FN Neggiß

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  • hionoxy
    Erfahrener Benutzer
    • 31.03.2021
    • 619

    FN Neggiß

    Familienname: Neggiß
    Zeit/Jahr der Nennung: Neggiß (bis Wende 16./17. Jh.), Negges/Neckhes/ Neges (Im 17. Jahrhundert), Negges (Danach nur noch so)
    Ort/Region der Nennung: Augsburg


    Guten Tag,

    in Augsburg kommt in meinem Stammbaum der Name Neggiß vor; allesamt Weber um die Ulrichskirche herum.

    Hat jemand eine Ahnung was der Name bedeuten könnte? Ich habe etwas den Wasserman (Nix, Nieck, Näck), bzw.althochdeutsch niccus (Wassergeist) in Vermutung. Wenn die Vermutung passen sollte, zielt das dann auf das Sternzeichen des Ursprungträgers oder dessen Nachkommen ab?

    Wäre nett wenn jemand weitere Vermutungen aufstellt.

    Lieber Gruß
    Zuletzt ge?ndert von hionoxy; 12.08.2022, 01:24.
    • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
    • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
    • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
    • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
    • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
    • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
    • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)
  • Xylander
    Erfahrener Benutzer
    • 30.10.2009
    • 6446

    #2
    Hallo hionoxy,
    für mich klingt der Name irgendwie rheinisch, und es gibt auch rheinische Neckes, trotzdem glaube ich im Moment nicht an einen Zusammenhang.
    Auch in der Schweiz - wegen des -is - habe ich bisher keine Spur.

    Als weitere Variante habe ich Nechys gefunden:

    Ist das nun Humanisten-Griechisch oder deutsch?

    Viele Grüße
    Peter

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    • Kasstor
      Erfahrener Benutzer
      • 09.11.2009
      • 13440

      #3
      Hallo,

      ein Fund, der einen zunächst nicht weiter bringt, da der Satz unverständlich ist ( jedenfalls für mich ) https://books.google.de/books?id=fOg...gis%22&f=false

      Näggis = Nacken? und dann wohl schweizerisch https://books.google.de/books?id=7k8...ksQ6AF6BAgCEAI
      Mehr Fragen als Antworten https://books.google.de/books?id=Io8...ksQ6AF6BAgFEAI
      Nun aber https://books.google.de/books?id=MLI...gis%22&f=false und https://books.google.de/books?id=yK8...gis%22&f=false ist dann wohl nicht zielführend??

      Grüße

      Thomas
      Zuletzt ge?ndert von Kasstor; 12.08.2022, 17:35.
      FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

      Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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      • Xylander
        Erfahrener Benutzer
        • 30.10.2009
        • 6446

        #4
        Hallo Thomas,
        da war ich auch gerade zugange, im Schweizerischen Idiotikon steht die Erklärung für Näggi, Näggis:


        Aber auch Naggis - Tor, Närrchen:


        Viele Grüße
        Peter

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        • Kasstor
          Erfahrener Benutzer
          • 09.11.2009
          • 13440

          #5
          Der Zuwanderungsraum ging jedenfalls ( wann?) bis in die Schweiz. https://books.google.de/books?newbks...iz+mittelalter

          Thomas
          FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

          Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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          • Xylander
            Erfahrener Benutzer
            • 30.10.2009
            • 6446

            #6
            Ein Konstanzer Fasnachts-Narr nennt sich "De Neckes"
            Jürgen Greis, alias "De Neckes" hat ein großes Talent. Er kann Witze erzählen, und zwar so, dass man schon lacht, wenn man ihn sieht.

            Viele Grüße
            Pete

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            • hionoxy
              Erfahrener Benutzer
              • 31.03.2021
              • 619

              #7
              Hallo,


              als Dialektwort wäre mir das für Nacken fremd. Neggiß klingt für mich aber tatsächlich irgendwie nach sowas wie einem Schaden, irgendwie etwas verharmlosend ausdrückend.
              Das ist natürlich nur eine Eindrucksschilderung.

              Jedenfalls ist Augsburg ja eine schwäbische Stadt, ist da nicht eventuell möglich, dass ein Name aus der Zeit vor der Vokalverschiebung (die Schwäbisch ja als einziger alemannischer Dialekt mitgemacht hat) verschont geblieben ist?

              Manchmal trifft man ja auch noch den Nachnamenssuffix -lin statt etwa -len, bzw. sogar -le an.

              Und ich schätze mal abschließend wird man nicht sagen können, was der Name konkret sein wird, oder?


              Der Eintrag zum Umkreis der Migration nach Augsburg finde ich spannend im Übrigen! Sowas habe ich schon lange gesucht.
              • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
              • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
              • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
              • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
              • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
              • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
              • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)

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              • hionoxy
                Erfahrener Benutzer
                • 31.03.2021
                • 619

                #8
                »de Neckes« spielt wohl auf »sich necken« an, nicht? Hat die Bedeutung -es oder -iß im Alemannischen eine Bedeutung/Funktion?
                • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
                • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
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                • Xylander
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.10.2009
                  • 6446

                  #9
                  Hallo Lukas,
                  ob wir Erfolg haben, kann man nicht voraussagen, wir tasten uns vor. Im Moment denken wir ja an einen Übernamen, die Möglichkeit eines Patronyms (zu Nikolaus?) und die eines Herkunftsnamens haben wir noch garnicht geprüft.

                  Einen Unterschied zwischen -iß/-is und -es vermute ich nicht.

                  de Neckes könnte auch was mit Nöck zu tun haben, sein Kostüm würde passen:

                  Hast Du mal einen Link zu alemannischen Vokalverschiebung? Da bin ich nicht fit.


                  Viele Grüße
                  Peter
                  Zuletzt ge?ndert von Xylander; 12.08.2022, 18:37.

                  Kommentar

                  • hionoxy
                    Erfahrener Benutzer
                    • 31.03.2021
                    • 619

                    #10
                    Grüß dich Peter,



                    Nöck wäre interessant!

                    Zur Vokalverschiebung:
                    • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
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                    • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
                    • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
                    • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
                    • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)

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                    • Xylander
                      Erfahrener Benutzer
                      • 30.10.2009
                      • 6446

                      #11
                      Danke Lukas für den Link, im Prinzip war es mir doch klar, aber die Sonderrolle des Schwäbischen hatte ich nicht im Kopf.
                      Die Beziehung zu Nöck kann darin bestehen, dass Neggiß etymologisch auf dieselbe Wurzel zurückgeht, aber deswegen muss Neggiß nicht Wassergeist bedeuten. Nöck ist übrigens wohl ein Wassergeist aus der nordischen Mythologie. Die mittelhochdeutsche Bezeichnung lautet nickes, die althochdeutsche nihhus, nichus, nikhus - Wassergeist, Nix, Krokodil:


                      Viele Grüße
                      Peter
                      Zuletzt ge?ndert von Xylander; 12.08.2022, 20:29.

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                      • Xylander
                        Erfahrener Benutzer
                        • 30.10.2009
                        • 6446

                        #12
                        Hier noch der Eintrag im DWDS:
                        Nix · Neck · Nöck · Nixe
                        Nix m. ‘Wassergeist’, ahd. nihhus (9. Jh.), mhd. nickes ‘Wassergeist, Krokodil’, mnd. necker, mnl. nicker, necker, nl. nikker ‘Wassergeist’, aengl. nicor ‘Wassergeist, Flußpferd, Walroß’, engl. nicker ‘Wassergeist’, anord. nykr ‘Wassergeist, Flußpferd’, schwed. näck, neck, nick und dän. nøk ‘Wassergeist’ (aus diesen entlehnt nhd. Neck, Nöck m. 19. Jh.) führen auf germ. *nikwuz, eine Bildung zur Wurzel ie. *neigu̯- ‘waschen’, zu der auch aind. nḗnēkti ‘wäscht, reinigt’, griech. nízein (νίζειν) ‘(sich) waschen, baden’, air. nigid ‘wäscht’ gehören. Geläufiger ist heute die Bezeichnung für den weiblichen Wassergeist Nixe f. ‘Wasser-, Meerjungfrau’, ahd. nickesa ‘Nymphe’ (um 1000), mhd. nickese, waʒʒernixe, nhd. Nixe (16. Jh.).


                        Wenn wir überhaupt auf der richtigen Spur sind, müsste Neggis eine Variante zu Nix sein. Und da finde ich nix.
                        Hat die Familie ein Wappen oder hat die Druckerei ein Signet?

                        Viele Grüße
                        Peter
                        Zuletzt ge?ndert von Xylander; 12.08.2022, 21:44.

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                        • Xylander
                          Erfahrener Benutzer
                          • 30.10.2009
                          • 6446

                          #13
                          Neckes, Negkes bedeutet laut Bayerischem Wörterbuch von J. Andreas Schmeller "Kügelchen aus weißem Marmor in der Größe einer Erbse, beym sogenannten Gluckerspiel üblich".


                          Klickerten die Augsburger vielleicht mit neggis und wäre Neggis dann ein Übername für einen kleinen, kugeligen Menschen oder einen dem Murmelspiel Verfallenen?

                          Dies mal als Alternative zu den Nixen und Narren und denen mit nem Näggi.

                          Viele Grüße
                          Peter
                          Zuletzt ge?ndert von Xylander; 14.08.2022, 07:36.

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                          • Xylander
                            Erfahrener Benutzer
                            • 30.10.2009
                            • 6446

                            #14
                            Hallo Lukas,
                            wer ist denn Dein Spitzenahn, wann lebte er, und wo hast Du ihn gefunden?
                            Im Geschlechterbuch sind die Neggis/Negges anscheinend nicht vertreten, im Baumeisterbuch auch nicht. Die Bürgerbücher und Steuerbücher scheinen nicht online zu sein, vielleicht konntest Du sie irgendwo einsehen?
                            Meine Hoffnung ist, in diesen Quellen oder in den Kirchenbüchern (welcher Religion?) den Zuwanderer und seinen Herkunftsort zu finden und dadurch einen Anhaltspunkt für die Namendeutung zu bekommen.
                            Viele Grüße
                            Peter

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                            • Kasstor
                              Erfahrener Benutzer
                              • 09.11.2009
                              • 13440

                              #15
                              Zitat von hionoxy Beitrag anzeigen
                              in Augsburg kommt in meinem Stammbaum der Name Neggiß vor; allesamt Weber um die Ulrichskirche herum.
                              Zitat Xylander: wer ist denn Dein Spitzenahn, wann lebte er, und wo hast Du ihn gefunden?

                              Der hier erscheint in den Interneterwähnungen wohl zeitlich als erster: https://books.google.de/books?id=-Wf...neggis&f=false und war ja demnach kein Weber. Den hattest Du ja schon gefunden.
                              Mit denen hier hat es wohl auch nichts zu tun. http://acomeliau.net/0016664.HTM

                              Ich weiß nicht, ob das schon zur Sprache kam: Negghe flämisch für kleines Pferd - ein Zshg ist aber wohl auch unwahrscheinlich.

                              Grüße

                              Thomas
                              Zuletzt ge?ndert von Kasstor; 14.08.2022, 09:40.
                              FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                              Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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