Hat der Pastor hier etwas verwechselt?

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  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5533

    Hat der Pastor hier etwas verwechselt?

    Hallo zusammen!

    Geburt 1:

    "Anno 1723 den 11 februarii ist Hans Röhren in Wetzleben ein kleiner Sohn gebohren Morgens um 3 uhr Gevattern wahren Hans Gudehus Peter Gum(m)ers und Andreas Bog Tochter Anna Elisabeth genandt Jacob Peter."

    Geburt 2:

    "Anno 1724 den 12 9vembris ist des Morgens um 7 uhr Hans Röhren in Wetzl(eben). ein kl(einer). Sohn gebohren Gevattern Peter Grünewalt, Hans Heine und Maria Heinrich Goddiken Ehefrau aus Horenburgk genandt Hans Peter"

    Tod:

    "Jahr 1808. Am 21 Febr(uarii): 1808, abends 6 Uhr starb an Entkräftung der ehemal(ige) Kothsaße, jetzige Altvater Johann Peter Röer, welcher am 11 Febr(uarii): 1723 daselbst geboren war, den 7jährigen Krieg als Grenadier ganz mit gemacht hatte, noch im 71ten Jahre zum 2ten male geheirathet, und auch diese Frau überlebt hatte. Er hinterließ nur einen Sohn, den jetzigen Besitzer des Kothhofs zu Wetzleben, Johann Andreas Röer: und wurde am 28 Febr(uarii): öffentlich beerdigt in einem Alter von 85 Jahren, 10 Tagen."

    Hans Röhr (es gab nur diesen) hatte also zwei Söhne: Jacob Peter, * 11.02.1723, und Hans Peter, * 12.09.1724. Am 21.02.1808 stirbt Johann Peter Röer. Den Vornamen zufolge ist es der Zweitgeborene. Das im Sterbeeintrag angegebene Geburtsdatum gehört aber zum Erstgeborenen. Einen weiteren Sterbeeintrag habe ich in Wetzleben bislang nicht gefunden.

    Was könnte hier durcheinandergeraten sein? Ich bin etwas ratlos, wie die Angelegenheit aufzulösen sei. Wer hat Rat und Hilfe?

    Vielen Dank und viele Grüße
    consanguineus
    Zuletzt geändert von consanguineus; 31.08.2021, 19:24.
    Suche:

    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561
  • Anna Sara Weingart
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2012
    • 15113

    #2
    Hallo
    das wird sich erst klären lassen, wenn Du das Schicksal des anderen Sohnes kennst. Wenn Du keinen Sterbeeintrag findest, dann vielleicht eine Hochzeit?
    Viele Grüße

    Kommentar

    • consanguineus
      Erfahrener Benutzer
      • 15.05.2018
      • 5533

      #3
      Hallo Anna Sara,

      die Trauungen habe ich beide nicht. Die erste Ehefrau war Maria Elisabeth Müller. Vermutlich fand die Trauung nach Beendigung des Siebenjährigen Krieges statt. 1766 wurde die Tochter geboren, die im Jahr darauf starb. 1770 wurde der im Sterbeeintrag des Vaters erwähnte Sohn Johann Andreas geboren. Maria Elisabeth starb am 09.01.1792. Ich habe keine Ahnung, woher sie stammt.

      Laut Sterbeeintrag Röhrs heiratete er im 71. Jahr erneut, und zwar Christiane Homann. Das war, wenn er 1723 geboren wurde, frühestens 1793. Würde somit zu Maria Elisabeths Sterbedatum 1792 passen. Christiane starb 1799, also vor ihrem Mann, so wie in dessen Sterbeeintrag beschrieben. Auch Christianes Herkunft ist mir nicht bekannt.

      Müller und Homann sind keine seltenen Namen in dieser Ecke. Es wird schwer werden, die Taufen der beiden Frauen zu finden.

      Den Sterbeeintrag des anderen Sohnes kenne ich auch nicht.

      Entweder hat der Pastor 1808 die Vornamen verwechselt, oder den falschen Taufeintrag hergenommen, als er das Alter errechnete. Oder Jacob Peter hieß in Wahrheit Hans Peter, wie es die Namen der Paten nahelegen. Aber wieso dann im darauffolgenden Jahr noch ein Hans Peter?

      Viele Grüße
      consanguineus
      Suche:

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      Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

      Kommentar

      • Sbriglione
        Erfahrener Benutzer
        • 16.10.2004
        • 1177

        #4
        Hallo Consanguineus,

        ganz sicher kann man es zwar nie wissen, aber ich würde eher vermuten, dass der Pfarrer beim Taufeintrag nicht so genau hingesehen hat, als er den Sterbeeintrag geschrieben hat (die Vornamen des Verstorbenen sollte er wohl eher parat gehabt haben).

        Ich denke, dass Du, um wirklich sicherer zu sein, trotzdem noch zusätzliche Belege suchen solltest. Es wäre beispielsweise interessant, zu wissen, zu welchem Regiment Dein Vorfahre am wahrscheinlichsten gehört hat (auf der Internetseite "preussenweb" (die genaue Schreibung habe ich leider gerade nicht parat, sollte sich aber googeln lassen) kann man Angaben zu den damaligen Regimentern und ihrem Einzugsgebiet finden) und dann gezielt in den passenden Regiemts- und Garnisonskirchenbüchern, sowie evtl. in weiteren Stationierungsorten dieser Regimenter während des letzten Kriegsjahres zu suchen (was ja dadurch etwas erleichtert wird, dass sich die Suche auf einen vergleichsweise engen Zeitraum begrenzen lässt).

        Ansonsten keineswegs zu unterschätzen: die Amtshandels-, Hypotheken-, Erbenzins- und Lehnsbücher, in denen sich Einträge aus dem Wohnort Deines Vorfahren finden lassen. Und da würde ich nicht nur in den Überschriften nach den passenden Namen suchen, sondern gelegentlich auch mal schauen, wer da Sachen bezeugt hat. Dadurch hast Du nicht nur gewisse Chancen, auf mögliche neue Wohnorte des Bruders Deines Vorfahren zu stoßen, sondern kannst u.a. mit etwas Glück verifizieren, ob die 1808 verstorbene Person Dein Vorfahre oder dessen Bruder war.
        Ich selbst bin bei einer entsprechenden Recherche sogar mal auf einen entscheidenden Hinweis zu einem vorübergehenden Wohnort eines meiner Vorfahren gestoßen, der bei einem Vertrag als Zeuge gedient hat. Das wiederum hat mich zum jahrzehntelang vergeblich gesuchten Heiratseintrag meines Vorfahren mit der Frau, von der ich abstamme geführt und mir geholfen, ihre Abstammung um 200 Jahre in die Vergangenheit zurück verfolgen zu können.

        Ansonsten, bezüglich der möglichen Herkunft der Frau, die er im letzten Kriegsjahr geheiratet hat: hast Du da schon in allen Orten geschaut, aus denen bei den Kindern Deines Vorfahren externe Paten stammten?

        Grüße!
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        • consanguineus
          Erfahrener Benutzer
          • 15.05.2018
          • 5533

          #5
          Hallo Sbriglione,

          hab vielen Dank für Dein Feedback!

          Zitat von Sbriglione Beitrag anzeigen
          ganz sicher kann man es zwar nie wissen, aber ich würde eher vermuten, dass der Pfarrer beim Taufeintrag nicht so genau hingesehen hat, als er den Sterbeeintrag geschrieben hat (die Vornamen des Verstorbenen sollte er wohl eher parat gehabt haben).
          Das denke ich auch, denn bei allen Taufen (er hatte noch einen "in Unthreu und Ehebruch" gezeugten Sohn) wird er als Johan Peter Röhr bezeichnet. Ebenso wenn er oder seine Frau Maria Elisabeth Müller als Paten auftreten. Ein Jacob Peter taucht als Pate nicht mehr auf, hat auch nicht in Wetzleben geheiratet. Vielleicht ist er früh gestorben, aber ich habe den Sterbeeintrag noch nicht in der Hand gehabt. Vielleicht ist er einfach fortgezogen.

          Zitat von Sbriglione Beitrag anzeigen
          Ich denke, dass Du, um wirklich sicherer zu sein, trotzdem noch zusätzliche Belege suchen solltest. Es wäre beispielsweise interessant, zu wissen, zu welchem Regiment Dein Vorfahre am wahrscheinlichsten gehört hat (auf der Internetseite "preussenweb" (die genaue Schreibung habe ich leider gerade nicht parat, sollte sich aber googeln lassen) kann man Angaben zu den damaligen Regimentern und ihrem Einzugsgebiet finden) und dann gezielt in den passenden Regiemts- und Garnisonskirchenbüchern, sowie evtl. in weiteren Stationierungsorten dieser Regimenter während des letzten Kriegsjahres zu suchen (was ja dadurch etwas erleichtert wird, dass sich die Suche auf einen vergleichsweise engen Zeitraum begrenzen lässt).
          Ich habe keine Ahnung, in welchem Regiment er gedient hat. Vermutlich liegt man nicht ganz fasch, wenn man zunächst die braunschweigischen Regimenter genauer betrachtet. Röhr war ja braunschweig-wolfenbüttelischer Untertan.

          Zitat von Sbriglione Beitrag anzeigen
          Ansonsten keineswegs zu unterschätzen: die Amtshandels-, Hypotheken-, Erbenzins- und Lehnsbücher, in denen sich Einträge aus dem Wohnort Deines Vorfahren finden lassen. Und da würde ich nicht nur in den Überschriften nach den passenden Namen suchen, sondern gelegentlich auch mal schauen, wer da Sachen bezeugt hat. Dadurch hast Du nicht nur gewisse Chancen, auf mögliche neue Wohnorte des Bruders Deines Vorfahren zu stoßen, sondern kannst u.a. mit etwas Glück verifizieren, ob die 1808 verstorbene Person Dein Vorfahre oder dessen Bruder war.
          Wetzleben gehörte leider zu keinem fürstlichen Amt, sondern zu einem adeligen Gericht. Und es sind in diesem Falle aus dieser Zeit tasächlich keine Amtshandeslbücher überliefert. Aber es gab das uralte Lehen der Gesamtfamilie Röhr, zu dem auch noch einiges im Staatsarchiv liegt. Da werde ich sicherlich mehr erfahren, habe momentan aber leider keine Zeit, das Archiv aufzusuchen.

          Zitat von Sbriglione Beitrag anzeigen
          Ich selbst bin bei einer entsprechenden Recherche sogar mal auf einen entscheidenden Hinweis zu einem vorübergehenden Wohnort eines meiner Vorfahren gestoßen, der bei einem Vertrag als Zeuge gedient hat. Das wiederum hat mich zum jahrzehntelang vergeblich gesuchten Heiratseintrag meines Vorfahren mit der Frau, von der ich abstamme geführt und mir geholfen, ihre Abstammung um 200 Jahre in die Vergangenheit zurück verfolgen zu können.
          So etwas habe ich auch schon erlebt. Das sind die Sternstunden des Hobbyforschers!

          Zitat von Sbriglione Beitrag anzeigen
          Ansonsten, bezüglich der möglichen Herkunft der Frau, die er im letzten Kriegsjahr geheiratet hat: hast Du da schon in allen Orten geschaut, aus denen bei den Kindern Deines Vorfahren externe Paten stammten?
          Ja, da gibt es Hinweise. Zwei Paten stammen aus Biewende. Welches der beiden auch immer gemeint ist. Ich hatte mir irgendwann auch schon eine mögliche Herkunft aus Groß Biewende notiert. Warum auch immer, und wie auch immer ich darauf gekommen bin. Diese Notiz fiel mir heute in die Hände.

          Zum Glück ist dieser Röhr nicht mein Vorfahre, so daß ich nicht verzweifeln muß, wenn es hier nicht weitergeht. Ich habe aber viele Vorfahren Röhr. Deshalb interessiert mich die Sache eben doch sehr. Die Familie ist, wie ich finde, interessant und wert, sich mit ihr zu beschäftigen, selbst wenn man nicht mit ihr verwandt ist.

          Viele Grüße
          consanguineus
          Suche:

          Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
          Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
          Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
          Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
          Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
          Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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