Es nervt: in alten Büchern werden keine Quellen angegeben.

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  • Alter Mansfelder
    Super-Moderator
    • 21.12.2013
    • 4660

    #16
    Hallo Schlumpf,
    Zitat von Schlumpf Beitrag anzeigen
    Ich verstehe das Thema nicht.
    der Kollege consanguineus hat in einem "neueren" Buch (19. Jh.) einen Vorgang aus dem Spätmittelalter erwähnt gefunden. Nun wollte/will er wissen, wo sich die Urkunden, aus dem der Sachverhalt stammt, heute befinden und was genau drin steht.
    Zitat von Schlumpf Beitrag anzeigen
    Es gibt in hiesigen Gegenden ein Urkundenbuch,
    Das gibt es auch hier für den Harzraum, und zwar nicht nur eins, sondern sogar sehr viele. Meistens sind die darin enthaltenen Urkunden thematisch geordnet (z. B. Urkundenbuch des Bistums X, Urkundenbuch der Stadt Y, Urkundenbuch der Grafen Z usw.). Das bedeutet aber keineswegs, dass sämtliche (spät-) mittelalterliche (Pergament-) Urkunden, die sich irgendwo in Archiven befinden, auch wirklich gedruckt sind (schön wäre es). Daher muss man wohl oder übel halt mal selber suchen.
    Zitat von Schlumpf Beitrag anzeigen
    Da aber die Archive teilweise nicht geordnet wurden, konnte der der Verfasser damals auch keine Nummer angeben.
    Das stimmt, aber darum ging es hier ja nicht, sondern darum, in welchem Archiv sich die Urkunden überhaupt befinden, wenn sie denn immer noch erhalten sind. Das haben wir ja nun herausgefunden: im Staatsarchiv Rudolstadt, in einer Unterabteilung Stadtarchiv Sondershausen.
    Zitat von Schlumpf Beitrag anzeigen
    Nur, wer kann heute noch sehr gut Spätlatein oder Niederdeutsch? Die Übersetzung der Urkunden fehlt nämlich.
    Macht ja nichts. In der Lesehilfe hier im Forum haben wir das bisher, denke ich, doch ganz gut hinbekommen
    Zitat von Schlumpf Beitrag anzeigen
    Was ich aber auch sagen muss: Da zuviele Verfasser aus alten Büchern abschreiben und sich nur auf diese beziehen, ist es für die meisten Forscher schwierig, die Aussagen zu prüfen.
    Ja, schwierig, aber eben nicht unmöglich, wie auch dieser Fall hier wieder einmal zeigt. Man muss sich halt in so ein Thema einarbeiten; wer gar nicht erst tiefer sucht, der findet auch nichts.

    Es grüßt der Alte Mansfelder
    Gesucht:
    - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
    - Tote Punkte in Ostwestfalen
    - Tote Punkte am Deister und Umland
    - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
    - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
    - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

    Kommentar

    • Schlumpf
      Erfahrener Benutzer
      • 20.04.2007
      • 355

      #17
      Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
      Hallo zusammen!

      Irgendwo muß es natürlich Quellen geben. Man liest auch etwa: "Laut einer Quelle ist dieses und jenes geschehen, aber eine andere stellt das ein wenig anders dar." Leider werden diese Quellen nicht konkret genannt. Nie.

      Mich macht das total fertig. Ich weiß nämlich nicht, wie ich solche spannenden Informationen verwerten soll. Oder darf. Wie handhabt Ihr vergleichbare Fälle? Bezieht Ihr Euch nur auf Primärquellen, die Ihr selbst in Augenschein genommen habt? Oder ist es statthaft, Sekundärliteratur zu zitieren? Mir ist auch durchaus bewußt, daß etliche Urkunden im Laufe irgendwelcher Kriege oder Brände vernichtet wurden. Quellen, auf die die Autoren früherer Zeiten noch zugreifen konnten, wir jedoch leider nicht mehr.

      Ich habe bereits etliche größere Archive online durchsucht, aber die mich interessierenden Quellen nirgendwo gefunden. Wer kann mich mal trösten?
      Das war die ursprüngliche Intention. Das Thema ist danach abgeglitten. Das verstehe ich nicht. Ich denke, es ging sich ursprünglich um fehlende Quellenangaben in Büchern des 19. Jahrhunderts.

      Nun, ich habe in der letzten Zeit einige Sachen geschrieben, in denen ich die Originale vorstelle und in dem Begleittext mich auf andere Urkunden beziehe. Wenn es eine Nummer gibt, gebe ich diese auch im Text an: (vgl. EPA 562 oder AG 5621). Heute, wo die Archive fast alle professionell geordnet sind, geht das auch.

      Ich habe betreffs der Löhne und Preise für die Mitte des 19. Jahrhunderts das Geschäftsbuch eines Ellen- und Spezereienhändlers gebraucht, das nicht in einem Archiv liegt und demnach auch keine Archivnummer hat... und nun? Wir wissen nicht einmal, wer das Buch geschrieben hat. Darf ich nun die Quelle überhaupt verwenden?
      Was ich aber bestimmt nicht machen kann ist: Löhne und Preise für die Zeit 1830 - 1850 aus dem Internet verwenden.
      In sehr vielen Urkunden werden Preise genannt. Um eine Vorstellung davon zu bekommen muss man schon die Preise, Löhne und Maße in der Stadt vorstellen, aus der die Urkunde auch stammt. Also bleibt mir nicht viel anderes übrig, als mich auf das Buch zu beziehen und zu schreiben: Original im Privatbesitz, Geschäftsbuch eines unbekannten Ellen- und Spezereienhändlers 1830 - 1839, Seite 23 vom 24.06.1833 ...

      ...viel später hat dann das Stadtarchiv eine Kopie von der Handschrift bekommen...

      Viel Spaß damit
      Schlumpf
      Uns ist in alten mæren wunders vil geseit. von helden lobebæren, von grôzer arebeit,. von fröuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,.

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