Johann Christian Doderer nach Tübingen geliefert

[Zuzema]

Hallo Forum,

mal eine Verständnisfrage, ob ihr da auch so seht.
Im Familienbuch ist vermerkt: (siehe Screenshot)

"tod gefunden bei Barthenbach und nach Tübingen geliefert."

Ich gehe davon aus, dass ggf. keine Angehörigen zu finden waren und der Tote zu medizinischen Zwecken/Studien in die Universitätsstadt Tübingen "geliefert" wurde.

Oder lieg ich da falsch?

Gruß Henrik

[Gastonian]

Hallo Henrik:


Wäre eine andere Möglichkeit, daß die Leiche nach Tübingen zur Feststellung der (vielleicht unnatürlichen) Todesursache geschickt wurde?


VG


--Carl-Henry

[Anna Sara Weingart]

Hi
Ich sehe es wie mein Vorredner: man musste vermutlich gerichtsmedizinisch ermitteln, ob er erfroren ist, oder einen Herzinfarkt hatte, oder von jemandem niedergeschlagen worden war

[Eva64]

Das habe ich schon häufig in Württemberg in den Kirchenbüchern gesehen, dass bei ungeklärten Todesfällen oder Selbstmorden der Leichnam nach Tübingen gebracht wurde zur Untersuchung. Gängige Praxis damals.


Grüße
Eva

[Zuzema]

Ich danke Euch. Das hatte ich nicht bedacht.
Gut das wir darüber "gesprochen" haben

Gruß Henrik

[Svenja]

Hallo Henrik

Bei unnatürlichen Todesfällen wird man oft auch in alten Zeitungen fündig, gerade im 19. Jahrhundert. Allerdings weiss ich nicht ob und wo man Zeitungen aus Württemberg online einsehen und im Volltext durchsuchen kann. Ich kenne nur Websites mit Zeitungen aus Nordbaden und Bayern sowie von diversen anderen Bundesländern.

Gruss
Svenja

[Geschichtensucher]

So einen habe ich auch im Stammbaum meiner Kinder, einen Vorfahren, der 1909 bei der Wilddieberei erwischt wurde, den Gendarmen dabei verletzte und sich dann erschoss. Sein Sohn, noch ein Kind, musste ihn auf dem Handwagen aus Warmbronn nach Tübingen in die Gerichtsmedizin bringen. Das findet sich auch im Familienbuch aktenkundig.