Registrieren | Hilfe | Chat | Benutzerliste | Team | Kalender | Suchen | Heutige Beiträge | Alle Foren als gelesen markieren |
#1
|
|||
|
|||
Archivbestände der Oblast Moskau und Charkiw
Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: ca. 1850-1900 Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Oblast Moskau und Oblast Charkiw Konfession der gesuchten Person(en): evangelisch Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): Amburger Datenbank Hallo an alle, ich kenne mich leider gar nicht mit russischen Archiven aus, wie mit Fonds etc. und brauche etwas Hilfe. Und zwar suche ich in den Archiven der Stadt Moskau sowie Oblast Moskau und von Charkiw Daten zu: James Oskar Müller, * 7.3.1863 in Wassiljewka wahrscheinlich in der Oblast Charkiw oder auch Moskau. Der Vater hieß Julius Müller, war Oberverwalter und hat 1894 in Wassiljewka, 1897 zuletzt in Moskau gewohnt. Die Mutter hieß Ottilie v. Twardowsky gen. Hartmann, ist vor 1894 in Wassiljewka verstorben und hat auch in Charkow gewohnt. Nur bei der Mutter kann ich nicht sicher sagen, dass sie auch evangelisch war. Die Family v. Twardowski-Hartmann tritt auch in Riga auf, weitere Informationen zu dem Thema wurden auch schon hier behandelt: https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=162891 Mich würde es nun interessieren, ob es in den oben genannten Archiven auch Nachlässe sowie andere Akten zu diesen Personen geben könnte, worin auch Geburts-, Heirats- sowie Sterbeurkunden enthalten sein könnten, da sie in keiner deutschen Kolonie gelebt haben und es somit keine ev. Kirche in der Nähe gab, müssen sie auch anderwertig registriert wurden sein. Und ist es auch möglich, nicht selbst vor Ort in das Archiv gehen zu müssen, sondern die Akten per Post anzufordern? Ich würde mich sehr über jede Hilfe freuen. Geändert von Sneezy (14.06.2018 um 15:48 Uhr) |
#2
|
||||
|
||||
Hallo,
im Staatsarchiv der Oblast Charkow gibt leider es keine evangelischen Kirchenbücher. Es gibt katholische für die Stadt Charkow, bei den Geburten für die Jahre 1859, 1868, 1880, 1885, 1889, 1892, 1903, 1912, 1913, 1915. Es gibt zusätzlich noch zwei Listen der Gemeindemitglieder, eine von 1851 und eine für 1880-1890. Mit den evangelischen Kirchen im Gebiet Moskau ist es eine andere Sache.. Russland war in zwei lutherische Konsistorien unterteilt. Einmal das St. Petersburger Konsistorium und einmal das Moskauer Konsistorium. Jedes Konsistorium müsste ab 1833 Zweitschriften der Kirchenbücher eingefordert haben und diese dann aufbewahrt haben. Vom St. Petersburger Konsistorium finden sich diese Zweitschriften zwischen 1833 und 1885 in einem St. Petersburger Archiv, die Kirchenbücher ab 1885 (meist ab 1892 oder 1899) befinden sich meist in den regionalen Archiven. Moskau hat diese Zweitschriften sehr wahrscheinlich auch eingefordert, doch wurden diese bisher nicht gefunden. Ein Archiv in Moskau befahrt die Dokumente des Moskauer ev.-luth. Konsistoriums auf, dort befinden sich Korrespondenzen, Angelegenheiten über Pastoren und Kirchen, möglicherweise auch Statistiken, aber eben leider keine Kirchenbücher. Von den Moskauer Stadtkirchen sind die Erstschriften teils erhalten und in den Moskauer Archiven vorhanden. Ob es in der Provinz Moskau evangelische Kirchen gab, weiß ich nicht und dass es heute noch Kirchenbücher gibt, bezweifle ich stark. Viele dieser Bücher wurden in den 1920er Jahren vernichtet oder zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges durch die Nationalsozialisten gesammelt, nach Berlin gebracht und fielen dort den Bombenangriffen zum Opfer. Ich werde ein paar Kirchenbücher aus dem St. Petersburger Konsistorium durchblättern (dorthin könnte Charkow gehört haben, wenn es dort denn eine Kirche gegeben hätte). Ich kann mir vorstellen, dass die Taufe von James Oskar Müller in einer der russischen Großstädten stattfand. Viele Grüße Kleeschen |
#3
|
|||
|
|||
Vielen Dank für deine Hilfe. Da der Vater Julius Müller Oberverwalter war und auch in Moskau gewohnt hat, müsste es doch vielleicht auch andere Akten in den Moskauer Archiven zu ihm geben, die zusätzliche wichtige Informationen enthalten könnten. Es gab zumindest in der Stadt Charkow eine ev. Kirche, weil es in Charkow ab etwa 1800 eine große Gemeinde von Deutschen gab, von denen etwa ein dritter Adelige waren, wo wahrscheinlich auch die Ottilie v. Twardowsky gen. Hartmann Mitglied war, da sie ebenfalls in Charkow gewohnt hatte.
Es könnte also sein, dass der James Oscar Müller in dieser Kirche getauft worden ist und die Ottilie dort begraben worde. In dieser Doku über ethnische Deutsche von Charkiw wird ab 2:46 die evangelische Kirche gezeigt: https://www.youtube.com/watch?v=bL0YR7b1PPE Nur weiß ich nicht, ob es die Kirchenbücher noch gibt, da Charkiw im Jahr 1943 stark zerstört wurde. Aber vielleicht gibt es noch Zweitschriften in St. Petersburg oder Moskau. Geändert von Sneezy (15.06.2018 um 15:39 Uhr) |
#4
|
||||
|
||||
Hallo,
in St. Petersburg gibt es keine evangelischen Kirchenbücher von Charkow, also gehörte Charkow zum Moskauer Konsistorium. Kirchenbuchzweitschriften sind wie bereits gesagt nicht vorhanden, also muss man versuchen, etwas über die Erstschriften zu erfahren. Diese befinden sich nicht im Charkower Staatsarchiv. Ich habe auch die Archive der benachbarten Regionen überprüft, dort gibt es zwar teilweise lutherische Kirchenbücher, aber keine für Charkow. Zweitschriften der Kirchenbücher der nicht weit gelegenen Stadt Poltawa befinden sich in St. Petersburg. Leider fehlt hier der Jahrgang 1863, ich habe aber die umliegenden Jahre nach Müller durchsucht und wurde leider nicht fündig. Es werden aber einige Gutsbesitzer und -verwalter genannt. Auch das Kirchspiel Krementschug (1863 nicht vorhanden; KB fangen 1864 an) habe ich erfolglos durchgeschaut. Es gibt in St. Petersburg eine Liste der Kommunikanten in Krementschug für das Jahr 1865, hier sollten alle Gemeindemitglieder genannt werden: es wird nur am 02.04.1865 eine Wilhelmine Müller, Gouvernante genannt. Viele Grüße Kleeschen |
#5
|
|||
|
|||
Danke nochmals für die Hilfe. Das sieht schlecht aus. Gibt es vielleicht noch Alternativen zu den Kirchenbüchern?
Hier ist eine Übersicht zu Alternativen: https://www.familysearch.org/wiki/en...and_Strategies Wie die Volkszählung von 1897, wo zumindest noch Julius Müller enthalten sein müsste? Oder lokale Volkszählungen und Familienlisten, die es ab 1860 gab und Nachlässe. Könnten Personenstandsregister aus dem Standesamt I Berlin die Kirchenbücher ersetzen? Siehe hier: Register über Personenstandsfälle von Deutschen im Ausland aufgrund des sog. Auslandspersonenstandsgesetzes (04.05.1870 bis 31.12.1974) – sog. „Konsularregister“ des Norddeutschen Bundes (ab 1862), des Deutschen Reiches (ab 1870 bis 1945/1949) und der Bundesrepublik Deutschland (ca. 1951-1974; hier nur Sterbefälle); Und unter Russland ist dort auch Charkow und Moskau dabei. http://landesarchiv-berlin.de/wp-con..._Konsulate.pdf Geändert von Sneezy (15.06.2018 um 22:01 Uhr) |
#6
|
||||
|
||||
Hallo,
unter den Konsularregistern wird man keine Geburt von 1863 finden. Außerdem wurden in diesen nur deutsche Staatsbürger eingetragen, keine Personen die in Russland fest lebten und auch von dort kamen. Ich habe es selbst bereits einmal in diesen versucht. Um die Volkszählung von 1897 zu überprüfen, muss man wissen, wo James Oscar Müller zu dieser Zeit gelebt hat. Nicht immer sind die Listen vollständig überliefert. Außerdem gibt es selten Indices, man muss also bei größeren Städten die genaue Adresse kennen, um den Eintrag in den sehr umfangreichen Büchern zu finden. Örtliche Zensus gab es auch schon vor 1860. Bspw. 1834/1858 im südrussischen Raum. Nachlässe gibt es durchaus in den staatlichen Archiven, aber oft nur von bedeutenden Personen - bspw. Professoren, Autoren, Adelige, etc.. Einen Gutsverwalter wird man maximal in den Dokumenten des eigentlichen Gutsherren finden. Dafür muss man aber den Namen dessen kennen. Viele Grüße Kleeschen |
#7
|
|||
|
|||
Der James Oscar Müller hat 1897 nicht mehr in Russland gelebt, da er bereits ab 1894 in Berlin gewohnt und dort geheiratet hat.
Nur der Vater Julius Müller hat zu dieser Zeit noch in Russland gelebt. Man könnte den Julius Müller im Adressbuch von Moskau suchen, z.B. hier aus dem Jahr 1897: https://dlib.rsl.ru/viewer/01003882146#?page=1 Das ist genau das Jahr, in dem der Julius Müller in Moskau gewohnt hat. Nur leider beherrsche ich die russische Sprache nicht. Wenn du es dir mal anschauen würdest, wäre ich sehr dankbar. Wenn wir dann die genaue Adresse haben, müsste es auch möglich sein, ihn in der Volkszählung zu finden. Die Ottilie v. Twardowsky-Hartmann war eine Adelige, weshalb dort die Chancen eigentlich gut stehen müssten, sie zu finden. Geändert von Sneezy (15.06.2018 um 23:44 Uhr) |
#8
|
||||
|
||||
Hallo,
ich bin zeitlich gerade stark eingespannt, ich muss einen baldigen Archivbesuch am anderen Ende von Deutschland vorbereiten. Ich werde das Adressbuch durch schauen, aber das wird noch dauern. Wenn jemand anderes zwischenzeitlich helfen würde, wäre das bestimmt eine große Hilfe. Viele Grüße Kleeschen |
#9
|
|||
|
|||
In Ordnung. Ich habe nun das Adressbuch nach dem Namen Муллер durchsucht und habe komischerweise keinen einzigen mit diesem Namen gefunden.
Wenn noch jemand es ebenfalls durchschauen würde, wäre das sehr nett. |
#10
|
||||
|
||||
Schau nach Мюллер (= Mjuller, Müller). Муллер ist Muller.
Geändert von Kleeschen (16.06.2018 um 14:47 Uhr) |
Lesezeichen |
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
Ansicht | |
|
|