rätselhafter Vormundschaftseintrag (Worms 1702)

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  • gki
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2012
    • 4834

    #16
    Zitat von holsteinforscher Beitrag anzeigen
    Wenn es sich dann nur um eine *Neuregelung* irgendwelcher Angelegenheiten
    gehandet hat,

    So wie ich den Eintrag verstanden habe, das Original kenne ich ja nicht, wurden einfach Vormünder bestellt, geregelt wurde noch gar nichts.

    Gewöhnlich - so kenne ich das - würde das darauf hindeuten, daß der Vater eben kurz vorher verstorben war.

    Bevor die Witwe wieder heiratet könnte, würde sie - beraten von einem Beistand - sich mit ihren Kindern bzw. eben diesen Vormündern vertraglich einigen was diese Kinder bei Volljährigkeit bzw. Hochzeit zu erhalten hätten.

    Die Vormünder hatten dann seitens der Kinder auf die Einhaltung des Vertrages zu achten.

    Wenn das ganze dann erfolgreich abgeschlossen war, findet man dann oft eine Vormundschaftsquittung wo die Erben die Vormünder von ihrem Amt lossprechen und quittieren, die Erbschaftsgelder erhalten zu haben.

    Aus der Bestellung der Vormünder als solcher kann man so also nicht viel herauslesen.

    Ich habe hier einen ganz ähnlichen und fast zeitgleichen Fall (22.6.1700), da sind diese Vormünder der Gött (Taufpate) und ein "Vetter" (wohl im heutigen Sprachgebrauch ein Onkel) der Kinder.

    Vielleicht besteht dort ja auch ein Verwandtschaftsverhältnis.
    Gruß
    gki

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    • Jettchen
      Erfahrener Benutzer
      • 16.10.2011
      • 1361

      #17
      Das ist ja echt nett, Roland und gki, dass ihr so viel Zeit für mich investiert!

      Der eine Vormund ist der 2. Ehemann einer Patin, beim anderen ist bisher noch kein familärer Zusammenhang ersichtlich. Die Mutter müsste zu diesem Zeitpunkt bereits wieder verheiratet gewesen sein, denn in Worms findet sich kein Heiratseintrag. Da wird der erste Ehemann irgendwann nach der Flucht aus Worms gestorben sein und sie in der Fremde die 2. Ehe eingegangen sein.
      Deshalb denke ich, dass das Erbe geregelt werden musste.
      Der einzige Sohn ging da fort aus der Pfalz oder wollte vielleicht jetzt seine neue Existenz im Frankenwald gründen?

      Diese interessante Familiengeschichte gibt viele Rätsel auf, von denen die meisten wegen fehlender Dokumente wohl nicht zu lösen sind.

      Einen guten Abend wünscht euch
      Jettchen

      Kommentar

      • gki
        Erfahrener Benutzer
        • 18.01.2012
        • 4834

        #18
        Hallo Jettchen!


        Zitat von Jettchen Beitrag anzeigen
        Da wird der erste Ehemann irgendwann nach der Flucht aus Worms gestorben sein und sie in der Fremde die 2. Ehe eingegangen sein.
        Deshalb denke ich, dass das Erbe geregelt werden musste.

        Der Grund war aber nicht die zweite Ehe, sondern eben der Tod des Erblassers. MMn hätte das auch so stattgefunden, wenn sie nicht nochmal geheiratet hätte.
        Gruß
        gki

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        • holsteinforscher
          Erfahrener Benutzer
          • 05.04.2013
          • 2491

          #19
          Moinsen,
          was vielleicht interessant sein könnte: Warum floh die Familie
          aus Worms..., ist da etwas bekannt, bin da ja mal wieder neugierig.
          LG. Roland
          Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
          Roland...


          Kommentar

          • Jettchen
            Erfahrener Benutzer
            • 16.10.2011
            • 1361

            #20
            Entschuldigung, Roland, da habe ich durch die Beschäftigung mit der Familiengeschichte einfach etwas vorausgesetzt, was ich vorher auch nicht gewusst hatte:
            Worms wurde 1689 im Pfälzischen Erbstreitigkrieg fast völlig niedergebrannt und die Bevölkerung musste fliehen! Dadurch sind auch die Kirchenbücher verloren gegangen und die meisten Dokumente aus dieser Zeit. Dies macht die Recherchen aus dieser Zeit so schwer. Man kann kaum etwas dokumentieren.
            Vieles in der Familiengeschichte bleibt dadurch offen, man kann nur Überlegungen, Vermutungen anstellen.
            An der Ahnenforschung finde ich es für mich so interessant, wenn ich mich mit den Lebensumständen befasse, in denen die Menschen an den verschiedenen Orten in früheren Zeiten gelebt haben. So wird Geschichte für mich lebendig. Und ich staune, wie weit die Menschen einst umhergezogen sind und sich fern der Heimat niedergelassen haben.
            Viele Grüße in den Norden aus dem Frankenland
            von Jettchen

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