Eure Kriterien zur Ahnenforschung

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  • plutojul
    Benutzer
    • 24.01.2023
    • 61

    Eure Kriterien zur Ahnenforschung

    Hallo liebe Mitforschenden,
    mich würde mal interessieren nach welchen Kriterien ihr sucht, damit ihr euch mit einem Eintrag eines Vorfahren zufrieden gebt. Geburts- und Sterbedatum mal außen vor.
    Mein Ziel ist es, von jedem Vorfahre noch das Trauungsdatum, alle Kinder, Taufdatum und den Beruf herauszufinden. Nebenbei suche ich die Namen bei "ANNO" und schaue, ob sie irgendwo mal in einem Zeitungsartikel erwähnt wurden, um zu schauen, was sie eventuell getrieben haben.
    Was sammelt ihr so für Daten? Alles was ihr könnt oder habt ihr Grenzen?


    LG
    GaLiGrü
  • nav
    Erfahrener Benutzer
    • 30.03.2014
    • 715

    #2
    Ich würde sagen, das hängt sehr stark von den lokalen Gegebenheiten ab, also davon, welche Quellen nun mal zur Verfügung stehen, sowie von anderen Umständen, die ggf. die Häufigkeit des Auftauchens in den Quellen beeinflussen.

    In einem Zweig freu ich mich, wenn ich von einem um 1700 geborenen Vorfahren überhaupt den Namen kenne, noch besser wenn sogar der seiner Frau bekannt ist. In einem anderen Zweig weiß ich, wie viele Unterhosen und Taschentücher ein ca. 1545 geborener Vorfahre besessen hat, und trotzdem würde ich gern noch ein-zwei Generationen weiter kommen.

    Ein weiterer Faktor kann natürlich sein, wie stark man sich lokal auskennt. Viele meiner Vorfahren stammen aus Dingden, wo ich mir dementsprechend viel spezifisches Wissen aneignen konnte und weiß, welche Quellen wann weiterhelfen könnten. Somit kann ich dort über Jahrhunderte nachvollziehen, auf welchen Höfen und Kotten meine Vorfahren gelebt haben. Dementsprechend sind die Maßstäbe beim Detailgrad dort zum Teil auch höher. Andererseits sind mir bei vielen meiner frühen Vorfahrinnen dort weder Mädchenname noch Herkunft bekannt, da das Trauregister erst mit einer Verspätung von gut 50 Jahren einsetzt. Wieder ein gutes Beispiel für die Abhängigkeit von lokalen Gegebenheiten.

    Nico

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    • PetraZey123
      Erfahrener Benutzer
      • 19.02.2023
      • 288

      #3
      Eure Kriterien zur Ahnenforschung

      ich sammle erstmal alles. Da sich bei mir fast die ganze mütterliche Ahnenreihe auf Oberfranken (und da auf wenige Orte) beschränkt, kann man da auch hinfahren und sich die ehemals in Familienbesitz befindlichen Grundstücke bzw. Häuser anschauen. (Hier empfehle ich den Bayernatlas - historisch Karte) und sich auch wundern in welcher Entfernung geheiratet wurde. Das einzige was ich noch nicht dokumentiert habe sind die Paten (obwohl ich jetzt schon mitbekommen habe, dass dies sinnvoll ist).
      Viel Erfolg bei Euren Recherchen
      Zuletzt geändert von PetraZey123; 04.03.2023, 22:06.

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      • Andrea1984
        Erfahrener Benutzer
        • 29.03.2017
        • 2551

        #4
        Ich suche alles was die Kirchenbücher hergeben, bezogen auf die Ahnen und Ahninnen väterlicherseits, Namen, Berufe, Adressen - die sich teilweise überschneiden, sowohl bei den Linien, als auch bei den Generationen - Taufpaten, Trauzeugen etc.

        Das Suchen ist weniger das "Problem", als das Sortieren und Formatieren der Daten, um Ordnung ins System zu bringen.

        Mütterlicherseits weiß ich nur wenig bzw. wird/wurde von dieser Seite schon vieles recherchiert.

        Herzliche Grüße

        Andrea
        Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
        Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

        Kommentar

        • Sbriglione
          Erfahrener Benutzer
          • 16.10.2004
          • 1177

          #5
          Hallo,

          ich sammele eigentlich alles, was mir bezüglich meiner Vorfahren und deren Familien zwischen die Finger kommt und bedauere es immer wieder, dass man ohne Beziehungen und/oder zufällige Kontakte und Informationen an manche Sachen (z.B. Kirchenrechnungsbücher oder Erinnerungen, die sich vielleicht irgendwo in einem anderen Familienzweig erhalten haben) gar nicht heran kommt.

          Die Daten aus den Kirchenbüchern sind für mich im Grunde zwar wichtige Informationen, aber doch letztlich irgendwie nur ein Skelett und ich freue mich über jedes Stückchen "Fleisch", das ich da drauf bekomme - insbesondere dann, wenn auch noch die Chance besteht, dadurch etwas über den Charakter oder den Stil eines Vorfahren herauszufinden, also darüber, "wie er so drauf war".
          Dabei gehören für mich nicht nur das Vorkommen von "Selbstäußerungen" und Fremdbeurteilungen, die zu finden ich ganz vereinzelt das Glück hatte, sondern durchaus auch indirekte Informationen wie z.B. wenn jemand sehr gerne und häufig als Taufpate angefragt wurde: das dürfte bei besonderer Häufung wohl ein Zeichen dafür gewesen sein, dass ein Mensch nicht nur recht angesehen, sondern auch eher beliebt war...

          Aber "natürlich" erfahre ich auch gerne etwas über seine wirtschaftlichen Verhältnisse und wie er (möglicherweise auch im Vergleich mit anderen Personen gleichen Standes) beispielsweise mit Erbfällen, der Versorgung seiner Kinder und dergleichen umgegangen ist und freue mich ganz besonders, wenn ich mal eine originale Unterschrift in die Finger bekomme!
          Und das Lebensumfeld meiner Vorfahren interessiert mich durchaus auch.

          Grüße!
          Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
          - rund um den Harz
          - im Thüringer Wald
          - im südlichen Sachsen-Anhalt
          - in Ostwestfalen
          - in der Main-Spessart-Region
          - im Württembergischen Amt Balingen
          - auf Sizilien
          - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
          - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

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          • Svenja
            Erfahrener Benutzer
            • 07.01.2007
            • 4353

            #6
            Hallo

            Nebst der Stammbaum-Software (online und offline) mit den direkten Vorfahrenlinien führe ich noch Word-Dokumente mit kompletten Abschriften aller Kirchenbucheinträge zu allen Kindern und Geschwistern, inkl. Taufpaten und Trauzeugen. In Oberbayern und dem Ostallgäu gibt es in den meisten Orten Familienbücher, auch da schreibe ich die kompletten Einträge zu meinen Vorfahrenfamilien ab. Wenn in einem Sterbeeintrag als Todesursache ein Unglück oder Verbrechen erwähnt wird, versuche ich einen Zeitungsbericht dazu zu finden. Auch sonst durchsuche ich oft diverse Online-Zeitungs-Archive nach meinen Vorfahren und deren Geschwistern. Geht aus einem Familienbucheintrag hervor, dass ein Geschwister ausgewandert ist, suche ich auch im Auswanderungsland nach dessen Spuren, vor allem wenn ich mich mit der Suche im betreffenden Land bereits auskenne. Finde ich einen Hinweis, dass ein Vorfahre oder einer seiner Brüder Soldat war, suche ich auch diesbezüglich nach weiteren Informationen. Auch bei manchen Berufen lohnt es sich mal etwas intensiver zu suchen, zum Beispiel habe ich einiges zur Eiselemühle in Peiting zusammengetragen. Heute habe ich festgestellt, dass ich wohl sogar zwei eingeheiratete Linien habe, die eine Verbindung zur Eiselemühle hatten.

            Gruss

            Svenja
            Zuletzt geändert von Svenja; 04.03.2023, 23:57.
            Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
            https://iten-genealogie.jimdofree.com/

            Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

            Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

            Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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            • Lorry Bee
              Benutzer
              • 16.10.2021
              • 91

              #7
              Hallo zusammen!
              Anfangs habe ich mich gefreut, wenn ich Namen und Lebensdaten eines bestimmten Zweiges hatte. Ich dachte, ich schau mal, wie weit in die Vergangenheit ich damit komme und dann ist gut. Hahaha! Natürlich hat man nie genug. Es wurden immer mehr Zweige und so viele persönliche Details wie nur irgend möglich. Und man ist nie zufrieden und nie fertig. Das geht doch nicht nur mir so, oder? Vielleicht finde ich irgendwann nichts mehr, aber das heißt nicht, dass ich nicht zu und zu gern noch mehr und immer mehr wüsste.

              Vor einiger Zeit dachte ich schon, dass sich zu dem Zweig, mit dem ich anfing, nun wirklich nichts mehr finden ließe. Und dann lese ich hier von zeit.punkt und finde da Anzeigen und kleine Nachrichten von und über Familienmitglieder, die aus den Lebensdaten und ein paar weiteren Kleinigkeiten mehr noch als vorher lebendige Menschen werden lassen. So war ein Vorfahre Buchbindermeister und Buch- und Kurzwarenhändler, das wusste ich. Und plötzlich finde ich Anzeigen von ihm, Mitte 19. Jahrhundert, dass er neue Ware bekommen hat. Oder dass er für seine Leihbibliothek 1100 neue Bücher gekauft hat. Er hatte eine Leihbibliothek??? Es bleibt einfach immer spannend und manchmal findet man doch noch neue Dinge, wenn man schon nicht mehr daran glaubt.
              VG Lorry


              z. Zt. auf der Pirsch nach Goeldel/Göldel in Hessen: Nieder-Wildungen, Alt Wildungen, Affoldern, Landau.
              Und Sieper in Hagen.

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              • Karl Heinz Jochim
                Erfahrener Benutzer
                • 07.07.2009
                • 4804

                #8
                Hallo zusammen,
                außer "wann und wo geboren, geheiratet und gestorben" schaue ich nach der Religion, damit ich das zuständige Archiv finden kann; dazu gehören dann auch die im Kirchenbuch eingetragenen vollständigen Vornamen und ggf. der Rufname. Dann interessieren mich natürlich die Berufe der Personen, die Paten und deren Orte (mit Taufort), mit wem und wie oft verheiratet, alle Kinder, ferner Krankheiten und Todesursachen. Interessant sind auch - sofern verfügbar - Traueransprachen, da darin früher auch familiäre Umstände genannt wurden ("...er war ein arger Trunkenbold und Frauenheld").
                Dazu möchte ich noch anmerken, dass Geburts- und Tauf-Ort oft unterschiedlich waren und sind, auch Sterbe-Ort und Beerdigung-Ort.
                Ferner vermerke ich separat die verschiedenen Schreibweisen der Familiennamen, was die Sache bei der Datenerfassung nicht gerade einfacher macht.
                Liebe Grüße
                Karl Heinz Jochim
                Zuletzt geändert von Karl Heinz Jochim; 05.03.2023, 19:26.

                Kommentar

                • Karl Heinz Jochim
                  Erfahrener Benutzer
                  • 07.07.2009
                  • 4804

                  #9
                  Hallo zusammen,
                  etwas habe ich gerade noch vergessen: Besitztümer (Häuser, Ackerflächen, Gerätschaften, Bargeld, Wertgegenstände, aber früher auch nur "1 Bett, 1 Schrank, 1 Anzug, 1 Tisch, 6 Stühle" etc., also Hausratsgegenstände, die dann noch vererbt wurden).
                  Liebe Grüße
                  Karl Heinz

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                  • Gerow
                    Benutzer
                    • 26.03.2013
                    • 38

                    #10
                    Hallo Pluto,
                    Wie schon von anderen gesagt: alles. Weil man anfangs gar nicht weiß, daß sich jemand einmal als Vorfahr herausstellen wird. Ich bin die Kirchenbücher rückwärts bis zum Ende (1590) durchgegangen und schreibe die Einträge möglichst komplett heraus. Davor kommen noch viele Urkunden über dieses und jenes. Wer das Taufdatum meines 10x Großvaters sucht, soll es auch finden. Allein aus dieser Datenfülle ergeben sich schon viele Fragen, denen man sich auf die eine oder eine bessere Art zuwenden kann. Alles ist nur ein Gerüst, um welches ich Geschichte und Geschichten anzubieten versuche. (Wie hielt Katharina ihre 61 Enkel auseinander?) Geschichtliche Wahrheit ist veränderlich. Sie ist nur die genauest mögliche Wiedergabe aller Kenntnisse über diese Geschichte. Um Wahrheit zu bleiben, muss sie stets korrigiert und präzisiert werden.
                    Wenn ich mir wünsche, dass jemand meine Chronik GERN zur Hand nimmt, muss ich etwas dafür tun. Die Anerkennung der Anthropologen wie auch der Historiker ist uns versagt, was hindert uns aber, ein einladendes und von unserer persönlichen Rück-Sicht geprägtes Buch zu hinterlassen? Es ist nicht falsch, korrekt zu sein, aber ganz bestimmt, ein Telefonbuch voll Langweile zu erstellen. Ich stamme weder von Bach noch von Luther ab, aber uninteressante Familien gibt es nicht, „Kriterien“ auch nicht. Man sollte so etwas wie einen Adressaten haben, für den man schreibt und bereit dazu sein, eigene Standpunkte zu vertreten. Wer – wie viele hier – mit so großer Akribie und Ausdauer forscht, könnte sich auch gestalterisch etwas zutrauen.
                    lG
                    Ich wollte ein pdf anhängen, es ist aber zu groß.

                    Kommentar

                    • Bienenkönigin
                      Erfahrener Benutzer
                      • 09.04.2019
                      • 1696

                      #11
                      Hallo Gerow,
                      sehr schön geschrieben, danke!
                      Viele Grüße
                      Bienenkönigin
                      Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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                      • fajo
                        Erfahrener Benutzer
                        • 08.10.2018
                        • 2351

                        #12
                        Genau @ Gerow, so versuche ich es auch!

                        Daten alleine sind trocken, außerdem möchte ich auch gerne etwas mehr weitergeben. Dazu gehörten bei mir auch Orts – und Geschichtsfakten und auch evtl. andere Lebensumstände. Ohne diese wäre ich selbst bei meiner Suche nach Daten so manches Mal aufgeschmissen gewesen. Das dann auch noch etwas gestalterisch aufgemacht, lockt auch die Sammlung zu lesen. Selbst wenn man wie ich leider nicht sehr viele Familienfotos mit einbringen kann.

                        Habe gerade erlebt das ein kleines Mädchen sogar so interessiert ist, dass es nun seinen Vornamen geändert hat (in Tschechien ist das möglich). Die Kleine trägt der Tradition folgend nun einen zweiten Namen der sich seit einigen Generationen in dem Familienzweig befindet. Das zeigt es mir doch irgendwie gelungen ist meine Sammlung nicht ganz wie ein Telefonbuch aufzuzeichnen. Es folgt natürlich nun die Stammblattänderung !

                        Geschichte, auch Familiengeschichte muss nicht langsweilig sein! Es kommt nur darauf an wie man sie vermittelt!
                        Zuletzt geändert von fajo; 28.03.2023, 06:09.
                        Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







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