Was heißt "aufgeschworen"?

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  • ThSchmitz
    Erfahrener Benutzer
    • 25.01.2010
    • 171

    Was heißt "aufgeschworen"?

    Hallo,

    ich stoße momentan bei Recherchen auf Unterlagen, in denen steht
    a. zu einzelnen Personen: "aufgeschworen am ..."
    b. zu ganzen Familienzweigen "aufgeschworene Abstammung"

    Was bedeutet dies?

    Gruß
    Thorsten
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  • Lenz
    Erfahrener Benutzer
    • 08.07.2007
    • 421

    #2
    Aufgeschworene Abstammung = eine bezeugte Abstammung.

    Kommentar

    • ThSchmitz
      Erfahrener Benutzer
      • 25.01.2010
      • 171

      #3
      Hallo Lenz,

      danke!
      Heißt das, dass es nicht unbedingt nach Urkunden, sondern nach auch Zeugen geht, quasi mündliche Überlieferung?

      Thorsten
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      Kommentar

      • Johannes v.W.
        Erfahrener Benutzer
        • 02.05.2008
        • 1150

        #4
        Handelte der mittelalterliche niedere Adel- auch im Heiratsverhalten- noch weitgehend lokal, ergab sich in der Neuzeit eine immer stärkere Mobilität, bedingt z.B. durch militärische oder höfische Dienste bei fremden Herrschern. Eine beglaubigte adelige Abstammung im neuen Umfeld, wo die Familie unbekannt war, gewann an Gewicht.
        Die rundherum adelige Abstammung erfuhr eine Eigendymanik und v.a. im 17./18. Jh. waren die Ahnenaufschwörungen von großer Wichtigkeit. Einzelne Funktionen oder die Aufnahme in Orden und Stifte hingen davon ab. Solche Aufschwörungen hatten eidesstattlichen Charakter und mußten teilweise mit Dokumenten belegt oder zumindest bezeugt werden. L. Nedopil erklärt im Vorwort seiner Sammlung Deutscher Adelsproben hierzu die besonders strengen Regelungen beim Deutschen Ritterorden. Aber so streng war es nicht überall.

        Man kann davon ausgehen, daß ein Adeliger mindestens seine großelterlichen Abstammungen kannte- das war wichtig für familiäre Allianzen und mehr noch für evtl. Erbschaftsfälle, bei denen man sofort Ansprüche erheben konnte. Dafür gab es meistens Aufzeichungen. Wußte man bei den weiblichen Linien nicht weiter, wurde bei der Verwandtschaft angefragt. Aber Verwüstungen, besonders die des 30-jährigen Krieges, brachten manche Familien in Verlegenheiten. So kommt es, daß Aufschwörungen oder Leichenpredigten v.a. des späten 17. Jh. immer wieder Fehler enthalten. Manchmal wußte man es scheinbar nicht besser und machte z.B. eine zweite Ehefrau des Ahnherrn fälschlich zur Urgroßmutter, ließ eine Generation aus oder interpretierte Ahnenwappen der Voreltern auf Kirchen-Epitaphien einfach falsch. Bisweilen gab es auch absichtliche Schummeleien.

        Viele Grüße
        Johannes
        Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

        Kommentar

        • ThSchmitz
          Erfahrener Benutzer
          • 25.01.2010
          • 171

          #5
          Danke!
          Ist also wie bei allem im Leben, mit offenen Augen lesen und nicht alles für bare Münze nehmen. Aber immerhin ein wichtiger Anhaltspunkt.
          Die Aufschwörungen waren fast alle im 18. Jhd. da das Buch vom Anfang des 19. Jhds. stammt.

          Thorsten
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