Herkunftsorte franz. Glaubensflüchtlinge aus der Pfalz um 1700

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  • ReReBe
    Erfahrener Benutzer
    • 22.10.2016
    • 2532

    [gelöst] Herkunftsorte franz. Glaubensflüchtlinge aus der Pfalz um 1700

    Name des gesuchten Ortes: 2 x = ?
    Zeit/Jahr der Nennung: um 1700
    Ungefähre oder vermutete Lage/Region: Pfalz/Elsass
    Ich habe die Datenbanken zur Ortssuche abgefragt [ja/nein]: ja


    Guten Tag allerseits,

    seit geraumer Zeit versuche ich herauszufinden, welches die in einem Heiratseintrag des Jahres 1709 der französisch-reformierten Gemeinde in Prenzlau (Uckermark) genannten Herkunftsorte der beiden Brautleute sind. Es handelt sich um Glaubensflüchtlinge, die sich um 1700 in der Uckermark in eigenen Gemeinden angesiedelt haben.

    Der Eintrag ist in französischer Sprache abgefasst. Die vermutlich deutschen Ortsnamen ihrer Herkunft werden hier in ihrer Schreibweise wahrscheinlich an die französische Sprache angepasst worden sein. Ich gehe davon aus, dass "dans le palatinat" dem Deutschen "aus der Pfalz" entspricht, deren räumliche Ausdehnung um 1700 womöglich anders war als in der Neuzeit.

    Im beigefügten Heiratseintrag habe ich die beiden Orte mit schwarzen Balken markiert.

    Besten Dank für jegliche Hinweise.
    Reiner
    Angehängte Dateien
  • ReReBe
    Erfahrener Benutzer
    • 22.10.2016
    • 2532

    #3
    Prima, das passt doch bestens ...
    StefOsi

    Hab's auch schon geortet: https://www.meyersgaz.org/place/20720008 (auf Map klicken).

    Reiner

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    • Svenja
      Erfahrener Benutzer
      • 07.01.2007
      • 4327

      #4
      Hallo

      Die Kirchbenbücher von Schleithal findet man in den Archives départementales du Bas-Rhin, aber ich sehe da nur katholische Kirchenbücher.



      Gruss
      Svenja
      Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
      https://iten-genealogie.jimdofree.com/

      Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

      Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

      Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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      • StefOsi
        Erfahrener Benutzer
        • 14.03.2013
        • 4066

        #5
        Falls es interessiert:
        Geschichte der evangelisch-reformierten Gemeinde Oberseebach-Schleithal : nach urkündlichen Quellen bearbeitet.
        https://archive.org/details/bub_gb_nYcsAAAAYAAJ (online)

        P.S. Mit vielen Namensnennungen, da könnte man mal gucken, ob einige Namen auch in der Uckermark auftauchen. Auch wird im Buch beschrieben wann und wo die Protestanten aus Schleithal in welche Kirche/Pfarrer gingen (sofern feststellbar).
        Zuletzt ge?ndert von StefOsi; 07.01.2018, 23:18.

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        • Svenja
          Erfahrener Benutzer
          • 07.01.2007
          • 4327

          #6
          Hallo nochmal

          Bei Bremmelbach wird für die Katholiken nach Keffenach verwiesen und für die Protestanten nach Cleebourg. In Oberseebach gibt es katholische und protestantische Kirchenbucheinträge.

          Gruss
          Svenja
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          Kommentar

          • StefOsi
            Erfahrener Benutzer
            • 14.03.2013
            • 4066

            #7
            Hier was zum Familienname Herpin aus Schleithal - der Name ist ja in dem Eintrag aus der Uckermark erwähnt: http://www.harpain-herpin.de/german/index.html

            Im dortigen Namensverzeichnis ist sogar eine Catherin Le Grain vermerkt,vielleicht ist das ja bei viel Zufall diejenige aus deinem Scan?

            Nachtrag: Hier der Eintrag zum obigen Ehepaar:
            Zuletzt ge?ndert von StefOsi; 07.01.2018, 23:32.

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            • StefOsi
              Erfahrener Benutzer
              • 14.03.2013
              • 4066

              #8
              Mal noch kurz rumspekuliert zum anderen Ortsnamen "Dessert" (so steht es z.B. auf dieser Harpin-Webseite).

              Es gibt in Frankreich das Museum - Musée du Désert - was die Geschichte der Protestanten in Frankreich betrachtet:


              Le Musée du Désert is a museum dedicated to the history of Protestantism in France, particularly in the Cévennes. Its name refers to the Désert, the period between the Revocation of the Edict of Nantes and the Edict of Toleration (1685-1787) during which Protestantism was illegal in France.
              Im Museum behandelte Themen :
              - Als Einführung : Die Reformation in Form einer Multimedia-Präsentation.
              - Die Epoche im Verborgenen, im Untergrund („le Désert“) : von der Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 bis zum Toleranzedikt von 1787.
              Kann das also vielleicht einfach nur bedeuten, das sie auf dem "Verborgenen" aka einem verborgenem Ort in der Pfalz kommt/geboren wurde?

              Siehe auch: http://www.museedudesert.com/article5882.html

              Das französische Wort „le Désert“ bezeichnet weit mehr als die deutsche Übersetzung mit „Wüste“. „Le Désert“ kann ebenso ein verborgener Ort sein, kann Einsamkeit und Abgeschiedenheit von der Welt bedeuten. „Die Wüste durchquert haben“ bedeutet im französischen „eine schwierige Zeit hinter sich haben“, aus der Vergessenheit auftauchen.

              Nachdem den Protestanten die Konfessionsfreiheit genommen worden war, waren sie gezwungen, ihren Glauben heimlich zu leben. Sie trafen sich fernab der Städte, an verborgenen und einsamen Orten : in den Wäldern, den Garrigues, den Grotten oder Schluchten (nicht nur im Haut-Languedoc, sondern auch in den Gegenden Poitou, Dauphiné und Vivarais).
              Da ihr Vater laut der Harpin-Homepage eher aus der Lille Gegend kommt (wenn ich das richtig verstanden habe), aber ihre Herkunftsgegend mit Palatinat beschrieben wird, könnte das ja hinkommen..aber nunja..Glaskugel hin, Glaskugel her
              Zuletzt ge?ndert von StefOsi; 08.01.2018, 00:44.

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              • ReReBe
                Erfahrener Benutzer
                • 22.10.2016
                • 2532

                #9
                Hallo Svenja und StefOsi,

                und nochmals für Eure zahlreichen interssanten Hinweise. Werde mir diese mal in Ruhe ansehen, muss aber sagen, dass ich derzeit keine größeren Ambitionen habe, in diese für mich neuen unbekannten Regionen tiefer einzusteigen. Mich hatten halt primär die beiden Herkunftsorte selber interessiert. Viel weiter zurück wird es ohne größeren Forschungsaufwand wohl auch nicht mehr gehen können. Dank Eurer Hinweise ist das nun mit Chelaide = Schleithal aber eindeutig geklärt und zu "Dessert"? liegen zumindest mögliche Erklärungen vor.

                Eine schöne sonnige Woche wünscht
                Reiner

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