Lateinischer Satz am Ende eines Trauungseintrags (1723)

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  • hakaro
    Erfahrener Benutzer
    • 08.07.2012
    • 374

    [gelöst] Lateinischer Satz am Ende eines Trauungseintrags (1723)

    Quelle bzw. Art des Textes: KB-Eintrag einer Trauung
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1723
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Bayern
    Namen um die es sich handeln sollte:


    Liebe Forumskollegen,

    ich benötige Hilfe bei der Transkription/Übersetzung des lateinischen Textes am Ende des Copulationseintrags.

    Der deutschsprachige Teil ist mir noch klar:
    "led. Tochter nach 3mahliger proclamierung d. 26. January, bey hießiger Kirchen nach Vollender Hochzeitpredigt [1 Wort] copuliret worden."

    Und dann:
    "silente pompa nupti.., quar pulica sed abeg musica cpul erat aqud"

    Was heißt denn dieser lateinische Text?

    Danke für die Hilfe
    Harald
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  • Interrogator
    Erfahrener Benutzer
    • 24.10.2014
    • 1982

    #2
    Hallo,

    ich lese bzw. meine zu lesen:
    "silente pompa nuptia, quar? publica sed aberratis nuptiis cppulatus erat aqud"

    währen der Festzuug/Festgemeinde schwieg, wurde die Braut ??? öffentlich, nachdem die Bräute/verheirateten Frauen weggegangen waren verheiratet.

    Man möge verzeihen, wenn das komplett falsch ist.
    Gruß
    Michael

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    • hakaro
      Erfahrener Benutzer
      • 08.07.2012
      • 374

      #3
      Hallo Michael,

      tausend Dank für deine Lesehilfe und den Übersetzungsversuch. Ich lasse das Thema noch ein bisschen offen, vielleicht findet sich jemand, der das bestätigen möchte.

      P.S. ich habe ja schon ganz viel über Bräuche und Gepflogenheit gelesen. "In aller Stille copuliert", "im Strohkranz copuliert" oder "vor dem hinteren kleinen Alter copuliert". Aber dass die Trauung erst stattgefunden hat, als die verheirateten Frauen weg waren, ist mir noch nicht untergekommen. Man lernt immer wieder dazu.

      Danke nochmal
      Harald

      Kommentar

      • Horst von Linie 1
        Erfahrener Benutzer
        • 12.09.2017
        • 19748

        #4
        Guten Tag,
        ich lese:
        quaeris publica
        musica perge
        epulatio apud J...Reitgeld (ist Reitgeld der Wirt, bei dem die Sause - epulatio = Schlemmerei) stattfand?)
        Zuletzt geändert von Horst von Linie 1; 26.01.2020, 12:41.
        Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
        Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
        Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

        Und zum Schluss:
        Freundliche Grüße.

        Kommentar

        • hakaro
          Erfahrener Benutzer
          • 08.07.2012
          • 374

          #5
          Hallo Horst,

          auch dir Danke für die Hilfe.

          Wäre das dann der Satz?
          "silente pompa nuptia, quaeris publica sed aberratis musica perge epulatio apud"

          Ja, Reitgeld könnte durchaus der Name des Wirts sein. Meine ursprüngliche (wohl falsche) Annahme war, dass der gute Herr Pfarrer zur Taufe geritten ist und dafür ein Reitgeld von 45 kr Gebühr erhoben/erhalten hat.

          Was wäre dann die Übersetzung. Als Nicht-Lateiner habe ich leider überhaupt keine Ahnung.

          Viele Grüße
          Harald

          Kommentar

          • ChrisvD
            Erfahrener Benutzer
            • 28.06.2017
            • 1100

            #6
            sed absque musica - aber ohne Musik
            Gruß Chris

            Kommentar

            • hakaro
              Erfahrener Benutzer
              • 08.07.2012
              • 374

              #7
              Hallo Chris,

              vielen Dank für deine Ergänzung.

              Dann wäre der Satz so:
              "silente pompa nuptia, quaeris publica sed absque musica perge epulatio apud"

              Ich habe damit mal den Google-Translator bemüht.

              Die Übersetzung wäre dann sinngemäß:
              "eine stille öffentliche Trauung, aber ohne Musik, zum Schlemmen gefahren zu Reitgeld" (das wäre dann der Name des Wirtes.)

              Ist das der Sinn? Könnte den bitte jemand mit Latein-Kenntnissen noch prüfen.

              Danke
              Harald

              Kommentar

              • ChrisvD
                Erfahrener Benutzer
                • 28.06.2017
                • 1100

                #8
                Teilweise bleibt es schwierig zu lesen:
                silente pompa nuptia(rum) q(ua)mvis publica sed absq(ue) musica p(erge) epul(atio) erat aqud

                Ist aus dem hier nicht abgedruckten Text ersichtlich, warum die Hochzeit im Stillen stattfand?
                Zuletzt geändert von ChrisvD; 26.01.2020, 17:37.
                Gruß Chris

                Kommentar

                • hakaro
                  Erfahrener Benutzer
                  • 08.07.2012
                  • 374

                  #9
                  Hallo Chris,

                  danke nochmal!

                  Nein, der Traueintrag gibt keinen Hinweis auf eine Fornicationhochzeit:

                  "Stephan Kalb, Hoch Adelich alt-Schöllisch Interessenten
                  neuangehender Unterthan u. Müller im Haußlocher Grund auf
                  der Weyhersmühl, des Ers. Georg Kalbs bißherigen M. deß
                  löbl. Müllerhdws daselbsten Sohn übergebene Mühl ehel.
                  ältest. led. Sohn, ist mit Sr sich Ihm versprochenen Braut
                  Anna Maria, deß Ehrgeachten Matthias Schöngebers hoch Adel
                  alt-Schöll. Interessenten langtreugedienter Wirth u. Förster
                  in Meinberg nach Rittersbach incorporiert ehel: mittlern
                  led. Tochter nach 3mahliger proclamierung [Di.] d. 26.
                  January [1723] bey hießiger Kirche nach vollender
                  Hochzeitpredigt [1 Wort löbl.?] copuliret worden"

                  Die Trauung war im Januar 1723. Das erste Kind der beiden kam im November 1723 zur Welt.

                  Eventuell ist das im Text vorhandene Wort vor dem "copuliret" ein "unlöblich"? Dann wüsste ich aber keinen ersichtlichen Grund.

                  Ich werde auf jeden Fall noch weitere Infos zum Paar sammeln. Vielleicht finde ich noch einen Ansatzpunkt für eine "Trauung in der Stille".

                  Zum Lesen und Übersetzen ist mir auf jeden Fall sehr gut geholfen worden. Ich mache daher hier einmal ein "Gelöst".

                  Danke nochmal an alle, die geholfen haben.

                  Viele Grüße
                  Harald

                  Kommentar

                  • Horst von Linie 1
                    Erfahrener Benutzer
                    • 12.09.2017
                    • 19748

                    #10
                    Guten Abend,
                    oben Försters.
                    Es fällt auf, dass bei der Braut das sonst übliche "Jungfer" fehlt.
                    Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
                    Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
                    Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

                    Und zum Schluss:
                    Freundliche Grüße.

                    Kommentar

                    • hakaro
                      Erfahrener Benutzer
                      • 08.07.2012
                      • 374

                      #11
                      Hallo Horst,

                      ja, klasse! Es ist mir bisher entgangen, dass die "Jungfrau" fehlt.

                      Ich werde mal schauen, ob ich ein uneheliches Kind der Braut finden kann.

                      Viele Grüße
                      Harald

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