Goldberg: Erbrichter aus Warnsdorf

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  • Familienpuzzle
    Erfahrener Benutzer
    • 03.12.2010
    • 169

    Goldberg: Erbrichter aus Warnsdorf

    Guten Abend zusammen,

    ich bin auf der Suche nach dem Wappen der Warnsdorfer Goldbergs. Laut einem bekannten Forscher ist es sicher, dass im Erbgericht ein solches Wappen hing.
    Warnsdorf liegt im nordböhmischen Niederland, heute gehört es zur Tschechischen Republik und heißt Varnsdorf.


    In diesem Text stehen einiges zu der Familie.

    Eigentlich müsste das Wappen dann ja auch irgendwo eingetragen sein, allerdings bin ich auf dem Gebiet Heraldik ein Neuling.

    Ältere Versionen des Namens sind z.B. Goldtberg, oder Goldtbrich.

    Ein schönes Wochenende wünsche ich euch.

    Beste Grüße
    Zuletzt geändert von Familienpuzzle; 08.01.2011, 19:12.
  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4661

    #2
    Hallo,
    die Familie dürfte durchaus wappenführend gewesen sein, stellten sie doch Erbrichter und auch Bürgermeister. Ich habe auch einiges in der Literatur über sie gefunden, auch über ihre kurzzeitige Flucht als Glaubensflüchtlinge nach Sachsen. Nur ein Wappen habe ich nicht finden können .
    Gehörten eigentlich die Baumwollfabrikanten Goldberg in Warendorf auch zu dieser Familie - wahrscheinlich?
    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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    • Familienpuzzle
      Erfahrener Benutzer
      • 03.12.2010
      • 169

      #3
      Guten Abend Hina.

      Erstmal vielen Dank für deine Antwort
      Leider stehe ich erst am Anfang bei den Goldbergs, da erst vor gut 2 Wochen klar wurde, dass meine Goldbergreihe aller Wahrscheinlichkeit nach aus Warnsdorf stammt. In einer Urkunde, der ich vorher Glauben schenkte wurde aus Warnsdorf fälschlicherweise Warendorf. Von Goldbergs in Warendorf weiß ich aber nichts, leider.

      Heute habe ich gelesen, dass in Österreich Wappen nur verliehen werden konnten, dementsprechend auch irgendwo verzeichnet wurden. Böhmen gehörte ja eine lange Zeit zu Österreich (Habsburger Monarchie). Inwieweit trifft das für das nordböhmische Niederland zu?

      Gibt es Anhaltspunkte, dass die gesuchte Goldberg-Familie aus Warnsdorf kommt? Meines Wissens nach wurden früher viele Juden mit Nachnamen Goldberg genannt, auch ich wurde schon des öfteren darauf angesprochen. Vielleicht sind die Wurzeln da zu suchen. Ich kann aber nur vermuten was das angeht.

      Darf ich fragen wo, und was du in der Literatur gefunden hast? Über den Aufenthalt in Sachsen weiß ich leider bis jetzt auch nur, was in dem Text steht, den ich vorhin verlinkt habe.

      Mit freundlichem Gruß

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      • Hina
        Erfahrener Benutzer
        • 03.03.2007
        • 4661

        #4
        Hallo,

        u.a. ist das Buch "Warnsdorf mit seinen historischen Denkwürdigkeiten ..." online gestellt. Da steht so einiges über die Familie, z.B. S. 170. Das meiste deckt sich aber mit dem auf der von Dir gelinkten Webseite. Ein paar wenige Wappen sind dort auch erwähnt aber nicht der Familie Goldberg.

        Dann ist die Familie auch noch in "Die Böhmischen Exulanten in Sachsen" aufgeführt, S. 86.

        Was die Fabrikanten betrifft, so meine ich natürlich Warnsdorf. Hatte mich vertippt. Ich hatte gehofft, dass sie vielleicht auf ihrer Marke das Wappen verwendet hätten. Dem war aber leider nicht so. Trotzdem möchte ich Dir das nicht vorenthalten. Aus: "Österreichischer Markenanzeiger". Vielleicht interessiert es Dich ja.



        Was die Wappen betrifft, so wurden die verliehen. Das ist richtig. Ab 1526 war Böhmen Kronland der Habsburger. Aber selbst wenn man keine Verleihungsurkunde findet, so ist die Familie ja nicht so unbedeutend gewesen, als dass das Wappen nicht mal irgendwann in die Nachschlagewerke aufgenommen worden wäre.

        Vielleicht findet es ja sogar noch jemand. Da sie aber Ämter inne hatten, wäre auch eine ganz gezielte Suche nach entsprechenden Archivalien doch recht vielversprechend. Sowohl Bürgermeister als auch Erbrichter haben sicher so einiges gesiegelt.

        Viele Grüße
        Hina
        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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        • Familienpuzzle
          Erfahrener Benutzer
          • 03.12.2010
          • 169

          #5
          Hallo Hina,

          auf der Marke ist der Name Johann Micheal Goldberg junior vermerkt. Vom 1742 bis 1849 hatte immer ein Joh. Micheal Goldberg das Amt inne. In dem Adressbuch von Warnsdorf um 1870 wir mehrmals ein Johann Michael Goldberg sen. und direkt unter ihm ein Johann Michael Goldberg (ohne Anhängsel) erwähnt. Ich vermute mal, dass der Name auch nach Ende des Erbrichteramts weiter fortlaufend war.

          Die Textilindustrie in Warnsdorf war wohl recht groß, sodass ein ganzer Ast Goldbergs Weber waren, soweit ich weiß. Auch mein Urururgroßvater Samuel Goldberg war Weber. (Leider wurden in Warnsdorf 4 Samuel Goldbergs in der infrage kommenden Zeit geboren, deshalb komm ich dort noch nicht weiter.)

          Darf ich fragen, wie du auf die Baumwollfabrik gekommen bist?

          Beste Grüße

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          • Hina
            Erfahrener Benutzer
            • 03.03.2007
            • 4661

            #6
            Hallo,
            das habe ich der Krake google entlockt und dann in dem Buch, das ich hier habe, nachgeschlagen .
            Viele Grüße
            Hina
            "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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            • Familienpuzzle
              Erfahrener Benutzer
              • 03.12.2010
              • 169

              #7
              Guten Tag zusammen,

              da ich nun endlich auch meine genaue Abfolge zu dem Michael Goldbrich kenne stelle ich diese noch nach, in der Hoffnung, dass sich noch jemand finde der mir weitere Tipps geben kann

              1. [anonymisiert]
              2. [anonymisiert]
              4. [anonymisiert]
              8. Johann Gerhard Goldberg * Mönchengladbach
              16. Karl Goldberg * 24.06.1860 in böhmisch Zwickau (heute: Cvikov)
              32. Franz Samuel Goldberg *12.04.1824 in Neufranzenthal
              64. Josef Vincenz Goldberg *20.03.1778
              128. Josef Franz Goldberg *1748
              256. Johann Michael Goldberg *1718
              512. Zacharias Goldberg *1683
              1024. Christof Goldberg *1647
              2048. Christof Goldbrich *1619
              4096. Michael Goldbrich
              8192. Michael Goldbrich


              Auch habe ich eben eine Mail an die österreichische Gesellschaft Adler geschrieben und um Hilfe gebeten.


              Beste Grüße
              Zuletzt geändert von Familienpuzzle; 24.04.2011, 15:15.

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              • Familienpuzzle
                Erfahrener Benutzer
                • 03.12.2010
                • 169

                #8
                Guten Tag

                Mir wurde gestern von der heraldischen Gesellschaft Adler aus Österreich geantwortet.
                Ich zitiere: "...In keinem ´Verzeichnis der Österr. Archive findet sich leider ein Wappen Goldberg, Goldbrich oder ähnlicher Schreibweise. Danach dürfte es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch kein derartiges geben."


                Besteht den trotzdem eine Chance auf die Existienz des Wappens?

                Ich habe den Familienfoscher mit dem Bericht, worin stehen soll, dass im Erbgericht ein solches Wappen hing, nochmal angeschrieben. Vielleicht ist der Bericht nun wieder aufgetaucht.

                Einen schönen Donnerstagabend euch allen

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                • Hina
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.03.2007
                  • 4661

                  #9
                  Hallo,

                  die Chance, dass sie ein Wappen hatten, ist natürlich sehr groß. Wenn es sogar schon mal gesichtet wurde, dann ist das zwar noch kein Beweis aber doch zumindest ein Indiz mehr. Dass es dennoch in keinem Wappenverzeichnis aufzufinden ist, ist dagegen nicht ganz so ungewöhnlich. Es gibt leider eine Reihe Wappen, die den Herausgebern entsprechender Veröffentlichungen durch die Lappen gegangen sind, besonders, wenn es sich um bürgerliche Wappen handelt. Der Ansicht des "Adlers" würde ich da durchaus trauen, denn wer wenn nicht die Wiener, hat eine solch umfangreiche heraldische Bibliothek.

                  Jetzt hilft eigentlich nur noch, in den örtlichen Archiven nach gesiegelten Dokumenten zu suchen.

                  Viele Grüße
                  Hina
                  "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

                  Kommentar

                  • Gaby
                    Erfahrener Benutzer
                    • 07.04.2008
                    • 3948

                    #10
                    Hallo,

                    mit einen Wappen kann ich dir leider nicht dienen. Aber wenn du an alten Bildern von Warnsdorf interessiert bist.
                    Ich habe das Buch:
                    "Gruß aus der Heimat - Nordböhmisches Niederland - Ansichtskarten um die Jahrhundertwende von Städten und Dörfern, Bergen und Tälern der Bezirke Rumburg, Schluckenau und Warnsdorf"

                    Es sind 15 Ansichtskarten von Warnsdorf darin abgebildet.
                    Liebe Grüße
                    von Gaby


                    Meine Vorfahren: http://gw.geneanet.org/lobenstein14?lang=de

                    Kommentar

                    • Johannes v.W.
                      Erfahrener Benutzer
                      • 02.05.2008
                      • 1150

                      #11
                      Zitat von Moralapostel Beitrag anzeigen
                      Besteht den trotzdem eine Chance auf die Existienz des Wappens?
                      Hallo

                      Ich muß Hina recht geben, die Chance eines Wappens besteht schon, auch wenn es in keinen Publikationen verzeichnet ist.
                      Da bleibt dir am Ende nur noch die "Feldforschung". D.h. wo war das gesichtete Wappen genau u. ist es eventuell noch dort? Gibt es in einem Archiv noch eine gesiegelte Urkunde? Gibt es vor Ort Grabsteine o.ä. mit einem Wappen? Also: die Sache von ferne so gut wie möglich vorbereiten und dann hinfahren.
                      (Übrigens habe ich auf genau diesem Wege einmal das Wappen der Familie einer 3xUrgroßmutter in Schlesien entdeckt. Es existierte nur noch in Stein gehauen an einem Mausoleum in einem kleinen Dorf.)

                      Viele Grüße
                      Johannes
                      Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

                      Kommentar

                      • Familienpuzzle
                        Erfahrener Benutzer
                        • 03.12.2010
                        • 169

                        #12
                        Hallo

                        Danke für eure Antworten!

                        @Gaby: Die Ansichtskarten würde ich gern mal sehen. Könntest du die einscannen und anhängen? Natürlich nur, wenn es dir nicht zuviele Umstände bereitet!

                        @Johannes: Das Wappen hing laut meiner Quelle im Erbgericht, das Erbgericht stand links der Kirche.
                        Ich glaube es existiert(e) ein Schöppenbuch aus dem 17. Jahrundert. Würden sich die Urkunden den in dem Staatslichen Gebietsarchiv Litomerice (http://www.soalitomerice.cz/de), oder eher im zuständigen Kreisarchiv, in diesen Fall Decin (http://www.soalitomerice.cz/de/conte...decin-tetschen) befinden? Oder ganz wo anders?

                        Alte deutsche Grabsteine existieren wohl noch

                        Dann muss ich mal sehen wie ich dort hinkomme.


                        Beste Grüße

                        Jan

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                        • Hina
                          Erfahrener Benutzer
                          • 03.03.2007
                          • 4661

                          #13
                          Hallo Jan,
                          das ist aus der Ferne schwer zu sagen, wie dort die jeweiligen Archivalien verteilt sind. Oft helfen ja schon die Findbücher weiter, um einen Überblick zu bekommen. So wie es aussieht, könnte sowas in der Zweigstelle Leitmeritz-Kamyka liegen. Eine freundliche Anfrage dort dürfte sicher weiterbringen.
                          Viele Grüße
                          Hina
                          "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                          • Gaby
                            Erfahrener Benutzer
                            • 07.04.2008
                            • 3948

                            #14
                            Hallo Jan,

                            vorerst mal die 4 Bilder
                            Angehängte Dateien
                            Liebe Grüße
                            von Gaby


                            Meine Vorfahren: http://gw.geneanet.org/lobenstein14?lang=de

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                            • sternap
                              Erfahrener Benutzer
                              • 25.04.2011
                              • 4071

                              #15
                              als pilnacek, ein heraldiker, starb, war seine sammlung nicht editierter bürgerlicher wappen aus mähren und schlesien unvollendet. in diesen unterlagen lag das wappen der stanzel aus böhmen, mähren und schlesien noch korrekt gezeichnet, er hatte es von einem siegelabdruck genommen. in wenigen anderen wappenbüchern ist ein stanzel wappen, ähnlich, aber in einem wesentlichen punkt nicht korrekt, und deshalb zurecht im verdacht, von einem halbkundigen wappenschwindler zum verkauf angefertigt worden zu sein.

                              stanzel habe es weder unter den bürgerfamilien noch unter adeligen gegeben, hiess es bei österreichischen wappen-, ahnen-, und adelsforschern. bei ritter kral von dobra voda fand sich jedoch schliesslich ein geadelter stanzel, und im deutschen geschlechterbuch eine spur zu einer bürgersfamilie, die vom genannten gebiet abstammt.


                              die auffindung des wappens, der bürgerfamilien,, und der möglicherweise geadelten ist für mich wichtig, um über diesen umweg weitere mitglieder der angeblich tirolerischen stanzel finden zu können. denn laut überlieferung stammt die von mir gesuchte familie von da, das wappen zeigte bei pilnacek, und nur bei ihm, tatsächlich ein "tier", das nur ein tiroler geschlecht führte.

                              die erben des pilnacekschen nachlasses kontaktierte ich persönlich, sie wären selbst an seinen aufzeichnungen sehr interessiert. weiteres nachfragen ergab, dass wappenforscher noch zu zeiten des eisernen vorhanges den heraldischen forschungsnachlass des autors stückweise in den westen zu retten versucht hätten. zwei personen erzählten das unabhängig voneinander. ich schussel habe den zettel mit deren namen verloren.
                              man vermutete, dass alles unter dem namen der mitbringer und nicht unter dem pilnaceks zum adler in wien gefunden habe und nur noch nicht aufgearbeitet worden sei.

                              ich habe nicht die gelegenheit, dort im archiv selbst nach noch nicht editierten bürgerlichen wappen zu forschen.


                              du kannst dir vielleicht aus diesen meinen zufallsfunden hinweise holen, wo noch etwas vermerkt sein könnte, und wo sich nachfragen oder suchen lohnen könnte.

                              von pilnacek muss auch in tschechien noch etwas in den archiven liegen, angeblich nur die manuskripte der schon editierten bände.
                              Zuletzt geändert von sternap; 15.05.2011, 01:29.
                              freundliche grüße
                              sternap
                              ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                              wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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