historische Hamburger Straßen

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  • Regine G.
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    historische Hamburger Straßen

    Hallo zusammen,

    gebe Auskunft über historische Hamburger Straßennamen (Geschichte und Bedeutung), die bis zur Zeit des Großen Brandes von 1842 und teilweise bis zur Jahrhundertwende enstanden sind.

    Gruß Regine
  • Wolfg. G. Fischer
    Erfahrener Benutzer
    • 18.06.2007
    • 4915

    #2
    Hallo Regine,

    ich interessiere mich für "Bei den Zelten"!

    LG Wolfgang

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    • #3
      Hallo Wolfgang,

      Es tut mir leid, aber meine Quelle bezieht sich ausschließlich auf historische Straßennamen innerhalb Hamburgs frühen Grenzen. Bei den Zelten ist auch heute noch eine Straße im Hamburger Stadtteil Horn Bezirk-Mitte und da Horn früher ein Vorort von Hamburg war, wird sie in meiner Quelle nicht genannt. Aber online im Stadtteilarchiv Horn habe ich die Bedeutung des Straßennamens "bei den Zelten" gefunden. Die Namensgebung war am 16.07.1929 und hatte die Bedeutung:

      Erinnert an die Festzelte, in denen beim Vogelschießen getrunken und getanzt wurde.


      Hier der Link zur Seite des Archivs:

      http://www.geschichtswerkstatt-horn.de/


      Liebe Grüße Regine

      Kommentar

      • Wolfg. G. Fischer
        Erfahrener Benutzer
        • 18.06.2007
        • 4915

        #4
        Herzlichen Dank, Regine!

        Das Haus, in dem ich wohne, wurde 1936 erbaut, 1943 zerstört und 1950 wieder aufgebaut!

        Liebe Grüße
        Wolfgang

        Kommentar

        • jens12
          Erfahrener Benutzer
          • 03.03.2009
          • 110

          #5
          Hallo regine,

          ich interessiere mich für die"Amandastraße"

          Viele Grüße

          jens

          Kommentar


          • #6
            Hallo Jens,

            aus dem mir vorliegenden Buch kann ich Dir leider keine Auskunft geben, da Deine von Dir gesuchte Amandastraße nicht in dem alten historischen Hamburg liegt, sondern in dem ehemaligen Dorf Eimsbüttel (später als Stadtteil in Hamburg eingemeindet). Ich habe aber folgendes über die Amandastraße gefunden:

            Amandastraße
            EStH: Ben.[annt] 1865, wie es scheint, mit frei gewähltem weiblichem Vornamen.
            Mitte des 19. Jahrhunderts zählte die Südseite der Straße zwischen Schulterblatt und Weidenstraße (heute: Weidenallee) noch zum "8. Steuerdistrict" Hamburgs und damit zur Vorstadt St. Pauli, wie die Listen der "4ten Compagnie" des Hamburger Bürgermilitärs für diesen District belegen.
            Erst durch die Gebietsreform anläßlich des Groß-Hamburg-Gesetzes (1937/38) wurde dieser nördlich der Verbindungsbahn gelegene "Ausläufer" St. Paulis dem Stadtteil Eimsbüttel zugeschlagen.

            Hier noch ein Link zur Geschichtswerkstatt Hamburg-Eimsbüttel:

            Geschichtswerkstatt Eimsbüttel 20257 Hamburg Sillemstraße 79: Kennen Sie Eimsbüttel? Diese Frage stellte sich eine an der Geschichte des Stadtteils interessierte Arbeitsgruppe, als sie 1983...


            Vielleicht kann man Dir unter der E-Mailadresse noch mehr Infos über den Straßennnamen und Stadtteil geben.

            Liebe Grüße Regine

            Kommentar

            • jens12
              Erfahrener Benutzer
              • 03.03.2009
              • 110

              #7
              super, danke!

              LG Jens

              Kommentar

              • Johannes v.W.
                Erfahrener Benutzer
                • 02.05.2008
                • 1150

                #8
                Hallo Regine

                Ich bin jetzt auch auf Hamburger Ahnen gestoßen, darunter recht früh ein Arzt, Dr. Anthoni Verborcht, der 1692 aus Utrecht/NL nach Hamburg zugezogen war (siehe hier). Er und ab 1724 seine Witwe lebten „beym Theerhof“…

                Ist es das, was heute noch Teerhof heißt, so ca. zwischen Chilehaus und Deichtorhallen? Und wenn da Teer gekocht und Fässer umgeladen wurden (wie ich mir das mal vorstelle), wo konnte man da wohnen? Und das als Arzt? War das noch innerhalb der Stadtmauern?

                Mich würde interessieren, was dein schlaues Buch dazu sagt?

                Viele Grüße von
                Johannes
                Zuletzt geändert von Johannes v.W.; 10.07.2009, 12:09.
                Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

                Kommentar


                • #9
                  Hallo Johannes,

                  hier die Erklärung aus meinem schlauen Buch.

                  Beim Theerhof:

                  Die heute Teerhof genannte Straße am Oberhafen, benannt 1907 unter Wiederverwendung des alten, seit dem 18. Jahrhundert nachweisbaren Straßennamens, nach dem ältesten, vor dem Winserbaum 1611 erbauten Teermagazin zur Abwendung der Feuersgefahr und dem handtierenden Kaufmann zum Besten, das 1621 mit in die Bastion Ericus eingeschlossen, 1731 nach dem Stadtdeich und schließlich (1844) nach Baakenwerder verlegt wurde.

                  In meine Buch befindet sich zur Straße "Beym Theerhof" eine alte Lithographie, die ich Dir mal im Anhang mit hochziehe. Ich denke es ist doch nicht uninteressant mal zu sehen wie es so bei Deinen Ahnen vor der Tür aussah.

                  Liebe Grüße aus Hamburg
                  Regine


                  Beym Theerhof.jpg

                  Kommentar

                  • Johannes v.W.
                    Erfahrener Benutzer
                    • 02.05.2008
                    • 1150

                    #10
                    Liebe Regine

                    vielen herzlichen Dank und das sah ja richtig schick-alt-hanseatisch aus.

                    Es war mir nicht klar, daß die ganze Straße "Beim Theerhof" hieß, und ich dachte schon, die wohnten halb in ´nem Teerfaß.
                    Naja immerhin, wenn ein Patient beim Onkel Doktor mit der Rechnung säumig war, konnte er gleich nebenan geteert und gefed... usw.

                    Viele Grüße aus Italien
                    Johannes

                    PS. Die sehr interessante Lithographie habe ich mir gespeichert, der nebenstehenden Brücke nach zu urteilen ca. Mitte 19. Jh.?
                    Das heißt der Teil hatte den Stadtbrand überstanden...
                    Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

                    Kommentar


                    • #11
                      Hallo Johannes,

                      die Straße "Beim Teerhof" befand sich innerhalb der Bastion Ericus und das ist der heutige Standort "Hafencity". Da hat der Hamburger Brand 1842 auch nicht gewütet. Der brach meines Wissens in der Deichstraße (nähe der historischen Speicherstadt) aus und verbreitete sich von dort über die Altstadt bis zum Gänsemarkt.

                      Ich denke das Dein Onkel Doktor vom Feuer sehr wohl verschont geblieben ist. Den entsetzlichen Geruch vom erhitzten Teer mußte er aber ertragen.

                      Liebe Grüße vom Norden in den Süden

                      Regine

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                      • Johannes v.W.
                        Erfahrener Benutzer
                        • 02.05.2008
                        • 1150

                        #12
                        Danke dir nochmal, Regine, für die aufschlußreichen Erklärungen.
                        Das nenn´ ich anschauliche Ahnenforschung...

                        viele Grüße von Johannes
                        Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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                        • Tantchen
                          Erfahrener Benutzer
                          • 14.05.2009
                          • 592

                          #13
                          Hallo Regine,

                          ich interessiere mich für die "Ifflandstraße" und woher der Name "Sechslingspforte" entstammt.....

                          Lieben Dank!

                          Tantchen

                          Suche KUBRAT - Raum Pillkallen/ Ostpreussen

                          Suche KÖHNKE, Greifenhagen - Pommern, insbesondere die Eltern von August Ferdinand Köhnke, geb. 1826 in Greifenhagen.
                          Suche GOTZMANN, Greifenhagen - Pommern


                          „Es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd, in Pillkallen ist es umgekehrt.“

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                          • #14
                            Hallo Tantchen,

                            die Ifflandstraße liegt im Hamburger Stadtteil Hohenfelde und gehört somit nicht zum alten historischen Hamburg. Sie wurde nach dem Schauspieler, Intendant und Dramatiker August Wilhelm Iffland benannt. Bei Wiki habe ich folgendes gefunden:

                            1790 wurde Iffland vom Saarbrücker Magistrat zum ersten Ehrenbürger der damaligen Nassauischen Residenzstadt ernannt.
                            Nach Iffland ist im sogenannten "Schauspielerviertel" in Hamburg-Hohenfelde die Ifflandstraße benannt. Weitere Ifflandstraßen gibt es auch in Berlin, Stuttgart, Mannheim, Hannover, Ludwigshafen, München und Gotha.

                            Hier der Link zum gsamten Text:




                            Zur Sechlingspforte folgendes. Auch sie befindet sich im Hamburger Stadtteil Hohenfelde.

                            Namensgebung

                            Benannt 1884 in Erinnerung an einen besonderen Wegzoll, der hier erhoben wurde. Der früher an der Lohmühlenstraße gelegene Wallgraben behinderte an dieser Stelle den Verkehr. Wer zu Fuß, mit dem Pferd oder der Kutsche in die Uhlenhorst wollte, war zu einem erheblichen Umweg gezwungen. Dieser führte früher über Lübecker Tor und Kuhmühle. Zur Verkürzung des Weges hatte 1852 eine private Aktiengesellschaft einen Fußweg von der Lohmühle an der Alster entlang angelegt und eine Brücke über den Wallgraben gebaut. Sie erhob von den Benutzern eine Gebühr von einem halben Schilling = 1 Sechsling. Daraus wurde später der Name Sechslingspforte. Der Spaß war von relativ kurzer Dauer, denn 1869 wurde diese Einrichtung schon wieder abgeschafft.

                            Liebe Grüße Regine

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                            • Tantchen
                              Erfahrener Benutzer
                              • 14.05.2009
                              • 592

                              #15
                              Hallo Regine,

                              vielen lieben Dank für deine Mühe.....Das mit den Schauspielerviertel in der Ifflandstraße ist ja interessant.

                              Übrigens: In der Ifflandstr. haben meine Urgroßeltern lange Zeit gelebt. (Keine Schauspieler)Einmal Nr. 29, dann Nr. 67....Beide Häuser stehen nicht mehr. Wahrscheinlich im Krieg zerbomt.
                              Auf Höhe Nr. 29 steht heute die Alsterschwimmhalle...

                              Aber das Haus meiner Großeltern in der Meldorfer Str. in Eppendorf steht noch und sieht sehr schön aus.....


                              Lieben Gruß
                              Tantchen

                              Suche KUBRAT - Raum Pillkallen/ Ostpreussen

                              Suche KÖHNKE, Greifenhagen - Pommern, insbesondere die Eltern von August Ferdinand Köhnke, geb. 1826 in Greifenhagen.
                              Suche GOTZMANN, Greifenhagen - Pommern


                              „Es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd, in Pillkallen ist es umgekehrt.“

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