Wohin geht Eure Zeitreise?

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  • SarahEmelie
    Erfahrener Benutzer
    • 18.06.2014
    • 124

    #16
    Hallo zusammen,


    sehr spannendes Thema und schon ganz viele interessante Wünsche. Ich denke jetzt schon ein paar Tage darüber nach, wohin und zu wem mich meine drei Wünsche bringen würden. Die ersten zwei waren beinah sofort klar, beim dritten konnte ich mich nur schwer entscheiden:


    1) Ich würde gern ins Jahr 1978 nach Zierenberg reisen und mich mit meiner Urgroßeltern Heinrich und Antonie unterhalten. Die beiden sind meine 'ältesten' Urgroßeltern ausgegangen vom Geburtsjahr: Heinrich wurde 1896 geboren, Antoine 1900. Eigentlich weiß ich über die beiden schon recht viel, da mir sowohl meine Mama als auch mein Opa einiges erzählt haben. Es gibt viele Fotos und auch noch Einträge in dem Posiealbum meiner Mama. Aber ich finde es so interessant, was die beiden alles erlebt haben: Kindheit und Jugend im Kaiserreich, erster Weltkrieg, Weimarer Republik, Drittes Reich, Zweiter Weltkrieg, Besatzung, Gründung der BRD (und somit auch die Teilung Deutschlands). Heinrich hat an beiden Kriegen teilgenommen, ohne einen einzigen Schuss abgeben zu müssen (er war in der Schreibstube und im Lager eingesetzt). Er soll wohl immer gesagt haben: "Die besten Plätze im Kino und im Krieg sind hinten." Ich würde gern ihre Erinnerungen hören. Was sie wie bewegt hat. Wo sie wann waren. Kurz: Ich würde sie einfach gern kennenlernen und 1978 erscheint mir als richtiges Jahr dafür, denn Antonie starb 1979, Heinrich 1980. Und wenn ich schon mal da wäre, würde ich meiner Uroma Elisabeth in Gensungen, die 1992, ein Jahr vor meiner Geburt, verstarb, und meinem Uropa Thomas in Niebüll, der 1979 verstarb, einen Besuch abstatten. Über letzteren weiß ich leider sowieso nur sehr wenig. Bisher konnte ich nicht mal ein Foto von ihm finden. Da hätte ich schon viele Fragen... alle anderen Urgroßeltern wären 1978 leider bereits verstorben.


    2) Mein zweiter Wunsch würde mich in den Oktober 1859 nach Kassel zu sechs meiner Vorfahren führen: Johann Christian mit seiner dritten Frau Karoline Philippine Elise mit Sohn Georg Jakob, der zu diesem Zeitpunkt fünf Jahre alt wäre (und dessen Geschwistern) und Johann Peter mit seiner ersten Frau Christine Sophie (die etwas mehr als zwei Monate später versterben würde) mit Tochter Anna Catharina, die noch eine Neugeborene wäre (und ihrer Schwester).

    Johann Christian war aus Sielen zunächst als Kutscher nach Kassel gekommen, ehe er später bei der Eisenbahn als Pedell anfing. Ihn würde ich gern fragen, wann er genau nach Kassel kam. Wie er für etwa zwei Jahre nach Hannover kam (hier habe ich eine These, die ich aufgrund der Datenlage als sehr wahrscheinlich erachte). Was für eine Kutsche er gefahren ist (Ein- oder Zweispänner, mehr würde mich stark überraschen). Wie er den Tod seiner vorherigen Ehefrauen erlebt hat. Wie und wo er seine drei Frauen jeweils kennenlernte. Wie er die Auswanderung seines ältesten Sohns erlebte. Auch an Karoline, die ursprünglich aus Homberg stammte, hätte ich einige Fragen. Zu ihrem ersten Kind, das sie als junge Frau unehelich bekam und das mit zwei Jahren verstarb (wie kam es dazu, wer war der Vater). Ob die späte Ehe mit Johann Christian (und die darausresultierende späte zweite Mutterschaft) eher ein Segen oder ein Fluch für sie gewesen war. Wie ihr Alltag genau aussah.

    Johann Peter kam als Hoboist von Niederaula nach Kassel. Später, leider noch nicht 1859, war er Orchestermitglied am Hoftheater in Kassel. Er spielte das Horn und es würde mich brennend interessieren, wie und wann und wo er gelernt hat, dieses Instrument zu spielen. Ob er damals schon auf eine Anstellung im Theater nach seiner Militärzeit hoffte. Wie und wo er Christine kennenlernte. Wie sie mit ihren beiden kleinen Töchtern lebten. Und bei Christine, die aus Heiligenrode stammte, würde ich gern sehen, wie es ihr geht. War sie krank oder hatte sie Komplikationen nach der Geburt, dass sie Ende Dezember des Jahres verstarb? Ansonsten würde ich gern wissen, wie sie mit dem Tod ihrer beiden älteren Töchter im Baby- und Kleinkindalter umging bzw. wie sie dies verkraftete.



    3) Bei meinem dritten Wunsch war mit zunächst nur klar, dass ich furchtbar gern nach Nordfriesland zu meinen Vorfahren reisen wollen würde. Aber zu welchen nur? Letztlich habe ich mich für das Jahr 1860 und für die Hallig Langeneß entschieden. Dort würde ich gern das Ehepaar Ketel Harke und Anna sowie Annas Mutter Anke treffen. Warum? Mich interessiert zum einen das Leben auf einer Hallig sehr. Zum anderen wurde Anna als uneheliches Kind geboren. In ihrer Taufe wird zwar ein Name eines Vaters angegeben, jedoch mit der Bemerkung: "Rücksicht seines Aufenthalts und seines Standes, unbekannten Johann Hansen". Es gibt noch den Hinweis, dass sich Anke zur Zeit der Empfängnis auf Föhr aufhielt. Ich wüsste also gern, wo Anke bei ihrem Aufenthalt auf Föhr gearbeitet hatte. Wie es zu der Schwangerschaft kam. Ob Johann Hansen der richtige Name des Vaters war und wo er herstammte. Auch Annas Lebensgeschichte fände ich sehr interessant, da sie als Dienstmädchen bei ihrem späteren Mann arbeitete und bereits vor der Ehe Kinder von ihm zur Welt brachte. Ich glaube einfach, dass dieses Mutter-Tochter-Gespann hochinteressant wäre!


    Puh, das ist jetzt etwas lang geworden Euch allen noch eine gute Nacht!


    Liebe Grüße

    Sarah

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    • Matthias Möser
      Erfahrener Benutzer
      • 14.08.2011
      • 2264

      #17
      Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
      Moin zusammen,


      meine erste Zeitreise würde ich ins Jahr 1780 unternehmen, um meinen ab diesem Jahr in Westfalen aufgetauchten Vorfahren Johann Andreas Opes nach seiner Herkunft zu fragen. Sollte sich die Vermutung, die ich diesbezüglich habe, bestätigen, würde ich von ihm auch gerne wissen, welche Stationen er durchlaufen hat. Er muss dann nämlich vom Sohn eines Zimmergesellen im Fränkischen eine gute Bildung durchlaufen haben, die ihn schließlich zur Tätigkeit als Amtmann in Westfalen befähigte.


      Die nächste Zeitreise würde um 1700 ins Fränkische erfolgen, um einige Namensträger abzuklappern und deren verwandtschaftliche Verbindungen untereinander herauszubekommen. Es gab nämlich damals dort ein regelrechtes Nest an Opes, und bei der Seltenheit des Namens vermute ich verwandtschaftliche Zusammenhänge.


      Die dritte Zeitreise würde mich ab den 1860er Jahren in das Dorf Morrow in Ohio führen, wo ich gerne feststellen würde, wer von einer Seitenlinie meiner Familie alles ausgewandert ist, und was aus Mutter und Schwestern des Auswanderers wurde.


      Friedrich

      Mit dem berühmten Onkel aus Amerika....
      Gruß
      Matthias
      Suche nach:
      Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
      und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
      Spaer/Speer in Maliers, Peisterwitz, Festenberg, Gräditz u. Schweidnitz (Schlesien)
      Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
      Aust in Ernsdorf, Peterswaldau, Bebiolka in Langenbielau (Schlesien)
      Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
      Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

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      • Adea
        Erfahrener Benutzer
        • 17.10.2015
        • 585

        #18
        Danke für das Thema. Solche Zeitreisen sind immer sehr interessant. Ich hatte vor längerer Zeit hier mal einen ähnlichen Thread gestartet.
        "Eine Zeitreise 100 Jahre zurück" https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=178397

        Also wenn ich drei Wünsche frei hätte, dann....

        1.) Meine Zeitreise würde mich zunächst in das Jahr 1732 bringen, zu meinen Salzburger Vorfahren (Kekule Nr. 672 und 336, Vater und erwachsener Sohn), die wegen ihres protestantischen Glaubens ihre Heimat verlassen mussten. Ich würde sie gerne ein Stück auf ihrem Marschzug nach Ostpreußen begleiten. Sie wurden im Februar 1732 aus Oberfritz (bei Filzmoos) ausgewiesen und wanderten in einem der ersten Marschzüge. Ich würde mit ihnen durch Bayreuth, Hof und Gera ziehen, am 04.05.1732 eine Predigt in der Schlosskirche Wittenberg erleben, am 07.05.1732 in Potsdam beim Empfang durch den Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. dabeisein, dann einige Tage im Quartier in der Berliner Friedrichstadt ausruhen, durch die Uckermark und Angermünde nach Stettin wandern, am 20.05.1732 in Stettin ein Schiff besteigen (und ihnen vorher gut zureden, denn die Salzburger hatten große Angst vor dem unbekannten Meer), mit dem Schiff über die Oder, das Haff und den Peenestrom (an Wolgast vorbei), dann über die Ostsee segeln und am 30.05.1732 ihre Ankunft in Ostpreußen im Hafen von Königsberg erleben.

        2.) Genau 200 Jahre später (1932) würde ich in Ostpreußen auf der Hochzeit meiner Großeltern (Nr. 4 und 5) zu Gast sein und dort viele Nachfahren der Exulanten treffen. Immerhin hatten meine Salzburger in den ersten 100 Jahren in Ostpreußen nur untereinander geheiratet und bis jetzt habe ich 16 verschiedene Familien Salzburger Herkunft gefunden. Auf der Hochzeitsfeier würde ich alle Anwesenden zu ihren Familien befragen, insbesondere meine Urgroßmutter (Nr. 9). Keiner der Hochzeitsgäste konnte damals ahnen, dass sie 13 Jahre später alle auf der Flucht sein werden und niemals wieder nach Ostpreußen zurückkehren. Einige Schicksale sind bis heute nicht geklärt.

        3.) Und dann hätte ich gerne meinen Mecklenburger Großvater (Nr. 6) kennengelernt, der 28-jährig 1942 im Krieg gefallen ist. Ich würde ihm erzählen, dass meine Oma mit den 4 kleinen Kindern diesen verdammten Krieg überlebte und er inzwischen 7-facher Großvater und 10-facher Urgroßvater wäre und auch schon einige Ururenkel auf der Welt sind. Ich würde ihm auch erzählen, dass sein Grab bis heute nicht gefunden wurde. Laut Auskunft vom Volksbund wurden in dieser Erstgrablage 50 deutsche Soldaten bestattet. Davon konnten vor einigen Jahren 40 Soldaten namentlich identifiziert und auf die Kriegsgräberstätte Korpowo überführt werden. Er war leider nicht dabei....

        Gruß
        Adea

        Dauersuche:

        - Eltern und Geschwister von Emma Niklaus (* 1866 in Groß Jahnen, Kirchspiel Szabienen, Kreis Darkehmen/Ostpreußen)
        - Herkunft von Christian Rausch, um 1811 als Soldat beim dänischen Militär in Warder (bei Segeberg/Holstein)
        - Alles über die Papiermacher-Familie Seidler (vor 1800 in Mecklenburg und Holstein)

        Meine Suchregionen: Mecklenburg, Ostpreußen, Holstein, Hamburg, Vogtland, Salzburger Land (vor 1732)


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        • Hracholusky
          Moderator
          • 17.03.2016
          • 904

          #19
          Ich würde nur in die nähere Vergangenheit zurück reisen in meine Kinder- und Jugendzeit um mir selbst eine Kopfnuss zu geben und zu sagen: "Schreib gefälligst alles auf was dir Urgroßmutter erzählt!". Denn unwissend darüber dass ich später ihre Familiengeschichten gut hätte gebrauchen können, hatte ich das natürlich nicht gemacht.
          Mit besten Grüssen
          Gerd

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          • scheuck
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2011
            • 4383

            #20
            Zeitreise

            Zitat von Hracholusky Beitrag anzeigen
            Ich würde nur in die nähere Vergangenheit zurück reisen in meine Kinder- und Jugendzeit um mir selbst eine Kopfnuss zu geben und zu sagen: "Schreib gefälligst alles auf was dir Urgroßmutter erzählt!". Denn unwissend darüber dass ich später ihre Familiengeschichten gut hätte gebrauchen können, hatte ich das natürlich nicht gemacht.
            Hallo,

            genau DAS ist auch mein "Problem" . - Eigentlich schlimmer noch, denn ich höre mich noch sagen, "geh mir weg mit diesen Haasters, versteht sowieso kein Mensch".

            Ansonsten bin ich mit meinen Wünschen eher "bescheiden", es würde mir reichen, den Ur-Großvater und seine Kinder aus erster Ehe zum weihnachtlichen Kaffeetrinken einzuladen.- Seid sicher, ich würde ein Tonband laufen lassen ....
            Herzliche Grüße
            Scheuck

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            • Svenja
              Erfahrener Benutzer
              • 07.01.2007
              • 4352

              #21
              Hallo

              Mich ärgert es ziemlich, dass ich ausgerechnet bei der männlichen Vorfahrenlinie meiner Urgrossmutter Kreszentia Beinberger nur bis um 1800 herum zurück komme. Hingegen kann ich die Vorfahren ihrer Mutter sowie ihrer Stiefmutter viel weiter zurück verfolgen. Deshalb würde ich gerne meinen Vorfahren Johann Thomas Beinberger/Painberger treffen, den ich sowohl in Urspring bei Steingaden im Taufeintrag seines Sohnes Sebastian gefunden habe, als auch in den drei Heiratseinträgen ebendieses Sohnes in Peiting. In allen vier Einträgen wird in Bezug auf Johann Thomas Beinberger/Painberger der Ort Apfeldorf erwähnt, es ist jedoch unklar ob damit sein Herkunftsort oder sein Wohnort gemeint ist. In Apfeldorf jedoch gab es in der fraglichen Zeitspanne gar keine Personen namens Beinberger oder Painberger, nur welche namens Beinhofer. Weder in Apfeldorf noch in Urspring/Steingaden noch in Peiting gibt es einen Heirats- oder Sterbeeintrag. Somit weiss ich weder wann und wo er geboren wurde, noch wann, wo und wen er geheiratet hat, noch wann und wo er gestorben ist. Was Johann Thomas beruflich gemacht hat, weiss ich ebenfalls nicht, es gibt auch keinen Hinweis darauf, dass er als Soldat nach Urspring/Steingaden gekommen war.

              Gruss
              Svenja
              Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
              https://iten-genealogie.jimdofree.com/

              Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

              Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

              Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

              Kommentar

              • Erny-Schmidt
                Erfahrener Benutzer
                • 16.06.2018
                • 409

                #22
                Als erstes würde ich mich gern mit Leberecht Maercker treffen, z.B. um zu erfahren, warum in den Klavieren aus seiner Fabrik stets "Gegr. 1828" steht, eine offizielle Gründungsanzeige im Halleschen Patriotischen Wochenblatt jedoch erst im August 1832 erfolgte. Und außerdem, welche von den zehn Kindern seiner Partnerin, der die Kirche eine Ehe mit ihm verweigerte, seine eigenen waren ...
                Aktuell interessant wäre auch, wie sie die Cholera-Epidemie Anno 1830..32 ohne Lockdown überstanden haben, allerdings mit Legitimationskarte bei jeder Reise und Stempel für jede Zwischenstation. Seltsamerweise hat so eine Karte von ihm die Zeiten überdauert.

                Seinen gleichnamigen Vater würde ich ebenfalls gern befragen, insbesondere wo er her kommt und wo er als Zimmergeselle überall herumgewandert ist.

                In seiner Wahlheimat Halle/S. würde ich mich gern Anno 1800..40 umsehen, insbesondere in der eigentlichen Halle, wo damals noch die Siedehäuser der Halloren standen ...
                Gruß E. Schmidt.
                WANTED! SCHMID(t)/Halle/S, MAER(c)KER/Saalkreis, HAUBNER & HEINE(c)KE/Mansfelder Land

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