FN Drecktrah

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  • Xylander
    Erfahrener Benutzer
    • 30.10.2009
    • 6446

    #16
    Hallo,
    der Gedanke an trecken - ziehen läge zwar nahe, und im DWB wird drecken - ziehen usw. angegeben, jedoch ausschließlich mit Belegen aus dem hochdeutschen Bereich. Als niederdeutsche und niederländische Form wird trekken genannt.


    Im Mittelniederdeutschen Wörterbuch (Schiller-Lübben) wird zu trecken - ziehen, schleppen keine Nebenform drecken angegeben, und mir ist sie auch noch nirgendwo begegnet.


    Für treideln - Schiff ziehen gibt es einen eigenen mittelniederdeutschen Begriff, nämlich treilen, troilen.


    Und für den Leinpfad den Begriff treilewech.


    Die Deutung von drecktrah als Ziehpfad für Karren oder als Treidelweg, Leinpfad für Schiffe scheidet also mE aus.

    Viele Grüße
    Xylander
    Zuletzt ge?ndert von Xylander; 30.03.2019, 11:07.

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    • Joachim Fischer
      Erfahrener Benutzer
      • 15.07.2011
      • 1082

      #17
      Moin und Hallo,
      ich denke es ist ein Wohnstätten-Name!
      Herleiten kann ich diesen auch nicht und es ist auch schon vieles gesagt worden! Wir sprechen bei uns platt! Ostfriesisch und von Ort zu Ort ist es ein wenig anders! Hier gibt es den Flurnamen Dreckhörn. Dreck steht für Dreck und Hörn hat mehrere Bedeutungen: Ecke, Sitzplatz, Landspitze, Stück. Also Dreckecke!!
      Um gewiss zu sein sollte man nachfragen beim Arbeitskreis Flurnamenforschung Joachim Kroll in Syke. Auf deren Seite sind Beispiele genannt, nur nicht Drecktrah!
      Doch die Trahe-Tra'e ist der Weg, den sich das Vieh zur Trenke tritt!

      Doch sollte man den Namen runterforschen um Verschleifungen festzustellen!
      Für mich könnte ich mir vorstellen, das jemand an so einen Ort gewohnt hat!
      Gruß Joachim

      Kommentar

      • Xylander
        Erfahrener Benutzer
        • 30.10.2009
        • 6446

        #18
        Moin Joachim,
        danke! Das nach meiner Meinung Runtergeforschteste, das ich finden konnte, ist der FN in der unverschliffenen Form Drecktrade http://www.online-ofb.de/namelist.ph...modus=&lang=dk

        Das passt gut zu Deiner Deutung dreckiger Viehweg/Viehtritt, schließt aber die verwandten Deutungen wie dreckiger Fuhrweg/Karrenweg nicht aus.

        Jetzt ist die Familienforschung am Zuge, sie müsste feststellen, wo der erste zu ermittelnde Namenträger wohnte. Könnte schwierig bis unmöglich werden.

        Viele Grüße
        Xylander
        Zuletzt ge?ndert von Xylander; 30.03.2019, 15:32.

        Kommentar

        • Joachim Fischer
          Erfahrener Benutzer
          • 15.07.2011
          • 1082

          #19
          Moin und Hallo Xylander,
          Lavesloh! Christoph Dreckstrah wird ca 1800 in Warmsen/Uchte genannt. Sonst Nienburger Raum. Also um die Ecke. Nehme einmal an, der Name kommt von dort und wurde öfters mal anders geschrieben!
          Gruß Joachim

          Kommentar

          • Laurin
            Moderator
            • 30.07.2007
            • 5639

            #20
            Hallo liebe "Namenknobler",

            da der FN Drecktrah in der Tat selten ist und recht ungewöhnlich erscheint, hatte ich das Augenmerk von Prof. Udolph auf unsere Diskussion gelenkt.
            Er antwortete wie folgt (öffentlich bei Facebook):
            ... hat mich auf diese interessante Diskussion um den Familiennamen „Drecktrah“ (21-mal auf der Telefon-CD) bzw. „Drecktrahe“ (4 Einträge) hingewiesen.
            Aber ich glaube, ich brauche meinen Senf gar nicht mehr unbedingt hinzuzufügen. So wurde schon hingewiesen auf Schiller-Lübben, Mittelniederdeutsches Wörterbuch und auch auf das Wörterbuch der Brüder Grimm (Deutsches Wörterbuch).
            Vor allem Schiller-Lübbens Eintrag passt sehr gut (https://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw-cgi/zeige…).
            Demnach ist mnd. „trade“, auch „tra“ oder mit Einschub eines -h- „trahe“ "Spur oder Geleise", schon altsächsisch „trada“ = „Tritt, Stufe“. Vor allem wichtig ist Schiller-Lübbens Eintrag „Besonders von dem Wege, den das Vieh sich macht, wenn es zur Tränke geht. Daher (in Oldenburg) zur Lokalbezeichnung: kuhtrade, vetrade (vetrage) „Viehweg“ oder bloß „In der trahe, auf der trahe, vor den träen u.a.“.
            Ein weiterer Nutzer macht mit Recht darauf aufmerksam, dass es in Varrel bei Diepholz auch den Straßennamen „An der Trahe“ gibt.
            Wie dann weiter erörtert wird, scheidet „trecken“ = „ziehen“ hier aus uns bleibt nur die Möglichkeit - und die ist eigentlich überzeugende -, dass Drecktrah(e) ein morastiger, schlammiger, nasser Viehweg ist, an dem der erste Namensträger gewohnt hat.
            Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht …
            Ich denke nun, der Worte sind genug gesagt und ich möchte mich bei sämtlichen Mitgliedern dieser Diskussionsrunde herzlich bedanken.
            Freundliche Grüße
            Laurin

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            • focke13
              Erfahrener Benutzer
              • 16.02.2015
              • 1331

              #21
              Hallo

              Hallo
              Scheinbar gab es den Nachnamen früher öfter als heute
              Im ofb Lavesloh bis 1630 zurück dort auch Hofbesitzer

              Dort Lagebezeichnung im Krahe 1771 Kartenblatt 53
              Im Harpstedt Sulingen und Schmalförden auch
              Mfg
              Focke13
              Zuletzt ge?ndert von focke13; 30.03.2019, 21:39.

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              • Bergkellner
                Erfahrener Benutzer
                • 15.09.2017
                • 2351

                #22
                Hallo,
                ein großes Dankean alle.

                Die Namensherleitung ist sehr interessant, da ist meine Phantasie eine Weile gut beschäftigt.

                Und ich brauche bei der Suche nach Julius Drecktrah nicht weit gehen, sondern kann mich erst einmal um Schwaförden umsehen.

                Lg, Andreas der bergkellner

                PS. Wie immer gilt, falls jemand zufällig der Hochzeit von Julius Drecktrah und Gertrud Margarethe Dunkhase um 1929/30 begegnet, bitte festhalten und bei mir abliefern.
                Wollt' ich für Arschlöcher bequem sein, wäre ich ein Stuhl geworden.(Saltatio Mortis, Keiner von Millionen)


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