Anrede "Onkel" und "Tante"

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  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11323

    Anrede "Onkel" und "Tante"

    Moin zusammen,


    in der Plauderecke hatte sich eine Diskussion ein wenig vom Thema entfernt. Da es beim Abschweifen um die Frage ging, wer alles mit Onkel/Tante tituliert wurde, ergab sich eine interessante Diskussion. Die entsprechenden Beiträge sind hierher verschoben worden.


    Friedrich


    InfoThema ausgekoppelt aus diesem Thema
    Ursprungsbeitrag #215
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)
  • benangel
    Erfahrener Benutzer
    • 09.08.2018
    • 4317

    #2
    Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen
    Da ist eine dabei, die als Tante (meiner Mutter) unterschreibt. Aber den Namen habe ich noch nie gehört, und das letzte Mal, dass der Nachname vorkam, war einige Generationen früher.
    Und da hab ich keine Kinder verzeichnet.
    ...
    Kann das sein? Ist das bei euch zum Teil auch so?

    Viele Grüße
    Bienenkönigin
    Die Cousins meines Vaters und deren Ehefrauen waren für uns Kinder alles Onkel und Tanten. Selbst ein Großcousin war für uns noch ein Onkel.
    Zuletzt geändert von benangel; 13.10.2020, 14:09.
    Gruß
    Bernd

    Kommentar

    • Bienenkönigin
      Erfahrener Benutzer
      • 09.04.2019
      • 1695

      #3
      Hallo Bernd,

      deinen Fall finde ich ja noch sehr zivil.
      Aber bis zu den Großcousins ist da alles ausgeleuchtet. Wenn ich die richtige Familie meine, dann war ihre Vorfahrin die Schwester des Uropas meiner Mutter:
      Also in der einen Generation Schwester des Uropas (meiner Mutter); falls sie einen Sohn hatte, war dieser:
      Cousin der Oma (meiner Mutter); falls der eine (unverheiratete) Tochter hatte, war diese:
      eine umgangssprachliche Tante der Mutter (meiner Mutter) und darum vielleicht auch für meine Mutter "Tante"? Und als solche unterschrieb sie dann 1965.

      Bei uns sagten wir oft in zwei oder drei verschiedenen Generationen "Tante" statt entsprechend "Großtante" oder "Urgroßtante".

      Würde also schon irgendwie hinkommen.
      Nur habe ich da überhaupt keine Kinder dieser Ehe verzeichnet, das Ganze muss ca. 1870 seinen Ausgang haben... also ca. 100 Jahre, nachdem der Zweig sich abgetrennt hatte, unterschrieb sie als "Tante".

      Kommt auf die Liste, falls ich mal ein Zeitabo bei Archion abschließe.

      Danke jedenfalls für den Input.
      VG
      Bienenkönigin
      Zuletzt geändert von Bienenkönigin; 13.10.2020, 14:27.
      Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

      Kommentar

      • Andrea1984
        Erfahrener Benutzer
        • 29.03.2017
        • 2547

        #4
        Zitat von benangel Beitrag anzeigen
        Die Cousins meines Vaters und deren Ehefrauen waren für uns Kinder alles Onkel und Tanten. Selbst ein Großcousin war für uns noch ein Onkel.
        Großcousin = Cousin 2. Grades?

        Oder eine Generation darüber?

        Herzliche Grüße

        Andrea
        Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
        Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

        Kommentar

        • Ursula
          Erfahrener Benutzer
          • 18.01.2007
          • 1348

          #5
          Ich glaube "Tante" wurde sehr locker benutzt. "Onkel" ebenso.

          Für mich war die Nachbarin, die mich ab und zu gehütet hat Tante, die Kindergärtnerin war Tante und überhaupt weibliche Personen, mit denen man öfters zusammenkam, das waren alles Tanten. Unsere Untermieter waren oftmals Onkel.
          Das hatte mit Verwandtschaft überhaupt nichts zu tun.

          Meine richtigen Tanten waren natürlich auch Tante, wie auch die richtigen Onkels Onkel waren.


          LG
          Uschi

          Kommentar

          • hessischesteirerin
            Erfahrener Benutzer
            • 08.06.2019
            • 1330

            #6
            Zitat von Andrea1984 Beitrag anzeigen
            Großcousin = Cousin 2. Grades?
            passt so

            Kommentar

            • consanguineus
              Erfahrener Benutzer
              • 15.05.2018
              • 5527

              #7
              Zitat von Ursula Beitrag anzeigen
              Für mich war die Nachbarin, die mich ab und zu gehütet hat Tante, die Kindergärtnerin war Tante und überhaupt weibliche Personen, mit denen man öfters zusammenkam, das waren alles Tanten. Unsere Untermieter waren oftmals Onkel.
              Das hatte mit Verwandtschaft überhaupt nichts zu tun.
              Das kenne ich auch noch so. Aber ich habe das Gefühl, diese Sitte ist inzwischen ausgestorben.
              Suche:

              Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
              Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
              Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
              Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
              Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
              Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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              • Bienenkönigin
                Erfahrener Benutzer
                • 09.04.2019
                • 1695

                #8
                Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                Das kenne ich auch noch so. Aber ich habe das Gefühl, diese Sitte ist inzwischen ausgestorben.
                Ja, das macht man heutzutage nicht mehr.
                Mein alter Nachbar, seit ca. 8 Jahren verstorben, hat meine Kinder immer gefragt, wenn sie zum Kindergarten aufgebrochen sind:
                Na, geht ihr zur netten Tante in den Kindergarten?

                Und auch bei Erwachsenen (wenn man heiratet, ist man das definitiv ;-)) würde ich mich selbst kaum als deren Tante bezeichnen, wenn ich nicht zumindest Großtante, Großcousine oder ähnliches bin.

                VG
                Bienenkönigin
                Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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                • LutzM
                  Erfahrener Benutzer
                  • 22.02.2019
                  • 3028

                  #9
                  Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                  Das kenne ich auch noch so. Aber ich habe das Gefühl, diese Sitte ist inzwischen ausgestorben.
                  Viel schlimmer, heute quatscht einen jeder 8jährige mit "Du" an. Und auch die ganze Werbepost die so kommt, sagt regelmäßig "Du", dabei kenne ich von denen keinen persönlich, geschweige, dass ich mit denen schon mal Schweine gehütet hätte.
                  Lieben Gruß

                  Lutz

                  --------------
                  mein Stammbaum
                  suche Eising * um 1880 aus/bei Creuzburg/Ostpreußen, sowie (August & Hellmut) Wegner und (Friederike) Lampe * um 1840 aus/bei Kleinzerlang/Prignitz

                  Kommentar

                  • consanguineus
                    Erfahrener Benutzer
                    • 15.05.2018
                    • 5527

                    #10
                    Zitat von LutzM Beitrag anzeigen
                    Viel schlimmer, heute quatscht einen jeder 8jährige mit "Du" an. Und auch die ganze Werbepost die so kommt, sagt regelmäßig "Du", dabei kenne ich von denen keinen persönlich, geschweige, dass ich mit denen schon mal Schweine gehütet hätte.
                    Ja, diese Duzerei, vor allem IKEA ist unerträglich. Aber schmeiß Dich mal mit Schwung auf eines der ausgestellten Betten und bleib einfach eine Weile dort liegen. Plötzlich können sie einen wieder siezen...
                    Suche:

                    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

                    Kommentar

                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11323

                      #11
                      Moin zusammen,


                      ich kenne die Zeiten auf dem Dorf auch noch so, dass die Älteren mit Onkel und Tante angeredet wurden. Heute ist das unüblich; man nimmt generationenübergreifend nur noch den Vornamen. Ähnlich ist das bei Verwandten, wobei mir das persönlich bei meinen Neffen und Nichten egal ist. Umsomehr freut man sich, wenn es welche gibt, die es trotzdem tun. Für die ist das ein Zeichen des besonderen Respekts.


                      Ganz befremdlich empfinde ich heute (gab's in meiner Verwandtschaft), dass Kinder zu bestimmten Verwandten der gleichen Generation Onkel und Tante sagen mussten (z.B. Cousins 2. Grades), nur weil die gut 20 Jahre älter waren.


                      Friedrich


                      PS: Ich finde, diese Thematik mit der Anrede sollte in ein eigenes Thema. Ich veranlasse das mal.
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                      • Bienenkönigin
                        Erfahrener Benutzer
                        • 09.04.2019
                        • 1695

                        #12
                        Also bei mir in der Verwandtschaft wurde das so gehandhabt:

                        Alle Großtanten (und Großonkel entsprechend) waren Tante + Name.

                        Meine Lieblingsgroßtante wurde von allen - also ihren Nichten, Neffen, Großnichten, Großneffen und Urgroß... mit "Tante" angeredet, ohne Name.
                        Bei anderen in der Verwandtschaft war sie auch als "Täntele" bekannt ;-)

                        Meine (einzige) echte Tante und ihren Mann spreche ich mit dem Vornamen an.

                        Das war es auch schon. Ich kenne auch Leute, die ihre Eltern mit Vornamen ansprechen, aber bei uns gab es Mami und Papi - wobei meine Mutter und meine Oma den Vater bzw. Ehemann als "Vaddi" ansprachen.
                        Finde ich auch komisch, den eigenen Mann als Papa o.ä. und die Frau als "Mutti" zu bezeichnen, aber das gibt es anscheinend.

                        So, das war jetzt gar nicht gefragt, aber jetzt wär das auch geklärt!
                        Viele Grüße
                        Bienenkönigin
                        Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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                        • scheuck
                          Erfahrener Benutzer
                          • 23.10.2011
                          • 4383

                          #13
                          Hallo, zusammen!

                          In der Tat ein interessantes Thema ...............

                          Irgendwie scheint man aber damals "merkwürdige" Unterschiede gemacht zu haben:

                          Wir wohnten zu meinen Kinder-Zeiten im Haus des Ehepaares x, zusammen mit Familie y, die zwei Kinder ungefähr in meinem Alter hatten (deren Eltern waren ungefähr gleich alt wie meine).

                          Frau x mag damals so um die 60 gewesen sein und wurde von uns Kindern mit "Tante x" angesprochen, während der Gatte immer "Herr x" war und blieb.
                          Genau so war es für mich mit "Tante y" und "Herrn y". - Für die y-Kinder war es im Umgang mit meinen Eltern ebenso, meine Mutter war "Tante A", mein Vater allerdings "Herr A".

                          Als "Tante y" starb, war ich fast 30; wir wohnten zwar nicht mehr im selben Haus, waren aber immer noch in Kontakt, und die Dame blieb für mich "Tante y". - Wenn ich das heute bedenke, finde ich das irgendwie unmöglich .

                          Meine "richtigen" Tanten und Onkel wurden zeitlebens so angesprochen; einzig die Cousine meines Vaters hat irgendwann mal befunden, dass dieses "Tante Ilse" unsinnig sei, da war ich vielleicht 16 oder 17.

                          In meinem Dunstkreis ist dieses "Tanten- und Onkel-Gemache" schon lange vorbei, da erwartet niemand mehr, dass Kinder der "Tante Meyer" guten Tag sagen, und das empfinde ich als absolut wohltuend. Das ist die Frau Meyer, und gut is .
                          Ebenso wohltuend ist für mich, dass für kleine Kinder heute ein Hund (den man beim Spazierengehen sieht) ein Hund ist und kein "Wau-Wau".
                          Herzliche Grüße
                          Scheuck

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                          • Tunnelratte
                            Erfahrener Benutzer
                            • 10.03.2014
                            • 726

                            #14
                            interessant !

                            Wie war/ist das bei mir gehandhabt worden als ich ein Büble war:
                            Ich habe familiär bedingt nur wenige Onkel/Tanten, der Grund ist, der Bruder meines Vaters ist der Gatte der Schwester meiner Mutter so "fehlen" schonmal ein Onkel und eine Tante. Dann ist der dritte Bruder als sechsjähriger Ertrunken, so blieb für die dritte Schwetser kein Mann. Sie blieb zeotlebens ledig. Also ein "richtiger" Onkel und zwei Tanten kann ich vorweisen (alle drei leben noch). Allerdings war es bei uns unüblich Onkel und die Tanten mit "Onkel Hans" und "Tante Rosemarie" anzureden, wobei meine zwei Cousins und meine Cousine meine Eltern IMMER mit dem Zusatz Onkel und Tante angeredet haben. Dabei legten meine Eltern darauf keinen Wert, Ihnen wären Klaus und Mechthild lieber gewesen AUch meine Tanten und mein Onkel empfanden die Anrede nur mit ihren Namen als "normal". Meine Schwester und ich haben unsere Tanten und Eltern mal darauf angesprochen, nur zur Info. Das wir mit Onkel und den Tanten so "lax" umgehen konnten, lag /liegt am engen Verhältnis der Familien, so steht mein ELternhaus direkt als Nachbar neben dem Haus meines Onkels, einfach durch den Garten gehen, schon ist man dort. Und da "unser" Haus bereits bewohnt war, als mein Onkel baute (besser gesagt mein Vater baute meinem Onkel das Haus ) besuchte man immer nicht den Onkel und die Tante, Nein man gieng "auf den Bau", was ein Synonym für Onkel/Tante/Cousins/Cousine war, und immer noch ist. "Wir" wurden/werden dagegen immer als "Untere" bezeichnet, da unsere beiden Häuser am Hang stehen, und wir eben in der Unteren Strasse, und Onkels in der oberen STraß0e wohnen

                            Entferntere Verwandte, wurden auch nicht mit Onkel und Tante angeredet,. sondern auch einfach mit dem Vornamen, so auch mein Patenonkel der ein Cousin meines Vaters, und demzufolge mein Onkel zweiten Grades ist. Einzige Ausnahme: dessen Vater, DER wurde von Allen als "Onkel Fritz" angepsorchen, sogar von meiner Oma, die seine Schwägerin war

                            Zu der Geschichte "Onkelanrede" bei älteren Verwanten die aber dieselbe Generation sind: Ein solcher Verwantder wurde auch immer mit seinem Namen Dieter angesprochen. erst vor wenigen Jahren, haben wir mal gemeinsam unseren Verwandschaftsgrad erruiert, der Anlass war die Eiserne Hochzeit seiner Tante (Schwester seiner Mutter) , bei der er mich seiner Enkelin als den Onkel Andreas vorstellte. Darauf meinte ich Hmm Onkel ???? NUnja, wie solen wir das sonst nennen ? meinte er. Dann haben wir mal durchgerechnet, er ist der Sohn einer Cousine meines Vaters, Hoppala, selbe Generation wie ich, nur eben dreißig Jahre älter Wir waren erstaunt,. das wir Cousins zweiten Grades sind, so hatten wir uns noch nie "gesehen"

                            Anderes Beispiel: Die Frau eines Schulfreundes, nennt mich seit der Geburt ihres ersten Kindes "Onkel Brucki" Und genau DAS sagen auch die Kinder einer Cousine meiner Frau
                            wenn man den Nachbarshund zum angeln mitnimmt, ist wenigstens die Köterfrage geklärt

                            Kommentar

                            • Tunnelratte
                              Erfahrener Benutzer
                              • 10.03.2014
                              • 726

                              #15
                              Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen
                              Ich kenne auch Leute, die ihre Eltern mit Vornamen ansprechen, aber bei uns gab es Mami und Papi - wobei meine Mutter und meine Oma den Vater bzw. Ehemann als "Vaddi" ansprachen.
                              Finde ich auch komisch, den eigenen Mann als Papa o.ä. und die Frau als "Mutti" zu bezeichnen, aber das gibt es anscheinend.
                              Ja die gibt es, die Ehefrauenmuttinenenr
                              Da fällt mir ein, meine Mutter und ihre Schestern nannten meine Großmutter immer Muddi, den Opa Vadder. Wir Kinder nanten den Opa einfach Opa (wir kannten nur den einen, der zweite war schon zu früh gestorben) und interessanterweise nannten wir auch die Mutter unserer Mütter "Muddi" die Mutter der Väter war dagegen die Oma.


                              Da fällt mir noch ein: die Erzieherinnen im Kindergarten (heute hört man ja nur noch "Kindiii") waren Tante Erika (aus Amerika ! was liebten wir diesen Reim, auch wenn er nicht stimmte) und Tante Lotte, Tante war daher der gefühlt richtige Begriff für die Erzieherin, und eben NICHT für die richtige Tante

                              Mein vater wuchs im Hohenlohischen in Forchtenberg auf, zumindest die Kriegszeit, da gieng er wenn er Kummer oder Bauchweh hatte zur "Schorrenbas" oder zum Schorrenvetter, also zur Cousine und zum Vetter Schorr. Dort bekam er dann Kamillentee und eine Bretzel. Das waren aber keine Verwandten, sondern einfach befreundete Nachbarn, und ich vermute die "Anrede" Base und Vetter wird dort Lokal so verwendet wie anderswo das Onkel und Tante für "nichtverwandte" Leute; denn es gab noch weitere "Basen und Vettern", die mir aber nicht mehr einfallen. Die Kindergärtnerin wurde von meine Vater "Zwetschga Rosa" genannt, er mocht eden Kindergarten nicht und "flüchtete" immer durchs Klofenster, obwohl die Kinderschwester Rosa eigentlich nett war, er wollte hat einfach sein eigenes DFing machen oder mit den Brüdern was anfangen. Zwetscga kommt nicht von der pflaumenähnlichen Frucht, sondern entsprang Vaters noch kindlichen Gedanken, da er mit "Schwester" nicht viel anfangen konnte als Knirps, und man sich ja auch gerne mal verhören kann, so blieb die Großheppacher Kinderschwester immer die Zwetschgarosa
                              Zuletzt geändert von Tunnelratte; 14.10.2020, 18:46. Grund: noch ein nachträglicher EInfall ;)
                              wenn man den Nachbarshund zum angeln mitnimmt, ist wenigstens die Köterfrage geklärt

                              Kommentar

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