falsches Alter bzw Geburtsdatum?

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  • Sinni
    Erfahrener Benutzer
    • 18.03.2022
    • 207

    falsches Alter bzw Geburtsdatum?

    Hallo,


    ich bräuchte mal eure Meinungen bzw. Erfahrungen. Wilhelmine Flocke starb am 22.02.1864 im Alter von 39 Jahren, 7 Monaten und 21 Tagen. Jetzt wollte ich das Geburtsdatum herausfinden. Laut der Angaben im Sterberegister habe ich so zurückgerechnet und kam auf den 01.07.1924. Im Taufregister ist dort aber kein Kind geboren, was dazu passt. Ich habe eine Wilhelmine Flocke gefunden, die am 05.06.1823 geboren ist. Ort und Anzahl der Kinder passt, Sie hatte nämlich nur eins. Ebenso war sie nie verheiratet.


    Was meint ihr? Kann es sein, dass das Alter von 39 Jahren, 7 Monaten und 21 Tagen falsch war und sonst alles stimmt?


    Liebe Grüße
    Sinni
    Zuletzt geändert von Sinni; 11.01.2023, 19:10.
  • Gastonian
    Moderator
    • 20.09.2021
    • 3326

    #2
    Hallo:


    Pfarrer wurden ja nicht wegen ihrer Rechenkünste berufen - ich habe schon oft Fälle gesehen, wo sie sich grob verrechnet haben (wo viele meiner Vorfahren her sind, Frankenberg in Nordhessen, sind im 18. Jahrhundert die korrekt berechneten Sterbealter deutlich in der Minderheit - selbst wenn im gleichen Sterbeeintrag das Geburtsdatum und das Alter angegeben wurden).


    VG


    --Carl-Henry
    Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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    • AKocur
      Erfahrener Benutzer
      • 28.05.2017
      • 1371

      #3
      Hallo Sinni,

      in einem meiner Hauptforschungsorte lebte eine Zeit lang ein Pfarrer, der unter einer Art von Dyskalkulie gelitten haben muss. Seine Altersberechnungen stimmen manchmal (vielleicht hatte er dann Hilfe?), manchmal lagen sie völlig daneben, manchmal kann man nachvollziehen, wo genau der Rechenfehler lag (z.B. plus statt minus gerechnet).

      Genauso habe ich aber auch schon erlebt, dass Kinder auch lang ansässiger Familien auswärts geboren und getauft wurden. Es kann also genauso gut sein, dass die Altersangabe stimmt, der Ort aber nicht.

      Ich würde die W.F., die am 5.6.1823 geboren wurde, erstmal nur als mögliche Kandidatin führen und weitersuchen.

      LG,
      Antje

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      • HelenHope
        Erfahrener Benutzer
        • 10.05.2021
        • 722

        #4
        Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
        Hallo:


        Pfarrer wurden ja nicht wegen ihrer Rechenkünste berufen - ich habe schon oft Fälle gesehen, wo sie sich grob verrechnet haben (wo viele meiner Vorfahren her sind, Frankenberg in Nordhessen, sind im 18. Jahrhundert die korrekt berechneten Sterbealter deutlich in der Minderheit - selbst wenn im gleichen Sterbeeintrag das Geburtsdatum und das Alter angegeben wurden).


        VG


        --Carl-Henry

        Gleiches habe ich für Sterbeeinträge in Schleswig-Holstein auch immer wieder erlebt. Oft sind es ein paar Jahre zu viel oder zu wenig. Ich glaube aber gar nicht, dass sich die Pfarrer immer verrechnet haben, denn ich gehe nicht davon aus, dass sie immer die Taufe heraussuchten. Ich vermute, dass die Personen und ihre Verwandten selbst das als Alter auch nicht immer korrekt wussten.

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        • Sinni
          Erfahrener Benutzer
          • 18.03.2022
          • 207

          #5
          Sie wurde in Koltershäuschen geboren. Das ist eine Ortschaft in Leichlingen. Ebenso ihr möglicher Sohn und ihre möglichen Eltern. Sie starb in Pattscheid, wo auch ihr möglicher Sohn lebte und starb.


          Dieser Ort Koltershäuschen hatte 1816, da lebte sie noch nicht, nur 6 Einwohner. 1885, da war sie dann ja schon tot, gab es dort 11 Einwohner.


          Wenn dies also nicht stimmen sollte, dann muss es in diesem winzigen Ort ja 2 Wilhelmine Flockes gegeben haben, die jeweils nur 1 Kind hatten und nie verheiratet waren. Wäre das nicht ein komischer Zufall?

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          • Gudrid
            Erfahrener Benutzer
            • 22.04.2020
            • 1254

            #6
            Für meine Begriffe kannst du wohl damit rechnen, dass der Pfarrer nicht rechnen konnte :-) Sind ja bloß ein paar Monate. Das hab ich öfters schon erlebt.

            Und du hast dich wohl verschrieben mit Geburtsjahr 1924
            Liebe Grüße
            Gudrid
            Lieber barfuß als ohne Buch

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            • Sinni
              Erfahrener Benutzer
              • 18.03.2022
              • 207

              #7
              Ahja danke, meinte natürlich 1824

              Kommentar

              • Lil'Iana
                Neuer Benutzer
                • 15.01.2023
                • 3

                #8
                Kann ja mal passieren Interessanter Beitrag

                Kommentar

                • Nestroy
                  Benutzer
                  • 03.04.2021
                  • 68

                  #9
                  Witzig, aber soeben ist mir genau so ein Fall untergekommen, bei dem man nur noch den Kopf schütteln kann.


                  Ein Kind (Joseph), das am 7. Dezember 1795 getauft wurde (damit auch geboren, weil das zu der Zeit ja noch am selben Tag geschah) und darauf hin gleich wieder am 10. Dezember 1795 an Fraisen verstirbt. In der Spalte rechts ("Lebensjahre") steht jedoch "10 Tage"...


                  Wenn die Geburt mehrere Jahre zurückliegt, so kann es ja schon mal passieren, dass man sich hierbei z.B. später beim Trauungseintrag als Pfarrer irrt (so geschehen bei Josephs Vater, wo der Pfaffe um 3 Jahre daneben lag), jedoch bei einem frisch geborenen Kind fragt man sich schon wo der bei der Eintragung die 10 Tage her hatte, obwohl es nur 3 waren. Vielleicht religiöse Gründe? Oder er konnte wirklich nicht bis 3 zählen...

                  Kommentar

                  • Pommerellen
                    Erfahrener Benutzer
                    • 28.08.2018
                    • 1601

                    #10
                    Hallo Nestroy,

                    das mit der Geburt und Taufe an einem Tag ist oft so eine falsche Annahme.
                    Ich weis aus Visitationsprotokollen aus dem Kölner Raum zum 1750 das dort im Durchschnitt innerhalb von 3 bis 8 Tagen getauft wurde. In anderen Gegenden wo dies notiert wurde lagen oft so 2 - 4 Tage dazwischen. Die Gäste mussten ja ggf. kommen, bzw. die ausgesuchten Paten. das waren ja keine Zufälle. Es gab da auch ganz krasse Fälle wo erst nach 2 oder drei Monaten getauft wurde.

                    Viele Grüße

                    Viele gute Grüße

                    Kommentar

                    • Nestroy
                      Benutzer
                      • 03.04.2021
                      • 68

                      #11
                      Das kann natürlich sein, ich bin zumindest einmal vom Regelfall ausgegangen, so wie ich ihn bislang im niederösterreichischen Raum kennengelernt habe. Im 19. Jahrhundert war es dann schon üblich erst am nächsten Tag zu taufen und je weiter die Zeit sich von der 1900er-Marke entfernt, desto größer wurde wieder der Abstand zwischen Geburt und Taufe in den von mir bearbeiteten Gebieten.

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                      • schulkindel
                        Erfahrener Benutzer
                        • 28.02.2018
                        • 872

                        #12
                        Carl Henry
                        Ich vermute, dass die Personen und ihre Verwandten selbst das als Alter auch nicht immer korrekt wussten.
                        Das kann ich dick unterstreichen, das fiel mir mehrfach auf.
                        Als der Vater einer Urgroßmutter 1851 geheiratet hatte, wurde sein Alter mit 27 Jahren angegeben. Danach müsste er 1824 geboren worden sein. Ich habe die Geburtsjahre von 1820 bis 1826 detailliert durchsucht, aber nichts gefunden.
                        Als er 1904 starb, wird sein Alter mit 84 Jahren angegeben (ich habe die Urkunde eingesehen). Danach müsste er 1820 geboren worden sein.

                        Andere solche Beispiele könnte ich auch noch anführen.

                        Renate

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                        • schulkindel
                          Erfahrener Benutzer
                          • 28.02.2018
                          • 872

                          #13
                          Nestroy
                          Im 19. Jahrhundert war es dann schon üblich erst am nächsten Tag zu taufen
                          Bei meinen deutschen Vorfahren im Raum Lublin (Taufeinträge von 1847 bis 1900 gesehen) wurde die Kinder generell am Tag nach der Geburt getauft.
                          Der Taufakt wurde im Kirchenbuch eingetragen nachdem der Vater bzw. Großvater des Kindes im Beisein eines Zeugen erschienen war.
                          Vermerkt wurde, dass dem Kind "... in der heiligen Taufe der Name xxx ... gegeben wurde". Ich glaube, damit hatte es sich.
                          Ob da noch zu Hause großes Tam Tam veranstaltet wurde, wage ich zu bezweifeln. Einerseits war das Geld knapp und zum anderen war es im Winter bitter kalt und im Sommer war die Ernte einzubringen.

                          Renate

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