Zur Benutzung der Berliner Adressbücher

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  • Dorothea
    Erfahrener Benutzer
    • 01.03.2008
    • 1415

    Zur Benutzung der Berliner Adressbücher

    Ihr Lieben,
    da ich kürzlich ein wunderbares AHA-Erlebnis hatte und meinen einen bislang "toten Punkt" insofern geknackt habe, dass ich meine eine Urgroßmutter nun endlich gefunden habe, weil ich nochmals ganz, ganz gründlich in den Berliner Adressbüchern gesucht habe, habe ich meine Erfahrungen an Euch weitergegeben in Form von "zusätzlichen Tipps" zur Benutzung der Berliner Adressbücher, s. Unterforum Berlin Wichtige Tipps. Da mich soeben per PN ein Dankeschön erreicht, weil ich diesen Beitrag als wichtigen Beitrag "geschlossen" habe, hier auf diesem Wege ein offener Beitrag, um sich zu diesem Thema ggf. austauschen zu können.

    Mein Fall ist so: Mir liegt vor eine Geb.-Urk. meines Großvaters, 1877 geb., aus der geht die Anschrift seiner Eltern zum Zeitpunkt seiner Geb. hervor. In den Adressbüchern kein Eintrag! Aber unter der Straße und der Hausnummer, eine Zimmervermieterin! Erst 1889 (!) erscheint meine Urgroßmutter mit eigenem Eintrag, als Ww (ohne Vornamen!) aber unter einer anderen Namensform!!! Da war ich noch nicht sicher, dass sie es ist. Ich konnte nur hoffen. 1891 dann wieder unter der eigentlich richtigen Namensform, Vorname Initiale M. 1893 dann mit Initiale zzgl. ihrem Geburtsnamen Jetzt wußte ich, sie ist es Bis 1903 Einträge, 1904: Kein Eintrag, 1905 Eintrag im Straßenverzeichnis, viele Häuser ihrer Straße mit der Bezeichnung "Abbruch". Ab 1906 ist sie wieder da mit neuer Anschrift. Ab 1927 als Rentenempfängerin, später auch als "Privatiere".
    Bis 1934 konnte ich meine Urgroßmutter "verfolgen", von der ich bis vor kurzem nur den Namen hatte und nicht viel mehr. Ich freue mich so sehr, dass sie nun eine Gestalt angenommen hat und, dass ich nun weiß, dass sie sich den Rücken krumm gemacht hat um für andere Leute zunächst Wäsche zu waschen und später den nicht minder schweren Job als Plätterin ausübte.
    Meine Chronologie einer langwierigen, aber letztendlich erfolgreichen Suche anhand der Berliner Adressbücher wollte ich Euch nicht vorenthalten. Sucht solange, bis nichts mehr da ist, in diesem Fall 1943!
    Ich hoffe, Ihr erlebt auch positive Wunder dieser Art mit den Adressbüchern. Geliebt habe ich die schon seit Anbeginn, aber wie man sieht, darf man nichts unversucht lassen, um den größtmöglichen Recherche-Erfolg zu erzielen.
    Beste Grüße Dorothea

    Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
    --------------------------------------------------------



  • Merle
    Erfahrener Benutzer
    • 27.07.2008
    • 1274

    #2
    Hallo Dorothea,

    auch von mir vielen Dank für die Hilfestellung zu den Berliner Adreßbüchern. Jetzt habe ich endlich die Sortierung der Personen verstanden - hatte mich vorher immer gewundert, ob das gar nicht geordnet wäre. Habe aber auch so Fälle, wo Personen ein paar Jahre nicht verzeichnet sind und dann wieder - an der gleichen Adresse.

    Gruß
    merle

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    • AlAvo
      • 14.03.2008
      • 6186

      #3
      Benutzung der berliner Adressbücher

      Hallo Dorothea,

      herzlichen Dank für diesen super Hinweis!
      Ich hatte mit den Berliner Adressbüchern, nicht nur ein "Aha-Erlebnis", es waren gleich unzählige!
      Darin fand ich bislang durchgehend von 1868 bis 1903 sämtliche in Berlin gemeldete Mitglieder der Zirkusfamile Renz sowie weitere hoch interessante Dokumente in Bezug auf den Zirkus-Renz-Bau. All diese Schätzchen sind eine Bereicherung für mein Renz-Archiv.

      Herzliche Grüße
      AlAvo
      War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

      Zirkus- und Schaustellerfamilie Renz sowie Lettland

      Reisenden zu folgen ist nicht einfach, um so mehr, wenn deren Wege mehr als zweihundert Jahre zurück liegen!


      Kommentar

      • Dorothea
        Erfahrener Benutzer
        • 01.03.2008
        • 1415

        #4
        Zur Benutzung der Berliner Adressbücher

        Hallo, Merle, hallo AlAvo und auch Regine, die sich als Erste per PN erfreut bedankte! Ich freue mich mit Euch, dass meine "zusätzlichen Tipps" Euch auch geholfen haben und/oder möglicherweise auch noch anderen Forschern helfen, die "größtmöglichen Ergebnisse" beim Recherchieren zu erlangen. Und da hatte ich noch darüber nachgedacht, ob ich das überhaupt schreiben soll, Euer Dank und Eure Freude bestätigen, dass es richtig war.
        Weitere Erfolge wünsche ich Euch allen - Dorothea

        Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
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        Kommentar

        • jezzy126
          Erfahrener Benutzer
          • 02.10.2014
          • 109

          #5
          Hallo!
          Ich bin nicht sicher, ob ich die Berliner Adressbücher verstanden habe. Vielleicht kann mir mal jemand folgen:

          Ich suche nach Anna Luise Emilie Braun. Sie hat 1901 in der Schönholzer Straße 7 gewohnt, war unverheiratet und Köchin.

          Habe die Adressbücher von 1900-1902 durchgeschaut, jeweils den Namensteil (hinten bei den Frauen), das Straßenverzeichnis und sicherheitshalber die Vororte von Berlin. Die Schönholzer Str. gibt es nämlich in Pankow auch nochmal.
          Die Adresse weiß ich von der Geburtsurkunde ihrer Tochter, die Urkunde wurde ausgestellt vom Standesamt Berlin 10a, was Mitte sein müsste.

          Hab ich damit alle Möglichkeiten abgedeckt oder könnte sie sich noch irgendwo dazwischen verstecken? (Braun ist natürlich auch ein toller Name, um jemanden in Berlin zu finden... ich hoffe mich habe sie nicht schlicht übersehen, aber ich habe alles zweimal durchgeschaut.)

          Vielen Dank für Input!

          LG, Jezzy

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          • Herbstkind93
            Erfahrener Benutzer
            • 29.09.2013
            • 1929

            #6
            Hallo,

            ich habe auch (für dich und aus Neugierde) nach Anna Luise Braun und nach der Schönholzer Straße 7 geschaut nichts. Also hast du nichts übersehen! Habe allerdings nur für 1901 geschaut, solltest auch die Jahre davon und danach überprüfen.

            LG
            Herbstkind
            Dauersuche nach FN Samariter (Samland; Berlin; Spremberg/Lausitz)

            Kommentar

            • jezzy126
              Erfahrener Benutzer
              • 02.10.2014
              • 109

              #7
              Vielen Dank!! Dann weiß ich jetzt wenigstens, dass ich anscheinend alles richtig gemacht habe und sie einfach nicht im Adressbuch steht. Die Jahre davor und danach hab ich auch schon durchgeschaut. Nichts. Nicht mal ein Braun mit anderem Vornamen, das hätte ja vielleicht der Vater sein können. Der müsste ja dann aber im Straßenverzeichnis drin sein, oder?

              Kommentar

              • Herbstkind93
                Erfahrener Benutzer
                • 29.09.2013
                • 1929

                #8
                Nein, meine Vorfahren sind auch nicht alle im Straßenverzeichnis. Ich schätze es war freiwillig, ob man im Adressbuch geführt wird oder nicht.
                (Manchmal steht sogar der Name der Frau und nicht des Ehemannes).
                Dauersuche nach FN Samariter (Samland; Berlin; Spremberg/Lausitz)

                Kommentar

                • jezzy126
                  Erfahrener Benutzer
                  • 02.10.2014
                  • 109

                  #9
                  Meine Güte, Katharina wollte wohl nicht gefunden werden... falls das ihr Plan war, geht er bis jetzt voll auf!

                  Kommentar

                  • jezzy126
                    Erfahrener Benutzer
                    • 02.10.2014
                    • 109

                    #10
                    Dann werd ich jetzt mal im Namensverzeichnis alle Brauns nach der passenden Straße durchschauen

                    Kommentar

                    • Herbstkind93
                      Erfahrener Benutzer
                      • 29.09.2013
                      • 1929

                      #11
                      Hui das wird eine Arbeit! Viel erfolg!
                      Das Problem ist, dass aus dieser Schicht auch viele Frauen alleine nach Berlin gezogen sind.
                      Dauersuche nach FN Samariter (Samland; Berlin; Spremberg/Lausitz)

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                      • Rieke
                        Erfahrener Benutzer
                        • 13.02.2012
                        • 1285

                        #12
                        Zitat von jezzy126 Beitrag anzeigen
                        Hallo!
                        Ich bin nicht sicher, ob ich die Berliner Adressbücher verstanden habe. Vielleicht kann mir mal jemand folgen:

                        Ich suche nach Anna Luise Emilie Braun. Sie hat 1901 in der Schönholzer Straße 7 gewohnt, war unverheiratet und Köchin.

                        Habe die Adressbücher von 1900-1902 durchgeschaut, jeweils den Namensteil (hinten bei den Frauen), das Straßenverzeichnis und sicherheitshalber die Vororte von Berlin. Die Schönholzer Str. gibt es nämlich in Pankow auch nochmal.
                        Die Adresse weiß ich von der Geburtsurkunde ihrer Tochter, die Urkunde wurde ausgestellt vom Standesamt Berlin 10a, was Mitte sein müsste.

                        Hab ich damit alle Möglichkeiten abgedeckt oder könnte sie sich noch irgendwo dazwischen verstecken? (Braun ist natürlich auch ein toller Name, um jemanden in Berlin zu finden... ich hoffe mich habe sie nicht schlicht übersehen, aber ich habe alles zweimal durchgeschaut.)

                        Vielen Dank für Input!

                        LG, Jezzy
                        Hallo Jezzy,

                        Nur die Haushaltsvorstaende wurden erfasst, also der Wohnungsinhaber, der den Mietvertrag unterschrieben hat. Deine Anna Braun kann sehr wohl als unverheiratete Koechin bei ihrer "Herrschaft" in einer Kammer gewohnt haben. Dienstpersonal und Untermieter werden im Adressbuch nicht erfasst.
                        Schau doch mal in dem Strassverzeichnis, wer alles 1901 in dem Haus Schoenholzer Strasse gewohnt hat (wenn Du die Nummer weisst). Vielleicht gibt Dir das einen Hinweis. Bei mir tauchten da Namen aus der Verwandtschaft auf und ich vermute, meine gesuchte Person lebt bei ihnen zur Untermiete, bis ich sie dann einige Jahre spaeter tatsaechlich als Witwe mit eigener Wohnung fand .....

                        Liebe Gruesse
                        Rieke
                        Meine Spitzenahnen....
                        waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

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                        • Dorothea
                          Erfahrener Benutzer
                          • 01.03.2008
                          • 1415

                          #13
                          Hallo Jezzy,

                          1. richtig ist, wie von mir in meinem Beitrag von 2008 und von Herbstkind nochmals erwähnt "länger suchen"!!!
                          2. wie von Rieke hier auch nochmals betont, "nur die Haushaltsvorstände" sind eingetragen. Als Köchin hatte sie mit großer Wahrscheinlichkeit keine eigene Wohnung, sondern wohnte vermutlich mit Fam.-Angehörigen oder Bekannten zusammen oder als Untermieterin in einem Zimmer.
                          3. Du bist im Nachteil, weil Du nach einer Unverheirateten suchst, die jederzeit heiraten konnte und somit entschwindet sie Dir gleich, weil Du dann ihren Ehenamen nicht kennst, wenn Du keinerlei Anhaltspunkte hast.
                          So habe ich für Dich mal bei ancestry geschaut, ob es eine Ehe zu ihr gibt. Gefunden habe ich eine Anna Luise Emilie Braun, selbige wurde am 08.10.1875 zu Menz, Kr. Ruppin geboren, war die Tochter des Büdners Friedrich Heinrich Wilhelm Braun u. dessen Ehefrau Luise Wilhelmine Friederike, geb. Köhler. Diese Emilie heiratet 1902 im Standesamt Berlin VIIb den Bäcker Paul Herrmann Gottlieb Grottke. Ich habe die Eheurkunde für Dich heruntergeladen, falls es Deine Gesuchte sein könnte, schicke mir bitte Deine e-mail-Adresse per PN, dann bekommst Du das Dokument. Ich hoffe, sie ist es!
                          Grüße Dorothea

                          Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
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                          • jezzy126
                            Erfahrener Benutzer
                            • 02.10.2014
                            • 109

                            #14
                            Hallo!

                            Die Schönholzer Straße war ein Arbeiterviertel, deshalb denke ich nicht, dass dort eine Familie gewohnt hat, die sich eine Köchin leisten konnte.
                            Das Doofe ist, dass ich außer dem Namen, der Adresse und dem Beruf (alles aus 1901) absolut gar nichts habe.

                            Danke fürs Schauen Dorothea, ich habe selbst einen Zugang zu Ancestry und habe die Urkunde auch schon gesehen. Leider kann ich sie mangels Vergleichdaten nicht zuordnen. Könnte also sein, dass sie es ist, könnte aber auch nicht sein. Hmpf. Ich komm einfach nicht weiter.

                            LG, Jezzy

                            Kommentar

                            • Dorothea
                              Erfahrener Benutzer
                              • 01.03.2008
                              • 1415

                              #15
                              Hallo Jezzy,
                              ich habe nur so einen Verdacht, dass es die in der Eheurkunde Genannte sein könnte, weil diese, die dort heiratet, ein Dienstmädchen ist und sie heiratet einen Hausdiener. Beide wohnen 1902 im Bezirk Friedrichshain, der ja direkt an Mitte angrenzend ist. Eine "Köchin" kann auch mal in einem anderen Anstellungsverhältnis gearbeitet haben. Auch muss sie nicht zwangsläufig in einer Kammer beim Arbeitgeber mitgewohnt haben, wenn sie andere Möglichkeiten hatte. So müsstest wohl Du auf anderem Wege versuchen, die Herkunft Deiner Gesuchten festzustellen. Da ich nicht weiß, was Du alles hast, kennst und versucht hast, kann ich Dir jetzt keinen weiteren Rat geben. Wünsche Dir weiterhin Erfolg.
                              Grüße Dorothea

                              Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
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