Suche nach Namensliste der Besatzung und weiterführenden Informationen Torpedoboot S 178

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  • petobin
    Erfahrener Benutzer
    • 11.02.2016
    • 111

    Suche nach Namensliste der Besatzung und weiterführenden Informationen Torpedoboot S 178

    Guten Tag!
    Ich bin schon lange auf der Suche nach meinem Urgroßvater Osse Arthur. Nun hatte ich ja bisher nur den phonetischen Namen und das er bei der kaiserlichen Marine tödlich verunglückt ist. leider gabs bisher keine Ergebnisse in den Archiven Stadt und Kirche Aschersleben. Nun habe ich heute zwei digitalisierte Zeitungsartikel gefunden, wo die Opfer vom Unglück vom 04.03,1913 namentlich aufgeführt sind. Und siehe da ist ein Heizer Osse genannt. Dieser ist bei dem Unglück zwischen dem Torpedoboot S 178 und dem Panzerkreuzer Yorck wohl ertrunken. Laut Auskunft des Bundesarchives sind ja die Marineunterlagen 1944 zum größten Teil verbrannt. ich habe schon im Marineforum eine Anfrage hinterlassen. Auf Helgoland ist ein Grabstein anonym für die Opfer vorhanden. Hat vielleicht schon mal jemand zum dem Unglück geforscht und hat jemand eine weiterführende Aufstellung mit Geburtsdaten und Orten? Weis jemand, wie die Meldeverfahren vom kaiserlichen Marineamt an die Standesämter waren? Zumindest wäre jetzt wohl der 04.03.1913 da Sterbedatum, obwohl die Zeitung ja von Vermissten schrieb. Vielen Dank Peter
  • RLP-Peter
    Erfahrener Benutzer
    • 09.01.2023
    • 661

    #2
    Hallo!

    Seltsame Geschichte ...

    In der Zeitung heißt es ja, " ... der Heizer Osse [sei ertrunken], Sohn des Gärtners Gottlob Osse aus Aschersleben. Und zwar hatte man dessen Leiche zusammen mit 15 weiteren am 17. Juli 1913 aus dem gehobenen Wrack geborgen."

    Also wird ein Osse, So. d. Gottlob O., Gärtner, aus Aschersleben gesucht.

    Am 4. Juni 1888 wurde Ernst Osse, So. d. Gottlob Heinrich O., Gärtner, und der Marie Friederike Anna Ehrig, in Aschersleben geboren. Er wurde Schlosser, wohnte in der Schlachthofstr. 9, war 1,66 m groß und kam am 1.10.1910 zur II. Torpedodivision.

    Er starb angeblich am 5.3.1913. Und in der Nacht vom 4. zum 5. März 1913 sank doch das S 178!

    Allerdings sei dieser Ernst nicht auf See, sondern in Stendal verstorben??

    Gehört der Ernst zu Deiner Familie?

    Grüße,
    Peter.

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    • petobin
      Erfahrener Benutzer
      • 11.02.2016
      • 111

      #3
      Matrose Osse

      Hallo Peter,
      der Osse ist mit großer Wahrscheinlichkeit mein Urgroßvater. die Urgroßmutter Minna Volkmann und der Matrose Osse waren nicht verheiratet. Daher gabs keine Angaben zum Vater beim Standesamt oder der Kirche. Meine Großmutter, die Frau vom Großvater Kurt Ernst (aha Söhne bekamen den Namen vom Vater als Zweitnamen) Volkmann, geboren 03.06.1911 in Aschersleben, erzählte mir das er Arthur Osse aus Aschersleben gewesen sein soll. Dazu habe ich noch ein Foto von Minna Volkmann mit einem Matrosenbild in der Brosche am Kleid. Und es wurde noch erzählt, das er tödlich verunfallt sei, kurz bevor die Dienstzeit abgelaufen war. Und somit habe ich angefangen zu forschen. Die Minna ist schon 1931 in Jerichow Krs. Stendal verstorben und mein Großvater 1992 in Engelskirchen. ich habe ihn auch nie persönlich kenne gelernt. Aber wenn ich deinen Eintrag lese, macht es Sinn. Nun ich habe ja auch gelesen, das das Wrack gehoben und wieder Instand gesetzt wurde. Und es stand auch in der Zeitung das ja Leichen aus dem Wrack geborgen wurden. Ob jetzt dieser dabei war weis ich nicht. Wenn der Ernst zur zweiten Torpedodivision kam? Ja das Boot ist am 04.03.1913 23.30 Uhr vom Panzerkreuzer Yorck zerteilt worden und innerhalb weniger Minuten versunken. Und was das Versterben in Stendal betrifft habe ich keine Angaben. Ich weis auch nicht ob er unter den 15 Besatzungsmitgliedern war, die dann später aus dem Wrack geborgen wurden. Aber das Geburtsdatum 1888 passt, die Urgroßmutter war 1890 in Gerbstedt geboren. Und mein Großvater ist 1911 und sein Bruder 1912 geboren. Wobei der Bruder Werner nur 4 Wochen alt geworden ist. Also kann ich schon davon ausgehen, das es sich bei Ernst um den von mir Gesuchten handelt.

      VG Peter
      Zuletzt geändert von petobin; 26.02.2024, 11:52.

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      • RLP-Peter
        Erfahrener Benutzer
        • 09.01.2023
        • 661

        #4
        Hallo Peter!

        Dann stammt der "Arthur" nur aus der Überlieferung. Ja, dann ist es vl. der richtige.

        Anbei die entscheidenen Ausschnitte aus den Zeitungen sowie aus der Musterungsrolle der Stadt Aschersleben.

        Ich würde versuchen:

        1.) vl. mal im allg. Genealogie-Unterforum hier fragen, wo die Personen standesamtlich festgehalten wurden, die eben auf Hoher See verstorben sind. Später wird das wohl dieses Standesamt I zu Berlin übernommen haben, ich weiß aber nicht, ob es das 1913 schon gab.

        2.) Ich würde beim Stadt- oder Kreisarchiv Stendal anfragen, ob es da im März 1913 einen Sterbefall "Ernst Osse" gab. Vl. wohnte er ja dort und man hielt den Sterbefall deshalb dort fest.

        3.) Wenn die Leichen auf Helgoland beerdigt wurden, und man kannte ja alle Namen, dann müßte es doch dort Bg-Einträge geben. Wenn das mit dem Standesämtern nicht funktioniert, mal dort nachfragen.

        Grüße,
        Peter.
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        • petobin
          Erfahrener Benutzer
          • 11.02.2016
          • 111

          #5
          Matrose Osse

          Ja der Vorname stammt aus der mündlichen Überlieferung meiner Großmutter die als 1. von 3 Frauen den Kurt Ernst Volkmann geheiratet hatte. Und dieser Kurt wurde 1911 in der Salpeterstr. 2 in Aschersleben geboren. Wo hast Du denn die Musterung her? und wo waren die Artikel erschienen. Das sind ja wesentliche Quellen. Ja damit kann ich ja nun das Standesamt in Aschersleben konkret bemühen und evt auch Taufeinträge bei der Kirche anfragen. Mals sehen was das Bundesarchiv noch hat.
          Vielen lieben Dank für Deine Mühen. Und den Rest muss ich noch abfragen. ich weis ja nicht ob er vielleicht aus irgendeinem Grund nach Stendal überführt wurde. ich hört nur noch vom Hören sagen das er in Jerichow begraben wurde. Aber das war dann meine Urgroßmutter Minna, die 1931 dort verstorben ist. Das wiederum habe ich aus einem Verlegbuch des Awo Krankenhauses Jerichow und der Sterbeurkunde.

          Viele Grüße Peter
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          Zuletzt geändert von petobin; 23.02.2024, 17:14. Grund: Anhang hinzugefügt

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          • petobin
            Erfahrener Benutzer
            • 11.02.2016
            • 111

            #6
            Peter kannst du das Sütterlin lesen, ich kanns ein wenig aber alles nicht. habe gerade mal den Teil mit der gerichtlichen Bestrafung gelesen. Aber bei einigen anderen Einträgen wird es schwieriger. Habe noch einmal eine kleine Meldung in der Beilage der Volksstimme vom 08. März 1913 gefunden, wo ein kleiner Artikel zum Unfall des Ernst Osse steht.

            VG Peter
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            Zuletzt geändert von petobin; 23.02.2024, 19:23. Grund: Datei Anhang

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            • RLP-Peter
              Erfahrener Benutzer
              • 09.01.2023
              • 661

              #7
              Gratuliere! Dann haben wir ja in der Tat Deinen Urgroßvater gefunden. Hast Du es gesehen, der wohnte nämlich wie die Minna in der Salpeterstr. 2.

              Ich hoffe, ich habe die richtigen Adressen nochmal gefunden. Ich schreibe mir das nämlich nicht auf:






              Bei den Bemerkungen lese ich: Geburtsliste Nr 195
              Den 31.12.1907 (?) v. kgl. Amtsgericht für w. Übertr. d. § 367'8 (?) St.G.B. mit 6 M. und 2. Tg Haft bestr. ....
              Beim Stand heißt es wohl Maschinen u. Bau - Schlosser (?)
              Rechts außen steht noch Farbensicher

              Was ich noch ausfindig gemacht habe, hat mich ja selbst interessiert:

              Geburten und Tote wurden im Dt. Reich seit 1875 durch den Kapitän beurkundet. Der trug dies unter Gegenwart zweier Zeugen ins Bordtagebuch ein. Im nächsten Hafen mit einem Seemannsamt gab er dort eine beglaubigte Abschrift ab, die andere ging zum Standesamt wo der Tote zuletzt wohnte bzw. bei einer Geburt am Wohnort der Eltern. Kam er in den dt. Heimathafen, legte er das Buch dem dortigen Standesbeamten vor, der ebenfalls eine beglaubigte Abschrift an das zuvor genannte Standesamt schicken mußte.

              Also wurde der Tod am Standesamt des letzten Wohnorts eingetragen => Aschersleben.

              Da hier kein Kapitän mehr etwas aufschreiben konnte, wird die Beurkundung verm. auf dem Schiff des nächsten Vorgesetzten geschehen sein.

              Das Problem hier war aber nur durch diese Texterkennungssoftware zu lösen. Schöne Erfindung!
              Zuletzt geändert von RLP-Peter; 23.02.2024, 23:25.

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              • petobin
                Erfahrener Benutzer
                • 11.02.2016
                • 111

                #8
                Gefunden

                Hallo Peter,

                danke. Es sieht wohl so aus das wir ihn gefunden haben. Und seine Eltern gleich mit. Also ich habe mir noch einmal die Randnotiz angesehen. Und dazu den § 367 Abs. 8 StgB Deutsches Reich. es wird wohl 1907 zu Silvester Feuerwerkskörper abgebrannt haben. denn der Absatz 8 beinhaltet diese Tat. Zu den Zeitungsartikeln ist es so, das die Zeitungen damals schon gleiche Texte geschrieben haben. Der Wohnort Salpeterstr. 2 denke ich bezieht sich auf den Vater Gottlob Osse. Laut Geburtsurkunde meines Großvaters wurde er ja auch dort geboren. Ich nehme an, das sie bei den zukünftigen Scjwiegerleuten mit im Haus wohnte, weil sie ja den Enkelsohn von Gottlob geboren hatte. Oder aber Ernst und sie haben sich dort im Haus kennengelernt. Zu Geburt und Begräbnis muss ich die Standesämter anfragen. Nach Stendal hatte ich ja schon mal Kontakt, zumal ich dort selbst Den Stadtteil Stadtsee zum Teil mit aufgebaut habe. Und wenn ich Auskunft habe, dann sehen wir weiter. Ich habe ja noch Einträge im Sachsen-Anhalt Forum und da muss ich nun auch mal eine Nachmeldung geben, daß der Tote Punkt sich nun erledigt hat.

                Danke für all Deine Bemühungen

                VG Peter
                Zuletzt geändert von petobin; 24.02.2024, 07:57.

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                • petobin
                  Erfahrener Benutzer
                  • 11.02.2016
                  • 111

                  #9
                  Sterbeurkunde

                  Habe heute eine Ablichtung des Sterbeeintrages vom Standesamt Stendal erhalten. Warum dieser dort beurkundet wurde und nicht nach Aschersleben weitergeleitet wurde ist nicht bekannt. Die kaiserliche Kommission hat das Ableben mitgeteilt und die Beurkundung 215 vom 15. Mai 1913 wurde durch das Standesamt Stendal vorgenommen. Ich hänge die Urkunde mal an. Im großen und ganzen kann ich sie lesen. Einzig die Marinestation und letzter Eintrag bei vorgelesen und genehmigt, da hapert es ein wenig.
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                  • RLP-Peter
                    Erfahrener Benutzer
                    • 09.01.2023
                    • 661

                    #10
                    Hallo!

                    Ob er dann wohl doch nicht zuletzt, also bei der Einberufung, in Stendal gemeldet war? Weil eben dort der Tod angezeigt worden ist.

                    Nr. 215 Stendal, am 15. Mai 1913.
                    Auf Grund der Mitteilung des kaiserlichen Kommandos der Marinestation der Nordsee wird eingetragen, daß der Torpedoheizer Ernst Osse, 24 Jahre 9 Monate alt, evangelischer Religion, zur Zeit in Wilhelmshaven in Garnison, geboren zu Aschersleben, ledig, Sohn des Gärtners Gottlieb Osse und seiner Ehefrau Marie geborene Ehrich, beide wohnhaft in Aschersleben, beim Zusammenstoß S. M. S. "York" mit S.M. Torpedoboot "S 178" in der Nordsee bei Helgoland am fünften März des Jahres tausend neunhundert dreizehn nachts um zwölf Uhr untergegangen und ertrunken ist. Vorstehend 24 Druckworte gestrichen Der Standesbeamte. In Vertretung: (Unterschrift).


                    Grüße,
                    Peter.

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                    • petobin
                      Erfahrener Benutzer
                      • 11.02.2016
                      • 111

                      #11
                      Stendal

                      Hallo Peter,

                      vielen Dank, nun warum Stendal, das werden wir wohl nicht erfahren. Oder es gäbe noch Militärunterlagen, wo was drin steht. Der Standesbeamte schrieb nur noch, das es einen Kameraden Debberthin aus Stendal gab, der auch in der Zeitung von damals steht. Aber vielen Dank für deine Mühen,

                      VG Peter

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