Wie lange baute man 1704 an einem Schwarzwaldhof?

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  • rhinopeak
    Benutzer
    • 05.02.2014
    • 66

    Wie lange baute man 1704 an einem Schwarzwaldhof?

    Hallo,

    der Hof meiner Vorfahren wurde im Jahr 1704 wieder aufgebaut, nachdem ein Brand ihn zerstört hatte. Ich habe zur Familiengeschichte seit 1611 viele Belege und Details gefunden, aber ausgerechnet zu diesem Vorgang gibt es wenig. Deshalb versuche ich diesen Teil über allgemeine Quellen etwas zu beleuchten.

    Ich habe einen Beleg dafür gefunden, dass die Dorfgemeinschaften im Schwarzwald nach Bränden die Betroffenen tatkräftig unterstützten. Sie haben z.B. "unentgeltlich der Brandplatz geräumt und der Brandschutt weggefahren. Vielfach spendet die Gemeinde das nötige Holz für den Wiederaufbau und die Nachbarn führen es auf den Bauplatz". Außerdem ist bekannt "ein Durchschnittsbauerhaus erfordert immerhin seine 150 Kubikmeter Bauholz".

    Nun interessiert mich zur Datierung der Familiengeschichte vor allem wie lange der Wiederaufbau des Schwarzwaldhofes nach dem Brand mindestens und wie lang typischer Weise gedauert haben könnte. Waren drei Monate möglich? Oder dauerte es mindestens 6? oder war von einem Jahr auszugehen?

    Die mir vorliegende Literatur (z.B. Schilli, 1982, Das Schwarzwaldhaus und Schillinger, 1915, Das alte malerische Schwarzwaldhaus) hilft mir in meiner Frage nicht weiter.

    Wer weiß etwas darüber und kann mir Hinweise geben? Ich bin gespannt.

    Gruß

    Ralf

    Ort: Schwarzwald, Breisgau, Oberried

    Zeit: 1704

    Hof: Es handelt sich um einen typischen Schwarzwaldhof im Hochschwarzwald . Er hatte mittlere Größe (im März 1691 standen im Stall ein Pferd, 3 Stiere, 8 Kühe, 6 Kälber, 2 Schweine und 2 Geißen). Der Hof kann nach Schwarzwaldhof-Papst Schilli als "Heidenhaus jüngerer Form" klassifiziert werden.
    Zuletzt ge?ndert von rhinopeak; 03.01.2017, 15:45.
    ________________

    https://www.bod.de/buchshop/die-wies...-9783746088662

    Interessensgebiete:
    Kohl aus Brüx/Most, Hochpetsch/Bečov, Saidschitz/Zaječice, Schwätz/Bedřichův Světec
    Rudolf aus Paredel/Paridla, Moldau/Moldava, Grünwald/Pastviny
    Mauz aus Burladingen
    Wiestler/Wiestner/Wüestler aus Freiburg, Kirchzarten, Oberried, Vörlinsbach, St. Wilhelm, Steinwasen, Katzensteig
    Schönebaum aus Derenburg, Heudeber, Heimburg
    Metschnabel aus München
    Reichel, Noske aus Dresden
  • Taunide
    Erfahrener Benutzer
    • 19.12.2016
    • 330

    #2
    Hallo,
    Vielleicht hilft Dir da http://www.vogtsbauernhof.de weiter.
    "Nein Schatz ich kann noch nicht schlafen kommen, im Internet hat jemand unrecht!"

    Kommentar

    • rhinopeak
      Benutzer
      • 05.02.2014
      • 66

      #3
      Hallo Taunide,

      Danke für den Hinweis. Die Idee hatte ich auch schon, Anfrage läuft, habe aber noch keine Antwort erhalten.

      Gruß

      Ralf
      ________________

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      Mauz aus Burladingen
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      Kommentar

      • Ortschronist
        Erfahrener Benutzer
        • 28.12.2011
        • 176

        #4
        Hallo,
        aus eigener Erfahrung würde ich eher von mindestens von einem Jahr Bauzeit ausgehen. Mit den Arbeitsmitteln von Damals eher noch länger. Schon die klimatischen Verhältnisse ließen gar nicht zu, ein ganzes Jahr lang durch zubauen.
        Ein "Holzwurm" aus dem Eichsfeld

        Kommentar

        • Schlumpf
          Erfahrener Benutzer
          • 20.04.2007
          • 355

          #5
          Tja..
          Was ist ein durchschnittlicher Schwarzwaldhof?

          Bei einem Bau im Jahre 1732 fing man am 11.05.1732 an und hatte das Fachwerk am
          08.10.1733 aufgesetzt. An dem Tage war nämlich das Richtfest.
          Es waren immer etwa 2 oder 3 Personen mit dem Bau beschäftigt.
          Ein Keller wurde nicht errichtet. Der Bauherr war die Kirche, die auch recht solvent war.
          Aber im Februar 1733 gab es einen Baustopp, der sich mit dem Tode Augusts des Starken
          am 01.02.1733 erklären lässt.
          Die Gefache und die Decken waren nicht ausgeführt. Kein Wellerholz und auch keine Leyen
          waren verlegt, dafür aber schon das Pliesterwerk. Natürlich war auch schon das Fundament
          gemauert. Der Innenausbau zog sich bis 13.02.1735 hin.
          Vielleicht ist es wichtig zu erfahren, welche Ausmaße der Bau hatte;
          2 geschossig, aus Fachwerk, etwa 8m X 10m, mit insgesamt 14 Räumen. Übrigens wurden
          17 Taglohn gezahlt für die Fällung der Bäume und für das Behauen wurden 21 Taglohn
          berechnet und für das Räumen wieder 2 Taglohn.

          Viel Spaß damit
          Schlumpf
          Uns ist in alten mæren wunders vil geseit. von helden lobebæren, von grôzer arebeit,. von fröuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,.

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