man später dafür mal mehrere betroffene? richtig?
          freundliche grüße
          sternap
          ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
          wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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          • Xylander
            Erfahrener Benutzer
            • 30.10.2009
            • 6447

            #6
            ja zur ersten Frage, Sternap. Zur zweiten muss ich selbst erst noch mal in die Nachhilfestunde.
            Viele Grüße
            Xylander

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            • wiehopf
              Erfahrener Benutzer
              • 19.07.2008
              • 368

              #7
              Gregor Mendel

              Schau mal hier - ggf. hilft das:

              bzw. Teil 2

              Ansonsten: hier gelten die Regeln der statistischen Mathematik und der Wahrscheinlichkeitsrechnung (beispieslweise wie beim Würfeln: im Mittel sind alle Zahlen gleich häufig und doch kennt jeder Würfelfolgen, die davon völlig abweichen). Abweichungen vom Wert 25% sind also möglich. Es könnten im Einzelfall sogar 0% von Nachkommen oder sogar 100% von Nachkommen ein bestimmtes rezessives Einzelmerkmal tragen - dafür wiederum ist die Eimtrittswahrscheinlich extrem gering. Im Mittel wird in Deinem Fall eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 25 % vorliegen.

              Für jede einzelnen Befruchtungsvorgang (eigentlich muss man hier die Bildung der Keimzellen - Meiose genannt - berücksichtigen und die bei der Befruchtung resultierenden Kombinationsmöglichkeiten) gilt genau diese Wahrscheinlichkeit - eine Beeinflussung aufgrund der Eigenschaften älterer (oder jüngerer Geschwister) ist völlig ausgeschlossen. Beim Würfeln kann man das ggf. besser nachvollziehen:

              Würfelt man einmal, so ist die Wahrscheinlichkeit für jede Zahl genau 1/6. Hat man nun eine bestimmte Zahl gewürfelt, wird für den nächsten Wurf diese Wahrscheinlichkeit NICHT beeinträchtigt. Hat man beispielsweise eine 3 im ersten Wurf gewürfelt, wird die Wahrscheinlichkeit im zweiten Wurf ebenfalls eine 3 zu werfen nicht gemindert und beträgt unvermindert 1/6.

              Genau so ist das auch bei der rezessiven Vererbung einer Erbkrankheit - die Wahrscheinlichkeit ist für jede einzelne Befruchtung 25% - dennoch könnten unter zehn Kindern eines Paares alle betroffen oder (was wiederum wahrscheinlicher ist) alle nicht betroffen sein. Am wahrscheinlichsten sind aber 25% der Nachkommen betroffen.

              Zitat von sternap Beitrag anzeigen
              ein freundliche guten tag an die foris!

              bei rezessiver vererbung ist einer von vier nachkommen betroffen von der erkrankung(oder von dem körpermerkmal), drei nicht.

              mich treibt die frag um, ob es eine reihenfolge gibt, dass zwingend der vierte geborene betroffen sein muss, oder ob das auch einer von den älteren sein könnte.
              anders gefragt:gibt es einen chronologie bei der rezessiven vererbung, würde man ihr entgehen, indem man nur zwei oder drei statt vier kindern bekäme?

              wer kennt sich da aus?
              Zuletzt geändert von wiehopf; 27.08.2011, 21:34.

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              • sternap
                Erfahrener Benutzer
                • 25.04.2011
                • 4072

                #8
                herzlichen dank an euch für die bisherigen, geduldigen erklärungen von euch allen!

                das ist ein sehr spannendes thema für mich.
                freundliche grüße
                sternap
                ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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                • gudrun
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.01.2006
                  • 3277

                  #9
                  Hallo,

                  das ist doch die Schwierigkeit dabei. Kein Mensch kann vorhersagen, ob eine Krankheit vererbt wird oder welches Kind davon betroffen ist.
                  Es ist bzw. war bisher eine reine Glückssache.
                  Wie weit da die moderne Medizin noch kommt, weiß man auch nicht.

                  Viele Grüße
                  Gudrun

                  Kommentar

                  • wiehopf
                    Erfahrener Benutzer
                    • 19.07.2008
                    • 368

                    #10
                    Literatur

                    Hallo,

                    wer möchte, dem stelle ich dazu gerne eine siebenseitige Literaturstelle aus "Kosmos - Handweiser für Naturfreunde 1911" im pdf-Format zur Verfügung (echt alt - aber ich liebe es). Nichts zum schnell mal durchschmökern - aber wer sich beim Lesen mit Schnecken, Hühnern, Mais und Meerschweinchen befasst hat (also die Bilder auch mal versucht nachzuvollziehen), bekommt ein Gefühl für die längst überholt scheinenden Arbeiten Mendels.

                    Kleine Randbemerkung am Rande bzgl. moderner Medizin: etwa ab 1975 gab es erste erfolgreiche Herzverpflanzungen (also wo die Operierten mehr als nur 18 Tage oder Monate überlebten) - heute macht das fast jede örtliche Klinik, oder? Was bedeuten denn diese letzten 35 Jahre zeitlich eigentlich in Euren Ahnenreihen - eher ein Klacks, oder......

                    Und noch etwas: "Erbkrankheit" wird heutzutage so manches genannt - was früher alles andere als dies war: Favismus beispielsweise (auch so eine "rezessiv vererbte Erbkrankheit" --> http://de.wikipedia.org/wiki/Favismus ) beispielsweise half den Menschen in früheren Zeiten gegen Malaria = Sumpffieber = Marschenfieber. Kein Wunder also, dass Menschen aus Malariagegenden überproportional häufig von dieser "Defekt" oder "Krankheit" genannten Eigenart betroffen sind. Gegen Malaria, nachweislich schon im alten Ägypthen bekannt (und ganz bestimmt nicht erst ab da!), wurde "in unserer Zeit" ein erstes Medikament um 1640 gefunden und weitere folgten (mit mehr oder weniger starken Nebenwirkungen usw.) - doch bis heute kennen wir keine erfolgreiche Impfung. Wir modernen Menschen haben eigentlich nur die übertragenden Insekten etwas besser im Griff...........
                    In alten Zeiten scheinen die von Favismus betroffenen Menschen Malaria einfach besser überlebt zu haben als die anderen (klar warum: junge Malariaerreger mögen "das" nicht und sterben einfach ab - bleibt der Mensch also Sumpffieberfrei) - ist das jetzt also wirklich eine "rezessive Erbkrankheit"?
                    Zuletzt geändert von wiehopf; 28.08.2011, 08:12.

                    Kommentar

                    • JuHo54
                      Erfahrener Benutzer
                      • 27.12.2008
                      • 1059

                      #11
                      Eine rezessive Erbkrankheit ist z. B. auch die Farbenblindheit, wobei hier noch hinzu kommt , dass die Veranlagung auf dem x-Gen liegt also dem Geschlechtsmerkmal ( xx =Mädchen; xy= Junge). hat die Mutter eines Jungen diese Krankheit rezessiv , - d. h. sie hat die Veranlagung, die Krankheit tritt bei ihr aber nicht auf, weil das 2. "gesunde " x dominant ist -, so bekommt ein Junge mit 50% Wahrscheinlichkeit diese Krankheit. Ein Mädchen bekommt sie nur, wenn der Vater farbenblind ist und die Mutter diese Krankheit rezessiv in ihren Genen hat oder ebenfalls farbenblind ist, also reinerbig farbenblind, beide x sind betroffen.

                      Viel interessanter finde ich im Zusammenhang mit der Ahnenforschung die Augenfarbe. Die dunkele Augenfarbe ist dominant. Das heißt , wenn jemand helle Augen hat , dann hat er sie reinerbig, d. h. ein helles Gen von der Mutter und ein helles Gen vom Vater. Bekommt ein helläugiges Paar ein dunkeläugiges Kind, dann ist es ein "Kuckucksei". Ist einer der beiden Partner reinerbig dunkeläugig, d.h. das Gen von der Mutter als auch das Gen vom Vater sind dunkel, so bekommt dieses Paar nur dunkeläugige Kinder, auch wenn der Partner helläugig ist. Dabei kann es sein , dass die Hälfte der Kinder die helläugige Augenfarbe rezessiv in ihren Genen hat.
                      Trifft so ein Kind in der folgenden Generation auf einen helläugigen Partner, , dann kann die Hälfte der Kinder helle Augen bekommen. Trifft so ein Kind auf ein ebenfalls rezessiv helläugigen Partner , so kann 1 von 4 Kindern helle Augen erhalten, obwohl beide dunkeläugig sind...

                      Liebe Grüße
                      Jutta
                      Es ist nicht das Wissen, sondern das Lernen,
                      nicht das Besitzen, sondern das Erwerben,
                      nicht das Dasein, sondern das Hinkommen,
                      was den größten Genuss gewährt.
                      Carl Friedrich Gauß


                      FN Wittmann und Angehörige - Oberpfalz-Westpreußen/Ostpreußen/Danzig - Düsseldorf- südliches Afrika
                      FN Hoffmann und Angehörige in Oberschlesien- FN Rüsing/Gierse im Sauerland

                      IG Oberpfalz- IG Düsseldorf und Umgebung - IG Bergisches Land - IG Ostpreußen-Preußisch Holland -IG Nürnberg und Franken

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                      • karlfriedrich

                        #12
                        Zitat von JuHo54 Beitrag anzeigen
                        Viel interessanter finde ich im Zusammenhang mit der Ahnenforschung die Augenfarbe. Die dunkele Augenfarbe ist dominant. Das heißt , wenn jemand helle Augen hat , dann hat er sie reinerbig, d. h. ein helles Gen von der Mutter und ein helles Gen vom Vater. Bekommt ein helläugiges Paar ein dunkeläugiges Kind, dann ist es ein "Kuckucksei".
                        Wenn das stimmt, dann ist bei vielen Familien der Ehekrach vorprogrammiert . Zum Glück muss ich mich damit nicht herumplagen. Habe auch noch nie davon gehört, aber an der Sache kann was dran sein.

                        In meiner Familie haben wir allerdings auch eine gewisse Eigenart: Meine Urgroßmutter hatte Albinismus, zahlreiche Familienmitglieder hatten ebenfalls helle Haut, Augen und Haare. Eine Verwandte der jüngeren Generation, bei ihr ist es die Ururgroßmutter, hat auch Albinismus. Und damit einher geht das schlechte Sehen. Es gibt häufiger Starerkrankungen - zum Glück heute gut behandelbar. In meinem Führerschein steht auch, dass ich eine Brille tragen muss, normal habe ich sie aber nicht auf. Meine Augenfarbe ist Grün, aber ich bin nicht blond. Nun, irgendwo her muss das Gen kommen. Ein Vorfahre muss sehr hell gewesen sein - oder sogar mehrere ???

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                        • wiehopf
                          Erfahrener Benutzer
                          • 19.07.2008
                          • 368

                          #13
                          Ehekrach

                          Zitat von rolo Beitrag anzeigen
                          Wenn das stimmt, dann ist bei vielen Familien der Ehekrach vorprogrammiert . .....
                          Über die Vererbung der Augenfarben weiß man heute, dass das (hier geschilderte) sog. Davenport-Modell nur eine vereinfachte Darstellung gibt. In Wirklichkeit wird die Augenfarbe über mehr als ein Gen kontrolliert (polygen) - wie andere Eigenarten auch. Also keine Angst vorm Ehekrach - der Säugling verdeckt es sowieso: dessen Augenfarbe soll ja immer blau sein.

                          Mit der Vererbung der Augenfarbe beim Menschen befassen wir uns in diesem Artikel. Dabei wird erklärt, wie sich die Augenfarbe von Eltern auf Kinder überträgt. Dieser Artikel gehört zu unserem Bereich Biologie / Genetik.


                          Die ganze Sache wird nicht übersichtlicher durch eine hohe Kopplungswahrscheinlichkeit an andere Gene (beeinflußt die freie "Durchmischung" und damit die statistische Häufigkeit der Eintrittswahrscheinlichkeit).

                          Kann es sein,dass die Augenfarbe des Kindes blau ist, wenn beide Elternteile braun, bzw.grün-braun Augenfarben haben??? Finchen

                          Online Mendelian Inheritance in Man (OMIM) is a comprehensive, authoritative compendium of human genes and genetic phenotypes that is freely available and updated daily. The full-text, referenced overviews in OMIM contain information on all known mendelian disorders and over 15,000 genes. OMIM focuses on the relationship between phenotype and genotype. It is updated daily, and the entries contain copious links to other genetics resources.

                          Online Mendelian Inheritance in Man (OMIM) is a comprehensive, authoritative compendium of human genes and genetic phenotypes that is freely available and updated daily. The full-text, referenced overviews in OMIM contain information on all known mendelian disorders and over 15,000 genes. OMIM focuses on the relationship between phenotype and genotype. It is updated daily, and the entries contain copious links to other genetics resources.


                          Und hier gibt`s für den Interessierten eine Datenbank mit Infos über Genotyp und Phänotyp und vielem anderen interessantem Zeugs:

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