Amüsant - zur Sexualität im 18. Jh.

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  • Jettchen
    Erfahrener Benutzer
    • 16.10.2011
    • 1355

    Amüsant - zur Sexualität im 18. Jh.

    Hallo in die Runde!
    In einem privaten Hausbuch bin ich auf einen netten Eintrag aus dem 18. Jh. gestoßen, den ich euch nicht vorenthalten möchte:

    Wie ein Mensch grosse stärke vor andern haben kann


    Nim guten klaren rothen Wein, und siegeln den wohl in einem Glaß, und setze ihn am grünen Donnerstage in einen Ameis Hauffen, und laß ihn das Jahr über stehen, und nimm es dann Charfreytage wieder heraus, und trink den selbigen Wein, du wirst wunder erfahren,
    ein kunst stücklein, so einem manne der Sammen zu balt entgehet, und die Frau keine Freude davon hat.

    Dieser vermutliche Ahn von mir hat wenigstens auch an seine Frau gedacht!
    Den anschließenden Text muss ich noch transkribieren!

    Viele Grüße
    Jettchen
  • Jettchen
    Erfahrener Benutzer
    • 16.10.2011
    • 1355

    #2
    Sexualtipp - 2. Teil

    Viel Vergnügen beim Lesen!

    Es sind zwar viel Artzeneyen hir wieder,
    wollen öffters aber nicht helfen, also lege die
    Frau, daß sie mit dem gesäß auf einem harten
    Kissen oder Polster etwas hoch liege, nimm
    dann einem Nestel, so mit Muscaten oel und
    bibergeil wohl bestrichen ist, binde damit die
    Testicolus oder Hoden Ann den Beutel herum zu-
    sammen doch nicht gar zu fest oder strenge, damit
    verrichte daß Werck, und kanst mit dem Nestel
    auf knüpfen verfahren, wann du wilt, dieses
    wird deine Mannheit befördern, und der
    Frauen mehr Lust und Früchte bringen.



    Jettchen

    Kommentar

    • gki
      Erfahrener Benutzer
      • 18.01.2012
      • 4842

      #3
      Hallo Jettchen,

      hoch amüsant das ganze, aber kannst Du uns bitte etwas mehr Kontext dazu geben? Wo kommt das Buch her, wer hat es geführt?
      Gruß
      gki

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      • Ruven
        Benutzer
        • 16.02.2014
        • 43

        #4
        Hallo,

        Zitat von gki Beitrag anzeigen
        Wo kommt das Buch her, wer hat es geführt?
        Schau mal hier nach ... Hatte ich eben auf die schnelle gefunden.

        Tschüß, Ruven

        Kommentar

        • Jettchen
          Erfahrener Benutzer
          • 16.10.2011
          • 1355

          #5
          Hallo gki und Ruven,
          da hat einer also einst nur kopiert - allerdings mit sehr kreativer Rechtschreibung! Allerdings hat er doch noch einiges zur Frau hinzugefügt, was ich noch gut finde. Wo hatte er nur das Buch her? Oder wurde alles mündlich überliefert - und deshalb ganz anders geschrieben? Dann hätte ich aber Respekt vor der Gedächtnisleistung!
          Immerhin hat sich der Schreiber intensiv mit der Thematik befasst!!!!

          Ja, was das für ein handgeschriebenes Buch ist, weiß keiner bisher so genau.
          Es stammt aus dem Privatbesitz einer Familie, die ein Haus in Ottendorf/Ludwigsstadt besessen hat, das später Vorfahren von mir erworben haben. Die Besitzer meinten, es sei ein Hausbuch. Das stimmt aber nicht. Der Heimatforscher der Region bezeichnet es jetzt als Gemeindebuch. Ich bin schon seit längerem dabei, es zu transkribieren.
          Drin finden sich Aufzeichnungen aus dem 17. und 18. Jh., leider - und eigenartiger Weise - nicht in chronologischer Reihenfolge. Da geht es um Naturereignisse, Grund- und Hausbesitz des gesamten Dorfes, Trifftrechte - ja, und da taucht dann eben völlig unerwartet solch ein Text auf. Das zu transkribieren hatte schon mehr Spaß gemacht als die seitenlangen Besitzverhältnisse.

          Leider haben die Verfasser der Texte nicht ihre Namen dazu geschrieben. Anzunehmen ist ja, dass die Besitzer dieses Hauses die Schultheißen des Ortes waren. Ich vermute, dass auch frühe Besitzer schon einmal zu meinen Ahnen gehört hatten. Den Beweis hierfür würde ich in dem Buch finden, hatte ich vermutet. Hat aber leider nicht geklappt.

          All das Geschriebene muss ich nach dem Trankribieren noch intensiv auswerten. Eine langwierige Arbeit wartet da auf mich.

          Egal, von wem der Text im Original stammt - prüde waren die Menschen im 18. Jh. offensichtlich nicht. Die Verdrängung der Sexualität kam erst später.

          Viele Grüße
          von Jettchen

          Kommentar

          • gki
            Erfahrener Benutzer
            • 18.01.2012
            • 4842

            #6
            Vielen Dank, Ruven!
            Gruß
            gki

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