Arbeitslager in Hamburg

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Sany
    Benutzer
    • 06.03.2008
    • 39

    Arbeitslager in Hamburg

    Hallo, mein Großvater wurde als Jugendlicher von Holland nach Deutschland gebracht. Er war ab dem 11.01.1943
    als Zwangsarbeiter in Hamburg und arbeitete in einem Baugeschäft.
    (Louis del Monego; Am Steindamm 1; Hamburg I).
    Das Lager befand sich im "Stadtpark".
    Das ist alles was ich aus den Unterlagen ersehen kann.
    Kann moir jemand mehr darüber sagen?
    Hat jemand eine Ahnung wie der Alltag dort ablief?
    Bin für jeden Hinweis dankbar!
    Danke,
    Sany
  • Sany
    Benutzer
    • 06.03.2008
    • 39

    #2
    keine Idee?

    Hat denn keiner eine Idee wo ich suchen könnte um etwas herauszufinden?
    Kennt jemand die Firma?
    Oder kennt jemand andere Fakten zu diesem Thema?

    Danke, Sany

    Kommentar

    • Mark_Axel
      Benutzer
      • 04.01.2008
      • 29

      #3
      Hi Sany,
      ich hab leider keine genaueren Informationen dazu, aber versuch es doch mal bei der KZ Gedankstelle Neuengamme vielleicht können die dir da weiter helfen.

      Kommentar

      • cisco
        Erfahrener Benutzer
        • 19.09.2007
        • 214

        #4
        Dieses beiden Lager waren im Stadtpark:

        I.
        Sprunggarten, Stadtpark
        Heutige Lage: Jahnring; Hausnummernzuordnung nicht möglich.
        Betriebe
        Deutsche Arbeitsfront (DAF)
        Zeitnachweis
        10/1944 bis 5/1945
        Weitere Angaben
        Unbewachtes Lager mit vier Baracken auf dem Sprunggarten an der Freilichtbühne im nördlichen Teil des Stadtparks. Belegt mit ca. 150 Personen. Arbeit für die DAF und verschiedene, nicht nähere bezeichnete Firmen.
        Quellen
        Staatsarchiv Hamburg, Polizeibehörde II, 135, 16. Polizeirevier, Aussage vom 9.2.48; sowie weitere Nachweise

        II.
        Schlageterring, Schießstand
        Heutige Lage: Südring; Hausnummernzuordnung nicht möglich.
        Betriebe
        Bauverwaltung, Aufräumungsamt
        Zeitnachweis
        9/1942 bis 10/1944
        Weitere Angaben
        Lager im ehemaligen unvollendeten Kleinkaliberschießstand am Stadtpark und in drei Baracken. Belegt mit bis zu 851 ausländischen Arbeitskräften.
        Quellen
        Staatsarchiv Hamburg, Behörde für Ernährung und Landwirtschaft Ab I 22 Bd. II, Okt.´44; sowie weitere Nachweise


        siehe auch hier:




        Setz Dich doch mal mit denen in Verbindung. Die sind bestimmt auch an Deinen Informationen interessiert.

        Grüße

        Cisco

        Kommentar

        • Sany
          Benutzer
          • 06.03.2008
          • 39

          #5
          Vielen Dank!

          Vielen Dank für Eure Antworten,
          werde jetzt auf jeden Fall wieder einen neuen Ansatzpunkt haben.
          Habe nämlich bisher leider sehr wenig über Niederländische Zwangsarbeiter herausfinden können.
          Googlen nach dem Firmennamen war auch nicht erfolgreich.
          Leider gibt es auch keine Unterlagen in meinem Besitz ausser das Arbeitsbuch.
          Werde versuchen mit diesen neuen Erkentnissen etwas rauszufinden.
          Würde mich trotzdem über alle weiteren Tips sehr freuen!

          Gruß,
          SAny

          Kommentar

          • cisco
            Erfahrener Benutzer
            • 19.09.2007
            • 214

            #6
            An Literatur zu niederländischen Zwangsarbeitern gibt es einiges. (Meist Ortsbezogen)

            ein Beispiel



            Weitere links





            Im Forum gibt es jemanden der ein Adressbuch aus Hamburg von 1940 besitzt.
            Du kannst also feststellen, ob diese Firma unter der angegebenen Adresse existierte.

            Adressbuch Hamburg 1940

            Im CWC (Catalogue of Camps and Prisons in Germany...) vom ITS (International Tracing Service, Arolsen - Nachforschungen über Angehörige dort möglich)



            sind beide Lager ebenfalls aufgeführt.

            Gruß

            Cisco

            Kommentar

            • Gerda
              Erfahrener Benutzer
              • 22.07.2004
              • 132

              #7
              Hallo Sany,

              es ist auch möglich, dass dein Großvater im Haushalt des Baugeschäftsinhabers gewohnt hat und nicht in einem Arbeitslager.
              Kriegsgefangene auf dem Land lebten oft auf dem jeweiligen Hof und wurden nicht nach Arbeitsschluss in ein Lager verbracht.

              Du kannst auch versuchen, die Meldekarte von deinem Großvater zu bekommen.

              Viele Grüße
              Gerda

              Kommentar

              • guinness
                Neuer Benutzer
                • 14.10.2007
                • 4

                #8
                Del Monego

                Hallo Sany
                im aktuellen Telefonbuch www.dastelefonbuch.de stehen 2 Einträge
                unter dem Namen "Del Monego" in Hamburg. Vieleicht ist einer von beiden bereit Auskunft über seine Vorfahren zu geben...

                Viele Grüße
                guinness

                Kommentar

                • Sany
                  Benutzer
                  • 06.03.2008
                  • 39

                  #9
                  Danke, für die vielen Tips!
                  Werde jetzt nach und nach die Sachen durchstöbern!
                  Hoffe dort wieder neue Erkentnisse zu erlangen!

                  Zur Info, da sich ja scheinbar hier doch einige befinden, die ein großen Erfahrungsschatz haben, habe ich hier noch ein paar Infos über meinen Großvater. - Könnte ja sein daß jemandem noch was einfällt zu dem Thema...:

                  Er ist in Wijmbritsardeel in Friesland geboren, hat später in Sneek gelebt.
                  Er muß wohl (laut meiner Oma) in eine (Fach-?) Schule in Friesland gegangen sein, etwa im Alter von 16 Jahren. - Eines Tages muß wohl eine ganze Horde Jungs von der Schule aus direkt abgheholt worden sein und wurden zum Arbeitseinsatz nach Deutschland gebracht???!
                  Er hatte damals dort eine Polnische Verlobte (meine Oma kannte er noch nicht). Er war Maschinenschlosser. Laut Arbeitsbuch soll er im Stadtlager I gewohnt haben und bei besagtem Baugeschäft gearbeitet haben.
                  Wann, Wie, Womit und Wieso er wieder aus dem Lager herauskam uns wie es dann weiterging kann ich nicht sagen.
                  Auf jeden Fall ist er entweder gleich in Deutschland geblieben oder wieder nach Deutschland zurückgekehrt, denn 1947 ist sein erstes Kind mit meiner Oma in Düsseldorf zur Welt gekommen.

                  Wie gesagt, vielleicht fällt ja jemandem noch was ein,...?
                  Ansonsten nochmals Danke, werde über eventuelle Forschungserfolge berichten!

                  Gruß, Sany

                  Kommentar

                  • Sany
                    Benutzer
                    • 06.03.2008
                    • 39

                    #10
                    Hätte da noch eine Frage...

                    ... habe nun dem Arbeitsbuch einige, weitere Hinweise entnehmen können, zu denen ich gerne näheres wüsste. Vielleicht könnte mir jemand weiterhelfen?

                    Das Arbeitsbuch hat eine Nummer: A88/11425. Hat diese Nummer eine Bedeutung? Kann man daraus etwas erkennen? Das "A" ist schon vorgedruckt.

                    Als Berufsgruppe ist die Nummer "23" eingetragen. Als Berufsart "A16". Was bedeuten diese Nummern. Was steht dahinter?
                    Abgestempelt am 01.06.1944 vom Arbeitsamt Hamburg. Ist das dann auch der Tag der "Entlassung" oder hat das nichts weiter zu bedeuten?
                    Bei Tag der Beendigung der Beschäftigung steht etwas daß man kaum lesen kann, sieht aus wie: "23./947" Kann damit leider nichts anfangen.

                    Werde diesen Beitrag auch noch mal in den Bereich Militärbezogene Forschung posten, hoffe das ist o.k. und keiner ist wegen dem Doppelposting böse? - Da diese Anfragen sehr speziell sind, hoffe ich dadurch meine Chancen zu verbessern...!

                    Danke euch schon im Voraus,
                    Sany

                    Kommentar

                    • Sany
                      Benutzer
                      • 06.03.2008
                      • 39

                      #11
                      Leider hat sich noch nichts zum Thema Arbeitsbuch getan.
                      Kann niemand etwas mit den Zahlen anfangen?
                      Wo könnte ich etwas zu diesen Zahlen finden oder erfragen?

                      Kommentar

                      • liseboettcher
                        • 26.03.2006
                        • 696

                        #12
                        RE: Hätte da noch eine Frage...

                        Ich kann nichts zu Hamburg sagen, nur soviel, daß "Fremdarbeiter", so wurden die Zwangsarbeiter auch oft genannt, keine Kriegsgefangenen waren. Ich erinnere mich, daß in der Fleischerei meines Großvaters ein Arbeiter aus Belgien war. Er wohnte dort, wo auch die Gesellen (alle eingezogen im Krieg) oder Lehrlinge wohnten. Er lebte ganz normal im Haushalt des Fleischermeisters, nicht wie ein Gefangener, hatte auch Ausgang zum Tanz usw. Ich weiß es nur aus den Erzählungen einer anderen Hausangestellten.

                        Kommentar

                        Lädt...
                        X