Burggraf?

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  • Friese
    Benutzer
    • 20.09.2006
    • 44

    Burggraf?

    Hallöchen.

    Habe zwei Ahnen von denen der eine (Vater) erst Kammerdiener, dann Hofschneider und dann Burggraf war. Der andere (Sohn) war dann auch Burggraf und Ausmiener (Versteigerer).

    Die Bezeichnung Burggraf scheint ja sowas wie ein abgeleiteter Adelstitel zu sein. Kann mir mal jemand erläutern, wie man den Titel von seiner Bedeutung in etwa Einordnen kann?

    Schöne Grüße...

  • #2
    RE: Burggraf?

    Hallo Marco,

    aus dem genealogisch-etymologischen Lexikon: Im Grund genommen ein landesfürstlicher Verwaltungsbeamter, der den Bann über ein Gebiet mit einer Burg verbunden zu versehen hatte, mit je nach Region verschiedenen Aufträgen. [] Ihnen oblag fast überall die Wahrung des Burgfriedens, die Aufsicht über die Festungswerke und der Marktpolizei, der Oberbefehl über die Militär- und Polizeimannschaft des Bezirkes. Die Burggrafen waren regelmäßig Fürsten oder freie Herren. In der Regel galt die Bezeichnung Burggraf als ein Adelstitel a) ein Angehöriger des Hochadels im Rang eines Herzogs wie der Burggraf von Nürnberg b)ein Angehöriger des niederen Adels und Mitglied des Grafenstandes wie der Burggraf zu Dohna c) der Titel eines adeligen Burgverwalters war in etwa mit einem Vicecomes vergleichbar. Später wurde der Titel auch auf landesherrschaftliche Burgvögte aus dem Ministerialstand übertragen sowie Pfleger oder auch Burghauptmann

    Schönen Gruß
    Marlies

    Kommentar

    • Friese
      Benutzer
      • 20.09.2006
      • 44

      #3
      Vielen Dank für die schnelle Antwort Marlies.

      Hat den jemand ne Ahnung, ob das was "besonderes" ist oder trifft da jeder früher oder später in seiner Ahnentafel drauf?

      Kommentar


      • #4
        Hallo Marco,

        ich glaube nicht, dass "jeder" früher oder später auf einen Burggrafen trifft, die meisten von uns werden wohl keinen Burggrafen aufweisen können, insofern ist es schon was etwas "besonderes"

        Schönen Gruß
        Marlies

        Kommentar

        • Joachim v. Roy
          • 01.04.2007
          • 787

          #5
          Burggraf?

          Anmerkung

          Einen „abgeleiteten Adelstitel“ vermag ich in dem fraglichen „Burggrafen“ nicht zu erkennen (abgesehen davon, daß es einen „abgeleiteten“ Adel nie gegeben hat).

          Bevor man zu dem hier vorliegenden Begriff „Burggraf“ überhaupt eine Aussage machen kann, müßten die beiden „Burggrafen“ (Vater und Sohn) genauestens beschrieben werden (Name, Geburt, Heirat, Sterbefall, beruflicher Werdegang [bei wem „Kammerdiener“?, bei welchem „Hof“ „Hofschneider“?] usw.). Auch müßten die standesamtlichen Urkunden bzw. die Kirchenbuchauszüge, denen sich die Bezeichnung „Burggraf“ entnehmen läßt, vorgewiesen werden.

          Marlies hat zu Recht ausgeführt, daß sich hinter dem Begriff „Burggraf“ die verschiedenartigsten Tätigkeiten verbergen können. Weil dies so ist, kann hier der Begriff „Burggraf“ nur dann - annähernd - bestimmt werden, wenn man eine genaue Kenntnis der entsprechenden Begleitumstände besitzt.

          Freundliche Grüße vom Rhein

          Kommentar

          • Friese
            Benutzer
            • 20.09.2006
            • 44

            #6
            Handelt sich um den Jungen hier:

            War also Burggraf auf der Frieburg, wie bereits sein Vater, der ursprünglich aus Baden-Württemburg kam und sich an der Burg höchst wahrscheinlich vom Kammerdiener über den Hofschneider zum Burggrafen hocharbeitete. In der Upschörter Ortschronik habe ich zur Familie Leiner noch folgendes gefunden:

            Als Gründer des Kolonats Nr. 19 ging Harm Groot Janßen in die Bücher ein. Janßen war 1794 als Sohn des Häuslings und Gastwirten Jacob Janßen zu Abickhafe geboren. Die Familie Jacob Janßen siedelte um 1820 nach Wiesederfehn über. Harm Janßen vermählte sich 1815 mit Ette Maria Gerjets. Ette war die Tochter des Haus- und Heuermannes Alrich Gerriets und der Elisabeth Leiner von der alten Wassermühle in Reepsholt. Ettes Vorfahren väterlicherseits waren bereits im 30jährigen Krieg auf der Wassermühle am Tief bei Reepsholt als Müller ansässig. Ettes Vorfahren mütterlicherseits gehörten der großen Friedeburger Beamten- Chirurgen- und Handwerkerfamilie Leiner an, zu denen auch zwei Burggrafen gehörten.

            In der Kopfschatzung 1719 steht überdies folgendes:

            - Gerd Julius Leiner, Ausmiener, deßen Frau Anna Maria, hat zwo Töchter bey sich im Hause nahmens Anna Catharina und Maria, wie auch seine alte Mutter nahmens Anna Cathrina. Imgleichen einen Knecht nahmens Harmen Borchers und eine Magdt Lüke Harmens genannt.

            * Warffstedte
            - Das Haus auf des Burggrafen Leiner Warffstädte bewohnet Frerich Clasen, ist ein abgedankter armer Soldat.

            Handelt sich also höchst wahrscheinlich einfach um ein recht hohes Verwaltungsamt ohne jedoch dem Adel anzugehören.

            Vgl. auch noch mal:




            Schöne Grüße
            Zuletzt geändert von Pendolino; 01.10.2010, 16:31. Grund: defekten Link entfernt

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