Suche Grundbuch 1800-1820 Uherský Brod

[Paul1910]

Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1800-1820
Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Uherský Brod
Konfession der gesuchten Person(en):
Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):

Hallo,

ich bin auf der Suche nach dem Grundbuch über das Haus Nr. 100 in Uherský Brod. Dort soll Johann Partsch von 1815 - 1820 gelebt haben seine Frau eventuell länger, da Johann 1820 verstorben ist. Vor 1815 wäre vermutlich auch interessant, da in diesem Haus eventuell Johann sein Bruder gelebt haben könnte. Hat jemand eine Ahnung wie genau ich bei FamilySearch nach dem richtigen Buch suchen kann. Es sind extrem viele Bücher mit sehr ähnlichen Jahrgängen die sich sogar überschneiden. Daher fällt es mir sehr schwer herauszufinden welches das richtige Buch ist. Kann mir jemand behilflich sein, der sich bei den Grundbüchern auskennt?

Hier gibt es die Bücher: https://www.familysearch.org/search/...tory%20Library

LG Paul

[Wanderer40]

Hallo,

Was genau suchst Du jetzt und welche weitere Informationen hast Du?

Suchen wir direkt in der Stadt oder in den umliegenden Gemeinden?
Weiß man, ob Dein Johann Partsch Häusler, Gärtner, Weinbauer oder Bauer war?
War er katholisch oder jüdisch?
Haus Nr. 100 in der Stadt Ungarisch Brod war übrigens das Rathaus, siehe auch bei

https://www.familysearch.org/ark:/61903/3:1:3Q9M-CS2Y-C74D-K?cat=4116115

LG
Wanderer40

[Paul1910]

Hallo Wanderer40,

Ich suche das Grundbuch für Uherský Brod für das Haus Nr. 100, da dort Johann Partsch gelebt haben soll und zwar von 1815 - 1820.

Hier ist der Sterbeeintrag von ihm (Haus Nr. 100) (2. von links)

Hier die Geburt einer Tochter von 1819 (Haus Nr. 100) (3. links)

Johann Partsch war Apotheker, zuvor in Olmütz hat aber 1815 die Apotheke an seinen Bruder verkauft der ebenfalls aus Uherský Brod kam. Ich habe in einer alten Karte folgendes Haus gefunden: Haus 100 gegenüber Kirche

LG Paul

[Wanderer40]

Nochmals hallo,

Also Nr. 100 ist das Rathaus, das stimmt schon.
Auf der alten Karte ist die Bauparzellenummer 100 mit Gartenparzellennummer 57 (grün, der Garten hinten) verzeichnet, nicht die Hausnummer! Das sind österreichische Militärkarten.
Wenn Du auf googlemaps oder mapy.cz das Rathaus von Ungarisch Brod suchst, hat das Rathaus noch immer die Hausnummer 100.
Das von Dir gemeinte Haus hat (nach wie vor) die Nummer 204, wobei auch bei diesem Grund die Gartenparzelle Nr 57 vermerkt ist.

Nachtrag: Im Taufbuch findest Du nach 1819 auf Nr. 100 Gerichtsdiener, Kerkermeister und Rathäusler

Also das stimmt schon soweit alles mit Adresse Rathaus.

Die Grundbücher bei familysearch geben genau gar nichts her, ich habe lediglich folgendes gefunden:
1811 Anton Bartsch rechts oben

https://www.familysearch.org/ark:/61903/3:1:3Q9M-CSLC-F1T6?i=66&cat=4116115

1807(1818) Johann Bartsch rechts unten ff

https://www.familysearch.org/ark:/61903/3:1:3Q9M-CSLC-F9MW-L?i=213&cat=4116115

LG
Wanderer40

[Paul1910]

Hallo,
vielen Dank für deine Mühe! Schade, ich dachte ich habe das richtige Haus gefunden. Aber welches Haus kommt dann in Frage?

Sehr schön, zumindest stehen Anton und Johann Bartsch in den Grundbüchern drinnen. Ich werde mal mithilfe der Lesehilfe den Text übersetzen. Vielleicht lässt sich dann noch etwas herausfinden. Den Eintrag von Johann Bartsch brauch ich aber nicht übersetzten, oder? Denn was ich herauslesen konnte war er nur eine Art Zeuge.

Gab es in Uherský Brod eventuell eine Apotheke? Denn Johann und Anton waren ja Apotheker. Hier ein Eintrag von Johann Apotheker aus Uherský Brod (ganz unten bei Caroline Batsch)

LG Paul

[Wanderer40]

Hallo,

In Ungarisch Brod gab es eine Apotheke. Wo sich diese genau befand, weiß ich aber nicht.
Fakt ist aber, dass Dein Johann BARTSCH im Rathaus gewohnt hatte.
Wahrscheinlich wurde die Apotheke auch nur verpachtet, das kann ja auch sein.

Zum Eintrag Johann BARTSCH: er hatte sich 1807 vom Spezereihändler Jakob Winterstein 333 Gulden und 22 Kreuzer geliehen, wofür er den Wallgarten vom Anton BARTSCH als Sicherheit verpfändet hatte.

LG
Wanderer40

[Paul1910]

Hallo Wanderer40,

Hast du vielleicht irgendeine Quelle zur Apotheke?

Nicht das ich dir nicht glaube, aber könnte es sein, dass es wie in Olmütz ein Wirrwarr aus
Orientierungsnummern und Brandkatasternummern war? Das heißt Rathaus war Orientierungsnummer 100 und das "vielleicht" andere Haus hatte Grundbuchnummer 100 und Orientierungsnummer XX?

Hier war das bereits der Fall (Beitrag 15 von Laurin): https://forum.ahnenforschung.net/sho...=236496&page=2

Wenn es wirklich das Rathaus ist, wäre das natürlich sehr spannend! Auch wenn die Apotheke eventuell darin war. Vielleicht lässt sich ja noch etwas zu einer Apotheke in Uherský Brod heruasfinden? Das war das einzige was ich bis jetzt finden konnte.

Vielen Dank
LG Paul

[Paul1910]

Hallo, habe etwas interessantes entdeckt! Jegliche Utensilien der Apotheke zu Ungarisch Brod wurden anscheinend nach dem Tod von Johann Bartsch verkauft! Ob diese aber wirklich in der Apotheke war lässt sich nicht herauslesen.

LG Paul

[Wanderer40]

Nochmals hallo,

Der Wirrwarr mit den alten Hausnummern ist mir in Mähren bestens bekannt, deswegen habe ich Dir ein paar Anhaltspunkte zur Überprüfung meiner Angaben gegeben:

also schreibe ich Dir noch einmal, wie Du das am Besten überprüfen kannst:
Das Haus, wo Du meintest, es sei Nr. 100, ist tatsächlich Nr. 204
Auf mapy.cz findest Du hier das Haus Nr 204, die Lage stimmt mit dem alten Plan von 1827 überein (mit Gartenparzelle 57).
Im Grundbuch findest Du ebenfalls das Haus Nr 204 mit einem Besitzer Johann Prachar (und Gartenparzelle 57).
Und dieser Johann Prachar hatte zum Beispiel am 13.11.1854 einen Leopold taufen lassen, mit Adresse Haus 204.

Das kannst Du jetzt in ganz Ungarisch Brod durchspielen.
Das Rathaus hatte die Nummer 100, laut dem alten Plan auf Bauparzellennummer 209.
Darunter sind die Bauparzellen 208 mit Garten 161, 207 mit Garten 160, 206 mit Garten 159 usw. zu finden, welche die Hausnummern 101, 102, 103 usw. haben.
Im Grundbuch findest Du hier das Rathaus Nr 100 und im selben Grundbuch findest Du ab DIG-Seite 244 die oben genannten Hausnummern, die Du zweifelsfrei durch die dazugehörigen Gartenparzellen zuordnen kannst.

Also gibt es dazu keine zweite Meinung, dass die Handhabung der Hausnummern in Ungarisch Brod eben so gewählt wurde. In Olmütz war es ähnlich, aber eben nicht gleich. In anderen Gegenden in Mähren wurde das wiederum ganz anders gelöst (zum Beispiel nur Angabe der Milit-Nr. der Ackerflächen, auf Hausnummern wurde gänzlich "gepfiffen").

Das Alles passt ja auch wunderbar zu der von Dir gefundenen Feilbietung, wo nur Materialien und Apothekerutensilien feilgeboten wurden, und nicht die Apotheke selbst, geschweige denn ein Haus. Also dürfte die Apotheke vielleicht wirklich nur gepachtet worden sein.

LG
Wanderer40

[Paul1910]

Hallo,

herzlichen Dank Für Deine Erklärung! Auf jeden Fall sehr spannend! Denkst du war es etwas besonderes im Rathaus zu wohnen? War man dadurch eventuell etwas wohlhabender? Würde mich interessieren.

LG Paul

[Wanderer40]

Hallo,

herzlichen Dank Für Deine Erklärung! Auf jeden Fall sehr spannend! Denkst du war es etwas besonderes im Rathaus zu wohnen? War man dadurch eventuell etwas wohlhabender?.

LG Paul

Nein, das glaube ich nicht. Dort haben auch der Gerichtsdiener, der Kerkermeister und ein "Rathäusler" gelebt. Im Rathaus wurden offensichtlich Dienstwohnungen vermietet oder zur Verfügung gestellt worden sein, was ebenfalls für die Verpachtung der Apotheke durch die Stadt selbst sprechen würde.

LG
Wanderer40

[Paul1910]

Vielen Dank erstmal! Vielleicht finde ich ja noch etwas Interessantes, falls melde ich mich! Du hast mir auf jeden Fall sehr viel weitergeholfen!

LG Paul