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Alte Dokumente konservieren: Über den Sinn und Unsinn von Hüllen, Folien und Laminieren
Moin Moin!
In meinen Unterlagen habe ich viele alte Original-Dokumente die - zum Teil - nicht sehr gut erhalten (angefressen - zerfallen) sind. Hat Jemand Erfahrungen wie man diese Unterlagen (elektronisch sind sie natürlich alle erfaßt) - für die Nachwelt - konserviert. Mir kam in den Sinn die Papiere "ein zu laminieren". Spricht etwas dagegen - bzw. hat Jemand Erfahrungen damit. Bis die Tage Frank |
#2
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Zufallsfund zum Thema Restauration
Hallo zusammen,
habe einen sehr interssanten Link zum Thema Restauration von alten Dokumenten gefunden: http://www.gmw-gabikleindorfer.de/Texte/34105.pdf Dieser beinhaltet umfangreiche Hinweise zu Grundlagen, Materialen und Techniken. Den Hinweis erhielt ich von einer Buchrestauratorin des Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. Gruß AlAvo Geändert von AlAvo (17.09.2008 um 16:25 Uhr) Grund: Edit Ergänzung |
#3
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Hui... das ist ein langer Thread.
Nachdem ich nun alles gelesen habe, vermisse ich trotzdem noch eine Sache. Mein Urgrossonkel war Apotheker und schrieb in ein knapp 6cm dickes Buch 1828 mit der Hand all seine Rezepturen. Mittlerweile sieht das Explempar Mitleid erregend aus, weil das Papier voellig gelb und die Tinte sich von der Rückseite auf die Vorderseite der Blätter durchgearbeitet hat. Wie konserviert ihr sowas? In einem Karton? Das 1901 erstellte Poesiealbum meiner Urgroßmutter flattert ein wenig. Der Leim / Kleber mit dem die Bilder befestigt wurden, löst sich in seine Bestandteile auf und nun fallen einige darin herum. Mit der 200 Jare alten Familienbibel war ich beim Restaurator. Das Ding war wirklich nur noch eine Art Lose-Blatt-Werk und der Rücken fehlte. Na gut, jetzt sieht es wieder aus wie ein Buch, wirklich fast wie neu. Aber das kostete auch knapp 400 Euro. Darauf habe ich echt nicht noch einmal Lust. Was macht ihr mit den Büchern eurer Verwandten? Wie konserviert ihr sie oder habt ihr ein ähnliches Problem schon erfolgreich selbst lösen können? Zum Thema Archivierung alter Papiere, Fotos und so fand ich einen sehr interessanten Beitrag: http://www.atelierstrebel.ch/ctrb_da...umentation.pdf |
#4
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Ich summiere mal...
Puuuuuh, jetzt habe ich alles gelesen. Sorry, das hier wird länger aber ich hab mir während 32 Seiten lesen immer wieder "Antworten" notiert *gg* Soll ja auch nichts ungesagt bleiben.
Zitat:
--- Vieles wurde schon gesagt. Manche Fragen wiederholen sich immer wieder. Ein Vorschlag meinerseits an die, die Fragen haben: Beim Thread auf "Thema durchsuchen" gehen, einen oder zwei Begriffe eingeben die zum Problem passen. Z.B. Foto oder laminieren oder beschädigt/zerrissen/geknickt ... Frage an die Admins: könnte man einen "Sammelbeitrag" machen, mit einer "Summe allen Wissens" der Experten hier aus dem Thema? Dann kann sich jeder sein eigenes Bild machen. Natürlich wird der eine oder andere weiter laminieren (i.S. von heiß zusammen kleben) oder in Klarsichtfolien unterbringen wollen - aber die Fakten dazu, warum diese Variante eben nur auf "eigenes Gewissen" anzuwenden ist und nich "weil das doch dokumentenechte sind" könnten, denke ich, vielen Leuten weiter helfen und man müsste nicht alles hier durchlesen etc.... --- Dann noch einige Sachen die mir noch auf dem Herzen liegen: Fotos "ordentlich sortieren": Neben der Variante der archivtauglichen Foto"kästchen" kenne ich es aus dem Archiv (Praktikum während Ausbildung) so: Fotos werden mit Buchleim (also säurefreiem Klebstoff) auf archivsichere Kartonagen geklebt. Quasi wie in einem Fotoalbum; die Kartonagen kann man dann beschriften, wer drauf ist, etc.... Ich finde diese Variante sehr nett Die Pappen kommen dann in einen Archivkarton. Man könnte die Pappen natürlich auch Lochen und abheften. Aber wenn ihr Ordner verwendet solltet ihr euch dessen bewusst sein, dass die dort aufbewahrten Unterlagen sich nach einiger Zeit "schiefhängen" und auch dort großen Schaden nehmen können. Sind die Unterlagen gelocht, reißen zusätzlich noch die Löcher aus. Außerdem sind sie nicht vor Umwelteinflüssen wie Licht und Temperaturschwankungen geschützt. Und wie es auch im Leben eines Menschen so schön heißt: Sicher ist NUR der Tod. Es heißt, sich bewusst zu machen: Wir können Unterlagen NICHT komplett bewahren. Vielen hier ist das schon bewusst, aber ich möchte es doch sagen: Alles hat eine gewisse Lebensdauer. Und die Problemfaktoren, die wir mit unseren Materialien haben, lassen sich nicht komplett beseitigen - erstens, weil heuer nunmal nicht die Qualität von Anno 1600 in der Papierproduktion herrscht und zweitens, weil wir keine Milliarden von Euro in die perfekte Lagerung investieren können Das nur mal so zur "Entspannung". Es gilt, die für sich persönlich rechtfertigbarste Entscheidung zu treffen. Es gibt gewisse Fakten, an die kann man sich halten oder auch nicht, alles eine Entscheidungsfrage. (Darum auch mein Vorschlag eines Sammelposts der Fakten). --- Dann war noch irgendwo die Frage, wie Archive das denn dann machen mit den Löschwasserschäden. Tjo, da stellt sich die Frage nicht. Da wird wegen der bekannten Problematik mit CO2 gelöscht. Gut fand ich auch den Vorschlag, Originale zu kopieren, möglichst archivsicher aufzubewahren, und für die "Präsi" dann die Kopien zu verwenden. Soll darum hier nochmal erwähnt sein. Meines Wissens nach ist die sicherste Variante heutzutage das dublette Speichern auf Festplatte und/oder Mikrofilm und die Ablage an verschiedenen SEHR weit entfernten Orten. Das Wiesbadener Hauptstaatsarchiv lagert seine MFs glaub ich irgendwo in der Eifel (oder so) in nem Stollen wo keiner Zugang hat ^^ Aber wer kann das schon leisten ^^ Zitat:
Zum Thema laminieren (i.S. von heiß einschweißen) sei noch gesagt, dass sich außer dem Problem der Folie an sich auch das Problem des Klebers dazugesellt. Ganz ganz schlecht. Die meisten, wenn nicht alle, Laminierfolien dürften sehr sauren Kleber enthalten. Irgendwann kleben sie dann nicht mehr, fallen auseinander, und das Blatt gleich mit, da es total brüchig geworden ist. Auch Papier ist, wie Holz, nicht unbedingt am sichersten, wenn man es "wegsperrt". Man muss es ein bisschen behandeln wie ein Lebewesen Es muss arbeiten dürfen, aber nicht in ein Mikroklima gezwungen werden. Wie schon erwähnt, dies ist selbst bei "dokumentenechten" Prospekthüllen der Fall. Auch ist das Klima eine wichtige Sache, wie schon gesagt wurde. Konstant ist sehr wichtig, und möglichst bei 40-55 % relativer Luftfeuchtigkeit und 14-20°C. Vor allem die maximale Luftfeuchte ist wichtig. Eine tolle Webseite: http://www.archive.nrw.de/lav/inform...halt/index.php Da werden eigentlich alle Aspekte nochmal ganz gut behandelt. Zum Schluss zitiere ich noch ein paar Experten, da ich diese Kommentare einfach sehr umfangreich und hilfreich finde, und ja nicht jeder 32 Seiten durchforsten mag... Zitat:
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Lg Susanne |
#5
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Und noch nen Hauch Smalltalk *rotwerd*
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Bist du FaMI oder studierter? Irgendwie scheinen sich hier die Informationswissenschaftler und Bibliophile pudelwohl zu fühlen ^^ Aber wundert mich gar nicht, wenn ich so dran denke, wie ich in der Ahnenforschung so meine "Bestimmung" gefunden hab *gg* Alte Bücher, Daten, forschen, knobeln ... ^^ Jurismappen - Ich persönlich mag Jurismappen nicht weil mir meine Unterlagen da immer eher MEHR Schaden nehmen *lol* die rutschen mir da drin zu viel rum (bei Kartons passiert mir das nicht ) - da sieht man wieder, jeder handhabt es anders. Die erwähnten "Archivschränke" OHNE dicke Schutzschicht kenne ich auch. Sind tatsächlich "nur" aus recht starkem Stahl, ohne Zement oder so. Die sind feuerfest, nicht hitze- oder wasserfest (denk ich) - für die Zwecke, für die sie genutzt werden, reicht das auch - das sind nämlich keine "Ich bewahre alles auf ewig auf"-Schränke, sondern sollen bei Feuer davor schützen, dass alle Unterlagen weg sind. Die Unterlagen sollen vorhanden bleiben, weil darin die Bestände gelistet sind - und die will man ja nach Brand ersetzt kriegen...... So dat wars ^^ |
#6
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Hallo Susanne
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Berufe in die Richtung dürften sich aber schon gut mit Ahnenforschung vertragen. Christine, Wäre es vielleicht möglich, die Zusammenfassung von Susanne im ersten Beitrag zu verlinken? Das Thema hier ist nämlich schon ziemlich unübersichtlich geworden. Oder ein paar Leute mit beruflicher Erfahrung stellen mal ein paar Tipps übersichtlich zusammen, am besten mit Quellenangaben. Wir hatten in der Ausbildung mal ein paar Negativ-Beispiele von gerosteten Sachen und verklebten Mäppchen usw. gesehen, ich finde in Büchern aber keine Bilder dazu. Das hat mir damals am meisten Eindruck gemacht . |
#7
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Hallo Susanne,
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Aber Du kannst gerne eine Zusammenfassung erstellen |
#8
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Hallo Rainer,
zu 1.) Leider kenne ich mich mit Verband etc. überhaupt nicht aus, sodass ich nicht sagen kann, ob das geeignet sein könnte. In jedem Fall rate ich von Klarsichtfolien oder diesen Postkartenfolien dringend ab, da sich in diesen Materialien oftmals Weichmacher befinden. Am kostengünstigsten und einfachsten ist sicherlich ganz normales Schreibpapier, das nach DIN ISO 9706 zertifiziert wurde (die Anforderungen der DIN ISO 9706 befinden sich hier zusammengefasst). zu 2.) Von welchen Aufbewahrungsboxen redest Du? Ich kann erst einmal nur auf Archivkartons hinweisen. Archivkartons kann man als Privatperson im Einzelhandel leider nur schwer bestellen. Oftmals gibt es eine Mindestabnahmezahl oder die generelle Einschränkung, dass Materialien nur an Institutionen verkauft werden. Kleinere Anbieter versenden aber auch an Privatpersonen, da müsste man sich einfach erkundigen. Eine bombensichere Lagerung gibt es allerdings nicht. Das sollte man vielleicht vorher noch erwähnen. Neue Modelle von Archivkartons sind gut feuer- und wasserbeständig. Ich möchte dennoch bezweifeln, dass diese Kartons einem Wohnungsbrand standhalten würden! Die einzig sichere Methode ist wohl die eines Schließfaches in einer Bank oder das Hinterlegen im nächsten größeren Archiv. Die Kartons gibt es nicht nur im A4-Format, sondern auch in Folio und Groß-Folio. Die sind dann auch entsprechend teurer. Unwiderbringliche und kulturell wertvolle Stücke würde ich am ehesten in einem Schließfach hinterlegen. Bei Fragen stehe ich gern zur Verfügung... Liebe Grüße Anton |
#9
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Zitat:
WS |
#10
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Wie meinen!? Eine Anspielung auf Köln?
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