Tragt Ihr ein Datum ein, auch wenn es klar ist, daß es nicht korrekt ist?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Karl Heinz Jochim
    Erfahrener Benutzer
    • 07.07.2009
    • 4803

    #16
    Hallo zusammen,
    ist mir nur das Taufdatum bekannt, trage ich unter Geburt "vor ..." ein, ebenso bei Tod, wenn nur das Beisetzungs-Datum bekannt ist.
    Sind Geburt und Taufe (Nottaufe) am gleichen Tag, vermerke ich es mit "*/T" oder dem entsprechenden Taufzeichen, ebenso bei einer schnellen Beerdigung wegen event. Seuchengefahr.
    Ist das Datum unklar, setze ich hinter dieses Datum ein Fragezeichen und trage dazu noch einen Vermerk ein. Ansonsten ist je nach Programm ein "um" oder "ca." immer gut.
    Liebe Grüße
    Karl Heinz

    Kommentar

    • Andrea1984
      Erfahrener Benutzer
      • 29.03.2017
      • 2551

      #17
      Hallo.

      Ich trage das Taufdatum ein, wenn es sicher durch den Taufeintrag belegt ist.

      Wenn nicht kommt nur eine ungefähre Angabe z.B. geboren um 1625 (errechnet), gestorben 1674.

      Wobei 1625 gerade erst die Kirchenbücher anfangen.

      Herzliche Grüße

      Andrea
      Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
      Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

      Kommentar

      • Karl Heinz Jochim
        Erfahrener Benutzer
        • 07.07.2009
        • 4803

        #18
        Hallo Andrea,
        der Beginn der Kirchenbuch-Eintragungen ist regional unterschiedlich, 1625 ist z.B. schon ziemlich spät.
        Die erste Anweisung, Kirchenbücher zu führen, stammt vom Konstanzer Bischof im Jahr 1435.
        Als "offizieller" Beginn der Taufbücher gilt 1563 nach dem Konzil von Trient, wobei es in protestantischen Regionen gleich zu Beginn der Reformation 1517 die ersten Kirchenbuch-Einträge gab. In anderen Gebieten gelang die Einführung nur sehr schleppend, meist um 1600, aber so "richtig" erst nach dem 30-jährigen Krieg, als man begann, die Eintragungen aus vernichteten Kirchenbüchern neu zu erfassen. Deshalb endet die Ahnentafel bei so vielen Forschern vor 1648.
        Schade eigentlich!
        Liebe Grüße
        Karl Heinz

        Kommentar

        • consanguineus
          Erfahrener Benutzer
          • 15.05.2018
          • 5533

          #19
          Hallo Karl Heinz,

          Zitat von Karl Heinz Jochim Beitrag anzeigen
          der Beginn der Kirchenbuch-Eintragungen ist regional unterschiedlich
          Das ist richtig.

          Zitat von Karl Heinz Jochim Beitrag anzeigen
          1625 ist z.B. schon ziemlich spät.
          Andrea meinte sicherlich den Beginn der überlieferten Kirchenbücher. Und da wäre 1625 in meiner Ecke schon ziemlich sensationell. So frühe Kirchenbücher findet man hier ganz selten.

          Viele Grüße
          consanguineus
          Suche:

          Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
          Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
          Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
          Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
          Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
          Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

          Kommentar

          • Karl Heinz Jochim
            Erfahrener Benutzer
            • 07.07.2009
            • 4803

            #20
            Hallo consanguineus,
            ich wollte damit auch nur drauf hinweisen, wie unterschiedlich der Beginn der Kirchenbuch-Eintragungen in einzelnen Regionen war.
            Von meinem früheren Wohnort Flörsheim kenne ich z.B. die ersten Tauf-, Heirats- und Sterbe-Register ab 1653, aber bereits 1601 trug dort Pfarrer Sanders die ersten Taufen ein. Überhaupt begannen die Kirchenbücher im Bistum Limburg schon recht früh, eben um 1600 / 1605.
            Wichtig ist aber vor allem, dass man die Einträge auch lesen kann und da gibt es große Unterschiede; manche Pfarrer gaben sich große Mühe, bei anderen sieht es eher aus, als sei ein "Huhn über die Seite gelaufen".
            Liebe Grüße
            Karl Heinz

            Kommentar

            • Andrea1984
              Erfahrener Benutzer
              • 29.03.2017
              • 2551

              #21
              Zitat von Karl Heinz Jochim Beitrag anzeigen
              Hallo Andrea,
              der Beginn der Kirchenbuch-Eintragungen ist regional unterschiedlich, 1625 ist z.B. schon ziemlich spät.
              Die erste Anweisung, Kirchenbücher zu führen, stammt vom Konstanzer Bischof im Jahr 1435.
              Als "offizieller" Beginn der Taufbücher gilt 1563 nach dem Konzil von Trient, wobei es in protestantischen Regionen gleich zu Beginn der Reformation 1517 die ersten Kirchenbuch-Einträge gab. In anderen Gebieten gelang die Einführung nur sehr schleppend, meist um 1600, aber so "richtig" erst nach dem 30-jährigen Krieg, als man begann, die Eintragungen aus vernichteten Kirchenbüchern neu zu erfassen. Deshalb endet die Ahnentafel bei so vielen Forschern vor 1648.
              Schade eigentlich!
              Liebe Grüße
              Karl Heinz
              Hallo Karl Heinz,

              ja das finde ich auch schade, doch es ist so.

              Na ich bin schon froh, dass ich soweit komme.

              Bis 1625 sind es - mich eingeschlossen - 14 Generationen, wobei es nach oben hin da und dort entweder tote Punkte u.a. Vater unbekannt oder Ahnenschwund gibt.

              Doch das kennst du ja vielleicht auch von deinen Ahnen her.

              Herzliche Grüße

              Andrea
              Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
              Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

              Kommentar

              • consanguineus
                Erfahrener Benutzer
                • 15.05.2018
                • 5533

                #22
                Hallo Karl Heinz,

                Zitat von Karl Heinz Jochim Beitrag anzeigen
                Wichtig ist aber vor allem, dass man die Einträge auch lesen kann und da gibt es große Unterschiede; manche Pfarrer gaben sich große Mühe, bei anderen sieht es eher aus, als sei ein "Huhn über die Seite gelaufen".
                Die Einträge lesen zu können ist das eine. Der Informationsgehalt etwas anderes. In einem meiner Hauptahnenorte hat man sich leider über weite Strecken nicht einmal die Mühe gemacht, den Vater der Braut zu erwähnen. Blöd, wenn es dann in diesem Ort viele Familien gleichen Namens gibt. Wenn ein Kind gestorben ist, hatte es nie einen Rufnamen und selten überhaupt ein Geschlecht. Verstorbene Ehefrauen hatten ohnehin keinen Namen.

                In anderen Orten wiederum war es ganz anders. Hervorragend lesbare, fast liebevoll gestaltete Einträge, und bei Taufen wurde teilweise das Betragen einzelner Paten beim Taufessen ausführlich kommentiert. Bei Begräbnissen wurde erwähnt, unter welchem Baum an welcher Mauer der Tote zu liegen kam. So geht es auch. Ist aber leider die Ausnahme.

                Viele Grüße
                consanguineus
                Suche:

                Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

                Kommentar

                • Sbriglione
                  Erfahrener Benutzer
                  • 16.10.2004
                  • 1177

                  #23
                  Hallo allerseits,

                  ich möchte zu bedenken geben, dass Kirchenbücher nicht die einzige Möglichkeit sind, seinen Stammbaum fortsetzen zu können: es ist gar nicht mal so selten, dass Zinsregister, Lehensregister, Amtshandelsbücher oder vergleichbare Archivalien eine auch noch relativ sichere Verlängerung zumindest einzelner Vorfahrenlinien noch weit über den Start der Kirchenbücher hinaus ermöglichen: bei einigen Vorfahrenfamilien von mir in Orten, in denen die Kirchenbücher erst gegen Ende des 30jährigen Krieges starten, konnte ich beispielsweise dank hinreichend enger Überlieferung gesicherte Dokumente bis zum Jahre 1557 finden und hatte damit einen sicheren Beleg für einen Vorfahren, der - da als Vater für eine schon erwachsene Person angegeben - spätestens Mitte der 1530er Jahre geboren sein konnte. Wenn die Lücke bis zum nächsten Dokument in der Vergangenheit dann nicht etwas zu groß geworden wäre, hätte ich es sogar bis ins 15. Jahrhundert geschafft...

                  Grüße!

                  P.S.:
                  Gelegentlich hat man sogar - wenn die Kirchenbücher extrem spät starten - mit etwas Glück eine Chance, über Aussagen aus Hypothekenregistern zu dem jeweiligen Ort weiter zu kommen (das hat mir in einem Fall, bei dem es erst 1808 mit den Kirchenbüchern los geht, immerhin zwei weitere Generationen inclusive teilweise Angabe der zugehörigen Ehepartnerinnen und einiger Geschwister eingebracht).
                  Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
                  - rund um den Harz
                  - im Thüringer Wald
                  - im südlichen Sachsen-Anhalt
                  - in Ostwestfalen
                  - in der Main-Spessart-Region
                  - im Württembergischen Amt Balingen
                  - auf Sizilien
                  - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
                  - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

                  Kommentar

                  • Genialoge
                    Erfahrener Benutzer
                    • 29.10.2020
                    • 217

                    #24
                    Hallo,

                    ich arbeite lokal mit dem Family Tree Maker 2010 DE. Dieser bietet im Standard zu jedem Ereignis Datum, Ort und Bemerkungen an, und jedes Ereignis kann auch individuell angepasst oder um weitere Einträge erweitert werden. Es können auch beliebig viele Felder zusätzlich erzeugt werden. Die Eingabe eines Datums ist sehr flexibel und lässt Ergänzungen zu wie vor, ca, nach oder zwischen (2 Zeitangaben). Alle Felder/Daten werden auch z.B. bei Export ins GEDCOM-Format abgebildet und übernommen.

                    Ursprünglich habe ich natürlich alle Daten weggelassen, die nicht verfügbar waren und auch keine "künstlichen" Daten erzeugt, denn mir ist sehr wichtig, dass ich keine fraglichen Personen erfasse.

                    Inzwischen arbeite ich aber aus verschiedenen Gründen anders und habe vor einigen Jahren begonnen, zu jeder Person mindestens ein Geburtsjahr zu schätzen und zu erfassen, denn wenn eine Person zu einem bekannten Datum geboren ist, ergibt sich daraus z.B., dass die Eltern entsprechend früher geboren (VOR xxxx) sein müssen (je nach Lebenszeitraum/Jahrhundert mindestens zwischen 15 und 20 Jahren), oder wenn das Heiratsdatum von Eltern bekannt ist, ergibt sich daraus ein vermutlich frühestes Geburtsjahr (NACH xxxx) für ihre Kinder, wenn man ehelich unterstellt. Diese geschätzten oder berechneten Geburtsjahre kommentiere ich ausdrücklich im Feld Bemerkungen z.B. mit "geschätzt wegen Heirat der Eltern" ..., um valide Daten von "künstlichen" Daten zu unterscheiden.

                    Und Personen, deren Verifizierung noch nicht abgeschlossen ist, versehe ich im Nachnamen mit einem vorangestellten Unterstrich (_Müller). So werden sie mir in der Liste aller Personen zu Beginn angezeigt und gehen nicht unter.
                    Mich interessieren derzeit primär Nachweise (Links) zu den von Papenheim zwischen 1330 und 1450, insbesondere zu Catharina von Papenheim oo Johann III von Schultete

                    Kommentar

                    • Garfield
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.12.2006
                      • 2142

                      #25
                      Hallo

                      Grob geschätzte Jahreszahlen sind für mich aber etwas ganz anderes als anzunehmen, jemand wäre am Tag der Taufe oder kurz zuvor geboren worden.

                      Inzwischen gebe ich auch geschätzte Jahreszahlen in mein Programm ein, wie Genialoge schreibt. Dies natürlich immer mit der Zugabe "ca", "vor" oder "nach".
                      Das erleichtert mir einerseits die weitere Suche, weil ich dann weiss, wann ungefähr ich nach Geburt/Heirat/Tod suchen muss und andererseits hilft es, gleichnamige Personen voneinander zu unterscheiden oder als möglicherweise selbe Person zu erkennen.
                      In meinem Programm kann man einer Person Farben zuordnen. Bei mir sind Personen grün, wenn ich die drei (oder ggf. nur zwei) üblichen Daten belegen kann. Personen sind gelb markiert, wenn mir noch etwas fehlt oder ich sonst eine offene Frage habe.
                      Viele Grüsse von Garfield

                      Suche nach:
                      Caruso in Larino/Molise/Italien
                      D'Alessandro in Larino und Fossalto/Molise/Italien und Montréal/Kanada
                      Jörg von Sumiswald BE/Schweiz
                      Freiburghaus von Neuenegg BE/Schweiz
                      Wyss von Arni BE/Schweiz
                      Keller von Schlosswil BE/Schweiz

                      Kommentar

                      • Mismid
                        Erfahrener Benutzer
                        • 21.02.2009
                        • 987

                        #26
                        wenn man <Taufdatum angibt, sugeriert man doch, dass die Geburt mindestens 1 Tag vor der Taufe war. In vielen Orten war dies aber gar nicht der Fall, sondern es wurde in den meisten Fällen am Tag der Geburt getauft. Schon alleine weil die Sterblichkeit so hoch war und man kein Kind ungetauft sterben lassen wollte. Die Nottaufen einer anderen Person als dem Pfarrer waren nicht immer so angesehen.

                        Kommentar

                        • Genialoge
                          Erfahrener Benutzer
                          • 29.10.2020
                          • 217

                          #27
                          Zitat von Mismid Beitrag anzeigen
                          wenn man <Taufdatum angibt, sugeriert man doch, dass die Geburt mindestens 1 Tag vor der Taufe war ...
                          Wenn man ein Geburtsdatum schätzt, ist es im Grunde doch egal, um welche Zeit man sich verschätzt hat. Das Datum ist ja ohnehin nicht valide.
                          Wenn Taufe am 5.1. war, könnte man als geschätztes Geburtsdatum ja auch vor 6.1. eingeben. Das schließt dann den Tag der Taufe mit ein.
                          Mich interessieren derzeit primär Nachweise (Links) zu den von Papenheim zwischen 1330 und 1450, insbesondere zu Catharina von Papenheim oo Johann III von Schultete

                          Kommentar

                          • Genialoge
                            Erfahrener Benutzer
                            • 29.10.2020
                            • 217

                            #28
                            Zitat von Garfield Beitrag anzeigen
                            ... Inzwischen gebe ich auch geschätzte Jahreszahlen in mein Programm ein, wie Genialoge schreibt. Dies natürlich immer mit der Zugabe "ca", "vor" oder "nach".
                            Das erleichtert mir einerseits die weitere Suche, weil ich dann weiss, wann ungefähr ich nach Geburt/Heirat/Tod suchen muss und andererseits hilft es, gleichnamige Personen voneinander zu unterscheiden oder als möglicherweise selbe Person zu erkennen...
                            Genau das ist der Punkt. Ich habe das große Glück, dass viele meiner Vorfahren in den Marsberger Stammtafeln (bis 17. JH) und den Warburger Stammtafeln (bis 11. JH) zu finden sind. Beide Werke basieren zwar auf vorhandenen Dokumenten und Urkunden, wurden aber in einer Zeit vor dem Computer handschriftlich erstellt, was eine enorme Leistung war.
                            Als mir mehrfach aufgefallen ist, dass bestimmte Zuordnungen von Kindern zu Elternpaaren oder Elternpaare an sich einfach nicht passten, habe ich für alle von mir erfassten Personen mögliche Geburtsjahre/-zeiträume erstellt, um falsche Zuordnungen zu finden.
                            Insbesondere bei Namensgleichheit konnten damals sehr leicht falsche Zuordnungen entstehen, ohne dass die Verfasser das überhaupt merken konnten.
                            Mich interessieren derzeit primär Nachweise (Links) zu den von Papenheim zwischen 1330 und 1450, insbesondere zu Catharina von Papenheim oo Johann III von Schultete

                            Kommentar

                            Lädt...
                            X