Ungereimtheiten

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  • Gudrid
    Erfahrener Benutzer
    • 22.04.2020
    • 1251

    Ungereimtheiten

    Meine Ururgroßmutter Theresia Hinteraicher hat 1873 meinen Urgroßvater
    Franz Xaver ledig zur Welt gebracht ohne Angaben eines Vaters (Zeile 60):


    1877 heiratet Therese einen Lorenz Berreiter.

    Bei der Heirat von Franz Xaver 1893 sind als Eltern Johann Hintereicher aus Bach/Winhöring und Theresia Berreiter eingetragen (Spalte 6):

    Dieser Johann müsste ein Verwandter gewesen sein (Onkel?), beide waren aus dem selben Hof.
    Kann mir vielleicht bitte hierzu jemand die Bemerkungen in der letzten Spalte erklären?

    Die Heiratsurkunde vom Standesamt liegt mir vor, da ist nur die Mutter eingetragen.

    Meine Frage: Konnte man bei einer Heirat dem Pfarrer die Eltern einfach auf Nachfrage angeben oder musste man Papiere vorweisen?
    Gibt es eine Möglichkeit, dem auf den Grund zu gehen?

    Herzlichen Dank schon mal für eure Mühe.
    Liebe Grüße
    Gudrid
    Lieber barfuß als ohne Buch
  • Horst von Linie 1
    Erfahrener Benutzer
    • 12.09.2017
    • 19713

    #2
    Guten Abend,
    die Bemerkungen beziehen sich nur auf die Entbindung von der 2. und 3. Prokl. durch das BO in Passau und die aufgrund des Alters des Bräutigams in den November verschobene Trauung.
    Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
    Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
    Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

    Und zum Schluss:
    Freundliche Grüße.

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    • Gudrid
      Erfahrener Benutzer
      • 22.04.2020
      • 1251

      #3
      Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen
      Guten Abend,
      die Bemerkungen beziehen sich nur auf die Entbindung von der 2. und 3. Prokl. durch das BO in Passau
      Entschuldige, aber ich verstehe nicht, was damit gemeint ist.
      Liebe Grüße
      Gudrid
      Lieber barfuß als ohne Buch

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      • WeM
        Erfahrener Benutzer
        • 26.01.2017
        • 1899

        #4
        hallo Gudrid,
        a)
        da steht: 1 Procl., in II et III Disp. Ord. Passo
        heißt: 1 Proclamation (Verkündigung), von der 2. und. 3. Proclamation wurde Dispens (Befreiung) erteilt durch das Ordinariat in Passau.
        b)
        ich glaube nicht, dass man die Eltern einfach so angeben konnte - ich denke, man musste ein Taufzeugnis vorweisen wie auch heute noch in der kath. Kirche, außer man war aus der Pfarrei und dem Pfarrer bekannt.
        Möglicherweise ist der Johann ein Pflegevater des Franz Xaver.

        lg, Waltraud
        Zuletzt geändert von WeM; 21.09.2020, 20:18.

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        • Gudrid
          Erfahrener Benutzer
          • 22.04.2020
          • 1251

          #5
          Danke zu a), ich dachte an eine andere Entbindung

          zu b) Es kam nur ein Johann infrage, der vom Alter passte und das war der Onkel, der Bruder ihres Vaters.
          Kann man das fragliche Zeugnis irgendwo einsehen?

          Ich denke, wenn tatsächlich der Onkel der Vater war, wäre das niemals preisgegeben worden im Taufzeugnis. Die lebten alle im selben Dorf, der hätte sich nicht mehr auf die Straße getraut.
          Geheiratet hat Franz Xaver in einem anderen Ort, da kannte niemand die Umstände.
          Liebe Grüße
          Gudrid
          Lieber barfuß als ohne Buch

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          • WeM
            Erfahrener Benutzer
            • 26.01.2017
            • 1899

            #6
            hallo Gudrid,


            ich glaube eher nicht, dass das damalige Taufzeugnis erhalten blieb. Ich wüßte jedenfalls nicht, in welchem Archiv. Das Taufzeugnis wird vom Pfarramt der Pfarrei, in der man getauft wurde, ausgestellt und muss beim Pfarramt, bei dem man heiraten will, abgegeben werden. So kenn ich das.


            Das ist wohl ein Rätsel, warum der Johann als Vater im Traueintrag steht.


            Weißt du denn, ob der Franz Xaver bei seiner Mutter und seinem Stiefvater aufwuchs oder evtl. bei seinem Großvater oder eben bei dem Johann?


            Grüße, Waltraud

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            • AKocur
              Erfahrener Benutzer
              • 28.05.2017
              • 1371

              #7
              Hallo,

              ich denke, dass der Pfarrer bei der Elternangabe des Bräutigams schön was durcheinander gebracht hat. Auch die Angaben zur Mutter sind ja nicht korrekt, denn er nennt sie mit ihrem Ehenamen als ob dies ihr Mädchenname wäre. So liest sich die Elternangabe ja, als ob seine Eltern ein Johann Hintereicher und eine Theresia (geborene) Berreiter, die nicht miteinander verheiratet waren, gewesen wären.
              Ich denke auch, dass der im Heiratseintrag benannte "Vater" vermutlich der Ziehvater war.

              Selbst wenn dem Pfarrer Papiere vorgelegt werden mussten, denke ich, dass man sich nicht unbedingt darauf verlassen darf, dass sie ihre Eintragungen damit voll abstimmten und auf schriftlich dokumentierte Korrektheit bestanden, sondern auch eigene Wahrnehmungen des Pfarrers mit einfließen konnten. Waren Johann Hintereicher und Theresia Berreiter geb. Hintereicher bei der Heirat möglicherweise anwesend, also noch nicht verstorben?

              Falls es aus der Zeit noch Vormundschaftsakten gibt, wären die wahrscheinlich hilfreich.

              LG,
              Antje

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              • Gudrid
                Erfahrener Benutzer
                • 22.04.2020
                • 1251

                #8
                Hallo Waltraud, ich weiß leider nicht, ob Theresia ihren Sohn mitnahm bei ihrer Heirat auf den Hof des neuen Ehemannes, eigentlich konnte man ja die ledigen Kinder nicht brauchen. Ich glaube eher, dass er bei den Großeltern aufwuchs.


                Hallo Antje, dem Johann ist zur selben Zeit, wie Franz Xaver auf die Welt kam, die erste Frau gestorben, ich glaube nicht, dass er den Jungen aufzog. Er hat erst vier Jahre später wieder geheiratet.
                Johann starb 1897 mit 86 Jahren, Theresia müsste bei der Hochzeit eigentlich noch gelebt haben, ich habe keinen Sterbeeintrag von ihr gefunden, soweit die KB reichen. Als Zeugen der Trauung sind andere Personen angegeben, also kann ich nicht sagen , ob Johann und Theresia mit dabei waren.
                Würde ich eine Vormundschaftsakte im Standesamt finden?
                Liebe Grüße
                Gudrid
                Lieber barfuß als ohne Buch

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                • Gudrid
                  Erfahrener Benutzer
                  • 22.04.2020
                  • 1251

                  #9
                  Jetzt habe ich doch noch einen Johann gefunden, der würde vom Alter besser passen und hat nie geheiratet.
                  Thereses und Johanns Großväter waren Geschwister.
                  Zuletzt geändert von Gudrid; 21.09.2020, 22:23.
                  Liebe Grüße
                  Gudrid
                  Lieber barfuß als ohne Buch

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                  • AKocur
                    Erfahrener Benutzer
                    • 28.05.2017
                    • 1371

                    #10
                    Zitat von Gudrid Beitrag anzeigen
                    dem Johann ist zur selben Zeit, wie Franz Xaver auf die Welt kam, die erste Frau gestorben, ich glaube nicht, dass er den Jungen aufzog. Er hat erst vier Jahre später wieder geheiratet.
                    Er hat also zur gleichen Zeit wie die Theresia geheiratet? Dann hätte er den Jungen doch zumindest ab diesem Zeitpunkt aufziehen können, wenn z.B. der Mann der Theresia ihn nicht im Haus haben wollte. Oder zuerst die Großeltern und als die zu alt wurden (oder verstarben?) dann beim (mittlerweile wieder verheirateten) Onkel.

                    Wenn der Johann erst 4 Jahre nach der Hochzeit des Franz Xaver starb und die Theresia auch sicherlich nicht vor der Hochzeit, würde ich annehmen, dass sie daran teilnehmen konnten. Ob sie's wirklich taten, wird sich ohne zusätzliche Dokumente (Hochzeitsfoto, schriftliche Überlieferungen aus der Familie zur Hochzeit - also Dokumente, die wenn überhaupt meist nur im familiären Kontext überleben) sowieso nicht klären lassen, aber es geht ja erstmal um die Möglichkeit an sich. Wenn sie anwesend waren, würde das halt, für mich, eine Fehlannahme des Pfarrers erklären.

                    Einen völlig unverheiraten Mann kann ich mir als Ziehvater in der Zeit eher weniger vorstellen, kenne mich da aber jetzt auch nicht mit den gesetzlichen Vorschriften der Zeit dazu aus.

                    Mit den Vormundschaftsangelegenheiten hat das Standesamt nicht zu tun. Wo genau da eventuell noch Akten zu finden seien könnten, müsstest du am besten im regionalen Unterforum erfragen.

                    LG,
                    Antje

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                    • Gudrid
                      Erfahrener Benutzer
                      • 22.04.2020
                      • 1251

                      #11
                      Danke für eure Überlegungen.
                      Es besteht ja auch die Möglichkeit, dass einer der beiden Johann der biologische Vater von Franz Xaver war.

                      Es hatte mir die Suche sehr erschwert, als ich auf den Heiratseintrag von Franz Xaver stieß. Ich war der Meinung, Johann war der Vater, der den Sohn anerkannt hatte, und Therese Berreiter die ledige Mutter, wie es Antje oben schrieb. Bis ich dann auf die Hochzeit von Theresia stieß.

                      Die Wahrheit werde ich wohl nie erfahren. Ich werde jedenfalls die Möglichkeit der Vormundschaft weiter verfolgen.
                      Liebe Grüße
                      Gudrid
                      Lieber barfuß als ohne Buch

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