gesucht: Taufeintrag Alexander von Koller, geb. Prag, 1813

[Wanderer40]

Hallo Hracholusky,

Mit dem Sebastian von Maillard haben wir jetzt ein Problem.
Bei seinem Sterbeeintrag in Wien St. Stephan steht rechts "wurde (am 21.12.1822) auf der Mauer beerdiget". Mauer ist jetzt ein Stadtteil von Wien.

Und in Mauer fand ich folgende Sterbeeinträge:

Sebastian v. Maillard 19.12.1822 und seine Witwe
Elisabeth v. Maillard 24.09.1823, 63 Jahre und geborene von Thürmer

LG
Wanderer40

[PeterS]

Mit dem Sebastian von Maillard haben wir jetzt ein Problem.

Hallo,
die Elisabeth könnte z.B. die 2. Gattin gewesen sein.
Ob es passende Militärmatriken gibt (Genie Korps Hauptmann ab 1785) müsste ich prüfen.

Viele Grüße, Peter

[Wanderer40]

Hallo Peter,

Zur Militärlaufbahn des Sebastian von Maillard gibt es folgende Informationen:

https://books.google.at/books?id=3whbAAAAcAAJ&pg=PA46&lpg=PA46&dq=maillard+ungarn&source=bl&ots=eXjNktaei6&sig=6spGWHS4LyHVRkhswzWtmdo-DRI&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwj58_TwgaHbAhUGCCwKHU2eDkIQ6AEINDAE#v=onepage&q=maillard%20ungarn&f=false

LG
Wanderer40

[PeterS]

Hallo Wanderer40,
Familysearch hat Unterlagen zum Genie-Mineur-Corps (die "Unterirdischen" = Tiefbau)
und zum Genie-Sappeur-Corps (die "Oberirdischen" = Hochbau)

Es gibt keine Kirchenbücher und in den Muster- und Standeslisten steht keine Ehefrau. Vielleicht ist ein Grundbuchsblatt vorhanden, da ist mir aber die Sortierung ziemlich rätselhaft.
Ich schaue nach, bin aber nicht zuversichtlich.

Eventuell passt die Ingenieurs Akademie Wien. -> nein, war leider was anderes.

Viele Grüße, Peter

[Wanderer40]

Hallo Peter,

Laut Hof- und Staats-Schematismus des Österreichischen Kaiserthums war der Genie-Corps wie folgt gegliedert:

Ingenieur-Corps. mit Feldmarschall-Lieutenante Sebastian von Maillard
Mineurs-Corps. und
Sappeurs-Corps.

Ich befürchte, dass Du Dir die Suche bei Deinen genannten Quellen sparen kannst.

LG
Wanderer40

[Claqueur]

Lieber Wanderer, lieber Peter, lieber Hracholusky,

es ist großartig, Euch bei der Suche zuzuschauen - mehr kann ich ja nicht, weil bei Eurem Tempo und Eurer Suchbreite, kann Otto-Normal-Forscher nicht mithalten, sondern nur die fertigen Ergebnisse einsortieren. Ich bin Kramerius und anno.at durchgegangen, habe aber keinen Hinweis auf Maillard-Grätzl finden können, was allerdings erst einmal nichts heißt.

Mich faszinieren momentan besonders die Verknüpfungen der Grätzl quer durch die Lande und die Gesellschaft.

Ich danke Euch von ganzem Herzen, dass Ihr mir bei meinen Grätzel und den Prax vB so helft.

Viele Grüße,
Martina

[DoroJapan]

Hallo ihr fleißigen Bienchen,

nochmal zum Ursprünglichen: Alexander von Koller und dem Franz von Koller

----------------- weitere Quellen (habt ihr sicherlich alles schon kann aber sicherlich nicht schaden) -----------------------

http://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/463087

Franz Freiherr von Koller
Franz Freiherr von Koller (* 27. November 1767 in Münchengrätz, Böhmen (heute Mnichovo Hradiste, Tschech. Republik); † 22. August 1826 in Neapel) war 1813 Generaladjutant Schwarzenbergs und begleitete 1814 als österreichischer Kommissär Napoleon nach Elba.


Leben
Koller leistete als junger Offizier Generalstabsdienst in den Feldzügen von 1792 - 1794. 1805 wurde er Oberst im Infanterieregiment Nr. 55 und erwarb 1809 an der Spitze seines Regiments in der Schlacht bei Aspern den Maria-Theresien-Orden. 1813 war er Generaladjutant des Fürsten Schwarzenberg. Seine außergewöhnlichen Sprachkenntnisse, sein gewinnendes Wesen und seine hohe Intelligenz erwarben ihm das Vertrauen der verbündeten Monarchen. 1814 musste er als österreichischer Kommissär Napoleon von Fontainebleau nach Elba begleiten. Auf der Fahrt durch das südliche Frankreich war Napoleon wegen der bedrohlichen Haltung der Bevölkerung genötigt, sich zu verkleiden und er zog Kollers österreichische Generalsuniform an. Anschließend war Koller in weiteren diplomatischen Missionen und als Begleiter des Zaren und des Königs von Preußen tätig. 1821 wurde er nach Neapel entsandt, wo er die letzten fünf Jahre seines Lebens verbrachte.

Literatur
A. K.: Koller, Franz Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 477 f.

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Alexander von Koller

Alexander Freiherr von Koller. Eigenhändig geschriebener und signierter Brief an eine "Madame La Comtesse" um 1840
Ist das wirklich ein original?

https://www.zvab.com/servlet/BookDetailsPL?bi=17280915341&searchurl=hl%3Don%26fe%3Don%26pt%3Dms%26sortby%3D20%26an%3Dk%25F6ller#&gid=1&pid=1

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So dann bin ich auch mal wieder weg.

Liebe Grüße
Doro

[Wanderer40]

Hallo Peter,

Eine mögliche Spur gibt es betreffend Sebastian Maillard und Maria Johanna Martha Grätzel von Grenzenstein.

Ich habe jetzt den Militär-Schematismus des österreichischen Kaiserthums zwischen 1791 und 1822 durchgeackert.

https://library.hungaricana.hu/hu/collection/austrian_state_archives_MilitarAlmanachSchematismus/

Gemeinsam mit seinem Lebenslauf ergibt das folgendes Bild:

1804 wurde Sebastian Maillard zum Generalfeldwachtmeister Ungarns und zum Genie-Districtsdirektor Ungarns ernannt. Zwischen 1805 und 1808 war er dann auch in Ofen. Ich vermute, dass seine (zweite ?) Ehefrau Elisabeth Thürmer ebenfalls aus Ungarn kam, zumal es den Namen dort zu Hauf gibt (Thürmer/Dörmer).

Angenommen, seine erste Frau war die Grätzel von Gränzenstein, dann führt eine mögliche Spur nach Chrudim.
Einen Tobias Maillard findest du im Militär-Schematismus des österreichischen Kaiserthums in unterschiedlichen Jahren und in der Wr. Neustädter Militärakademie (genauso wie Sebastian Maillard). Laut den Unterlagen der Militärakademie Wr. Neustadt soll der Tobias Maillard am 12.03.1795 zu Chrudim geboren worden und am 12.06.1854 in Budweis verstorben sein. Zeitlich könnte das ebenfalls passen, zumal Sebastian Maillard 1794 kurz im Kriegseinsatz in Frankreich war und 1795 auf Anordnung des Kaisers eine Forschungsreise nach England antrat.

Nur in Chrudim habe ich nichts gefunden, möglicherweise habe ich in einer falschen Pfarre gesucht. Vielleicht kennst Du Dich besser in Chrudim aus.
Zeitlich und geographisch würde das wunderbar passen. Wenn wir den Tobias finden, wissen wir, ob die Überlieferung mit dem Sebastian Maillard richtig ist oder nicht.

LG
Wanderer40

[PeterS]

Hallo,
ganz kurz als Notiz für Montag:
Sebastian war, bevor er 1782 als Lehrer nach Wien kam, in der Festung Josefstadt (Pless) in Nordostböhmen.

Viele Grüße, Peter

[Wanderer40]

Hallo Peter,

Es verdichten sich die Hinweise, dass der Tobias Maillard ein Sohn des Sebastian Maillard war und dass es noch eine Tochter gegeben haben könnte. Und zwar durch die Schriftstellerin Karoline Pichler.

Sie schrieb in Ihrem Buch Denkwürdigkeiten aus meinem Leben u.a. über Ihre Tochter Karoline. Diese schloss bei einem Besuch bei der Marie Elisabeth Helene Gräfin Zay von Csömör in Bucsany, Nitrauer Komitat, Ungarn,mit einer Jeanette Maillard eine Freundschaft. Die Gräfin war eine Dichterin und deren Ehemann Emmerich Graf Zay von Cörmör war ebenso wie Sebastian Maillard im Krieg gegen die Türken und gegen Frankreich eingesetzt.
So gesehen ist die Bekanntschaft Maillard - Zay von Cörmör - Pichler absolut plausibel und nachvollziehbar.
Das Gut Bucsany ist übrigens nur rund 50km vom Gut Ivanoc des Ignaz Grätzel von Grenzenstein entfernt (der Bruder der vermeintlichen Maria Johanna Martha Maillard, geb. Grätzel von Grenzenstein). Jeanette Maillard war dann bei der Hochzeit 1823 auch die Kranzjungfer. In dem Buch kommt auch ein Tobias Maillard vor und in der kommentierten Fassung geht man davon aus, dass die beiden Geschwister waren. Und jetzt kommt etwas Interessantes:

Bei der Hochzeit zwischen Joseph Edlen von Pelzeln und Karolina Eugenia Pichler am 26.03.1823 in Wien - St. Stephan steht, dass der Bräutigam seit 1811 in der Seilerstätte 804 wohnte.

Dieses Haus in der Seilerstätte 804 gehörte Sebastian Maillard, in welchem er am 19.12.1822 auch verstarb. Der zwischenzeitliche Besitzer Toussaint Freiherr von Bourgois war 1797 Ingenieur Obrister in der Ingenieurakademie und wohnte 1797 Auf der Wieden 102.

Es wäre also wirklich ein dummer Zufall, wenn die Jeanette Maillard nicht die Tochter des Sebastian Maillard gewesen wäre.


Nachtrag:
Ich habe noch noch einen Sohn Ferdinand gefunden, welcher am 12.01.1801 in Wien 17-jährig verstorben ist (alte CNr 854 vor 1805) und
am 14.01.1801 ebenfalls in Mauer beerdigt wurde.


LG
Wanderer40

[Wanderer40]

Nochmals hallo,

Jetzt wird es kompliziert.

Zunächst einmal, ich habe den Trauunseintrag des Ignaz Grätzel von Grenzenstein mit Josepha von Justh vom 03.08.1806 in Nagyszomat / Tyrnau / Trnava gefunden. Trauzeuge: Herr von Maljard (=Maillard ?)

Bei der Taufe des ersten Kindes Gustav Immanuel am 10.12.1808 in Nyitraszerdahely / Nitranska Streda kommt ein Zeuge Maillard samt Ehefrau nochmals vor, allerdings steht dort:

Spectabilis Dominus Capitaneus Petrus Maillard cum sua Domina Consorte Johanna

Die Johanna wird ohne Zweifel die Schwester Maria Johanna Martha des Ignaz sein, nur eben mit Hauptmann Peter Maillard verheiratet und nicht mit Sebastian Maillard.

Allerdings gibt es auch hier wiederum eine Verbindung zu Sebastian Maillard durch die von mir zuletzt genannte Schriftstellerin Karoline Pichler. In Ihrem bereits erwähnten Buch Denkwürdigkeiten aus meinem Leben erwähnt sie einmal auf Seite 336 einen Herr von Maillard aus Tyrnau. Das könnte vielleicht der Hauptmann Peter von Maillard gewesen sein.

Jetzt stellt sich nur mehr die Frage, warum ein Herr von Maillard aus Tyrnau und der Sebastian Maillard beide bei der gleichen Familie Zay von Csörmör in Bucsany ein- und ausgingen.


LG
Wanderer40

[PeterS]

Hallo Wanderer40,
beim Sebastian und den Kirchbüchern (Militär und Zivil) bin ich nicht weitergekommen, vom Tobias habe ich nur in den Grundbuchblättern gefunden, dass er 1835 bei 11. IR pensioniert wurde und er ein Miltärkaplan war.

Der Sprung in die Slowakei mit den neuen Grenzenstein-Einträgen ist toll. Die Nutzung Familysearch-Datenbank führt wegen der teilweise "irren" Namenslesung schwer zu Ergebnissen. Der Name "Josepha Justh" ist scheinbar leichter zu lesen und liefert noch einige Taufeinträge:
* am 16.02.1810 Wilhelmina Constantia in Ivanovce Pf. Adamovské Kochanovce; Eltern: Ignatius al Graenczenstein und Josepha Justh de Neczpal; (später verheiratet mit Pál Bukovinszky)
* am 13.04.1811 Amalia Anastasia in Ivanovce Pf. Adamovské Kochanovce; Eltern: Ignatius al Graenczenstein und Josepha Justh de Neczpál.
* am 26.10.1812 Josepha Amalia Ludovica in Ivanovce Pf. Adamovské Kochanovce; Eltern: Ignatius á Graenzenstein und Josepha Justh de Neczpall.
* am 18.10.1814 Susanna Ludovica in Ivanovce Pf. Adamovské Kochanovce; Eltern: Ignatius á Graenzenstein und Josepha Justh de Neczpall.

Noch aus der Zeitung:
Der verheiratete und pensionierte Hauptmann Peter v. Maillard ist am 26.2.1820 zu Tynau verblichen.
Den Eintrag findet man im Invalidenspital von Tyrnau. Er war 64 Jahre alt, stammte aus Luneville in Lothringen und war somit ein Bruder von Sebastian.

Und es gibt am 3.11.1847 in Wien Pf. Wieden den Trauungseintrag des Witwers und Justizhofrats Anton von Maillard. Der Vater des mit 59 Jahren (geb. 4.12.1787) schon etwas reiferen Bräutigams war der k.k. Hauptmann Petrus von Maillard und die Mutter war Johanna geborene von Gränzstein.

Viele Grüße, Peter

[Wanderer40]

Hallo Peter,

Toll, dass wir da gemeinsam so weiterkommen.

Die Suche nach den Kindern des Ignaz hättest Du Dir aber sparen können, das hatte ich schon mit Beitrag #107 erledigt gehabt.

Haben wir das Rätsel um die Maillards also so halbwegs gelöst, jedoch gibt es noch ein "Gustostückerl", nämlich Gustav Grätzel von Grenzenstein heiratete am 01.08.1836 seine Nichte 2.G Eleonora von Maillard.

Der Tobias von Maillard wird jetzt wahrscheinlich vom Peter Maillard der Sohn gewesen sein, die Jeanette vielleicht auch dessen Tochter.

LG
Wanderer40

[PeterS]

Hallo Wanderer40,
der Anton von Maillard war mit Theresia von Zantiery verheiratet und dieses Ehepaar hatte ab 1813 in Königgrätz/Hradec Králové Kindstaufen.
Aber das geht ja auch schon aus dem Trauungseintrag der Eleonora in St. Augustin hervor.

Viele Grüße, Peter

[Wanderer40]

Hallo Wanderer40,
der Anton von Maillard war mit Theresia von Zantiery verheiratet und dieses Ehepaar hatte ab 1813 in Königgrätz/Hradec Králové Kindstaufen.
Aber das geht ja auch schon aus dem Trauungseintrag der Eleonora in St. Augustin hervor.

Hallo Peter,

Ja eh, aber die Mutter des Anton von Maillard war Johanna Grätzel von Grenzenstein, welche gleichzeitig die Tante des Gustav Grätzel von Grenzenstein gewesen ist.


LG
Wanderer40