Ich suche das Lager 'Für das deutsche Volk' in Tuszyn

**Saure** · 07.05.2019, 00:39

Hallo Alex,

auch Ihnen vielen Dank für Ihr Interesse an meinem Thema.

Ich bemühe mich, anderen Menschen bei der Suche nach ihren Angehörigen zu helfen.
Ich habe lange Jahre gebraucht, um das Grab meines Vaters zu finden, der in sowj. Kriegsgefangenschaft gestorben ist.
Und diese Erfahrungen bei meiner Suche, möchte ich weitergeben. Ich weiß, wie schwer das ist, nicht zu wissen, wo der Angehörige geblieben ist.

Ich kann zwar noch nicht schlafen, aber ich gehe jetzt ins Bett.

**Anna Sara Weingart** · 07.05.2019, 00:48

Ach so, ein SS-Mann. Da kann man sich vorstellen, dass er spezielle Behandlung und Gefangenschaft mit strengerer Bewachung erleiden musste.

Ich muss dazu sagen, dass meine Mutter in Tuschin-Wal geboren ist, in einer zwangsweise Heim-ins-Reich-geführten blonden Familie. Sie wollten aber wieder zurück ins warme Bosnien, in ihr deutsches Dorf dort, was man ihnen verwehrte. Sie haben sich geweigert, die ihnen zugewiesenen polnischen Bauernhöfe zu übernehmen, und blieben daher länger in Tuschin-Wald.

**Saure** · 07.05.2019, 11:08

Hallo Anna Sara,

vielen Dank für Ihr Interesse an meiner Suche.

Ich habe den oben eingestellten Text erweitert:

'Nachdem die beiden (Ernst Rimkus und die Mutter von Ireneusz) nach Piotrkow Trybunalski (deutsch: Petrikau) zurückgekehrt waren, wurde nach mündlicher Überlieferung Ernst Rimkus (er war SS-Sturmmann mit der SS-Mitgliedsnummer 116 434) vom kommunistischen Sicherheitsdienst verhaftet, und in das Lager ‚Für das deutsche Volk‘ in Tuszyn in der Woiwodschaft Lodz gebracht. Tuszyn (deutsch: Tuschin) liegt 28 km nördlich von Petrikau. Wie hieß dieses Lager in Tuszyn genau ? Laut Aussage seines Sohnes Ireneusz, war Ernst Rimkus Deutscher und konnte kein polnisch sprechen ! Wie hat er dann z.B. als Kommandeur des Werkschutzes (in einem Rüstungsbetrieb für Flugzeugteile) seinen untergebenen Leuten Befehle erteilt ? Laut mündlicher Überlieferung wurden ihm im Lager alle seine Dokumente abgenommen. ..., die am 23.09.1945 ihren Sohn Ireneusz zur Welt gebracht hat, hat Ernst Rimkus in diesem Lager besucht, ihm Lebensmittel und Wäsche gebracht. Wie ist sie, hochschwanger bzw. kurz nach der Geburt ihres Kindes, in die 28 km entfernte Stadt Tuszyn gekommen ? Zu Fuß oder mit dem Fahrrad doch bestimmt nicht ! Nach mündlicher Überlieferung war Ernst Rimkus im Oktober 1945 noch in diesem Lager. Man kann sich gut vorstellen, wie die Polin ..., die von einem deutschen SS-Mann ein Kind bekommen hatte, von den Wachen behandelt wurde. Im Oktober 1945 wurde ihr vom Lagerkommandanten verboten, Ernst Rimkus zu besuchen. Beim letzten Besuch der Mutter von Ireneusz im Lager in Tuszyn, hat man ihr gesagt: ‚Jetzt kann er nicht mehr weglaufen‘. Von welchem Geld hat die Mutter von Ireneusz in der Nachkriegszeit gelebt, bevor sie wieder geheiratet hat ?'