Plausibilität meiner Funde zu Ahnen (Ostpreußen)

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  • Cincinnatus
    Benutzer
    • 02.03.2016
    • 10

    Plausibilität meiner Funde zu Ahnen (Ostpreußen)

    Guten Abend miteinander.
    Auch wenn sich meine Frage auf Eintragungen aus Ostpreußen (Kirchspiele Molthainen u. Langgarben, Kreis Gerdauen) bezieht, so stelle ich sie doch im allgemeinen Forum, um mehr mögliche Antworten erhalten zu können.
    Damit es für alle etwas übersichtlicher wird, habe ich eine kleine Skizze beigefügt, ausgehend von meinem Urgroßvater. Die Personen sind mit ihrer Kekule-Nummer versehen worden. Die Häkchen an manchen Jahreszahlen bedeuten, dass mir dieser Eintrag vorliegt.

    Ganz generell lautet meine Frage:
    Wie plausibel sind meine Annahmen über die Verwandtschaftsbeziehungen? Kann ich guten Gewissens dort weitermachen oder besteht eine nicht unbeträchtliche Wahrscheinlichkeit, dass ich mich hier in den Linien von Namensvettern verirre?

    Nun zum Hintergrund:
    Als Forscher in Ostpreußen bin ich allgemein durch fehlende Standesamtsunterlagen und oftmals lückenhafte Kirchenbuchüberlieferungen gebeutelt. Bis Januar kannte ich lediglich die Geburts- und Vermisstendaten meines Urgroßvaters Albert Gustav ROSENGART (8) (durch Anfrage beim DRK). Dann kam eine Auskunft der WASt, in welcher ich die Abschriften aus den Krankenbüchern des 1. WK erhalten habe. Ein Glücksfall, denn in einem Eintrag wurden seine Eltern als Christoph ROSENGART (16) und Maria geb. SCHWARTZ (17), wohnhaft zu Sardienen (Kreis Preußisch-Eylau) angegeben.

    Mit dieser Erkenntnis bin ich vergangene Woche ins Staatsarchiv Leipzig gefahren und habe Mikrofilme gewälzt. Da es keinerlei überlieferten Unterlagen für die Zeit 1875-1945 gibt, habe ich mein Glück mit den KB versucht. Da (8) in Fritzendorf (Kreis Gerdauen, Kirchspiel Molthainen) geboren worden ist, habe ich das KB der Taufen (1845-1874) gesichtet, in der Hoffnung, dort auf die Geburten der Eltern zu stoßen. Und für 1874 fand ich tatsächlich eine Geburt, allerdings von einem Carl Heinrich, der das Kind eines Christoph ROSENGART (16) und einer Maria geb. SCHWARZ (17)(ohne T) ist. Und für dieses Ehepaar konnte ich einen Traueintrag von 1873 finden. (16) wurde mit 29 Jahren, (17) mit 22 Jahren angegeben. Informationen zu Eltern sind nicht vermerkt.

    Die Namen passen. SCHWARZ ist in der Region als Name gut verteilt, allerdings habe ich in allen Mikrofilmaufnahmen den Namen niemals mit T gefunden, sondern immer nur ohne. Der Name ROSENGART hingegen kommt in der Region zwar vor, allerdings sehr viel spärlicher, gerade im Kreis Gerdauen. Daher würde ich davon ausgehen, dass es sich hier um die Eltern von (8) handelt.
    Das Problem wäre allerdings, dass (8) erst nach beinahe 20 Jahren Ehe geboren worden wäre. Die Eltern wären zu diesem Zeitunkt also etwa 49 (Vater) bzw. 42 (Mutter) Jahre alt gewesen. Nicht unmöglich, wenn (8) das allerletzte Kind der beiden gewesen wäre. Dies kann ich allerdings aufgrund fehlender Dokumente nicht nachprüfen.

    Spezielle Frage:
    Wie seht ihr diesen Fall? Kann ich davon ausgehen, dass (16) und (17) tatsächlich die Eltern von (8) sind?


    Davon ausgehend ergibt sich noch folgendes Problem:
    Den Geburtseintrag von (17) habe ich im passenden Jahr gefunden (1873 - 22 = 1851). Allerdings habe ich im Kirchspiel Laggarben (wo das Aufgebot für (16) stattgefunden hat) im KB der Taufen von 1820-1853 im rechnerischen Geburtsjahr 1844 (1873 - 29) keinen Eintrag gefunden. Allerdings für 1848. Die dort angegebenen Eltern Christoph ROSENGART (32) und Regine geb. SPIELMANN (33) haben 1844 geheiratet, und 1845/48/51/53 jeweils Kinder bekommen.

    Spezielle Frage:
    Wie soll ich mit der Diskrepanz von 4 Jahren umgehen? Ist es plausibel, dass (16) tatsächlich mein Ahne ist und erst einmal an den anderen Stellen nachforschen? Oder soll ich lieber die Taufbücher aller umliegenden Kirchspiele für 1843-45 sichten, da die Möglichkeit besteht, dass die Eltern zu diesem Zeitpunkt sich anderorts aufgehalten haben? Generell sind alle diese Ahnen immer als Instmänner oder Hirten, manchmal Einwohner, bezeichnet worden und haben in jeder Generation das Dorf/den Hof gewechselt, sind allerdings (bis jetzt nachverfolgt) in einem übersichtlichen Radius von ca. 15x10km geblieben.


    Im Traueintrag von (32) und (33) wurden die Väter benannt und Altersangaben gemacht. Für (33) habe ich einen passenden Taufeintrag gefunden. Für (32) allerdings nicht. Er sollte 1818 (1844 - 26) geboren und der älteste Sohn des Gottfried ROSENGART (64) sein. In den KB der Taufen (1. 1820-1853 und 2. 1774-1819) habe ich für 1819 eine Tochter von (64) und (65) und für 1921 einen Sohn gefunden, die also Geschwister von (32) sein müssten. Ebenso habe ich noch Geburten anderer Kinder eines Gottfried ROSENGART bis 1844 gefunden, allerdings habe ich mir aus Zeitgründen nicht die dazugehörige Mutter notiert (andere Stelle in den Mikrofilmen und der Name hatte für mich zu diese Zeitpunkt noch keine Bedeutung). Für (32) selber habe ich allerdings im Zeitraum ab 1815 keinen Eintrag gefunden. Auch kam bei anderen Taufen der Vorname Christoph nicht bei etwaigen unehelichen Geburten vor.

    Spezielle Frage:
    Analog zur vorherigen Frage: Kann ich davon ausgehen, dass (32) plausibel einer meiner Ahnen ist und meine Zeit mit der Suche nach den anderen KB-Eintragungen machen? Oder soll ich lieber alle umliegenden Kirchspiele für Taufen um 1818 herum absuchen?


    Generell ist die Zeit das kritische Element bei meiner Suche im Leipziger Archiv. Aktuell kann ich maximal an 2 Tagen in der Woche nach Leipzig fahren, bestenfalls Mittwochs (längere Öffnungszeit) und entweder Dienstags/Donnerstags (kürzere Öffnungszeiten). Pro Strecke benötige ich etwas über 2 Stunden. In der aktuellen Corona-Zeit müssen alle Besuche auch vorher reserviert werden.

    Wie soll ich an dieser Stelle weiter verfahren? Auf jeden Fall erst für (16), dann für (32) alle umliegenden Kirchspiele abgrasen auf den Verdacht hin, dass es dort einen Taufeintrag geben könnte? Oder kann ich davon ausgehen, dass mein Stammbaum, so wie er in der Skizze zu sehen ist, korrekt ist und mich an den anderen Stellen austoben? Da es in diesem Fall um meine direkte väterliche Linie geht, haben diese Ahnen für eine höhere Gewichtung als etwa in anderen Linien, weshalb ich mir hier keine Schnitzer leisten möchte, die mich hier bereits an einer frühen Stelle im Stammbaum auf ein falsche Gleis führen würden. Gleichzeitig möchte ich meine Zeit so effektiv wie möglich nutzen, da ich nur begrenzt viel davon zur Verfügung stehen habe und nun nach Jahren endlich einmal in der Linie meines Vaters forschen kann.

    Schon jetzt vielen Dank für eure Meinungen zu meinen Fragen.
    Ich wünsche noch einen schönen Abend.
    Angehängte Dateien
    Ostpreußen: Rosengart, Machein, Maschke, Kettelhut, Grenz
    Thüringen: Korthaus, Maschke
    Wolhynien: Kettelhut, Saad, Grenz, Söcknick, Baumbach
  • Horst von Linie 1
    Erfahrener Benutzer
    • 12.09.2017
    • 19752

    #2
    Guten Morgen,
    ich habe Deinen Text überflogen und würde Dir pauschal folgenden Rat geben:
    Erstelle zu jeder gesuchten Personen eine Anfrage und stelle kurz und prägnant das Belegbare dem Vermeintlichen gegenüber.
    Name, Vorname, Daten und Orte fettdrucken, auch in den Titel übernehmen und wie bereits gesagt den Text kurz halten.
    Konkret kann ich zu den von Dir Gesuchten nichts beitragen. Sardienen war zudem für mich bis dato eine Insel .
    Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
    Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
    Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

    Und zum Schluss:
    Freundliche Grüße.

    Kommentar

    • Horst von Linie 1
      Erfahrener Benutzer
      • 12.09.2017
      • 19752

      #3
      Guten Tag,
      zur Ehe Schwartz / Saugwitz hat es hier noch einige Kinder:


      Intuitiv würde ich die 1813 geborene Charlotte Saugwitz als Ehefrau sehen.
      Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
      Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
      Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

      Und zum Schluss:
      Freundliche Grüße.

      Kommentar

      • Cincinnatus
        Benutzer
        • 02.03.2016
        • 10

        #5
        Hallo Horst,
        hallo Balthasar,

        vielen Dank für eure beiden Hinweise! Es ist zwar schon einige Zeit ins Land gezogen, aber besser spät als nie, um lobende Worte loszuwerden.

        @Horst:
        Der Link ist klasse, um sich einen guten Überblick zu verschaffen. Mit viel Deduktion konnte ich für das Ehepaar einen plausiblen Stammbaum entwerfen; die nächsten Male in Leipzig heißt es dann, die Theorie mit den echten KB dem Praxistext zu unterziehen.

        @Balthasar:
        Ich habe die Ahnenforscherin angeschrieben und tatsächlich eine Rückantwort bekommen. Nicht selbstverständlich, dass man noch Jahre später dieselbe Mailadresse in Verwendung hat. Demnächst werden wir beide unsere Unterlagen vergleichen; von dem, was ich bis jetzt aber erfahren habe, bin ich zuversichtlich, dass es hier eine Übereinstimmung geben wird.

        Abschließend kann ich sagen, dass sich das jahrelange Suchen nach kleinsten Brotkrummen nun scheinbar bezahlt macht und endlich etwas Licht über das "Schwarze Loch 1874-1945" hinaus in Teile meines Stammbaums kommt.
        Ostpreußen: Rosengart, Machein, Maschke, Kettelhut, Grenz
        Thüringen: Korthaus, Maschke
        Wolhynien: Kettelhut, Saad, Grenz, Söcknick, Baumbach

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