Quelle bzw. Art des Textes: Feldpostbrief
Jahr, aus dem der Text stammt: 1915
Ort und Gegend der Text-Herkunft: Loos
Jahr, aus dem der Text stammt: 1915
Ort und Gegend der Text-Herkunft: Loos
Hallo Ihr Lieben,
hier nochmal ein Brief meines 'Onkels'. Wieder einmal sehr dramatisch, würde mich über Ergänzungen/Korrekturen freuen! Vielen Dank!!
Loos 9.10.1915
Liebe Eltern und Geschwister!
Habe nun die nötige Zeit um
Euch den versprochenen Brief zu
schreiben. Mir geht es , Gott
sei Dank, noch gut, was hoffentlich
bei Euch allen auch der Fall
ist. Wir sind nun gestern morgen
4 Uhr aus unserer Stellung
bei …….. hier her zurück-
gekehrt, liegen aber in Alarm-
bereitschaft. Was das heißt wird
wohl Vater wissen. Die 6 Tage
und Nächte sind gut für uns
verlaufen. Die ersten 4 Nächte
habe ich abendlich Wache ge-
standen im Reservegraben fort-
an aber sehr viel unter Artille-
riefeuer zu leiden. Manchmal
dachte ich, hier ist alles verloren.
Die letzten 2 Nächte mussten wir
uns mit unseren Kameraden ab-
lösen welche schon einige Zeit
dem Ansturm der Feinde stand-
hielten. ….. ………. …… ………….
……. ………. …….. ………. …….
…. …… ………. drei Seiten zugleich.
Wir liegen den Franzmännern
stellenweise auf 30 Meter
gegenüber. Der ist nun mit
Handgranaten lebhaft im
Gange. Alle Augenblicke kommt
so ein Unding angeflogen,
aber sie kommen nicht alle
am bestimmten Ort an. Wenn
mal eine in der Nähe platzt
so wird der Kopf eingezogen
und so klein gemacht gemacht wie
irgendwie möglich. Als wir nun
in der letzten Nacht abgelöst
sollten …….. hatten wir
noch einen schweren Kampf
zu bestehen. Ich war noch nicht
lange vom essen zurück was
wir ¾ Stunden weit holen
mussten als es los ging. Wir
freuten uns schon alle auf die
kommende Ablösung hatten
das Gepäck schon zur Hand
gelegt (?) und ging wieder an
meine Schießscharte (?). Vor der
Ablösung wollte ich noch noch einen
Schuß abgeben weil die Franz-
osen auch hin und wieder …..
…… haben. Auf einmal fing
von drüben wie auf Kommando
auf der ganzen Linie das
Feuern an. Aus einer Sappe
die sie ……. …. …….
….. getrieben (?) hatten, kamen
sie mit Handgranaten auf
unseren Graben zu gelaufen.
…….. Dröhnen und Brausen (?)
als sollte die Welt aus ihren
Fugen gehen. Ich duckte mich
hinter meiner Schießscharte und
habe geschossen was ich konnte.
Die Nacht war taghell erleuchtet.
Als wir nun 1/9? Stunden gefeuert
hatten …. .. …. drüben (?) ….
Nun konnte unsere Ablösung
vor sich gehen. Sind dann 1 1/9 (?) Stunden
ins Quartier gelaufen und haben
uns schlafen gelegt bis 12 Uhr.
Dann essen gefasst und zur gleichen
Zeit gab es Post. Habe nun bis
jetzt von Euch 6 Postkarten erhalten
und 9 Briefe …. ….. von
Lina (?). Will nun schliessen und
hoffe, daß dieser schreckliche Krieg
bald für uns ein siegreiches Ende
nehmen wird.
Auf ein frohes und
gesundes Wiedersehen grüßt
Euch recht herzlich
Heinrich
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