Startpunkt -warum habt ihr zum Forschen begonnen?

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  • mac_intosh
    Erfahrener Benutzer
    • 28.07.2010
    • 198

    Also ich kam durch Zufall an 3 direkte Stammbäume, seinerzeit um die 1930er-40er Jahre aufgestellt.

    Den ersten hatte meine Mutter von ihrer Mutter geerbt, den zweiten fand ich nach dem Tod meiner Oma auf ihrem Schrank (noch in der Original-Papphülle) und den dritten im Archiv unserer Firma in einem alten Schrank. Letzteren hatte mein Opa wohl als Vorlage genommen um einen Neuen zu erstellen, allein mit seiner Abstammungslinie, obwohl der ursprüngliche natürlich viel weiter verzweigt war.

    Die Stammbäume habe ich dann nachdrucken lassen und an die erstaunte Familie verteilt.

    Als ich dann noch auf ein tolles Ahnenforschungsprogramm stieß, war es somit um mich geschehen und wurde süchtig. Vor allem wusste ich bis dahin noch nichts über die Geschichte der Linie meines Vaters. Er erzählte mir, dass er damals nicht gerne bei seinen Großeltern war - allerdings nur, weil er sie nicht verstand, weil sie nur "Platt" sprachen. Es soll auch mal einen Stammbaum gegeben haben, aber der ist leider verschollen...

    Nun recherchiere ich halt darüber und bin schon auf manche spannende Dinge gestoßen. Zum Beispiel war der Vater meines Vaters von 1928-32 in Südamerika und hat einen Reisebericht darüber geschrieben und davon auch viele Fotos hinterlassen.

    Anfänglich war ich auf Friedhöfen unterwegs, teilweise sogar noch die Gräber meiner Ururgroßeltern aufgespürt (Zitat meines Onkels: "Wie, das Grab existiert noch?"), erstmal freischneiden lassen, weil der Grabstein trotz Grabpflege absolut zugewachsen war; die Friedhofsgärtnerei war ein wenig peinlich berührt und hat es umsonst gemacht.

    Nun bin ich im städtischen historischen Archiv bereits ein oft gesehener Gast und konnte die Gebühren mit dem Tausch der Stammbäume bisher umgehen.

    Und ich weiss nun, wieso ich als Kind so gerne in Bächen Staudämme gebaut habe, weil mein ... äh, also diverse Ur- davor, seinerzeit hier und in der Umgebung Wassermühlen zum maschinellen Antrieb gebaut hat.

    Ach und der Vater meiner Oma (väterlicherseits) hatte eine Fabrik und nun ist da wo der Ort, eine Bahnlinie und halt das Geburtshaus meiner Oma war, eine Talsperre. Als Kind habe ich das Tal noch ungeflutet erlebt und oft dort gespielt und die verfallenen Gebäude erkundet.

    Der Krieg tat sein Übliches bei der Familie meiner Mutter, so dass ich stets auch noch auf der Suche nach alten Bildern oder Plänen der damaligen Gebäude bin ----> verkappter Heimat-/Ahnenforscher halt.

    Gruß,
    Philipp
    Aus tausend Ahnen bist Du eins geworden.
    Aus ungezählten Seelen stammt Dein Sein.
    Aus tausend Adern fließen fremde Tropfen
    gestaltend in Dein eignes Wesen ein.

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    • Ella Frida
      Benutzer
      • 13.09.2009
      • 69

      Eine total verrückte Geschichte

      In unserer Familie war es bekannt, dass wir von "Harras dem kühnen Springer"abstammen.
      Der Bruder meiner Grossmutter hatte Ahnenforschung betrieben und das herausgefunden.
      Dann hing auch noch ein altes Wappen bei meiner Grossmutter.
      Das schien die Sache noch zu untermauern.
      Die Geschichte wurde niemals hinterfragt, man nahm es mit einem Schmunzeln hin.
      Vor einiger Zeit fiel dann plötzlich mit einem Augenzwinkern der Satz:
      "Du weisst ja, wir haben blaues Blut!"

      Da war für mich schlagartig der Moment gekommen, der Sache mal auf den Grund zu gehen.
      Die Familie ist in alle Winde verstreut, Unterlagen nicht mehr zu finden.

      Es bedurfte nur eines Gespräches mit dem Chronisten und schon war klar, es konnte sich nur um eine Familienlegende handeln.
      Ein illegitimer Zweig ist natürlich immer noch möglich.

      Das Wappen hat vermutlich mein Urgrossvater anfertigen lassen.
      Er war Steinbildhauer, hat am Kölner Dom gearbeitet und das Wappen ist in einem der Domfenster zu sehen.
      Einer seiner Söhne hat es für die Etiketten in seiner Konservenfabrik benutzt.
      So bin ich zur Ahnenforschung gekommen. Der alte Ritter spielt schon lange keine Rolle mehr. Die Familie ist spannend genug.
      Zur Zeit drehe ich mich aber im Kreis, weil alle für mich wichtigen Kirchenbücher und Dokumente vernichtet sind.

      Euch Allen viel Erfolg beim Forschen
      wünscht Ella Frida

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      • Brigitte Bernstein
        Erfahrener Benutzer
        • 02.08.2010
        • 590

        Startpunkt der Ahnenforschung

        Ich habe mich eigentlich schon als 16 - 17 Jährige für alte Fotos und natürlich auch für die Menschen die darauf abgebildet waren interessiert.
        Da zu haben meine Eltern die ja Vertriebene waren und eigentlich Alles zurück lassen mußten sehr viel von früher erzählt.
        Nur leider war damals Tschechien wie auch Ostdeutschland hinter dem Eisernen Forhang wie man damals sagte.
        Aber nach dem in die Tschechoslowakei wieder eingereist werden konnte war ich noch im selben Jahr im Geburtsort meiner Eltern.
        Ich durfte sogar in die alten Häuser hinein und auf den Dachböden suchen.
        Die jetzigen Hausbesitzer waren alle sehr freundlich und haben mich so gar zum Essen eingeladen. Dort konnte ich so viele tolle Fotos und Urkunden finden, daß ich zur Ahnenforscherin geworden bin.
        Gruß Brigitte
        Zuletzt geändert von Brigitte Bernstein; 17.08.2010, 18:21.
        Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

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        • dark-fenris
          Neuer Benutzer
          • 17.08.2010
          • 29

          Startpunkt

          Bei mir fing das, glaube ich, so mit 10/12 Jahren an.

          In unserer Wohnung hing schon immer ein Wappenteller und auch ein geschnitztes Exemplar, das mein Vater angefertigt hatte.
          Erschwerend kam hinzu, dass man mit einem Nachnamen wie Zerrenner beinahe zwangsläufig zu fragen beginnt - woher kommen wir?

          Unterstützung fand ich bei meinem Vater, in der Vorarbeit meines Großvaters und durch eine Familienchronik aus dem Jahre 1912.
          Viel Arbeit wurde damals schon durch zwei Familienchronisten bewältigt...leider "verschwanden" sämtliche Unterlagen wie Stammbäume, Ahnentafeln usw.

          Zuerst hatte ich also nur die Chronik - die für sich genommen schon einen enormen Wissensschatz darstellt - doch irgendwann kommt diese Sucht nach mehr Wissen (Ihr könnt das sicher nachempfinden).
          Man beginnt zu suchen, natürlich im Internet oder in alten Familien-Dokumenten - und diese Suche kann sehr ernüchternd sein.

          Schließlich trafen ein paar Zufälle gleichzeitig ein - mein Umzug in die Nähe von Halle und das Auftauchen von alten Schriftstücken aus dem Besitz meines Vaters, die deutlich machten, dass in eben diesem Halle Anverwandte gelebt und gewirkt hatten. Das hat schließlich ein Fieber geweckt.
          Seither kam ein Puzzle-Stück zum anderen - selbst die "verlorenen" Ahnentafeln meiner Sippe konnte ich mittlerweile aufstöbern.
          Der Kontakt mit Verwandten weltweit kam ebenfalls hinzu, was witzigerweise erneute Fragen aufkommen ließ, statt restliche Antworten.

          Man könnte diese Forschung also durchaus als Fass ohne Boden bezeichnen (natürlich nur im allerbesten Sinne). Aber genau das macht ja auch irgendwie den Reiz dieser Wissenschaft aus.

          Grüße
          Heiner
          SUCHE: Leimbach-Zerener; Zerrenner in Hamburg; Rosenhahn in Halle u Umgebung; Weikardt in Halle u Umgebung

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