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  • maja64
    Erfahrener Benutzer
    • 01.02.2013
    • 146

    Berufsbezeichnung Kämmerer

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: ca. 1930
    Region, aus der der Begriff stammt: Ostpreußen

    Vor Kurzem hat meine Mutter von einem ostpreußischem Miteinwohner erfahren, dass mein Großvater auf einem Gut in der Nähe von Königsberg als Kämmerer angestellt war. Ich kenne die Bezeichnung des Kämmerers eigentlich nur in Verbindung mit dem Finanzwesen.
    Bei der Suche nach dem damaligen Begriff lese ich u. a., dass auf dem Hauptgestüt Trakehnen 890 Kämmerer als Lohnempfänger beschäftigt waren; ich gehe also davon aus, dass diese Kämmerer direkt mit den Pferden zu tun hatten, oder?

    carinthiangirl

    http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%A4...l%C3%A4rung%29


    Gast lizzy

    hier noch ein wenig bezogen auf das ostpreussische Landleben.
    Hier wird der Begriff mit Kämer = Kämmerer, Arbeitsaufseher genannt.

    maja64

    jedoch ist mir nicht klar, warum dann auf dem Hauptgestüt Trakehnen 890 Kämmerer als Lohnempfänger beschäftigt waren?

    Schmid Max

    890 Kämmerer, Dienstleute und anderes Wirtschaftspersonal.
    d.h. neben den Reitburschen waren noch insgesamt 890 sonstige Lohnempfänger beschäftigt.
    Die Kämmerer waren zahlenmässig nur wenige, so ergibt sich aus:
    http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&...,d.Yms&cad=rja
    dass z.B. in den Vorwerken je nur 1 oder 2 Kämmerer tätig waren.
    Ergänzung:
    aus der Einordnung als Arbeiter schliesse ich, dass der Kämmerer für die Pferdekammer
    zuständig war. d. h. Geschirre , Zaumzeug, Sättel etc. verwaltete.

    Gast lizzy

    890 Kämmerer, Dienstleute und anderes Wirtschaftspersonal , dazu die 59 Reitburschen und Du kommst auf die Gesamtzahl der Lohnbediensteten, die auf der Seite mit 949 angegeben werden.

    maja64

    Ja, vielleicht ist das des Rätsels Lösung, wenn man den (die) Kämmerer als Lohnempfänger ansieht. Aus meiner Sicht ist (bzw. war) ein Kämmerer in Führungspositionen zu suchen und war somit kein Lohnempfänger.
    Gast lizzy
    Ein Ausschnitt aus dem Buch "Die Landarbeiter in der Provinz Ostpreussen"
    Die Gespannknechte bilden den Übergang zu den Deputanten. Diese werden regelmässig auf grossen Gütern und in grösseren Bauernwirtschaften zur Verrichtung von Arbeiten verwandt, deren Ausführung ein besonderes Mass von Erfahrung und Zuverlässigkeit erfordert, — wie z. B. die Fütterung und Pflege einer grösseren Anzahl von Nutz- und Zugtieren, — sowie zur Beaufsichtigung und Leitung anderer Arbeiter; Sie funktionieren unter den Namen: Wirtschaftsbeamte, Vögte, Kämmerer, Oberschäfer, Gärtner, Hofmann, Hirt, Kutscher, Schmied und Stellmacher.
    Unter dem Namen Deputanten existieren aber auch gewöhnliche Feldarbeiter, welche ihren Lohn in der gleichen Form wie die erstgenannten beziehen..........
    Aus dem Krünitz:
    So fern Kammer ehedem überhaupt ein zu gewissen Absichten und Anstalten bestimmtes Zimmer bedeutete, ist der Kämmerer in vielen Fällen der Vorgesetzte desselben.
    Wenn man diese Aussagen verbindet, könnte es sein, dass Dein Kämmerer tatsächlich die Leitung über einen bestimmten Bereich innerhalb des Gestütes innehatte und mit ihm mehrere seines Berufsstandes. Schätze nicht, dass in diesem Fall von einem Beamten auszugehen ist.

    Kommentar

    • Diefenbach
      Benutzer
      • 01.10.2013
      • 25

      Beruf Musiker oder Musicant

      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1838
      Region, aus der der Begriff stammt: Winnweiler, Rothselberg, Pfalz

      bei vielen Geburts- oder Heiratsurkunden meiner Vorfahren lese ich daß der Beruf Musiker oder Musicant war.
      Wie stelle ich mir dass vor ??
      Hat man damit seinen Lebenunterhalt verdient ?? bzw. seine Familie ernährt ??

      scheuck

      Warum nicht??? - Unter einem "Musicant" bzw. "Musiker" zu jener Zeit kann man sich verschiedene "Dinge" vorstellen; das reicht vom "Bänkelsänger" bis zum "Hof-Musiker".
      Sieht doch so aus, als seien mehrere Vorfahren dahingehend begabt gewesen...
      Auch heute gibt es doch noch eine Menge Menschen, die ihren Lebensunterhalt als "Musiker" verdienen. - Guck Dir die zahlreichen "Straßen-Musikanten" an; auch die leben oftmals davon, wenn auch sicherlich nicht so gut wie ein heutiges Orchester-Mitglied z.B. an einer städtischen Bühne und schon gar nicht so gut wie ein Mitglied der Dresdner Sinfoniker.
      Nebenbei bemerkt, auch in meiner Familie gab es einen "Kapellmeister", der als solcher auch in manchen Urkunden steht. Bei genauerem Hinsehen hat er sich als "Gastronom" entpuppt; er hat ein offenbar gut gehendes Gasthaus betrieben und hatte "nebenbei" ein "Ball- und Gesellschaftshaus", in dem er als Kapellmeister aufgetreten ist. - Viele seiner direkten Nachfahren haben "mit Musik" zu tun; das reicht in der "Neu-Zeit" von Dipl. Musik-Pädagogen bis zum Solo-Bratscher eines namhaften Orchesters.

      Grapelli

      das könnte interessant werden: Waren es denn
      Wandermusikanten oder ortsfeste Kirchen- oder Stadtmusici?

      scheuck

      Nix da! Der Herr "Kapellmeister" wird in der Sterbe-Urkunde so genannt; warum, weiß der Teufel .
      In "echt" hatte er in Hamburg ein Lokal, das er offensichtlich recht lange und erfolgreich betrieben hat. Jenem Lokal angeschlossen war eben das "Ball- und Gesellschaftshaus", alles absolut "bodenständig". - Ich gehe davon aus, dass er in jenem "Etablissement" zum Tanz aufgespielt hat bzw, dass er einer Kapelle "vorgestanden" hat. Weshalb er als "Kapellmeister" gestorben ist, ist mir ein Rätsel; "Gastwirt" wäre richtiger gewesen....

      goli

      In besagter Region, "wimmelte" es teils vor sog. Musikanten!
      Noch extremer ausgeprägt, war das im 19. und bis ins 20. Jahrhundert hinein im Kuseler Land ( Pfalz )!
      Jedoch darf man sich eben nicht vorstellen, das die Berufsbezeichnung "Musikant" ein richtiger Berufsstand war, der die ganze Familie ernährte!
      Das Gegenteil war der Fall, es handelt sich meist um ärmere Familien und besonders in der kalten Jahreszeit sorgte man mit seinen musikalischen Kenntnissen für Einkünfte um die Familie durchzubringen!
      Es war quasi ein zweites Einkommen, das der meist ärmeren Familie über den Winter half!
      Auch war man (meist) als reisender Musikant, die es auch damals gab nicht sonderlich gut angesehen.
      Hier noch etwas zum Lesen:

      http://de.wikipedia.org/wiki/Westpf%...rmusikantentum

      Mark Obrembalski

      nicht, dass ich ahnenforschungsmäßig was mit Musikanten oder der Pfalz zu tun hätte. Aber zumindest nach dem letzten Wikipedia-Link war es doch anscheinend durchaus ein richtiger Berufsstand, von dem man jedenfalls nicht schlechter und manchmal eher besser lebte als von vielen anderen Berufen. Sicher war nicht jeder erfolgreich, und viele werden zeitweise auch anderen Tätigkeiten nachgegangen sein, aber auch das kommt ja in den meisten Berufen vor.

      goli

      Natürlich gab es einige, jedoch sehr wenige, die sich als Musikant ganz gut durchschlagen konnten!
      Für die überwältigende Masse jedoch war es ein überlebenswichtiger Zusatzverdienst, den man dringend benötigte!
      Wenn man mal sieht, das in kleinen und ohnehin ärmlichen Dörfern von weniger als 1000 Einwohnern, teils mehrere hundert sog. Musikanten erfasst sind,-dann kann man es sich fast denken, das damit die wenigsten es zu einem gewissen Wohlstand brachten.
      Zuletzt geändert von Diefenbach; 01.01.2014, 18:11.

      Kommentar

      • Lola38
        Erfahrener Benutzer
        • 20.01.2013
        • 484

        Gemeindevormund, Syndikus und Inspector Disziplinä

        einer meiner Ahnen war Gemeindevormund, Syndikus und Inspector Disziplinä. Mir ist nicht bekannt ob er diese Berufe nacheinander oder auf einmal ausübte, verstehe aber diese Bezeichnungen ganz allgemein nicht.

        holsteinforscher

        Gemeindevormund = Wortführer der Bürger im Ortsvorstand
        i.d.R. ein Ehrenamt auf Zeit, meist nebenberuflich
        Syndikus =Ein Syndikus ist ein Rechtsanwalt, der im Rahmen
        eines dauerhaften Beschäftigungsverhältnisses seine Arbeitszeit
        und Arbeitskraft einem nichtanwaltlichen Arbeitgeber wie einem
        Unternehmen, Verband oder einer Berufsständischen Körperschaft
        sowie Stiftung zur Verfügung stellt, Dürfte somit sein Hauptberuf
        gewesen sein
        Inspector Disziplinä[ae] = im Sinne von Schulaufsicht
        Somit dürfte Dein Ahn wohl alle drei Tätigkeiten nebeneinader aus-
        geübt haben. Solche Kombinationen von Ämtern ist nicht selten,
        da viele doch eher als Ehrenämter zu verstehen sind.

        Kommentar

        • Skoumi
          Moderator
          • 11.06.2006
          • 1030

          Währungsabkürzungen - bitte um Hilfe

          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1768
          Region, aus der der Begriff stammt: Nordmähren

          bitte beim Enträtseln der Währungsabkürzungen - da meine Suche im Netz war nur teilweise Erfolgreich...
          Die erste "Spalte" soll wohl Thaler sein, nachdem in der Mitte Thlr gut zu lesen ist, und das habe ich schon gefunden.
          Mit der "Spalte" 2 und 3 habe ich Probleme, beruhigende Antwort konnte ich nicht finden.
          Noch eine Frage - kann jemand die Wechselsummen zwischen den Währungseinheiten auch mitteilen?

          Friedrich

          für mich sieht das nach Taler, Groschen und Pfennig aus.

          Alter Mansfelder

          - thlr = Taler
          - gr = Groschen
          - d = Pfennig(e)

          Skoumi

          Weißt evtl. jemand,
          - ob Thaler ich als "Gold" "übersetzen" kann
          - ob wieviel Pfennig war ein Groschen und wieviel Groschen war 1 Thaler damals in Mähren?

          Kasstor

          dies http://www.familienkunde.at/Lexikon_Waehrung_Geld ist ja die einschlägige Seite. Danach gab es ja die Wertigkeit 1 Taler = 2 Gulden = 40 Groschen = 120 Kreuzer = 480 Pfennige = 960 Heller. Die letzten beiden Umrechnungen habe ich von hier: http://www.genealogy.net/privat/flacker/muenzen.html , sollte aber wohl stimmen.
          Hier: http://books.google.de/books?id=-fY_...oschen&f=false steht es auch noch einmal in einem Werk aus damaliger Zeit.
          Angehängte Dateien
          Krisztián Skoumal
          Ungarn
          http://www.skoumal.eu

          Suche unter anderem:
          - Hausner - Enzersdorf/Thale --> Großkrut (Böhmisch Krut) - Österreich --> ??? , und überall aus der ehemaligen Österreichisch-Ungarischen Monarchie,
          - Weindlmayer (Waidhofen a.d. Ybbs, o. Steyr),
          - Wenger, Höller - Österreich (o. Österreich-Ungarn)

          „fremde” Hausners auf die ich gestoßen bin: http://www.skoumal.eu/extra/de/Hausner

          Kommentar

          • Masselino
            Erfahrener Benutzer
            • 07.03.2009
            • 987

            Kirchenbucheinträge besser verstehen: Begriff "dahier"

            Mal ne Frage, sie wurde eventuell schon oft gestellt:
            Wenn in einem Kirchenbuch drin steht:
            Er starb in Marbach und wurde dahier beerdigt
            (zum Schluss steht Kirchdorf xx.xx.xx)
            Heißt das dann, er ist auch in Marbach beerdigt? Und das mit Kirchdorf ist nur, wo der Eintrag niedergeschrieben wurde, da die Kirchenzugehörigkeit Kirchdorf war?
            Dahier = hieße dann er ist von dem Ort wo der Eintrag stammt?
            Max Mustermann von Marbach
            Steffan Mustermann dahier

            uwe-tbb

            dahier = in / aus dem Ort
            Kirchdorf = http://de.wikipedia.org/wiki/Kirchdorf

            Xtine

            ich vermute mal, der Eintrag stammt aus dem KB von Kirchdorf. Somit ist mit "dahier" Kirchdorf gemeint.

            Schlumpf

            Wenn im Register steht:
            " Jôes Görgen vom Hove, inwohner allhier, den 2ten Maii ao currentis in
            coemiterio allhier zur Erdt bestattet"
            Dann ist ein Einwohner dieses Dorfes mit dem Namen Johann Georg Höver
            auf dem Friedhof der Gemeinde am 2.05. laufenden Jahres beerdigt worden.
            oder:
            " 7ma 7bris sepulta est vidua Anna Cathrin Bachs condicta Kampe in Ecclesia nostra aet. 70"
            dann ist die Witwe Anna Catharina Bach, genannt Kampe 70 jährigen Alters in unserer
            Kirche beerdigt worden.
            Das Wort "alhier" oder " in Eccl. nostr." bezieht sich immer auf den Pfarrort, aus dem das
            Register kommt.
            Ansonsten würde da stehen:
            "sepulta cum mea licentia in" z.B.Marcoduranum, Tremonia oder Colonia oder ....
            (sie wurde mit meiner Genehmigung in z.B. Düren, Dortmund oder Köln oder .... bestattet.)

            Grapelli

            die Liste lässt sich fortsetzen:
            allhier, dahier = hier
            allweg = immer, überall
            anheut = heute
            anitzt = jetzt
            annoch = auch noch, noch dazu

            Masselino

            Taufen - wurden die immer in der dazugehörigen Kirche durchgeführt, wenn der Ort selber keine Kirche hatte?
            Beerdigungen - wurden die in den Orten, wo die Verstorbenen lebten vorgenommen, obwohl der Ort keine Kirche hatte?
            Die Kirchenbücher wurden doch immer in dem Ort geschrieben, wo die Kirche war.

            solveig

            wenn ein Dorf keine Kirche und damit auch keinen Kirchhof (Friedhof) hatte, gehörte es zu einem Kirchspiel oder einer Pfarrei. Dort fanden die Taufen, Trauungen und Beerdigungen statt und wurden auch dort ins Kirchenbuch eingetragen. Es steht aber dann meist dabei, aus welchem Ort die Person (die Personen) waren. Daher kannst du dann oft in Familienbüchern lesen:
            * in abc ~ in xyz,
            Mit freundlichen Grüßen

            Masselino
            __________________________
            Auf GedBas habe ich meine Ahnenforschung online gestellt:
            http://gedbas.genealogy.net/person/database/46546
            für weitere Infos bin ich euch dankbar

            Kommentar

            • amyros
              Erfahrener Benutzer
              • 03.11.2009
              • 922

              Alter Begriff "welsch" aus dem 16. Jahrhundert

              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 16. Jahrhundert
              Region, aus der der Begriff stammt: Frankfurt/Main

              ich suche die Bedeutung des Wortes "welsch".
              Es wird oft in den Sterbeurkunden in Frankfurt/Main im 16. Jahrhundert verwendet.
              [welsche Kind/Frau/Mann begraben]

              henrywilh

              französisch oder italienisch - je nachdem, welches Land näher liegt.

              Schmid Max

              oder allgemeiner: fremd, fremdländisch, südländisch
              gewusst und zur Bestätigung gedudet.
              Definition, Rechtschreibung, Synonyme und Grammatik von 'welsch' auf Duden online nachschlagen. Wörterbuch der deutschen Sprache.

              PS. wegen der urspr. Ableitung von den Kelten: ob da "Wales" auch drauf zurückgeht?

              carinthiangirl

              Es kommt immer darauf an WO die Bezeichnung verwendet wurde.

              http://de.wikipedia.org/wiki/Welsche...e_Volksgruppen

              Im österr. Alpenraum meint man z.B. mit Welschen immer nur Italiener bzw. Romanen, Rätoromanen/Ladiner, da diese dort am "naheliegendsten" sind.
              Siehe auch alte Bezeichnung "Welsch-Tirol" für das Trentino.
              ....Der Name Trentino bezeichnet das Land um Trient. Die geschlossen ladinisch und italienisch besiedelten Gebiete Tirols, also im Wesentlichen das Trentino, wurden im 19. Jahrhundert als Welschtirol (auch Welsch-Tirol), Welschsüdtirol oder schlicht Südtirol bezeichnet....


              http://www.okis.it/cache/img-print-d...p-logo-640.png
              Es gibt auch die italienische Schweiz mit romanischer Urbevölkerung (Rätoromanen wie die Ladiner in Südtirol) und Romanen genauso auch in Frankreich. Südtiroler Ladiner (Rätoromanen) können zum Beispiel die Schweizer Rätoromanen verstehen (ist nur wie ein anderer Dialekt) sowie Romanen in den gewissen Gebieten in Frankreich. Das zieht sich bis zu den Katalanen in Spanien mit denen sie sich auch noch irgendwie verständigen können. Auch rumänisch liegt z. B. noch teilweise im Bereich des Verstehens für die Ladiner aus Südtirol.

              Frank K.

              im Universallexikon von Johann Heinrich Zedler, das im 18 Jahrhundert herausgegeben wurde findet sich auch eine Begriffserklärung - Hier der Verweis.

              didirich

              Bei uns in Württemberg wurden auch alle "Waldenser" Glaubensflüchtlinge die hier angesiedelt wurden als Welsche bezeichnet.
              In den Ortschaften gibt es heute noch den Ausdruck: Welsche Wiese oder Acker usw.
              Vielleicht gab es in Frankfurt auch Waldenser?

              Anna Sara Weingart

              Wie in obigen Beiträgen bereits erläutert müssten diese Personen französische, italienische oder lateinische (o.ä.) Familiennamen haben.
              Ist dies der Fall?
              Wenn dies nicht so ist, dann müssten wir uns wohl eine andere Begriffserklärung suchen;
              oder die Personen haben ihre Namen eingedeutscht (bzw. deutsch geheiratet) haben aber "Migrationshintergrund".

              amyros

              Da Frankfurt ja ziemlich mittig in Deutschland liegt, wird welsch wohl jemand aus dem Ausland sein. Woher auch immer. Namen wurden leider nicht genannt. Es steht dort immer nur welsche Kind, Frau oder Mann.

              henrywilh

              Frankreich ist nahe, viel näher als Italien.
              Deshalb vergiss alle Zweifel und vertraue darauf: Es sind Franzosen!

              didirich

              Ich würde die französich sprachigen Waldenser und Hugenotten nicht aus den Augen verlieren. Viele sind im 17. ten Jahrhundert auch nach Hessen-Kassel und auch nach Frankfurt als Glaubensflüchtlinge eingewandert,
              Heute gibt es sogar einen Waldenser Wanderweg

              henrywilh

              aber ich nehme meine Position zurück, weil ich festgestellt habe, dass in Büchern des 16. Jh. tatsächlich "Welschland" überwiegend für Italien stand.

              eifeler

              Waliser nennen ihr Land CYMRU, sich selbst CYMRO und Ihre Sprache CYMRAEG.
              Bedeutung > " gleiche Landsleute"
              Der Englische Namen Wales kommt aus dem Germanischen WALHA und bedeutet so viel Fremder und wurde für die Romanisierten Briten gebraucht..wie "welsch" > fremdländisch

              Kommentar

              • Klootschießer
                Erfahrener Benutzer
                • 12.12.2011
                • 341

                Den Geist aufgegeben

                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1750-1800
                Region, aus der der Begriff stammt: Nordenham, Butjadingen

                ich habe bei Verstorbenen und Begrabenen eine Frage.
                Und zwar habe ich vereinzelt und verstreut als Todesursache "den Geist aufgegeben" gefunden. Der selbe Pastor schreibt aber auch manchmal "verstorben", machmal auch die genaue Todesursache, bei Selbstmord schreibt er "das Leben genommen", bei Alterschwäche schreibt er auch Alterschwäche und auch "Auszehrung" ist zu finden.
                Nun frage ich mich, wurde mit "den Geist aufgegeben" irgendetwas spezielles ausgedrückt? Das Begräbnis ist übrigens auch nicht gemeint, der Satz ist immer auf den Tod bezogen.
                Wollte der Pastor damit nur Abwechslung reinbringen oder bedeutet "den Geist aufgegeben" eine bestimmte Art des Todes?

                Mariolla

                ich bin kein Mediziner, aber ich denke mal, es war ein plötzlicher Tod ohne Voranzeichen von irgendwelchen Gebrechen bzw. Krankheiten.

                solveig

                ich denke, der Pfarrer hat keine besondere Todesart damit gemeint sondern wollte nur einfach in der Ausdrucksweise variieren.
                "Den Geist aufgeben" ist schon in der Bibel eine Umschreibung für sterben
                Ahnenliste:
                http://www.familia-riustri.de

                Kommentar

                • Narbonne
                  Erfahrener Benutzer
                  • 01.08.2010
                  • 438

                  Beruf "Patzmann"

                  Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1884
                  Region, aus der der Begriff stammt: Berlin

                  kann mir jemand sagen was ein "Patzmann " ist.
                  Es wird vermerkt anläßlich einer Heirat in Berlin, St. Johannis 1884:
                  "Sohn des verstorbenen Patzmann, Eduard Ford, kathol."
                  ich habe das Original nicht vorliegen und weiß daher nicht, ob viell. Patzmann falsch gelesen wurde ?
                  Viell. kennt irgendeiner den Beruf?

                  Anna Sara Weingart

                  Wenn im Original wirklich ein Komma zwischen Patzmann und Eduard steht, dann würde ich eher auf seinen Familiennamen tippen?

                  rigrü

                  Sehe ich auch so. Vielleicht steht im Original auch nicht "Ford", sondern "Ferd." als Abkürzung des zweiten Vornamens?

                  Narbonne

                  so wie ich es verstehe ist es ein Beruf, hier nochmal der Eintrag wie ich ihn bekommen habe, ohne Komma :
                  St. Johannes Moabit S. 164/6
                  Ford, Thomas Patrick, katholisch, Sohn des verstorbenen Patzmann? Eduard Ford, 23 Jahre, * 17.03.1860, ledig
                  Tautenhahn, Ernestine Ida, Tochter des verstorbenen Wilhelm Tautenhahn, 21 Jahre alt, * 18.01.1860, ledig am 19.01.1884

                  Xtine

                  vielleicht wurde der Patzmann falsch gelesen.
                  Es gibt:
                  Fatzmann
                  Hatzmann Ein schlampiges H könnte man schon mal mit eine P verwechseln
                  Gatzmann
                  Den Watzmann (Berg) schließe ich dann mal aus

                  Gast lizzy

                  wenn es ein Lesefehler ist, dann könnte ich mir den Platzmann/Platzwart vorstellen. Wäre zumindest eine Tätigkeit.

                  Xtine

                  Vielleicht ist der Patzmann ja auch ein seltener Vorname??????????

                  Alter Mansfelder

                  ohne einen Blick auf das Original wird es wohl (leider) beim Raten bleiben. Gefühlt neige ich zu der obigen Lösung von rigrü.

                  Schmid Max

                  Gefühlt neige ich zu der obigen Lösung von rigrü.
                  Passt aber nicht, da beim jetztigen vollständigeren Text der FN wohl sicher Ford ist.
                  Ford, Thomas Patrick, katholisch, Sohn des verstorbenen Patzmann? Eduard Ford
                  Wenns kein Lesefehler ist neige ich eher der Ansicht von Christine zu. .seltener VN oder Rufname.
                  Gegen einen Beruf spricht auch das fehlende -s ( des Bergmanns etc)


                  Kasstor

                  evtl. ist bei gerade erfolgter Zuwanderung des Thomas Ford ( ist aber wohl nicht so wahrscheinlich ) aus dem englischen Sprachraum dies ein nicht übersetzter Beruf des Vaters, der dann auch noch falsch geschrieben wurde??? ein bisschen viel Vermutung, und der mir dazu vom Klang einfallende potsman ist leider auch nicht gerade häufig anzutreffen; es gab ihn aber. patsman gibt es nicht.

                  Gast lizzy

                  also von der Logik her, tendiere ich auch zu rigrü´s Vermutung. Zumal es den Familiennamen Patzmann in Deutschland reichlich gibt und laut Verwandt.de http://www.verwandt.de/karten/relativ/schultze.html, die meisten in Berlin.
                  Ich würde mir mal den Geburtseintrag oder Sterbeeintrag des "Sohnes" ansehen.
                  Daraus sollte klar hervorgehen, ob der Vater vielleicht ein Herr Patzmann war.

                  Xtine

                  wie in #4 zu lesen ist, ist eindeutig Ford der Nachname! (Hat der Schmid Max in Beitrag #9 ja auch schon geschrieben!)

                  Zitat:
                  Ford, Thomas Patrick, katholisch, Sohn des verstorbenen Patzmann? Eduard Ford, 23 Jahre, * 17.03.1860, ledig
                  Es bleibt als Möglichkeit also über:
                  • Lesefehler für eine Berufsbezeichnung
                  • seltener Beruf
                  • seltener Vorname

                  Patzmann als Nachname schließe ich definitiv aus!

                  Gast lizzy

                  theoretisch kann der Schreibfehler doch bei Ford liegen. Wie rigrü schrieb. Es wäre dann der Vater: Patzmann, Eduard Ferd. Auszuschliessen wäre das für mich nicht. Der Beamte hat beim Eintragen schon den Ford als Nachnamen gehabt und sich beim dem abgekürtzten Ferdinand eben eine Wiederholung gegönnt. Oder aber so flusig geschrieben, dass der Leser einen Fehler begangen hat.
                  Die Möglichkeit des kleinen Fehlers, den einen Buchstaben, halte ich für wahrscheinlicher als einen total seltenen Vornamen oder Beruf.

                  Dieter Seeghitz

                  Da fällt mir ganz spontan ein, ob damit nicht ein "Putzmann" gemeint sein könnte im Sinne von Maschinenputzer, Maschinenwärter oder aber jemand, der gefertigten Gegenständen den letzten Schliff verliehen hat?

                  Schmid Max

                  Ford Thomas Patrick, Sohn des Patzmann Eduard Ford....
                  oder meinst der Sohn hat Ferd. Thomas Patrick geheissen ?
                  Sollte eine englich /irische Herkunft vorliegen dann könnt Kasstor recht haben,
                  ein auf deutsch verhunzter boatsman ist phonetisch dem Patzmann ja sehr nahe
                  (und Bootsmänner gabs zur Zeit der christl. Seefahrt ja zuhauf)

                  Gast lizzy

                  Ford, Thomas Patrick, Sohn des Patzmann Eduard Fo(e)rd.
                  Ich spekuliere genau so wie alle anderen hier und meinte nur, dass es nicht auszuschliessen sei, dass der Schreibfehler im dem 2. Ford liegen kann und somit eventuell der Patzmann, der Nachname des Vaters wäre und der 2. Vorname ein abgekürzter Ferdinand. Auch schon damals waren nicht alle Eltern bei der Geburt der Kinder verehelicht.
                  Dieter könnte aber mit seinem Vorschlag am nächsten liegen. Ein Lesefehler, der aus einem Putzmann ein Patzmann macht.
                  Die Berliner Adressbücher sind doch alle online. Vielleicht findet sich unter Ford ein Putzmann oder unter Patzmann ein Eduard Ferd.

                  Dagola

                  Mir fiele da noch "Pachtmann", also Pächter ein, aber wie schon erwähnt, nur geraten ohne Originaldokument.

                  Kasstor

                  1874 gibt es in Berlin nur einen Charles Ford, Ingenieur. 1876 keinen Eintrag.

                  Kommentar

                  • lajobay
                    Erfahrener Benutzer
                    • 11.11.2009
                    • 1261

                    Begriff: Lift

                    Jahr, aus dem der Begriff stammt: Zeitraum: 1941
                    Region, aus der der Begriff stammt:

                    was muss ich mir in folgendem Zusammenhang unter einem "Lift" vorstellen? Aus einer Lastenausgleichsakte zu einer aus Ostpreußen emigrierten Person geht hervor, dass sämtliche Geschäftsunterlagen im Feb 1941 in Hamburg verlorengingen. Und zwar weil die Gestapo den Lift mit den Unterlagen, die zur Verschiffung nach Uruguay bestimmt waren, konfisziert hat.
                    Was mag da mit "Lift" gemeint sein. Wäre es eine Frachtkiste gewesen, wäre sie wohl auch so genannt worden. Und Seecontainer gabs noch nicht. War ein "Lift" überhaupt ein Behälter für Frachtgut/Ware, oder ist am Ende doch z.B. ein Lastenfahrstuhl gemeint, in dem Frachtgut befördert wurde das aufs Schiff sollte...?

                    Kasstor

                    mal wieder ganz dumm gefragt: Eine schlampig geschriebene "Liste" ggfs ohne oder mit nur angedeutetem e ist es nicht?
                    Ansonsten hier: http://books.google.de/books?id=YhA5...0hafen&f=false das Wort lift van, aber im Dritten Reich?

                    Gast lizzy

                    das ist ein Aktenlift...eine Art Aufzug/Paternoster. So sind schon damals die Akten mal ganz schnell aus dem Kellerarchiv in das bearbeitende Büro gelangt, oder umgekehrt.

                    Kasstor

                    da gehen wir nicht konform.
                    Aufgrund von http://de.wikipedia.org/wiki/Lift mittlerer Begriff der unteren Auflistung ist damit wohl die Versandkiste gemeint. Also wie schon in meinem ersten Beitrag angedacht.
                    Hier noch Fotos, aber das konnte man sich ja auch so vorstellen: https://www.google.de/search?q=%22li...w=1042&bih=639

                    solveig

                    kein Schreibfehler.
                    Eine Überseekiste aus Holz wird auch "lift-van" genannt.

                    Gast lizzy

                    Ganz spontan erinnerte ich mich an meinen früheren Arbeitgeber, der in einem schicken historischen Altbau residierte und wir neben der Rohrpost, eben auch diesen alten Aktenlift hatten. Der vom Keller, durch die einzelnen Etagen, von Büro zu Büro fuhr.

                    Anna Sara Weingart

                    "lift van" war ein kleinerer, hölzerner Vorläufer der heutigen Transport-Container:


                    lajobay

                    Nachdem in der Lastenausgleichsakte mehrfach "ein Lift" (...nach Montevideo) erwähnt war, also kein Schreib- oder Lesefehler vorliegt, ist es ganz sicher diese grosse Transportkiste.

                    Schmid Max

                    http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&...,d.Yms&cad=rja

                    Kasstor

                    bezüglich des Buches hier: http://books.google.de/books/about/D...IC&redir_esc=y

                    solveig

                    Wenn du dem Link von Thomas folgst, gib einfach bei "im Buch suchen" den Begriff Lift ein, dann kommt die betreffende Seite im Buch.
                    Grossvater *1898 in Carlsrode,Kr.Labiau
                    Gesuchte FN: Jodscheit/Jodszeit/Joczatis/Joczeit etc.
                    Eweleit,Graef,Willuhn
                    aber auch Jodjahn und Erdmann
                    (soweit aus Kr.Labiau und angrenzende Kreise)

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                    • Martin77
                      Erfahrener Benutzer
                      • 08.11.2013
                      • 556

                      Beruf "Königlicher Magazins Oberaufseher"

                      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1916
                      Region, aus der der Begriff stammt: Augsburg

                      in einer Sterbeurkunde aus Augsburg aus dem Jahr 1916 wird bei einem Verwandten die Berufsbezeichnung "Königlicher Magazins Oberaufseher" genannt. Welche Aufgaben hatte so ein Magazin-Oberaufseher?

                      Schmid Max

                      Ein Magazin ist ein Lagerraum / Vorratslager.
                      Gabs und gibts auch heute noch v.a. bei Eisenbahn , Militär usw.
                      Den Aufsehern oblag die Überwachung der Beschäftigten (Lagerarbeiter)
                      insbesondere die Kontrolle und Buchhaltung der Waren Ein-und Ausgänge,
                      Lagerbestände etc. sowie allg. Überwachungsaufgaben (Ordnung etc.)
                      Der Oberaufseher war Vorgesetzter der Aufseher und überwachte
                      diese verbunden mit umfassenderen Zeichnungs- und Anordnungsbefugnissen.
                      Und kgl. ...naja das Magazin war halt staatlich
                      (vermutl. Eisenbahn oder sonstiger Staatsbetrieb),
                      der Oberaufseher wohl Staatsbeamter.

                      Kommentar

                      • Backtotheroots´64
                        Benutzer
                        • 29.12.2013
                        • 15

                        Hunschen Strengen

                        Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1395
                        Region, aus der der Begriff stammt:
                        Linz am Rhein
                        .....Äbtissin Katharina von Rennenberg verlehnt den Weingarten zu Linz am Langenberg und 5 Stück Weingärten, am Wege dort in den Hunschen Strengen gelegen, an........
                        Der Text stammt von 1395.
                        Was könnte Hunschen Strengen bedeuten?
                        Ich vermute Hunsche als Name und Strengen als veralteten Begriff......aber wofür?

                        Margaretha

                        Das wird eine regionale Flurbezeichnung sein. Schau mal in alte Karten (eventuell beim Katasteramt nachfragen), in denen sich noch alte Flurbezeichnungen finden lassen.

                        Kommentar

                        • Cemijo
                          Erfahrener Benutzer
                          • 02.05.2010
                          • 209

                          Freistallbesitzer?

                          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 19. Jahrhundert
                          Region, aus der der Begriff stammt: Schlesien

                          In einer Sterbeurkunde taucht der Begriff "Freistallbesitzer" auf. Hat jemand eine Idee was das bedeuten könnte?

                          animei

                          steht da vielleicht "Freistell(en)besitzer"?
                          Dann siehe hier: http://forum.ahnenforschung.net/show...t=33334&page=8

                          Xtine

                          Hier mal der Link direkt zum Beitrag #72
                          Stefan aus Essen

                          per aspera ad astra

                          Kommentar

                          • Bianca Bergmann
                            Erfahrener Benutzer
                            • 30.12.2009
                            • 1509

                            dictus?

                            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1805
                            Region, aus der der Begriff stammt:

                            ich habe einen Heiratseintrag von 1805 katholisch.
                            Strotmann Philipp dictus Siemer oo Catharina Heslenfeld dictus Siemer
                            Die Kinder heißen alle Siemer mit FN.

                            Xtine

                            dictus = genannt

                            Bianca Bergmann

                            Aber warum wurden sie beide Siemer genannt. Bei der 2. Hochzeit der Frau steht nur Siemer. Da werd ich wohl mal suchen müssen.

                            gabyde

                            Vielleicht haben sie beide auf dem Siemer-Hof gelebt und diesen dann eventuell übernommen? Das würde den gemeinsamen "Genannt"-Namen erklären.

                            Buchhalterin



                            Ist dieser Fall tatsächlich “gelöst?” Aus welchem Ort stammt denn der Heiratseintrag?

                            a) Mir ist nicht bekannt dass in ganz Deutschland jeder Bauernhof einen Hofnamen gehabt hatte.
                            b) Was wäre denn in den Fällen, wo es gar keinen Hof und folglich keinen Hofnamen gegeben hatte? Die Kinder dennoch (bspw. in den ev. Kirchenbüchern nicht “dictus” sondern) als “genannt” bezeichnet wurden?
                            c) Bspw. werden auch heute noch Kinder (wegen angeblicher Gleichstellung) umbenannt, wenn die Kindsmutter sich wieder verheiratet. Der neue Ehemann gab dann denen nur den einheitlichen Familiennamen, ohne sie auch gleich alle zu adoptieren. Die Bezeichnung “dictus” bzw. “genannt” braucht allerdings heutzutage nicht mehr in den Standesamtseintragungen zugefügt werden.
                            Ich würde diese Dictus-Namen doch noch mehr, d.h. allseitig ergründen, ehe ich die Frage endgültig als geklärt ad acta legen täte.

                            Guter Nordwind

                            wenn die Kinder der sich neu zu verheirateten Mutter den Nachnamen des vorher geehlichten Kindsvaters tragen, darf der Nachname nicht ohne die Erlaubnis des Kindsvaters bzw. Adoption geändert werden.
                            War die Mutter aber vorher nicht verheiratet und hatte sie das alleinige Sorgerecht, dann "kann" der Nachname der Kinder bis zum 5.Lebensjahr automatisch mitgeändert werden, wenn die Mutter heiraten sollte. Aber an sich setzt das auch das Einverständnis des Kindsvaters (Thema Gleichtstellung unverheirateter Eltern )voraus.
                            Vielmehr bleibt der Mutter, so sie denn eine Namensgleichheit mit den Kindern UND dem neuen Gatten haben möchte, nur übrig einen Doppelnamen anzunehmen. Also den Namen der Mutter + der Kinder und den Nachnamen des neuen Ehemannes.
                            Doppelnamen für Kinder sind ausgeschlossen (bei Menschen deutscher Staatsangehörigkeit), nach deutschem Recht.

                            Bianca Bergmann

                            es könnte sein das sie den Familiennamen von dem Hof angenommen haben auf dem sie lebten. Zum Zeitpunkt der Heirat waren sie zwar noch auf dem Hof der (Eltern) Ehefrau aber naja. Hier sind öfter solch komische Einträge zu finden.
                            Die beiden haben geheiratet und danach Kinder bekommen. Die Ehefrau hat später nochmal geheiratet, das hatte aber keine Auswirkung auf die Kinder der 1.Ehe um die es hier geht. Ich habe es hier in einigen Fällen erlebt. Was das genau auf sich hat ist mir auch noch nicht klar.
                            @Buchhalter:
                            Es sind KB aus dem Oldenburger Münsterland. Und hier hatte die Höfe schon Namen. So wie z.B. Moormanns Hof oder Tabelings Hof.
                            Das gelöst war auf dem Begriff "dictus" bezogen. Alles andere muss ich nachschauen.
                            Die kath. KB sind doch etwas anders als die Mecklenburger oder Brandenburger Bücher. Mir war es nur komisch weil bei beiden dictus Siemer stand. Also einer wäre für mich noch erklärlich, aber beide Ehepartner ist schon eigenartig.
                            Zuletzt geändert von Bianca Bergmann; 14.01.2014, 21:13.
                            Gruß Bianca

                            Gesucht: Gottfried Perlewitz, Soldat in Stettin und Louisa Krüger vor 1773

                            Kommentar

                            • Jettchen
                              Erfahrener Benutzer
                              • 16.10.2011
                              • 1355

                              Potaschesieder - Lieutenant unter dem Landausschuß?

                              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 17.Jh.
                              Region, aus der der Begriff stammt: Ludwigstadt

                              kann mir jemand helfen, die Berufstätigkeit eines Ahns aus dem 17. Jh. (Ludwigstadt) besser zu verstehen
                              1652 beim Tod eines Sohnes heißt es:
                              Herr Christian Elias Riedel uff der Saygerhütte“ (Die Bezeichnung „Herr“ wird in dem KB nur bei wenigen Personen verwendet.)
                              1883 bei einer erneuten Hochzeit:
                              „Herr Christian Elias Riedel, Rathsverwandter und Botasche Sieder (Potaschesieder)“
                              1698 beim Tod:
                              “Herr Christian Elias Riedel, gewesener Lieutenant unter dem Landausschuß und Rathsbürger allhier“
                              Wenn ich nachlese, was ich zu Potaschesieder finde, klingt das eher nach einem einfachen Handwerk. Hatte ein Potaschesieder im Bergwerk eine andere Funktion?
                              Denn eine geachtete Persönlichkeit muss Christian Riedel doch gewesen sein, denke ich.
                              Und was bedeutet dann aber „Lieutenant unter dem Landausschuß“? Kann mir da jemand weiterhelfen?
                              Es ist definitiv ein- und dieselbe Person! Er scheint zugezogen zu sein, denn es findet sich sonst keine andere Familie mit diesem Namen im Kirchenbuch.

                              gki

                              zum Landesausschuß:
                              http://books.google.de/books?id=bxow...ranken&f=false
                              Zum Potaschesieder: Vielleicht hat er eher weniger selbst die Potasche gesotten, sondern ihm gehörte die Produktionsstätte oder er hatte sie gepachtet.

                              Jettchen

                              Das mit dem Besitz der Produktionsstätte kann ich mir recht gut vorstellen.
                              Ich bin allerdings immer noch auf der Suche, wozu man diese in der Saigerhütte benötigt hat. So ganz klar ist mir das noch nicht - da fehlen mir leider die nötigen Chemiekenntnisse.
                              Zum "Landesausschuß" habe ich nun auch einiges gelesen. Aber auch dies bleibt für mich noch etwas diffus.
                              Aber das ist ja das Spannende an der Familienforschung, dass man immer viel Neues dazu lernt!

                              Friedrich

                              sehe ich das richtig, daß Du den Begriff Saigerhütte und die Pottaschensiederei nicht in Verbindung bringen kannst? Also die Saigerhütte war die Produktionsstätte, wo die Pottasche hergestellt wurde, d. h. eine sog. Aschenhütte. In meiner Heimatstadt Winterberg gab es so ein Gebäude noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts und heute noch die Straßenbezeichnung "An der Aschenhütte".

                              Jettchen

                              das war genau mein Problem! Wenn ich mir also ein buch über Saigerhütten besorge, lese ich darin über die herstellung von Pottasche? Habe ich das richtig erfasst?
                              Und wozu hat man die Pottasche dann damals verwendet? Weißt du das vielleicht auch?

                              Laurin

                              hoffentlich verzeiht mir Friedrich, wenn ich Dir statt Seiner einige Klarheiten vermitteln möchte.
                              Saigerhütte und Pottasche haben vorerst nichts miteinander gemein.
                              Auch wurde Pottasche nicht in einer Saigerhütte hergestellt bzw. in dieser verwendet.
                              • In einer Saigerhütte, wie z.B. in der Saigerhütte_Grünthal im Erzgebirge wurde Silber vom Kupfer getrennt.
                                Beide Metalle kommen i.A. gemeinsam im gleichen Erz vor. Siehe dazu auch bei Krünitz "Saigerhütte"..
                              • Pottasche (Kaliumcarbonat) wurde früher vorwiegend aus Holzasche durch Auslaugen gewonnen - in einer Aschenhütte.
                                Die Verwendung ist mannigfaltig, so z.B. als Flußmittel bei der Glasschmelze, als Back-Triebmittel und vielem anderen mehr - nur eben nicht beim Saigern.
                                Siehe umfangreich dazu auch bei Krünitz "Pottasche".

                              Zu beiden findest Du anbei auch einige Auszüge aus einem Bergmänn. Wörterbuch von 1778.
                              NB:
                              Als Hütte wurden in früherer Zeit vor allem solche Produktionsstätten bezeichnet, in denen mit Hilfe von Hitze verschiedenartige Prozesse abliefen, z.B.:
                              Blei-, Eisen-, Gieß-, Gift-, Glas-, Kalk-, Messing-, Pech-, Salpeter-, Schmelz-, Saiger- (Seiger-), Ziegel-Hütte.
                              Vieles dazu nachzulesen bei Krünitz.


                              Schmid Max

                              Sand, Kalk, Soda und Pottasche --> Glas

                              Friedrich

                              da ich mich nicht darüber informiert hatte, was eine Saigerhütte ist (hatte das schlicht für eine Art individueller Bezeichnung gehalten), bin ich davon ausgegangen, daß es sich schlichtweg um die Aschenhütte handelt.

                              Kastan

                              da eine Linie meiner Vorfahren Glasmacher waren, habe ich mich auch mit dem damaligen Herstellungsverfahren vertraut machen müssen. Pottasche war für die Glasherstellung unverzichtbar. Sie machte es erst möglich die Fließ- bzw. Schmelztemperatur von Quarzsand soweit herunterzusetzen, das eine Glasmasse verarbeitet werden konnte. Dafür waren sehr große Mengen an Holz als Brennmaterial erforderlich. Das "Kleinholz" wurde auch vollständig verbrannt und die Asche weiterverarbeitet , d.h. in Wasser gesiedet bis ein weißes Pulver übrigblieb. Die damals sehr begehrte Pottasche. Diese Siederei war meistens ein Nebengebäude der eigentlichen Glashütte.
                              Eine zweite wichtige Anwendung der Pottasche war damals in der Seifenherstellung.
                              Das du Riedel nicht am Ort finden kannst, nimmt nicht Wunder. Wenn der
                              Forst abgeholzt war, wurde die Glashütte verlegt, manchmal in recht große Entfernung. Umgekehrt war Riedel auch von einem anderen Produktionsplatz in die Region gekommen. Die Glasmacher der damaligen Zeit waren angesehene Leute - sie hatten Geld.
                              Die Vorfahren von Eisenhower waren, bevor sie nach Amerika abdampften,Pottaschemacher auf der Glashütte Karlsbrunn im Saarland gewesen.
                              Bitte lies unter Wikipedia " Riedel Glas ". Also die machen heute noch fleißig Glas. Über die Anfänge der Dynastie steht dort auch etwas, vielleicht hilft es dir weiter.

                              gki

                              Handbuch der metallurgischen Hüttenkunde

                              Dort finden sich zahlreiche Erwähnungen. Es kann auch gut sein, daß es in der Nähe noch eine Glashütte gab.
                              Zitat: Zum "Landesausschuß" habe ich nun auch einiges gelesen. Aber auch dies bleibt für mich noch etwas diffus. Offenbar wurden die wehrfähigen Männer erfaßt und für die Landesverteidigung eingeteilt. Eixistierende Dokumente darüber (Musterungslisten) sind für die Ahnenforschung hilfreich.

                              Kastan

                              zur Ergänzung noch eine Bemerkung zu den Saigerhütten.
                              Es gab dort im Ortsteil Neuhüttendorf eine große Kupferschmelze, also eine Saigerhütte. Für Mansfelder Erze.
                              Mangels Atomstrom und Solarenergie wurde damals also, da auch Kohle nicht greifbar war, mit Holz gefeuert. Dieses geschah wegen der benötigten Energiezufuhr mit Holzkohle. Diese wurde mit Pferdefuhrwerken gekarrt.
                              (Für die Eisenproduktion im Südharz z.B. aus dem Solling.)
                              Es blieb auch dabei übrig: Holzasche. Und damit der Rohstoff für eine Pottaschesiederei. Diese wurde damals auch schon von den Glashütten dazugekauft. ( In Norddeutschland von den Salzsiedereien ).
                              Bei den anfallenden Mengen in der Kupferschmelze hat sich, vermutlich, die Gewinnung gelohnt. Und Abnehmer gab es ja für Riederer in der eigenen Sippschaft genug. Das würde auch eine für den Zeitraum dort nicht nachweisbare Glashütte erklären.

                              Jettchen

                              Eben fand ich noch ein Dokument, in dem Christian Riedel als "senator et negotiator" bezeichnet wird. Habe ich letzteres richtig mit "Kaufmann" übersetzt? Da hat er vielleicht mit Pottasche gehandelt?
                              Sind meine Überlegungen richtig?
                              Dann dürfte der Hinweis wohl stimmen, dass er eher der Besitzer der Siederei war?

                              Kastan

                              dein Christian war Kaufmann. So eine Siederei brauchte einiges Personal.
                              Er war also der Boss. Ich nehme an, das er als der Sprößling einer der Riedel-Glasmacher mit dem Geschäft der Beschaffung von Pottasche betraut wurde.
                              Und er war offensichtlich erfolgreich! Wie die Titulierungen ja dokumentieren.
                              Für dich heißt es nun die Nase in die Sippe Riedel zu stecken. Die haben bestimmt eine Familienchronik. Also ran an die Riedel.
                              Du kannst dir vorher Mut antrinken mit einem Spätburgunder in einem stilechten Riedelglas. Wenn das nichts ist? Wer har schon solche Vorfahren!

                              Jettchen

                              An die Verbindung mit Riedel - Glas hatte ich ja überhaupt nicht gedacht!
                              Du, Kastan, scheinst dich ja mit der Gegend um Ludwigsstadt auszukennen. Weißt du etwas davon, dass Riedel in dieser Gegend zu tun hatten? Aber ich suche jedenfalls jetzt nach Literatur dazu. Führen deine Ahnen nach Tettau?

                              carinthiangirl

                              Zeitlich paßt das nicht ganz zusammen. DIE RIEDEL haben erst viel später mit der tatsächlichen Glasmacherei begonnen!
                              "Johann Leopold Riedel (1726-1800), 3. Generation, ging als Gründer in die Geschichte der Unternehmer-Dynastie ein.
                              Am 17.05.1756 nahm er die erste "Wald-Glas-Hütte" in Betrieb. "
                              Der Christian Elias Riedel war also wohl kein Sprößling dieser Glasmacher, sondern wenn überhaupt dann nur einer von den Vorfahren.
                              Hier einiges an Familiengeschichte der Riedel-Glashütte in Kufstein, Tirol.

                              Die einzelnen Personen von unten nach oben lesen.


                              "Die Kufsteiner" gehören zur Linie von Anton Leopold geb. 1761 (4. Generation) der bekannten Riedel-Glas-Dynastie.
                              Die Linie seines Bruders Carl Josef Riedel wird nicht mehr weiter erwähnt:
                              http://de.wikipedia.org/wiki/Riedel_..._Riedel-Linien
                              ***1652 beim Tod eines Sohnes heißt es:
                              „Herr Christian Elias Riedel uff der Saygerhütte“ (Die Bezeichnung „Herr“ wird in dem KB nur bei wenigen Personen verwendet.)***
                              Falls Dein erwähnter Riedel mit ihnen verwandt war, so hatte er augenscheinlich schon mit dem Pottasche-Thema zu tun.
                              Vielleicht hast du ja die Namen seiner Söhne oder Enkel und es ist der JOHANN CHRISTOPH RIEDEL geb. 1678 dabei, welcher der erste wirkliche Glashändler in 1.Generation in der berühmten Riedel-Familie war. Dann wäre die Verwandtschaft praktisch bestätigt.
                              Oder er war sonst irgendwie verwandt ODER er hatte einfach nur zufällig denselben Namen. Ein so seltener ist es ja nicht gerade.
                              Ludwigsstadt wird nie in den Riedel-Chroniken erwähnt, meines Wissens waren die immer nur in Böhmen.

                              Jettchen

                              Ich habe gestern Abend auch noch herausgefunden, dass Johann Christoph Riedel der erste der Riedel-Dynastie war. Da habe ich allerdings gelesen, dass er bereits im Jahr 1673 als Glashändler die Dynastie gegründet haben soll. Demnach wäre er ja eine Generation älter als der, den du mir genannt hast.
                              Auf jeden Fall ist mir klar, dass mein Ahn, wenn überhaupt, nur verwandt gewesen sein kann. Da ich in den KB keinen Heiratseintrag von ihm habe und keinen Herkunftshinweis, wird es wohl schwierig sein, einen Zusammenhang zu finden. Gut vorstellbar wäre es aber m.E., dass da vielleicht einst Brüder in diesem Geschäft tätig waren, die sich einfach unterschiedlich weiter entwickelt haben.

                              carinthiangirl

                              Ich weiß es ist verwirrend, aber vergleiche die Geschichte der Familie Riedel aus Kufstein mit dem Wikipedia. Entweder hat Wikipedia sein Geburtsdatum 1678 fälschlich als Gründung 1673 angegeben und es handelt sich um dieselbe Person. Oder der bei Wikipedia war der Vater von dem 1. angegebenen Gründer der Kufsteiner Linie. Das wäre interessant herauszufinden.....
                              "Die Ursprünge des Unternehmens gehen zurück auf Johann Christoph Riedel.
                              Der Glashändler aus Neuschloß bei Bömisch-Leipa begründete 1673 die Glasmacherdynastie."

                              http://de.wikipedia.org/wiki/Zahr%C3...3%A9_L%C3%ADpy

                              JOHANN CHRISTOPH RIEDEL geb. 1678 (1. Generation)
                              http://www.riedel.com/de/geschichte/...istoph-riedel/

                              Wie sein Vater hieß wäre also interessant! Ob er auch in Neuschloß bei Böhmisch-Leipa geboren ist geht leider aus der Chronik nicht hervor, wäre aber vielleicht noch nachprüfbar. Weiß nicht wie weit die Kirchenbücher dort zurück gehen.....

                              Die Riedel-Glas-Familie in Kufstein
                              !ERST JOHANN LEOPOLD RIEDEL geb. 1726 (3. Generation) betrieb die 1. eigene Glashütte der Familie, davor alle nur Glashändler !
                              "Am 17. Mai 1756 unterzeichnete Johann Leopold Riedel den Pachtvertrag für die Zenknerhütte in Antoniwald, der ersten Produktionsstätte im nordböhmischen Groß-Rohosetz." http://de.wikipedia.org/wiki/Riedel_...rtrag_von_1756
                              Der 1. Glashändler in der Familie
                              JOHANN CHRISTOPH RIEDEL geb. 1678 (1. Generation)
                              Die Chronik geht auf Johann Christoph Riedel, (geb. 1678) zurück, der als Glashändler als erste Generation in die Familiengeschichte eingeht. Er verkaufte hochwertige Glasgegenstände, welche in seiner Heimat gefertigt wurden - Luxusgüter der damaligen Zeit. Die Geschichte berichtet, dass Johann Christoph Riedel zahlreiche Handelsreisen unternahm, die ihn unter anderem bis nach Spanien und Portugal führten.
                              Der 2. Glashändler in der Familie:
                              JOHANN CARL RIEDEL geb. 1701 (2. Generation)
                              Sein Sohn Johann Carl Riedel (1701-1781), 2. Generation, führte das Geschäft als Glasmaler und Vergolder weiter, indem er Hohlglas verarbeitete und dekorierte.
                              Der 1. Glasmacher in der Familie (1.Glashütte) - Begründer der Glasmacher-Dynastie:
                              JOHANN LEOPOLD RIEDEL geb. 1726 (3. Generation)
                              Johann Leopold Riedel (1726-1800), 3. Generation, ging als Gründer in die Geschichte der Unternehmer-Dynastie ein. Am 17.05.1756 nahm er die erste "Wald-Glas-Hütte" in Betrieb. Im selben Jahr begann der Siebenjährige Krieg. Der Preußen-König Friedrich II. und die Kaiserin Maria Theresia kämpften um die Vorherrschaft im industrialisierten Gebiet Böhmen und Schlesien. Angesichts des Elends und der Not, die im Land herrschten, stellte Kaiserin Maria Theresia ihren böhmischen Untertanen einen "Reparationsfonds" zur Verfügung. So wurden unter anderem die Fensterscheiben der stark zerstörten Stadt Zittau finanziert, und zwar mit einer innovativen Glastechnik (Flachglas) von Johann Leopold.
                              ANTON LEOPOLD RIEDEL geb. 1761 (4. Generation)
                              Anton Leopold Riedel (1761-1821), 4. Generation, baute das väterliche Geschäft aus, festigte und vergrößerte es. Auch die Produktpalette wandelte sich. Es wurde nicht mehr auf Flachglas gesetzt, sondern vielmehr auf Glas als Luxusartikel. Es entwickelten sich vor allem zwei neue Sparten: die Herstellung von Hohlglas und die Veredelung durch Oberflächenbearbeitung. Schon damals spielte die Produktion von Kristall-Lusterbehang eine wichtige kommerzielle Rolle.
                              usw.........


                              Jettchen

                              Bei meinem nächsten Besuch im Ludw. Pfarramt werde ich einmal gezielt nach den Kindern von Christian Riedel suchen. Interessant wären ja auch deren Pateneinträge. Bei den mir bisher bekannten 3 Kindern weisen die Paten nicht zu Verwandten aus der Riedelfamilie.

                              Kommentar

                              • Friedrich
                                Moderator
                                • 02.12.2007
                                • 11322

                                orthaft

                                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1788
                                Region, aus der der Begriff stammt: Waldeck

                                mir ist in letzter Zeit der Begriff "orthaft" über den Weg gelaufen. Er taucht jedes Mal auf, wenn bisher ungenutzte oder extensiv genutzte Grundstücke überhaupt oder in eine intensivere Nutzung kommen, also eine Urbarmachung. Gibt es irgendwo eine verläßliche Quelle, die mir das bestätigt? Beim Googeln fand ich leider nichts dazu.

                                Alter Mansfelder

                                könnte es sein, dass es nicht "orthaft", sondern "arthaft" heißen muss? Siehe hier:
                                http://woerterbuchnetz.de/DWB/?sigle...&lemid=GA05726

                                Schmid Max

                                Sehr guter Vorschlag !
                                Von area / gerodete Fläche, Acker / arabilis / ackerbar
                                vgl. auch Krünitz zum Begriff "Art" in diesem Zusammenhang:
                                * Art , heißt in dem Ackerbau, die Bestellung des Ackers.
                                D
                                em Acker ist die zweite, dritte Art gegeben worden, heißt:
                                er sey zwei= oder dreimahl gepflügt worden; der Roggen will in die
                                dritte Art, d. i. in dreimahl gepflügten Acker, gesäet werden

                                Kasstor

                                hier noch aus einer Gerichtsentscheidung, zitiert 1798
                                und Dts Latein Scheller 1805

                                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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