Fotos vom Friedhof aus Bad Landeck

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  • U.Christoph
    Erfahrener Benutzer
    • 19.08.2008
    • 1213

    #31
    Hallo

    mir hat jemand gesagt, oben das Dach sei schon sicher seit 1998 defekt und es läuft dort Wasser rein und beschädigt alles. Wenn Sie also das Mausoleum nun auch nicht gleich morgen wieder Instand setzen können, so sollten Sie das Objekt vor Wasser schützen, notfalls mit einer Bauplane.

    Gruß
    Ursula

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    • SusannaP
      Benutzer
      • 12.08.2016
      • 5

      #32
      Bad Landeck, Mausoleum - Wappen VON SCHUTTER

      Zum Wappen wird die Diskussion in polnischer Sprache dort geführt:


      Es ist die VON SCHUTTER Blasonierung erkennbar, die unter anderem durch die Abbildung des WOLFF VON SCHUTTER Wappens in Leonhard Dorst: “Schlesisches Wappenbuch” Goerlitz, 1847, bekannt ist.


      Blasonierung des kompletten WOLFF VON SCHUTTER Wappen, per 17. 01. 1817 für die minderjährigen Geschwister Anna Sophie Pauline u. Georg Adolf v. WOLFF, Stief- und Adoptivkinder des Obersten Arnold von SCHUTTER aus seiner ersten Ehe mit Johanne Sophie LÖSCH, geschiedene WOLFF genehmigt, hat:
      Gespalten. Vorne von SCHUTTER: geteilt, oben (Feld 1) gespalten: vorne in Gold ein gespaltener schwarzer rot bewehrter Adler, hinten in Blau ein Mann mit Hut, roter Tunika, silbernen Beinkleidern, schwarzen Schuhen, in der rechten Hand einen silbernen über die Schulter gelegten Säbel, in der linken einen silbernen Spiess (bzw. eine nach unten gerichtete Schaufel?); unten (Feld 3) in Silber durchgehendes rotes Andreaskreuz bewinkelt von vier roten Rauten; hinten VON WOLFF: geteilt, oben in Gold ein wachsender schwarzer rot gezüngter Wolf, unten Rot ledig. Oberwappen: drei gekrönte Helme mit Helmzier, vorne drei silberne Pfeile, Helmdecke gold und rot, mittig eine rote Raute, Helmdecke silber und rot, hinten ein halber roter Flug, Helmdecke gold und rot.
      Vgl. Wolff von SCHUTTER in Mitscher & Roestell: “Chronologische Matrikel der Brandenburgisch-Preussischen Standeserhöhungen und Gnadenacte …, Mitscher & Roestell, 1874

      und heraldische Datenbank Euraldic (in französischer Sprache)


      Das Wappen im Bad Landecker Mausoleum:
      Geviert. VON SCHUTTER. Feld 1 und Feld 4 wie vorstehend (Feld 1) aber seitenumgekehrt (!), Feld 2 und Feld 3 wie vorstehend (Feld 3), überhöht von einer freiherrlichen Rangkrone (sieben Zacken, perlenbesetzt)

      Die VON WOLFF Blasonierung ist in Bad Landeck nicht vorhanden.

      Nach einem Wappen der Johanne Sophie LÖSCH zu suchen ist vergebliche Mühe. Sie war eine bügerliche Kaufmannstochter aus dem "Haus zur Goldenen Sonne" am großen Ring zu Breslau (1), in erster Ehe bürgerliche Kaufmannsfrau WOLFF (2), von Letzterem geschieden und angeblich auch von v. SCHUTTER geschieden (3). Ihre Brüder, ebenfalls bürgerliche Kaufleute, Johann Heinrich LÖSCH (+ 1831, kinderlos) und Johann Friedrich LÖSCH (1784-1842) übernahmen das väterliche Handelshaus (4). Johann Friedrich, einer der zwölf Ältesten der “Christl. Kaufmannschaft” (Kaufmannsältester) und kgl. preuss. Geheimer Kommerzienrat, erbte von seinem Bruder Gut Lorzendorf/Namslau und erkaufte kurz vor seinem Tod die Güter Kammerswaldau/Hirschberg, Laski/Kempen und Stephansdorf/Jauer. Drei seiner fünf Söhne (alle Gutsbesitzer), jetzt VON LOESCH geschrieben, stiegen 1863 bzw. 1872 in den Briefadel auf. Das ihnen 1863 verliehene Wappen ist für ihre 1857 verstorbene Tante Johanne Sophie LÖSCH nicht von Belang. Nur der Vollständigkeit halber Wappen VON LOESCH auf Gut Gabel (Jabłonna):


      Ein Hinweis auf eine Erhebung der Johanne Sophie LÖSCH (1778-1857) in den Adelsstand oder die Verleihung eines Wappens ist *nicht* zu finden. Ggf. stünde der Adelstitel auf der Grabplatte; dort steht lediglich "Frau General-Lieut.", was sich auf ihren 2. Ehemann Arnold von SCHUTTER (+ 1843) bezieht, der dem Schwertadel angehört (als Generalleutnant automatisch geadelt, wenn er es nicht schon vorher war).

      Gruß
      Susanna

      Quellen:

      (1) Vaterhaus “Zur Goldenen Sonne” am Großen Ring Breslau
      Maria Frisé: Meine schlesische Familie und ich: Erinnerungen, S. Fischer Verlag, 2015, n.p.
      Maria Frisé, geborene von Loesch, wuchs im niederschlesischen Gut Lorzendorf auf. Ohne zu verklären, erzählt sie von ihrer Kindheit im zugigen Schloß, vom Alltag im landwirtschaftlichen Betrieb, von Flucht und Neuanfang nach 1945 und von ihrem Weg als Schriftstellerin und Journalistin bei der FAZ.(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

      Auf einer Fotografie (Ende 19. Jh.) des Grossen Rings (Sieben-Kurfürsten-Seite) in Breslau, zweites Haus von links:


      (2) Kaufmann WOLFF / von WOLFF zu Breslau:
      1799: Zu Breslau, Hr. Kaufmann v. WOLFF, mit des Hrn. LÖSCH ältesten Dem[oiselle] T[ochter],
      Heiratsanzeige, Schlesische Provinzialblätter, 30 Bd, Breslau, 1799, S. 337
      1800: H.G. WOLFF, Kaufmann in Breslau, Subscribent für "Magdeburg und die Umliegende Gegend", so wie sein Schwiegervater H.B. LÖSCH, Kaufmann in Breslau.

      1801: [im Mai eine nn Tochter geboren]: Kaufm[annsfrau] v. WOLFF geb. LÖSCH zu Breslau, den 16.


      (3) Vgl. Maria Frisé: Meine schlesische Familie und ich: Erinnerungen, S. Fischer Verlag, 2015, n.p.
      Maria Frisé, geborene von Loesch, wuchs im niederschlesischen Gut Lorzendorf auf. Ohne zu verklären, erzählt sie von ihrer Kindheit im zugigen Schloß, vom Alltag im landwirtschaftlichen Betrieb, von Flucht und Neuanfang nach 1945 und von ihrem Weg als Schriftstellerin und Journalistin bei der FAZ.(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)


      (4) Kaufleute Johann Heinrich und Johann Friedrich LÖSCH
      Firma: J. H. und F. LÖSCH, Colonialw., Tuch, Röthe, Wolle, Banq., Spedit- und Comiss., Breslau.
      Siehe: Adressbuch der Kaufleute und Fabrikanten von ganz Deutschland …, 4. Augsgabe, Leuchs und Comp, Nürnberg, 1833, S. 159

      Maria Frisé: Meine schlesische Familie und ich: Erinnerungen, S. Fischer Verlag, 2015, n.p.
      Maria Frisé, geborene von Loesch, wuchs im niederschlesischen Gut Lorzendorf auf. Ohne zu verklären, erzählt sie von ihrer Kindheit im zugigen Schloß, vom Alltag im landwirtschaftlichen Betrieb, von Flucht und Neuanfang nach 1945 und von ihrem Weg als Schriftstellerin und Journalistin bei der FAZ.(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

      Johann Friedrich LOESCH:
      Eduard Mühle: Breslau: Geschichte einer europäischen Metropole, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien, 2015, S. 172
      Breslau, eine der attraktivsten und dynamischsten Städte in Polen, übt auf Bewohner wie Besucher einen besonderen Reiz aus. Nicht zuletzt die über tausendjährige Geschichte der Stadt trägt dazu bei. Eduard Mühle zeichnet diese bewegte und spannende Geschichte nach. Über tausend Jahre Stadtentwicklung unter wechselnden politischen Herrschaften und kulturellen Einflüssen – zwischen Böhmen, Polen, Österreich und Preußen – haben sich in die Topographie und Architektur Breslaus eingeschrieben. Am Ende des Zweiten Weltkriegs nahezu vollkommen zerstört, wurde das seit dem späten Mittelalter deutschsprachige Breslau als polnisches Wrocław wieder aufgebaut. Nach der politischen Wende von 1989 erhob sich die Stadt aus dem Grau des sozialistischen Alltags zu neuer, beeindruckender Blüte. Der städtebauliche Reichtum und die kulturelle, sprachliche und religiöse Vielfalt tragen maßgeblich zur Attraktivität Breslaus bei. 2016 wird die polnische Stadt „Europäische Kulturhauptstadt“ sein. Eduard Mühles profunde, gut erzählte Stadtgeschichte vermittelt ein lebendiges Bild von der historischen Entwicklung Breslaus und veranschaulicht, warum die Stadt zu Recht zu den vielfältigsten europäischen Metropolen gezählt wird.

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      • KrystianT
        Benutzer
        • 30.07.2016
        • 12

        #33
        Vielen Dank für Ihre Hilfe. Ich suche noch Fotos Mausoleum. Hier sind sie existieren nicht:
        - Bundesarchiv;
        - Museum für Architektur, Wroclaw (Breslau);
        - Herder-Institut;
        - Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz;

        Gruß
        Krystian

        Kommentar

        • U.Christoph
          Erfahrener Benutzer
          • 19.08.2008
          • 1213

          #34
          Hallo Krystian,

          haben Sie denn schon bei der Familie, auch die in Holland, nachgefragt, ob die ein Foto haben?

          Viele Grüße
          Ursula

          Kommentar

          • SusannaP
            Benutzer
            • 12.08.2016
            • 5

            #35
            Fensterverglasung Mausoleum v. SCHUTTER geb. LÖSCH, Bad Landeck

            Hallo Krystian,

            Nicht verzagen und gleich noch einmal im Breslauer Architekturmuseum nachfragen. Dort kennt Frau Magda Lawicka sich mit Buntglasfenstern / Glasmalereien sehr gut aus:

            und zwar auch solche, die 1866 nach Bad Landeck geliefert wurden:
            Auf speziellen Wunsch der Familie von KNOBELSDORFF fertigte Firma Seiler (E. Krüger) für deren Residenz in Badd Landeck (Ladek Zdroj) ein Fenster mit einer Amor-Darstellung nach Anton Raffael Mengs und dem Porträt des Barons von KNOBELDORFF, eines Vorfahren der Familie aus dem 17. Jahrhundert.
            Siehe: Magda Lawicka: Zapomniana pracownia. Instytut Witrażowy Adolpha Seilera 1846-1945

            In der Beilage zum Königlich Preussischen Staatsanzeiger, No 82 vom 8. April 1866, S. 1161 ist der Auftraggeber genauer bezeichnet: In dem Institut für Glasmalerei von Adolf Seiler in Breslau sind gegenwärtig ... ausgestellt. Ferner steht daselbst ein im Gebiete der Glasmalerei höchst seltenes Kunsterzeugnis, das Porträt eines Ahnen der Familie v. KNOBELSDORF, zur Ansicht aus, welches im Auftrag des königlichen Landstallmeisters v. KNOBELSDORF in Leubus angefertigt und für das der gedachten Familie gemeinschaftlich gehörige Haus in Landeck bestimmt ist.

            Freiherr Wilhelm von KNOBELSDORF (1799-1875), Landstallmeister in Leubus (von 1831-1866), Schwiegersohn der Johanna Sophie von SCHUTTER geb. LÖSCH mit einer Familienresidenz in Bad Landeck wäre als Auftraggeber der Glasfenster des Mausoleums sehr plausibel, und Adolph SEILER (1842-1875), Hoflieferant (spätestens 1865), Gründer und Besitzer des damals für derartige Werke führenden "Instituts für Glasmalerei" in Breslau, zuerst in der Schweidnitzer Strasse (ul. Swidnicka), später in der Neuen Taschenstrasse (ul Hugona Kollataja) käme folglich vielleicht auch als Lieferant in Frage.

            Wilhelm v. KNOBELSDORF liess sich genau in jenem Jahr 1866 in den Ruhestand versetzen und gab mit dem Arbeitsplatz wohl auch seinen Wohnsitz im Kloster Leubus auf, wo 1840/1842 seine Töchter geboren wurden, von denen zumindest eine 1861 auch dort heiratete. Vorbehaltlich einer Verwechselung (bitte nachprüfen) erscheint Familie KNOBELSDORF, bzw. Frau oder Freiin von KNOBELSDORF ab 1841 und bis 1861 auch als Herrin bzw. Rittergutsbesitzerin zu Klein-Pogul, Gemeinde Dyhernfurth, Kr. Wohlau.

            Pałace Śląska strona poświęcona zabytkowym rezydencjom w województwach: dolnośląskim, opolskim i śląskim.

            und es scheinen für Klein-Pogul auch irgendwo Unterlagen zu existieren, worüber vielleicht der Betreiber der letztgenannten Webseite Auskunft geben kann.

            Darüber hinaus kann vorläufig nur noch spekulieren werden. Wurde das Rittergut Klein Pogul in den 1860er Jahren zwecks Niederlassung in Bad Landeck verkauft, wo Anna Paulina Sophie KNOBELSDORF geb. WOLFF v. SCHUTTER 1876 starb? Oder war die Bad Landecker Residenz schon vorher im Besitz der Familie?

            Was weiss man denn in Bad Landeck über die gemeinschaftliche Familien-Residenz der KNOBELSDORF ?

            Weiterhin viel Forscherglück und beste Grüsse,

            Susanna

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            • SusannaP
              Benutzer
              • 12.08.2016
              • 5

              #36
              Frau Landstallmeister von Knobelsdorf auf Klein Pogul (Pogalewo Małe)

              Ein geeigneterer Beleg findet sich bei J.G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer Flecken, Städte ... Graß, Barth und Comp. Breslau, 1845, S. 499

              unter Eintrag "Pogel, Klein-, auch Pogul" = Frau Landstallmeister von Knobelsdorf. Es gab nur einen Landstallmeister von Knobelsdorf (Wilhelm), nicht zu verwechseln mit seinem Onkel, dem Oberstallmeister von Knobelsdorf (Carl Christoph Gottlob), + 1845, Chef des Ober-Marstalls und der Haupt- und Landgestüte.

              Gruß, Susanna
              Zuletzt geändert von SusannaP; 16.10.2016, 11:12. Grund: Titel

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