Vergessene Orte: Quarantänelager/Flüchtlingslager in Mecklenburg 1945/1946

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  • Adea
    Erfahrener Benutzer
    • 17.10.2015
    • 585

    Vergessene Orte: Quarantänelager/Flüchtlingslager in Mecklenburg 1945/1946

    Hallo in die Runde,

    nach dem Zweiten Weltkrieg kamen hunderttausende Flüchtlinge und Vertriebene aus Ostpreußen, Pommern und Schlesien nach Mecklenburg. Viele von ihnen hausten zeitweise in großen Barackenlagern unter katastrophalen Bedingungen. Manchmal erinnern heutzutage noch Gedenktafeln irgendwo in den Wäldern an dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte.

    Bei meinen Recherchen habe ich festgestellt, dass die Quellenlage sehr dürftig ist. Vielleicht können wir hier in einem Sammelthread einige Orte zusammentragen?

    Ich mache mal den Anfang mit dem Quarantäne- und Wohnlager Losten (bei Bad Kleinen):

    Die 116 Holzbaracken wurden ursprünglich im Juni 1945 von sowjetischen Soldaten errichtet und ab Herbst 1945 als Quarantänelager genutzt. Ab 1948 war es ein Wohnlager und erst 1958 wurde es aufgelöst und abgerissen. Der Waldfriedhof Moidentin erinnert an die fast 300 Verstorbenen (darunter viele Kinder) aus dem Lager: http://www.dorfkirchen-in-mv.de/cont...hp?Reg_Nr=1283

    Über das Lager Losten gibt es ein sehr informatives E-Book: https://www.amazon.de/Spurensuche-Ge.../dp/B00WWHP8EM

    LG Adea

    Dauersuche:

    - Eltern und Geschwister von Emma Niklaus (* 1866 in Groß Jahnen, Kirchspiel Szabienen, Kreis Darkehmen/Ostpreußen)
    - Herkunft von Christian Rausch, um 1811 als Soldat beim dänischen Militär in Warder (bei Segeberg/Holstein)
    - Alles über die Papiermacher-Familie Seidler (vor 1800 in Mecklenburg und Holstein)

    Meine Suchregionen: Mecklenburg, Ostpreußen, Holstein, Hamburg, Vogtland, Salzburger Land (vor 1732)


  • Adea
    Erfahrener Benutzer
    • 17.10.2015
    • 585

    #2
    Lager Questin bei Grevesmühlen

    Noch ein Lager in Nordwestmecklenburg:

    Im Wald bei Questin gab es ca. 50 primitive Erdbunker-Baracken, die zuvor von der Roten Armee als Militärlager genutzt wurden. 1946 waren dort viele Sudetendeutsche untergebracht. Heute erinnern nur noch Mulden im Waldboden und eine Informationstafel an dieses ehemalige Quarantänelager, auf dem Friedhof Grevesmühlen gibt es einen Gedenkstein zur Erinnerung an die Toten.

    Hier einige aktuelle Reportagen:
    Viele kennen es aus Erzählungen, doch kaum jemand weiß etwas genaues über das Flüchtlingslager in Questin bei Grevesmühlen, das 1945 entstand. Das soll sich ändern. Schüler begeben sich auf die Spurensuche.




    Zum Lager Questin gibt es auch ein Buchprojekt (Stand 02/2017):


    LG Adea

    Dauersuche:

    - Eltern und Geschwister von Emma Niklaus (* 1866 in Groß Jahnen, Kirchspiel Szabienen, Kreis Darkehmen/Ostpreußen)
    - Herkunft von Christian Rausch, um 1811 als Soldat beim dänischen Militär in Warder (bei Segeberg/Holstein)
    - Alles über die Papiermacher-Familie Seidler (vor 1800 in Mecklenburg und Holstein)

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    • Adea
      Erfahrener Benutzer
      • 17.10.2015
      • 585

      #3
      Lager Nesow bei Rehna

      Direkt an der Bahnlinie Rehna-Gadebusch lag das Lager Nesow. Es bestand aus Erdbunkern und Baracken, die vorher von der Roten Armee genutzt wurden. Zwischen Juli 1946 und September 1946 kamen über 2000 vertriebene Sudetendeutsche dort an. Sie lebten anfangs in Erdbunkern, später wurden einige Häuser ausgebaut. Bis zur offiziellen Auflösung 1967 gab es zeitweise 100 Einwohner. Der letzte Bewohner lebte sogar bis 2013 dort:

      Hunderte Vertriebene und Flüchtlinge kamen 1946 ins Auffanglager. Stadt und Kirchen möchten Ort des Erinnerns einrichten


      Am Sonntag wird ein ökumenischer Gottesdienst im Gedenken an das Lager und die Schicksale seiner Bewohner stattfinden.


      In Nesow gibt es eine Informationstafel und einen Gedenkstein.

      LG Adea

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      • Adea
        Erfahrener Benutzer
        • 17.10.2015
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        #4
        Lager Flessenow am Schweriner See

        Hier ein weiteres Lager in der Nähe von Schwerin:

        Zwischen Oktober 1945 und April 1947 durchliefen fast 10.000 Flüchtlinge (überwiegend Frauen und Kinder) das Quarantänelager Flessenow. Auch diese Baracken wurden ursprünglich von der Roten Armee errichtet. Hier ein Augenzeugenbericht aus dem Lager: https://www.svz.de/regionales/meckle...d14183926.html

        Die über 200 Verstorbenen wurden auf dem im Wald gelegenen Flüchtlingsfriedhof begraben. http://www.dorfkirchen-in-mv.de/cont...26065&wid=6804

        Über das Lager Flessenow gibt es ein Buch: Aus dem Dunkel des Vergessens, Schicksale, Berichte und Dokumente zum Quarantänelager Flessenow 1945-1947.


        LG Adea

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        • Adea
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          • 17.10.2015
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          #5
          Lager Ventschow

          Nur wenige Kilometer vom Lager Flessenow entfernt lag das Quarantänelager Ventschow. Über dieses Lager gibt es kaum Informationen, lediglich in dieser Ortschronik wird das Lager beschrieben:


          LG Adea

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            #6
            Lager Wöbbelin bei Neustadt-Glewe

            Nach Kriegsende 1945 waren viele Flüchtlinge aus Ostpreußen, Pommern und Schlesien bis ca. 1948 im Lager Wöbbelin untergebracht. Zuvor (ab Februar 1945) war das Lager Wöbbelin für wenige Wochen ein Außenlager des KZ Neuengamme.

            Zum Flüchtlingslager Wöbbelin gibt es ein Buch: https://www.amazon.de/Lager-W%C3%B6b...mg_top?ie=UTF8

            LG Adea

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              #7
              Lager in Ribnitz 1945

              Die Quarantäne- und Flüchtlingslager 1945 in Ribnitz und Umgebung wurden gut dokumentiert. Es sind auch Namenslisten von Flüchtlingen erhalten geblieben:


              Zwei größere Lager waren das ehemalige Arbeitsdienstlager auf dem Flugplatz Pütnitz und das Bachmannlager. Hier noch ein Artikel über die Flüchtlingssituation 1945/46 in Ribnitz:


              LG Adea

              Dauersuche:

              - Eltern und Geschwister von Emma Niklaus (* 1866 in Groß Jahnen, Kirchspiel Szabienen, Kreis Darkehmen/Ostpreußen)
              - Herkunft von Christian Rausch, um 1811 als Soldat beim dänischen Militär in Warder (bei Segeberg/Holstein)
              - Alles über die Papiermacher-Familie Seidler (vor 1800 in Mecklenburg und Holstein)

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