Wer hat hier unterschrieben?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Su1963
    Erfahrener Benutzer
    • 08.01.2021
    • 1243

    Wer hat hier unterschrieben?

    Liebe Forenkolleginnen und Forenkollegen,


    Im Steuerbuch für Bojkovice aus dem Jahr 1848 gibt es eine Spalte "Empfangsbestättigung des Grundeigentümers": …https://www.familysearch.org/ark:/61903/3:1:3QHK-M3P7-GDV1?i=386&cat=4115970

    Discover your family history. Explore the world’s largest collection of free family trees, genealogy records and resources.


    Hier hätte ich eigentlich die eigenhändige Unterschrift oder das Zeichen (+++) des Grundbesitzers erwartet. Die Schrift ist allerdings in weiten Teilen so einheitlich, dass anzunehmen ist, dass der Name des Empfängers vom Überbringer hingeschrieben wurde.


    Wie seht ihr das? Kann die Unterschrift rechts unten von meinem Vorfahren Jiří "Jurka" Kasan stammen oder wurde hier für ihn unterschrieben?
    Ich bin gespannt auf eure Einschätzungen.


    Schöne Grüße, Susanna
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Su1963; 22.08.2021, 15:30.
  • Juanita
    Erfahrener Benutzer
    • 22.03.2011
    • 1424

    #2
    Hallo Susanna,

    ja, das ist die Unterschrift. Ich lese "Kasan" u. darunter "Jurka". Ob es seine eigene Unterschrift ist, kann ich nicht beurteilen.
    Die andere Schrift sieht sehr nach "amtlichen Eintrag" aus. Sie ähnelt den anderen Einträgen.

    Juanita
    Zuletzt geändert von Juanita; 22.08.2021, 15:13.

    Kommentar

    • Horst von Linie 1
      Erfahrener Benutzer
      • 12.09.2017
      • 19713

      #3
      Zitat von Su1963 Beitrag anzeigen
      Die Schrift ist allerdings in weiten Teilen so einheitlich,

      Guten Tag,
      aus der abgebildeten Doppelseite leite ich etwas anderes ab.
      Waren die Grundbesitzer vermögend? War es ein reiches Dorf? Dann konnten die sich einen besseren Lehrer leisten und sicher auch mehr Leute schreiben.
      Dass auch die Witwen 1848 allesamt schreibkundig waren, das ist natürlich wenig wahrscheinlich.
      Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
      Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
      Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

      Und zum Schluss:
      Freundliche Grüße.

      Kommentar

      • Horst von Linie 1
        Erfahrener Benutzer
        • 12.09.2017
        • 19713

        #4
        Beim Link lande ich bei Toten 1893.
        Wo ist der Kontext zum angehängten Bild?
        Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
        Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
        Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

        Und zum Schluss:
        Freundliche Grüße.

        Kommentar

        • Su1963
          Erfahrener Benutzer
          • 08.01.2021
          • 1243

          #5
          Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen
          Beim Link lande ich bei Toten 1893.
          Wo ist der Kontext zum angehängten Bild?

          Entschuldigung, da hatte ich mich offenbar in meinen offenen Tabs verirrt
          Das ist der richtige Link: https://www.familysearch.org/ark:/61...86&cat=4115970
          Zuletzt geändert von Su1963; 22.08.2021, 15:29.

          Kommentar

          • Su1963
            Erfahrener Benutzer
            • 08.01.2021
            • 1243

            #6
            Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen
            Waren die Grundbesitzer vermögend? War es ein reiches Dorf? Dann konnten die sich einen besseren Lehrer leisten und sicher auch mehr Leute schreiben.

            Nein, davon gehe ich nicht aus. Meine Verwandten waren Schuhmacher und Kleinhäusler und auch der größte Teil der weiteren Bevölkerung waren dem Kataster zufolge Kleinbauern und Handwerker.


            So sehr ich mir gewünscht hätte, die Handschrift des Ur-Urgroßvaters zu lesen - hier wird es sich wohl eher um "stellvertretende" und nicht eigenhändige Unterschriften handeln.

            Kommentar

            • Pommerellen
              Erfahrener Benutzer
              • 28.08.2018
              • 1589

              #7
              Hallo,

              ich würde die Unterschriften als eigenständig ansehen. Sie sehen ähnlich aus sind aber nicht gleich. Z.B. Buchstaben oder Farbe der Tinte. Es wird auch variiert in der Form Vornahme zuerst oder am Ende. Es ist aber auch möglich, da nicht alle zur selben Zeit die Empfangsbestätigung bekommen haben, der Beamte dies vorgenommen hat und damit immer wieder neu ansetzten musste. Auf der anderen Seite waren die Amtsschriften sehr ausgeprägt. Die Unterschriften die ich im diesem Zeitraum von "einfachen" Leuten kenne sind oft ähnlich => Schulschrift. Doch hier ist eine sehr hohe Ähnlichkeit vorhanden ob jemand wenig oder viel geschrieben hat ist nicht zuerkennen.
              Ich habe mir nochmal andere Seiten der Quelle angesehen. Das sieht sehr nach eigenständigen Unterschriften aus. Da gibt es schon einige Ausreißer vom Schriftbild. Diese angezogene Seite ist sehr ähnlich und damit auffällig.
              Eindeutige Antwort ?

              Viele Grüße
              Zuletzt geändert von Pommerellen; 22.08.2021, 21:26. Grund: Ergänzung

              Kommentar

              • TükkersMitÜ
                Erfahrener Benutzer
                • 11.11.2015
                • 357

                #8
                Guten Abend,

                für mich sieht das alles nach eigenständigen Unterschriften aus. Die Ks am Anfang sehen alle unterschiedlich aus.

                Auch die Alphabetisierungsrate schwankte ja wie schon beschrieben von Ort zu Ort stark. Ich habe schon häufiger diesbezüglich Überraschungen erlebt. An manchen Orten konnten sehr früh sehr viele Bewohner schreiben, darunter auch viele Frauen. An manchen Orten war die Alphabetisierungsrate selbst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts sehr gering. Es ist also schon alles vorstellbar.

                Es ist natürlich auch möglich, dass viele nur ihren Namen und sonst nichts schreiben konnten.

                Viele Grüße
                Eheschließung Philipp Frommel und Maria Catharina Storr um 1800 im Raum Niederwörresbach/Herrstein und Umgebung
                Familie Kunde in Pollnow Krs. Schlawe
                Schäfer(?) Gottfried Wesenig o.ä. aus Bukow (Groß Jehser) und Umgebung
                Pächter Johann George Schimkönig, angeblich aus Lübben, + zwischen 1760 und 1767, zuletzt in Pritzen nachgewiesen

                Kommentar

                • Su1963
                  Erfahrener Benutzer
                  • 08.01.2021
                  • 1243

                  #9
                  Vielen Dank für eure Einschätzungen!
                  Vielleicht hatten ja tatsächlich ein bis zwei Generationen in Bojkovice denselben Schreib-Unterricht und wurden auf ähnliche Schreibung "gedrillt" - das würde zB die durchgängig seltsame Schreibweise des großen J erklären, das eher aussieht wie ein G.

                  Ich tendiere aber schweren Herzens nach wie vor eher dazu, dass die Zusteller (eventuell mehrere) unterschrieben haben und nur einzelne selbstbewusste Empfänger selbst zur Feder gegriffen haben.

                  LG Susanna

                  Kommentar

                  Lädt...
                  X