Mitarbeiterlisten der Fürstenschule (?) in Dessau vor 1700

[Sbriglione]

Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: um 1696
Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Dessau
Konfession der gesuchten Person(en): egal
Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): google books
Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): keine

Hallo allerseits,

aus einer Notiz über die Schüler einer Schule in Höxter (vermutlich der Stadtschule - es war ein Kirchenbuch der St.-Petri-Kirche - ) weiß ich, dass mein mutmaßlicher Vorfahre Johann Friedrich RIEMENSCHNEIDER, der die dortige Schule im Jahre 1684/85 beendete, nach seinem Studium, das ich aus anderer Quelle kenne (ab 1690 in Wittenberg) im Jahre 1696 "nach Dessau an die Schule" berufen wurde.
Ich wüsste gerne, wie lange er dort war, in welcher Stellung und gerne auch, welcher Kirche diese Schule damals verbunden war (ich vermute St. Marien). Leider scheint diese Kirche ausgerechnet in der Zeit (1701/02) eine Lücke im Trauregister zu haben, in der mein Vorfahre mutmaßlich geheiratet haben dürfte. Ab 1702 war er gesichert Kantor an der neu gebauten St.-Johannis-Kirche und taucht auch mehrfach im dortigen Kirchenbuch auf (anfangs zusätzlich betitelt als "Ober-Schulcollege an der ev. luth. Schule).

Kennt jemand von euch einschlägige Quellen (gerne auch in Form gedruckter Bücher)?

Grüße!

[sternap]

hier drin soll seine leichenpredigt ausgewertet sein.
Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften für genealogische Zwecke

fritz roth, selbstverlag, 1959

[Sbriglione]

Ehrlich jetzt?

Da muss ich wohl RICHTIG blind gewesen sein (ich hatte nämlich erst kürzlich in das Buch hineingeschaut...

Auf jeden Fall Danke für die Info!

[sternap]

gib die folgenden suchworte in google books ein, sieh selbst, was sich erahnen lässt...


johann riemenschneider dessau leichenpredigt

[Manni1970]

Hallo!

In besagter Reihe gibt es eine Leichenpredigt Nr. 3911 nur für Frau Ursula Riemschneider (1606-1676), oo Jacob Tapp, Dr. med in Helmstedt.

Beiträger Riemenschneider sind dagegen:

Johann Friedrich Riemenschneider, Dessau, ein Gedicht zum Tod von Anna Catharina v. Gladebeck (1653-1726, + Radis, SA).

Johann Friedrich Riemenschneider, ein Gedicht zum Tod von Kraft Burchardt v. Bodenhausen (1706-1726, + Radis, SA).

MfG
Manni

[Manni1970]

Es scheint nur eine Artikelreihe über die Geschichte der Dessauer Fürstenschule zu geben. Die endet - natürlich - 1695. Trotzdem heißt ein Kapitel "Verzeichnis der Lehrer vom Jahre 1628-1784". Ich kann aber keinen Riemenschneider entdecken. Leider schreibt der Autor am Schluß: "... Meine Bemühungen, über den Verbleib der Akten dieser Schule, soweit es sich um das 18. Jahrhundert handelt, Auskunft zu erhalten, sind ohne Erfolg geblieben."

Da wird es vermutlich schwer, heute nocht Daten aus der Zeit nach 1695 zu bekommen. Schau aber mal selbst.

Es sind 2 Teile dort veröffentlicht.

[Sbriglione]

Danke für den Link!
Diese Art von Text war das, worauf ich gehofft hatte.
Nun frage ich mich, was es zu besagen hat, dass mein Vorfahre nicht mit aufgeführt wurde.

Ist es denkbar, dass es in der Stadt noch eine andere Schule gegeben hat, die "studierte" Leute aquiriert haben könnte (außer der jüdischen Schule, die es da auch irgendwann einmal gab)?

Herzliche Grüße!

[Manni1970]

Nun frage ich mich, was es zu besagen hat, dass mein Vorfahre nicht mit aufgeführt wurde.

Hallo!

Mir war das zu viel Text. Hast Du das alles durchgelesen?

Er zählt ja nur die Rektoren, Konrektoren, Kantoren, Kustoden auf.

Das war das ganz Lehrerkollegium in Dessau?

MfG
Manni

[Sbriglione]

Hast Du das alles durchgelesen?

Habe ich.
Leider ohne etwas zu finden...

Hoffentlich werden die Kirchenbücher von Rehsen bei Wörlitz bald bei Archion online gestellt: aus der dort schon zu findenden Sekundärliteratur weiß ich, dass sie speziell für die Zeit meines Vorfahren als Pfarrer in dem Ort recht ausfühliche Biographien der jeweiligen bzw. gewesenen Pfarrer enthalten sollen.

Herzliche Grüße!

[Sbriglione]

Hallo!

In besagter Reihe gibt es eine Leichenpredigt Nr. 3911 nur für Frau Ursula Riemschneider (1606-1676), oo Jacob Tapp, Dr. med in Helmstedt.

Beiträger Riemenschneider sind dagegen:

Johann Friedrich Riemenschneider, Dessau, ein Gedicht zum Tod von Anna Catharina v. Gladebeck (1653-1726, + Radis, SA).

Johann Friedrich Riemenschneider, ein Gedicht zum Tod von Kraft Burchardt v. Bodenhausen (1706-1726, + Radis, SA).

MfG
Manni

Hallo Manni,

ich muss mich nachträglich nochmal bei Dir bedanken:
nach diversen vergeblichen Versuchen habe ich es jetzt endlich mal geschafft, das Gedicht zum Tod von Anna Catharina v. Gladebeck nicht nur online im Bestand der Universitätsbibliothek Halle zu finden, sondern dort auch zu öffnen und herunterzuladen!

Der Text klingt recht spannend und auch etwas skurril (mein Vorfahre - denn um den handelt es sich ganz sicher - schafft in seinem Text irgendwie den Dreh, von den "vergöttlichten" altrömischen Staatsführern Caesar und Augustus, die - seiner Auffassung nach - in ihrer "Ruhmessucht" letztlich auch lasterhaft gewesen seien, Krieg und Unglück über die Welt gebracht und den Römern die Freiheit genommen hätten, zu der verstorbenen Frau überzuleiten, deren Ruhm u.a. in ihrer Unschuld und darin gelegen habe, dass sie niemals frevelhaft gehandelt habe)...

Das Gedicht selbst in Verbindung mit der Tatsache, dass ein Taufpate bei einer Schwester meines Vorfahren aus Radis stammt, war
für mich Grund genug, jetzt endlich mal das zuständige Pfarramt "auf Verdacht" anzuschreiben!

Beste Grüße!